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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Tue, 21.Aug.07, 20:45 Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Hallo, liebe Mit-Depressive ,
wie wäre es, wenn wir mal einen ganz allgemein gehaltenen Thread ueber Depressionen anfangen? Einen Thread, in dem es nicht so sehr um die Probleme von uns einzelnen geht, sondern um die Depressionen selbst?
- wie merkt man, dass sie wiederkommen?
- wie geht man damit um, wenn es einen wieder einmal erwischt hat?
- kann man Deprianfälle bewusst abschwächen, abwehren?
- mit welchen Tricks kann man sich ueberlisten/aufraffen, trotzdem einkaufen zu gehen und etwa was zu essen?
- wie kann man während einer Depression versuchen, Wirklichkeit von (unlogischem) depressiven Denken zu unterscheiden?
Ich persönlich kenne meine Depressionen nun schon seit einigen Jahren, bin in Therapie, nehme in schlimmen Zeiten Medikamente und habe schon so einige Strategien gegen die Depris entwickelt. Trotzdem bin ich aber noch weit davon entfernt, mich in akuten Abrutschern festhalten zu können. Vermutlich geht es vielen hier ähnlich - und vielleicht können wir uns mit einer Art "Strategien- und Erfahrungssammlung" gegenseitig etwas helfen. Das habe ich bis jetzt noch nicht auf einem Haufen hier gefunden - eher eingebettet in unseren unterschiedlichen persönlichen Stories hier im Forum (wo man's schlecht findet, wenn man's aktu sucht).
Lg, Nachtvogel
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Tue, 21.Aug.07, 20:57 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Ich fange dann auch gleich mal an:
Eine aufkommende Depriphase kommt bei mir in Form einer allgemeinen Niedergeschlagenheit - nichts bringt mehr so richtig Spass, die Motivation fehlt. Ausserdem habe ich das Gefuehl, viel Liebe und Zuneigung von anderen zu brauchen und bin am Boden zerstört, wenn sie mir nicht gleich um den Hals springen. Schnell habe ich das Gefuehl, dass mich alle nicht leiden können, ignorieren, fuehle mich alleine, ...
Dieser Umschwung in Gefuehlen kann relativ schnell geschehen, so dass sich meine "empfundene Realität" von Null komma Nix verändert. Frueher, als ich noch nicht in Therapie war und mit Depressionen auch noch keine Erfahrung hatte, habe ich diese depressiven Gefuehle als Realtität wahrgenommen - und das war einfach grauenhaft.
Inzwischen hinterfrage ich diese Gefuehle - sind sie "normal" oder kommen sie aus der Depression heraus? Das Problem ist, dass ich den Unterschied nicht fuehlen kann. Die Wertung ist also eine reine Kopfentscheidung und ziemlich schwer (fuehlt sich unecht an), wenn man es gewöhnt ist, nach Gefuehl zu entscheiden.
Dann ist es natuerlich wichtig, herauszufinden zu versuchen, woher die Depression nun kam, was der Auslöser war. Depriphasen kommen ja selten ohne Grund ... Das ist wohl der schwierigste Part. Langfristig funkt es mit Hilfe von Psychotherapie, Knoten zu entwirren. Doch was mit diesen plötzlichen Deprianfällen, wenn es noch jeweils lange bis zur nächsten Therapiestunde ist?
Und dann auch das Gefuehl der Einsamkeit. Einsamkeit - auch wenn man in einem Raum mit lauter Freunden sitzt. Irgendwie wird die gefuehlte Verbindung zu Leuten durch die Depression verändert - ich fuehle ihre Zuneigung dann nicht mehr, eher nur etwas Negatives. Komme ich dann - aus welchem Grund auch immer - aus der Depri wieder heraus - fuer eine Zeit - ist das Gefuehl wieder "normal" und ich fuehle mich in Gesellschaft meiner Freunde wohl.
Sind eure Erfahrungen und Gefuehle während einer Depression ähnlich?
LG, Nachtvogel
(die es zur Zeit gerade mal wieder erwischt hat )
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Wutzelmann
Forums-Gruftie
574
M, 32
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Tue, 21.Aug.07, 20:57 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Also ich sehe die Depression immer als deutliche Warnung der Seele im TRias Seele, Geist und Körper. Die anderen Anteile dominieren den Alltag und leider übergehen/übersehen wir unsere inneren bedürfnisse. Nicht selten, so meine Einstellung, gehen menschen bewußt über diese Grenzen und es gibt einige Vorankündigungen einer D. Diese kommt sehr selten wie ein Blitz vom HImmel. Damit meine ich tatsächlich schlagartig, von einem Augenblick auf den nächsten.
