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Indigowoman
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Post Thu, 30.Aug.07, 9:49      Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Ich habe gerade eine siebenjährige Theraphie hinter mir, in der ich nur mit kurzen Unterbrechungen das Medikament Allenopar genommen habe.

Ich habe in diesem Zeitraum zwei Mal abgesetzt, einmal auf Anraten der Psychologin, einmal aus dem eigenen Wunsch, auch ohne dieses Mittel zurechtzukommen. Beide Male hatte ich nach einigen Tagen Erlebnisse, die ich nur daran festmachen kann, dass ich das Mittel nicht mehr genommen habe.

Mittlerweile habe ich die Theraphie erfolgreich abgschlossen und zwei Monate später das Allenopar ganz abgesetzt. Das war vor vier Tagen. Vor zwei Tagen kamen wieder dieselben Probleme wie früher.

Angefangen hat es mit starkem Schwindel, ich konnte auf einmal nicht mehr gerade gehen. Beim Autofahren beim Schulterblick dreht sich alles, auch beim Sitzen habe ich das Gefühl, dass mir sehr schwindlig ist. Dazu ist mir extrem übel. Egal ob ich etwas gegessen habe oder nicht, ich habe immer das Gefühl, ich müsste mich gleich übergeben. Und schlussendlich geht es mir psychisch auf einmal total schlecht. Ich bin total nah am Wasser gebaut, fange ständig an zu weinen, und das ohne wirklichen Grund.

Seit zwei Tagen ist der Zustand unverändert, das klingt vielleicht kurz, aber es geht mir total schlecht, und ich habe schon grosse Panik, dass es nicht besser wird bzw. nicht weggeht.

Dazu kommt, dass sowohl meine Psychologin als auch die behandelte Ärztin sagen, dass das Medikament sehr schwach ist und ich auch nur die halbe Dosis hatte, sodass die Nebenwirkungen angeblich nur psychosomatisch sind.

Hat jemand von euch Ähnliche Erfahrungen beim Absetzen von Psychopharmaka?

Ich bin schon sehr verzweifelt, sitze in der Arbeit ohne etwas weiterzubringen, bin praktisch wieder am heulen, mir ist total übel und ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Ich bin dankbar für jede Hilfe!
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Post Thu, 30.Aug.07, 9:57      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Versuch nicht es auf einmal ganz abzusetzen sondern verringere langsam die Dosis, mach das über Monate. Man kann die Tabletten ja teilen zu dem Zweck.



Der körper hat sich an die Chemie gewöhnt und muss sich langsam wieder daran gewöhnen ohne zu funktionieren.

Ich finde das ein bischen fahrlässig von Deinem Arzt Dir das nicht zu sagen.
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:03      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

münchnerkindl wrote:
Ich finde das ein bischen fahrlässig von Deinem Arzt Dir das nicht zu sagen.

allerdings, das ist grob fahrlässig! SSRIs muss man ganz langsam ausschleichen, weil es sonst zu absetzerscheinungen kommt, wie du sie beschreibst!

von was für einem arzt hast du denn das medikament verschrieben bekommen?

für psychopharmaka-diskussionen gibt es hier im forum übrigens eine eigene sektion, ein mod wird das aber eh sicher bald verschieben.

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Post Thu, 30.Aug.07, 10:04      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Danke münchnerkindl für deine Antwort!

Ich nehme schon seit 1/2 Jahr nur mehr die halbe Dosis. Das jetzige Absetzen wurde auch sowohl mit meiner Psychologin als auch mit meiner Ärztin besprochen.

Ich habe auch die Ärztin gefragt, ob ich die Tabletten nicht vierteln soll oder nur mehr jeden zweiten Tag nehmen, aber sie kennt meine Problematik und meint das sei nicht nötig.
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Riemann
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:10      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

nochmals: was für eine ärztin ist das?

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Post Thu, 30.Aug.07, 10:40      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Riemann wrote:
allerdings, das ist grob fahrlässig! SSRIs muss man ganz langsam ausschleichen, weil es sonst zu absetzerscheinungen kommt, wie du sie beschreibst!

von was für einem arzt hast du denn das medikament verschrieben bekommen?


Tja, was soll ich jetzt machen? Ich war nicht in irgendeiner Klinik, sondern in einer der grössten Krankenhäuser in Österreich für psychische Krankheiten.

Ich habe mich natürlich auch nicht ernstgenommen gefühlt mit meinen Problemen, aber ich konnte auch nicht wirklich mehr tun, die Ärztin ist von ihrer Fachmeinung natürlich äusserst überzeugt. Sie hat mir auch das Medikament verschrieben. Neurologin ist sie nehme ich an.

Gehen diese ganzen Probleme denn irgendwann doch noch weg oder muss ich das ganze jetzt wieder nehmen?
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:54      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Habe jetzt mal kurz in Google gesucht - hätte ich vielleicht schon früher machen sollen, habe da aber wohl der Ärztin zu sehr vertraut.

