Mir gehts schlecht

sporadischer Gast 25 bayern W, 16

Hallo,

Stimmungsschwankung passt wohl ganz gut auf meine Situation.
Zum kotzen find ich das Leben und alles was dazu gehört.
Die anderen Menschen. Die keinerlei Interesse an mir zeigen, es gibt wohl keinen Menschen, der sich wirklich um mich schert.

Und so gehts mir heute und ich verschwende meine Zeit vorm Computer oder im Bett und weiß nichts mit mir anzufangen.

Das eine Depression zu nennen, würde ich mir wohl nicht anmaßen, aber trotzdem fühl ich mich nicht gut in meiner Haut.
Ich habe jetzt ein bisschen hier herum gestöbert und bin unter anderem drauf gestoßen, dass da genetische Veranlagung auch eine Rolle spielt bei Depressionen. Mein Vater ist depressiv. Inwieweit kann das damit zusammenhängen, dass ich so wahnsinnig lustlos bin und schlaff und mich so allein fühle. Als ob die ganze Welt miteinander zu tun hätte und sich umeinander kümmere, nur mich außenvor lässt, so gehts mir.

Oder ist das doch eine Stimmungsschwankung, die in meinem Alter ja ganz normal sei?
Ich kann die Situation nicht einschätzen und das macht mich irgendwie wahnsinnig.

Würde mich jemand fragen, wies mir denn geht, würde ich wohl nie diesen Titel zur Antwort geben. Weil ich der Meinung wäre, das würde der Fragende ja sowieso nicht hören wollen, sondern fragt nur, weil man das eben so macht. Dass was anderes als "gut" kommt wird wohl nicht erwartet.
Naja, bestimmten Personen würde ich schon die Wahrheit sagen, aber sie fragen ja nicht. Kein Mensch fragt.

hierundjetzt

Forums-Gruftie 574 M, 32

Lies mal genau:

WARUM, wenn sich keiner interessiert, schreibst du?

WIESO sind alle anderen "desinteressiert"?

sporadischer Gast 25 bayern W, 16

Warum ich schreibe?
In der Hoffnung hier auf ein paar Gleichgesinnte oder Ratgeber zu stoßen.

Wieso sie "desinteressiert" sind?
Das weiß ich auch nicht. Vielleicht sind sies auch doch gar nicht und ich denke es nur und rede es mir ein. Ich weiß es nicht.

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

hierundjetzt wrote:

Ich habe jetzt ein bisschen hier herum gestöbert und bin unter anderem drauf gestoßen, dass da genetische Veranlagung auch eine Rolle spielt bei Depressionen. Mein Vater ist depressiv. Inwieweit kann das damit zusammenhängen, dass ich so wahnsinnig lustlos bin und schlaff und mich so allein fühle. Als ob die ganze Welt miteinander zu tun hätte und sich umeinander kümmere, nur mich außenvor lässt, so gehts mir.

Hi,

also ich könnte mir auch vorstellen daß Du von Deinem Vater evtl nicht bloss die Gene sondern auch die Lebenseinstellung "geerbt" hast.
Immerhin lernen Kinder auch das von den Eltern.

Daß man das Gefühl hat daß alle anderen so superglücklich und sozial aktiv sind nur man selbst links liegengelassen wird hat wohl mehrere Ebenen.

Eine objektive: Ein depressiver Mensch ist tatsächlich nicht gerade die lustige Gesellschaft die man sich sucht wenn man Abends müde von der Arbeit heimkommt und einfach etwas Zerstreuung möchte.

Einem depressiven Menschen müsste man erstmal zuhören, bzw sich mit ihm auseinandersetzen und das ist unter Umständen anstrengend. Viele Menschen können oder wollen das nicht.

Und eine subjektive: Depressiv umgibt man sich nicht mit Menschen sondern sondert sich ab. Klar geht so das soziale Leben komplett an einem vorbei.

Man neigt subjektiv dazu alles pessimistisch und schwarz zu sehen. Das kann man dann nicht der Umwelt anlasten wenn es sich zwar subjektiv so anfühlt aber objektiv garnicht so ist.

sporadischer Gast 25 bayern W, 16

Hallo münchnerkindl! Dankeschön für deine Antwort!