Und dann geht man weiter, leider in die falsche Rictung und die Seele merkt sich dies und erinnert einen daran. auf ihre ganz spezielle eigene Art.
Ich habe in einer großen Deprigruppe (30 Leute) mal die Meinung vertreten, dass ich meine D. sehr hilfreich finde, denn, das ist MEIN eigenes Gefühl, zeigt sie mir ihre Spielregeln auf. Und da heißt es hineinhören und auch mal das Unangenehme akzeptieren. Wir sind eben keine Maschinen und vor allem nicht einseitig. Daher greifen multimodale Therapieansätze besser, als es noch vor 30 Jahren der Fall war, wo es dies nur im Ansatz gab. Hierzu auch Prof. P. Fiedler aus Heidelberg.
Ich nehme die D. an. Wenn sie da ist, nehme ich sie und entführe sie an den runden Tisch. Dort werden die Karten den Tisch gelegt und siehe da, auf einmal hat die D. ein Mitspracherecht, also die Seele.
So bin ich sicherlich länger depressiv, wenn man es als reine Krankheit betrachtet, jedoch komme ich mir selber auch deutlich näher.
Deswegen verstehen einige hier auch meine persönlichen Ansätze bzgl. Medikation und Therapie nicht (richtig).
Auseinandersetzen heißt nicht Konfrontation, sondern aus einander setzen.
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_________________ Tiere sind die besseren Menschen. Leider sprechen sie nicht meine Sprache. |
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Tue, 21.Aug.07, 21:12 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Eine Depression annehmen und ihr ein Mitspracherecht geben, ist gar nicht so leicht. Ich habe z.B. angst vor der D., habe angst, dass sie schlimmer wird und mich in einen Strudel zieht, aus dem ich nicht mehr oder erst nach sehr langer Zeit wieder herauskomme (wie es auch schon passiert ist). Meine Psychologin vertritt ebenfalls die Ansicht, dass man da durch soll, nicht verdrängen, sondern die D. annehmen.
Doch was bringt es mir (ich rede jetzt mal nur von mir, da es ja bei anderen anders sein kann), wenn ich dann apathisch dasitze und in meinem Kopf nur noch Watte ist? Oder wenn sich alles so schlimm anfuehlt, dass ich nicht mehr leben mag? Während solcher Abstuerze sehe ich keine Zusammenhänge mehr, kann nicht verstehen, was mir die D. sagen will. Da ist dann nur noch Grau - und alles ist verwischt, ich bin dann darin gefangen.
Verdrängen ist allerdings auch nicht gut (z.B. indem man sich die Tage so zupackt, dass man keine Zeit mehr zum Nachdenken und Fuehlen hat), weil es einen dann irgendwann in doppelter Stärke wieder einholt.
Die Frage ist, wie man den Mittelweg findet? Oder ist es ein Lernprozess, auf dem du, Wutzelmann, schon etwas weiter bist als ich? Wie "unterhälst" du dich denn mit deiner D.?
Es bringt mir z.B. etwas, wenn ich "reine Gefuehle", wie z.B. Trauer zulasse und durchlebe. Eine D. ist jedoch meiner Meinung nach kein "reines Gefuehl", sondern ein dichter grauer Nebel, der die eigenen Gefuehle, Gedanken und Wahrnehmungen umhuellt und verzerrt.
Lg, Nachtvogel
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Wutzelmann
Forums-Gruftie
574
M, 32
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Tue, 21.Aug.07, 23:07 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Vorab an alle meine Kritiker: Das jetzige Statement basiert auf MEINEN Erfahrungen MIT MIR SELBST!
So, nun zu meiner Aussage:
Die D. ist immer ein Gefühl, wie auch alle anderen Zustände mit Gefühlen zu tun haben. Allerdings ist ein beschriebener Nebel, die Watte oder anderes ein "Abstimmungsproblem" im Trias. Wir kennen das ja: Alle wollen gleichzeitig das wichtisgte sagen. Bloß kann immer nur einer reden, der dann auch verstanden wird. Dieses interne Kommunikationssystem erfüllt meines Erachtens verschieden Funktionen. Von Schutz über "Tatendrang", bis hin zur Verleumdung oder Verdrängung.