Habe das gefunden:

Suchtpotential bei Allenopar / Paroxetin: bei Absetzen Entzugssymptome wie Weinkrämpfe, Depersonalisierung, intensive Träume, Alpträume, Tremor, Schwindel, «elektrische Spannung" im ganzen Körper, Übelkeit, Erschöpfung und Schüttelfrost.

Das kommt mir sehr bekannt vor. Zusätzlich ist mir auch noch sehr heiss und ich schwitze ganz schrecklich, aber das gerät bei den anderen Dingen irgendwie in den Hintergrund.

Soll ich jetzt zum Hausarzt und es selber noch in geringerer Dosis weiternehmen? Oder soll ich abwarten? Ich möchte eigentlich nicht mehr zu besagter Ärztin gehen, die mich offenbar ja nicht ernst nimmt und meint das ist alles nur psychosomatisch.
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:55      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Hallo.
Also ich würde die Substanz, wie vorgeschlagen, wochenweise langsam ausschleichen und wenn die Symptome leicht beginnen, einfach wieder etwas mehr nehmen und dann eine Woche länger an der Stelle ausschleichen.

Du kannst zu deinem Apotheker gehen, dich über die pharmakologischen Eigenschaften aufklären lassen und der wird dir beim "Zerteilen" der Tabletten sicherlich fachmännisch helfen können. NOtfalls mit mikrogrammWaage.

Vielleicht ist es aber eben doch noch nicht an der Zeitzum absetzen. Das würde ich als Möglichkeit sehen und mit deinen Behandlern diskutieren.

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Post Thu, 30.Aug.07, 11:28      Re: Hilfe: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Indigowoman wrote:
Gehen diese ganzen Probleme denn irgendwann doch noch weg oder muss ich das ganze jetzt wieder nehmen?

ja natürlich musst du es wieder nehmen, du bist gerade auf einem akuten entzug schwer körperlich abhängig machender drogen! also jetzt wieder nehmen, bis sich dein zustand normalisiert hat, und dann langsam ausschleichen!

Indigowoman wrote:
Soll ich jetzt zum Hausarzt

auf gar keinen fall zum hausarzt (oder wenn, dann nur als überbrückungslösung und zum überweisung holen), sondern zum facharzt für neurologie und/oder psychiatrie! allgemeinmedizinern fehlt die notwendige fachkenntnis, um psychopharmaka zu verschreiben - wenn sie es trotzdem tun, überziehen sie ihre konsequenzen in fahrlässiger weise!

die ärztin, die dir zum plötzlichen absetzen geraten hat, ist übrigens auch offensichtlich inkompetent. such dir einen anderen psychiater!

bevor mich wieder ein mod kritisiert: jeder weiß, dass man SSRIs langsam ausschleichen muß, und ärzte sollten das erst recht wissen. ich stehe daher völlig hinter der aussage, dass diese ärztin keine ahnung von ihrem handwerk hat - was ja auch durch die leidensgeschichte von Indigowoman bestätigt wird.

Wutzelmann wrote:
NOtfalls mit mikrogrammWaage.

milligrammwaage reicht. Wink

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Post Thu, 30.Aug.07, 12:36      Re: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Riemann: Von mir aus auch die.

Bezüglich der Unfähigkeit von Hausärzten in punkto Psychopharmaka:

Glaubst du denn ernsthaft, dass der Neurologe oder Psychiater etwas von den Medikakenten versteht, was über den Beipackzettel hinaus geht? Also ich würde da keine falschen Hoffnungen machen.

Es gibt gute und verantwortungsvolle Hausärzte genauso, wie es schlechte und unverantwortliche Fachärzte gibt.

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Post Thu, 30.Aug.07, 12:47      Re: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Wutzelmann wrote:
Es gibt gute und verantwortungsvolle Hausärzte genauso, wie es schlechte und unverantwortliche Fachärzte gibt.

stimmt natürlich, aber tendentiell weiß der facharzt halt schon mehr. und ich habe in meinem direkten umfeld ein extremes beispiel, wo ein hausarzt durch inkompetentes verschreiben von psychopharmaka sehr viel schaden angerichtet hat.

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Post Thu, 30.Aug.07, 13:34      Re: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Hallo Riemann.

Sollen wir dazu einen eigenen Thread aufmachen?
ich denke das ist besser im Sinne der Zusammenhänge!

Ich denke auch andere haben Erfahrungen damit.

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Post Thu, 30.Aug.07, 14:07      Re: Absetzen von Psychopharmaka Reply with quoteBack to top

Wutzelmann wrote:
Sollen wir dazu einen eigenen Thread aufmachen?
ich denke das ist besser im Sinne der Zusammenhänge!

du meinst über hausärzte und psychopharmaka? habe ich schonmal gemacht, siehe hier.

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