Es scheint mir auf allen Ebenen, als wäre ich kein depressiver Mensch.
Ich sondere mich nicht ab, ich gehe auf andere zu.
Und es ist auch nicht so, dass man nie meine gesellschaft sucht.
Normalerweise gibt es schon einige, die anrufen, um was zu unternehmen oder einfach mal zu fragen, wies mir geht.
Wenn das dann mal nicht so ist, dann fühle ich mich halt schnell alleingelassen.

Denn je höher man gehoben wird, desto tiefer ist der Fall.
Deswegen fühle ich mich auch besonders elend, wenn ich an einem tag abends in mein Postfach schau und mehrere neue Nachrichten vorfinde und am nächsten Tag dann einfach gar nichts da ist. Niente.

Natürlich ist das wahnsinnig blöd, dass das mich schon so schlecht gelaunt macht.
Und je länger ich darüber nachdenke und mich mit dieserganzen stimmung auseinandersetze ist diese auch blöd. Nur weil ich mal nicht im Mittelpunkt stehe, fühle ich mich schon links liegen gelassen.
Was ist bloß los mit mir?
Bin ich wirklich so egozentrisch?

Nach einem weiteren Postfachbesuch hab ich gerade gemerkt, dass ich heute sehr wohl einige Nachrichten erhalten hab, von Leuten, die sich anscheinend für mich interessieren, nur das nicht so wirklich registriert hab, eben weil ich sooft nachgeschaut hab, klingt komisch.
Ich bin einfach zuviel rumgehockt.
Ich sollte aktiver sein, aufräumen und so weiter, das würde mir bestimmt helfen. Aber damit erstmal anzufangen, das ist so schwer...

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

hierundjetzt wrote:

Denn je höher man gehoben wird, desto tiefer ist der Fall.
Deswegen fühle ich mich auch besonders elend, wenn ich an einem tag abends in mein Postfach schau und mehrere neue Nachrichten vorfinde und am nächsten Tag dann einfach gar nichts da ist. Niente. .

Hm, wieso definierst Du dann Dein Wohl und Wehe darüber was andere Menschen tun oder nicht tun?

Es scheint ja nicht eine permanente Einsamkeit zu sein sondern eher daß Du Dich nur durch permanente Bestätigung von Aussen selbst wertvoll fühlst. Sozusagen, wenn Treibstoff von aussen zugeführt wird läuft der Motor aber sobald mal einen Tag kein Sprit in den Tank kommt steht die Kiste.

Wieso ist das denn so? Wieso bist Du SO abhängig von Bestätigung und Input von aussen?

Liebe Grüsse,

Petra

sporadischer Gast 25 bayern W, 16

Du hast es sehr geschickt auf den Punkt gebracht, Petra.
Etwas, was mir unmöglich war.

Aber genauso unmöglich ist es mir auch, die Gründe für meine so große Abhängigkeit zu finden. Ich weiß es ehrlich selbst nicht.
Woran das wohl liegt?
Vielleicht hats ja was mit meiner Vergangenheit zu tun, der Kindheit.
Zum Beispiel damit, dass ich in einer ziemlich großen Familie großgeworden bin und sie wegen Umzügen usw. immer kleiner wird. Oder zu werden scheint.
Ich war es halt gewohnt, als Kind, vorallem als Nesthkchen immer von allen verhätschelt zu werden. Und jetzt ist es halt nicht mehr so.
Ich finde auch, dass meine Eltern mir zu wenig Beachtung schenken, will andererseits von ihnen auch gar nichtmehr Beachtung. Gut, das hängt wohl mit dem Alter zusammen. Aber dafür such ich mir dann anderswo Bestätigung, zum Beispiel in der Familie meiner besten Freundin, in der ich immer so als die fleißige, vernünftige angesehen bin oder war, denn das ändert sich auch zunehmend.

Ich glaube, ich komme vom Thema ab.
Naja, es fällt mir ziemlich schwer, herauszufinden, wieso ich so abhängig bin.

Vielen Dank nochmal Petra, es hilft mir wirklich, dass du mir hier antwortest und es regt mich zum Nachdenken an, bevor ich alles schlecht rede.

Liebe Grüße,
hierundjetzt

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