ICH PERSÖNLICH habe den Suizid als EINE Form des Weges angenommen. Ich verbanne ihn nicht, sondern bin MIR sicher, dass es Situationen geben kann, wo genau dieser Ausweg der einzig gangbare ist. Hier mögen jetzt tausende Reaktionen und Berichte kommen, die alle das selbe sagen: Die meisten Suizidanten hatten eine andere Wahl oder haben es später bereut.
Das stelle ich auch gar nicht in Abrede!!!! Aber wer gab den Suizidanten denn in diesem Augenblick keine andere Wahl? Diese Frage darf ich kritisch in den Raum werfen und ich bin selbst, privat und beruflich, mit Suizidanten "in allen Stadien" in KOntakt gekommen. Es reicht eben nicht aus, einfach da zu sein und zuzuhören.
ICH habe auch keine Angst vor dem Tod. Für mich ist dieser eine Alternative zum Leben, wenn dieses so von meiner Seele interpretiert wird, dass ich zu dem Schluss komme aussteigen zu müssen, wobei aussteigen eben nicht das feighafte Verhalten eines Suizidanten darstellt! Der Suizid ist alles andere als eine feige Reaktion auf seelische Konflikte. Zudem gibt es Menschen, die nicht krank in den Suizid gehen.
Der Schlüssel zum Leben liegt in meinen Augen darin, allen Anteilen des Jenigen gerecht zu werden. Gerecht bedeutet, jeder hat das Recht und jeder darf sich im Inneren äußern. Der TRias hat in seiner Gänze Bestand und nicht in einer reduktiven Art. Sich selbst zu akzeptieren und auch die "gewerteten" Gefühle anzunehmen ist ein Lernprozess, der nicht zu einer Veränderung führen darf.
Ich höre jeden Tag in mich hinein und mitlerweile werde ich von meiner Seele so "gut" angesprochen, dass mir Trauer und seelischer Schmerz keine Angst bereiten. ICH finde es schön an einem Frühlingstag im Wald zu sitzen, ein Buch zu lesen und festzustellen das die Raupen des Waldes anscheinend alle "mitlesen" wollen. Und die Traurigkeit, neben der Freuide, dass es so mit "Vergangenem/Vergangenen" nicht mehr geben wird, hält mich in diesem Augenblick.
Sicher ist, dass D. so individuell ist, dass es wirklich einen Profi bedarf, der wie ein "Pferdeflüsterer" die richtige Wellenlänge trifft. Alles andere ist in MEINEN AUGEN vertane Zeit. Medikamente sind ein Hilfsmittel. ICH lehne sie ab, nachdem ich 250 verschiedene Psychpharmaka erfolglos durchhabe. Das liegt nicht daran, dass ich etwas "Besonderes" bin, sondern weil sich meine Seele massiv auf körperliche Weise (Unverträglichkeiten, NW, Allergien, Schock etc.) gegen diesen Ansatz gewehrt hat.
FÜR MICH ganz natürlich.
Zum Schluss an alle meine Kritiker um jegliches Mißverständis auszuräumen!!!: Das jetzige Statement basierte auf MEINEN Erfahrungen MIT MIR SELBST!
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_________________ Tiere sind die besseren Menschen. Leider sprechen sie nicht meine Sprache. |
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Aspipitt
Forums-InsiderIn
210
NRW M, 48
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Tue, 21.Aug.07, 23:45 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Puh,
ich möchte mich auch mal zu Depressionen äußern.
Auch ich habe eine völlig individuelle Ansicht dazu.
Vielleicht habe ich eine jahrelange "Dauerdepression", aber die halte ich eigentlich für völlig unproblematisch und nicht therapierenswert, jedenfalls nicht medikamentös, es ist vielleicht eher eine depressive Grundhaltung.
Was mich beschäftigt ist, dass es auch wirklich schwere, tiefe Depressionen geben kann. Diese Depressionen kommen m.E. NIEMALS plötzlich. Sondern sind m.E. IMMER ein Resultat eines MONATELANGEN Prozesses. Oftmals gehen diese schweren Depressionen mit einer unklärbaren Schmerzsymptomatik einher (Kopfdruck, Kehle zuschnüren, Oberbauchdruck, Dauerübelkeit, Tinnitus etc.).
