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keineidee
neu an Bord!
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DE M, 31
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Thu, 23.Aug.07, 10:27 Klinik oder besser nicht? Wenn ja: wie? |
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Hallo,
leide seit mehreren Jahren unter Depressionsschüben und Suizidgedanken und habe mich nun endlich getraut in therap. Behandlung zu begeben.
Nehme nun seit einigen Wochen ein SSRI, was bei mir aber momentan ausser keine Wirkung zeigt (ausser ein paar gelegentlichen Nebenwirkungen).
Da ich momentan wieder in einer sehr tiefen Phase mit Suizidgedanken stecke frage ich mich ob es evtl. sinnvoll wäre in eine Klinik zu gehen, auch meine Thera meinte das es gut möglich wäre das eine ambulante Therapie in meinem Fall nicht ausreicht.
Einmal war ich schon so down das ich mich freiwillig einweisen lassen wollte
Aber im Internet habe ich einige negative Berichte über solche Kliniken gelesen und ich frage mich ohnehin wie man so einen Klinkaufenthalt überhaupt zeitlich managen kann wenn man berufstätig ist?
Ich habe jetzt schon sehr große Schwierigkeiten in meinen Job und in meiner Position sind Fehlzeiten nicht möglich. Auch Urlaub gibt es wenn dann nur sehr kurzfristig genehmigt und das in der Regel auch nur für maximal eine Woche.
Wie lange dauert denn so ein Klinikaufenthalt für gewöhnlich?
Und wie ist es wenn man aus so einer Klinik seinem Arbeitgeber und Freunden wieder begenet
Vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben der sowas schon einmal gemacht hat und genau wie ich berufliche Schwierigkeiten hatte?
Und gibt es vielleicht auch positive Berichte von solchen Kliniken?
Danke für alle Antworten im voraus.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Thu, 23.Aug.07, 10:34 Re: Klinik oder besser nicht? Wenn ja: wie? |
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Hallo Idee,
die Dauer ist 6 Wochen aufwärts.
Wenn Du nun allerdings sagen wir mal einen Verkehrsunfall hättest wärst Du auch krankgeschrieben und könntest nicht arbeiten.
Und solltest Du wegen Suizidversuch eingewiesen werden kannst Du auch nicht arbeiten.
Oder verschlechtert sich zB Deine Konzentrationsfähigkeit etc durch die Depression so sehr daß Du nicht länger arbeiten kannst fällst Du ebenfalls aus.
Deine Gesundheit steht immer an erster Stelle, weil nur die Dich überhaupt in die Lage versetzt arbeiten zu gehen.
Lass Dich in eine psychosomatische Klinik überweisen. Du hast dabei die freie Wahl, Du kannst Kliniken vorher besichtigen und Dich eingehend erkundigen.
Man kann sowohl über Rentenversicherungsträger als auch über Krankenkasse in eine psychosomatische Klinik. Über Kasse ist einfacher weil Du da nur eine Überweisung eines Arztes benötigst. Keine Anträge etc. Und über Kasse ist auch eine Verlängerung wenn nötig viel einfacher zu kriegen was man so hört.
Liebe Grüsse,
Petra
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Wutzelmann
Forums-Gruftie
574
M, 32
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Thu, 23.Aug.07, 12:11 Re: Klinik oder besser nicht? Wenn ja: wie? |
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Hallo.
Eine Beantragug von REHA sieht in deinem Fall nicht erfolgversprechend aus. EIne Reha-Klinik nimmt niemals, dafür ist sie nämlich gesetzlich nicht zuständig, akut Suizidanten auf. Das wird der ablehnende Bescheid auch deutlich machen. Das Verfahren dauert auch zu lange!
Wie geschrieben: Wende dich zuerst mal an deine Krankenkasse. Die hat evtl. Krankenhäuser, wo Wartezeiten gering sind bzw. wo die besondere Behandlungsprogramme haben. Dann brauchst du im Regelfall eine Einweisung und keine Überweisung, wenn es um einen Klinikaufenthalt geht. Solltest du Vorabgespräche führen, brauchst du einen Überweisungsschein, weil du nicht sofort aufgenommen wirst.
Die dritte Variante ist die, du gehst direkt zu einer Klinik und schilderst dein Leid. Wenn du selbst aufgenommen werden möchtest, so wird dich keiner fortsenden, wenn Suizidalität im Raum steht.
Nun zu dem "Inneren" der Klinik.
Eine psychotherapeutische Ausrichtung macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn du stabilisiert bist. Der Vorteil solcher Stationen ist, dass es "humaner" zugeht und vielmehr deine Persönlichkeit "bearbeitet" wird. Auf reinen psychiatrischen Akutstationen wird das nur im Ansatz geschehen. Die Regelbehandlungszeit einer schweren Depression liegt bei etwa 8 Wochen. Dann hat die Klinik bereits eine Verlängerung beantragt. Die Akutstationen stehen unter Zeitrduck und werden dich soweit wie nötig stabilisieren, bis du ambulant oder teilstationär behandelt werden kannst.
Hier sieht es auf der psychoth. Station besser aus, weil ein anderer Schwerpunkt gelegt wird.
Arbeitsunfähigkeitszeiten können vom Hausarzt (Internist als Beispiel) ausgestellt werden. Somit erfährt dein Arbeitgeber erstmal gar nichts von deiner Klinik! Er erfährt ja auch keine Diagnosen, so dass es dir überlassen ist, was du ihm erzählst.
Sicherlich werden Fragen kommen und ICH würde nicht lügen, sondern die Fakten auf den Tisch legen. Evtl. muss man auch mal über eine Wiedereingliederung am Arbeotsplatz reden, was den Arbeitgeber im Übrigen sehr lieb ist, weil er dich nicht bezahlen muss, obwohl du, wenn auch nur stundenweise, arbeitest.
Ich teile die vorherige Ansicht, dass Arbeit niemals so wichtig sein kann, wie deine eigene Gesundheit. Mich als Chef interessieren Zahlen und Fakten, keine Krankheiten. Der jammert dir im Regelfall nicht hinterher oder kommt dich besuchen. Es dankt dir keiner, das will ich damit sagen.
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_________________ Tiere sind die besseren Menschen. Leider sprechen sie nicht meine Sprache. |
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Thu, 23.Aug.07, 17:47 Re: Klinik oder besser nicht? Wenn ja: wie? |
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Moment mal, es ist von Suizidgedanken die Rede, die haben viele Menschen mit psychischen Problemen. Das heisst noch nicht daß jemand akut suizidgefährdet ist.
Jemanden der akut suizidgefährdet ist nimmt eine psychosomatische Klinik nicht, klar. Aber wenn es schon so weit ist dann ist eh die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie angeraten. Und sobald genug Stabilität erreicht ist eine pschosomatische Klinik.
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