Und führen fast immer zu einer Symptomatik mit wochenlanger Schlaflosigkeit, und "leibnaher" Sorge. Diese "leibnahen" Depressionen sind m.E. "schlimmer" als sich ein Nichtdepressiver vorstellen kann. Zumeist kommt es zu einer übersteigerten "Körperbeobachtung". Normale Bewegungen (Kopfdrehen, Gelenkknacken, Darmbewegungen, Magenknurren, etc.) werden als schmerzhaft und pathologisch empfunden.
etc. pp.
Will sagen:
Eigentlich finde ich es nicht gut/richtig, dass man mit diesem Wort Depression inflationär umgeht. Ein milde Depression (was soll das eigentlich sein) und eine schwere Depression unterscheiden sich so voneinander wie ein Schupfen von einer Lungenentzündung mit der Notwendigkeit der künstlichen Beatmung.
Mußte mal raus,
Aspipitt
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Wutzelmann
Forums-Gruftie
574
M, 32
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Wed, 22.Aug.07, 0:00 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Also es gibt ja durchaus Diagnosekriterien der F33...........und ich denke die kommen nicht von ungefähr. Meiner Meinung nach entscheidet der Leidensdruck vehement über das Ausmaß der sselischen befindlichkeit exklusive oder inklusive körperlicher Symptome.
Leicht ist ja schon eine Wertung und was für den einen leicht ist, ist für den anderen sehr schwer.
Ernstzunehmen sind alle Formen seelischer "Störungen".
Sicherlich bedarf es bei bestimmten Formen der D. nur einen guten Rückhalt in der Familie oder mal kurzfristig eine ther. oder med. Intervention.
Ich weiss aber schon, dass ICH nicht von einer vegetativen Dystonie spreche, was Du wahrscheinlich mit Schnupfen meinst.
Das auf sich achten ist auch der Versuch des Geistes "Herr über die LAge zu werden". Wenn ich mein Kopfwenden als pathologisch ansehe, so tritt die D. in den HIntergrund und ich kann etwas fassen. Aber genau darum geht es der Seele ja nicht! Sie will nicht gefasst werden als eine Form von Krankheit, sondern als ein gleichberechtigter Teil des Menschen.
Und wie soll man in Einklang kommen, wenn man es nie gelernt hat? Unsere Gesellschaft ist eben nciht dafür ausgelegt, Leistungseinbußen zu tollerieren. Die Gesundheitsreform zeigt es in Deutschland ganz klar auf. Chronisch kranke MENSCHEN werden immer noch nicht optimal versorgt. Genau das Gegenteil trifft wegen GELD ein.
Daher sind Depressionen ja auch zeitlich "gebunden". Wer darf heute noch ein Trauerjahr, nach ABleben eines Partners "legitimiert" ablegen? Mache das mal einem CHef klar. FRüher war das Gang und Gebe.
Wir räumen der D. sicherlich einen hohen Stellenwert ein. Und ich glaube auch, dass sich, wie überall anders auch, Menschen auf dieser Ebene "Schindluder" treiben. Also gar nicht depressiv sind oder sich absichtlich dazu verleiten lassen. Die Gründe sind da vielschichtig. Der Großteil ist aber bedürftig nach Seelsorge. WIe immer die aussehen mag. Arzt, Therapeut, Prister, Guru, Freunde, Familie.........die Seele zu ver-sorgen ist sicherlich grundsätzlich eine gute Sache (Die Wertung setze ich bewußt).
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_________________ Tiere sind die besseren Menschen. Leider sprechen sie nicht meine Sprache. |
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Wed, 22.Aug.07, 9:05 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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@Wutzelmann
Den Suizid sehe ich persönlich auch als Möglichkeit. Ich habe geplant, wie ich es tue und kann den Plan jederzeit umsetzen, wenn nötig. Zu Zeiten meiner schweren Depression schien es der einzige Ausweg zu sein. Durch Therapie und die Veränderung einiger äusserer Umstände in meinem Leben sehe ich allerdings auch wieder einen anderen Weg, habe auch Freude am Leben und ein Ziel vor Augen, das ich gerne erreichen möchte.
Bricht aber alles aus irgendwelchen Gruenden zusammen und ich falle in einen dunklen Brunnen, aus den ich nicht wieder herauskomme, so ziehe ich Suizid dem Hinvegetieren bis zum "natuerlichen Tod" eindeutig vor.
@Aspipitt
Das Problem ist, dass sich Depressionen nicht immer gut einordnen lassen. Sie sind ja nicht einmal ständig gleich stark. Ich hatte z.B. schwere Depressionen vor ein paar Jahren mit einem Suizidversuch und danach Gefährdung zum Suizid, Unfähigkeit etwas zu tun, Apathie, Lebensunlust, Schwindel, psychosomatische Krankheiten - die ganze Palette. Das ging dann im Laufe der Therapie zurueck und kam nur in "Depressionsanfällen" wieder zurueck - also dass es mich doch relativ plötzlich ueberfiel, sich meine gesamte Gedankenwelt änderte etc.. Diese "Anfälle" waren jedoch relativ gut durch Massnahmen wie Spazieren gehen, Gesellschaft, Fernsehen oder Oxazepam zu beseitigen - und in der Therapie haben wir dann versucht, ihnen auf den Grund zu gehen (meinst war ich dann in eine Situation gekommen, die mich an was mieses aus der Vergangenheit erinnerte).
Jetzt tauchen bei mir lebenssituationsbedingt nach einer monatelangen Pause wieder Depressionen auf - schleichend, schon ueber eine Woche. Ich kenne den Grund - kann jedoch nichts dagegen machen - zumindest nicht gegen den Äusserlichen, gegen meine Einstellung dazu wohl schon im Prinzip, das ist aber nicht so einfach.
Insofern finde ich schon, dass man ueber die verschiedenen Stärken gemeinsam reden kann - vermutlich gibt es viele, die alle möglichen Formen der Depri schon durch haben.
@jennyfer
Ich denke auch, dass man garantiert eine passende Krankheit findet, wenn man nach seinen Symtomen lange genug im Internet sucht. Du bist sicherlich in Therapie, wenn es sich um Missbrauch und Ängste/Panickattacken handelt, oder? Um was es sich bei dir genau handelt, wird dir wohl nur ein Psychiater/Psychologe erzählen können - das Internet oder Laien können das wohl kaum. Ich kann dir nur sagen, wie es mit Ängsten und Depression bei mir aussieht (kann aber bei jedem anders sein): Habe ich während einer Depressionsphase angst vor etwas, so erscheint es mir unueberwindlich. Ich spuehre kein richtiges Angstgefuehl, sondern eine Lähmung, Resignation. Manchmal ist diese Lähmung so stark, dass ich dann den ganzen Tag oder mehrere Tage/Wochen nichts hinbekomme, nur daran denke, dass ich doch eigentlich was tun sollte (das, wovor ich angst habe), doch nicht kann..
Bin ich in keiner depressiven Phase, so mache ich das, wovor ich Angst habe, meist trotzdem und relativ schnell - auch wenn mir das Herz dabei bis zum Hals schlägt.
LG Nachtvogel
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jennyfer
Forums-InsiderIn
354
Österreich W, 33
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Wed, 22.Aug.07, 9:14 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Hallo Nachtvogel
Sorry ich hatte meinen Beitrag grad gelöscht, und habe gesehen, dass du mir geantwortet hast. Sorry.
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Wutzelmann
Forums-Gruftie
574
M, 32
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Wed, 22.Aug.07, 9:23 Re: Depessionen - allgemein gehaltener Thread |
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Ich arbeite gerne mit Bildern und Worten. Das macht das innere Verstehen für mich einfacher. Du sprichst von einem "Brunnen" in den fällst. Fallen bedeutet keinen Halt haben und Brunnen bedeutet meist etwas tiefes, dunkles und einen harten "Aufschlag".
Ich würde dann schauen, was mir diese Puzzleteile sagen sollen: Am besagten runden Tisch. Eine Lösung ist nicht das Ziel, sondern der Weg zum besseren Verstehen aller drei Anteile.
Das macht es vielleicht auch schwer, wenn besonders ein Teil dominiert und man ihn ständig "zur Ordnung rufen muss". Wie im Gerichtssaal mit dem Hammer.
Rezidive D. sind für mich ein Anzeichen, dass man der Seele noch nicht "wirklich" den Raum gibt, den sie braucht. Oder man hat es wider verlernt.
Das klingt natürlich sehr rational, aber das ist eben meine "dominante" Ader. Sie ist aber nicht aggressiv dominant, sondern verschafft mir zuerst einmal den ZUgang zzum runden Tisch. Dann liegt es an den dreien, sich auf je 1/3 Verantwortung zu zubewegen.
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_________________ Tiere sind die besseren Menschen. Leider sprechen sie nicht meine Sprache. |
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