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PitCathy
sporadischer Gast
5
Wien W, 26
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Sat, 18.Aug.07, 18:26 an Mütter mit Depressionen |
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wie habt ihr es vor euren kindern verheimlicht??
was habt ihr ihnen gesagt, wenn ihr nen nervenzusammenbruch hattet?
habt ihr mal schlecht über eure kinder gedacht???
ich bin 26, seit knapp 2 jahren mit einem 6jährigen und einem 2jährigen allein, und hab derzeit sehr schwere depressionen... ich halt es nicht aus, von meinen kindern berührt zu werden, wenn sie laut sind, oder einfach nur lachen... selbst der gedanke "hoffentlich passiert ihnen etwas, ohne das ich schuld bin" holt mich immer wieder ein.... ich weiß, ich bin keine gute mutter.. .. aber so schlimm kann ich doch auch nicht sein.. oder??
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_________________ gebt mir tausend tiere aber haltet mich von menschen fern... das leid was sie mir zuführen, würde mir die 1000 tiere nicht antun |
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sumse
sporadischer Gast
18
NRW W, 33
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Sat, 18.Aug.07, 20:43 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Hallo,
leider kann ich dir nicht helfen, aber dein Problem hat mich sehr berührt.
Ich bin nämlich schwanger und nicht sicher ob ich das kind behalten soll, weil ich unter anderem genau diese Angst habe vor der Situation, wie du sie beschreibst.
Das du deinen Kindern was schlechtes wünschst, denke ich aber ist aus deinen Depressionen heraus nicht für voll zu nehmen, wenn ihnen nämlich tatsächlich etwas passieren sollte, glaube ich schon, daß deine Mutterliebe und Fürsorge größer wäre, für diesen Moment auch die Depis abschalten.
Ach mensch du , ich hoffe, daß du hier gute Ratschläge bekommst, und ich wünsche dir (und natürlich deinen Kindern) daß es dir bald besser geht.
Hast du schon mal über eine Mutter/Kind-Kur nachgedacht? ich weiß nicht, ob das so ohne weiteres möglich ist, aber vielleicht kannst du dir bei deinem Arzt, oder auch beim Kinderarzt Ratschläge holen? Kinderärzte hören doch von vielen Müttern bestimmt ähnliches - wenn auch vielleicht abgeschwächtere Form....
Ich wünsche dir alles Gute, liebe Grüße,
Sumse
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_________________ was interressiert mich mein Geschwätz von gestern, wenn ich heute zu neuen Erkenntnissen gekommen bin... |
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PitCathy
sporadischer Gast
5
Wien W, 26
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Sat, 18.Aug.07, 21:18 Re: an Mütter mit Depressionen |
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hallo
danke für deine antwort.
naja mutter-kind-kuren gibt es leider nur in D, sonst wär ich schon längst auf einer... in Ö bestünde nur die möglichkeit sich in eine klinik einweisen zu lassen, allerdings ohne kinder...
wünsch dir für die restliche schwangerschaft noch alles gute...
lg cathy
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_________________ gebt mir tausend tiere aber haltet mich von menschen fern... das leid was sie mir zuführen, würde mir die 1000 tiere nicht antun |
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Teufelchen2407
Helferlein
89
Wien W, 31
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Tue, 28.Aug.07, 4:58 Re: an Mütter mit Depressionen |
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hallo cathy
kann dir anbieten, dich mit mir zu treffen, bin ebenfalls in wien wohnhaft, reden hilft in so einer situation und zu wissen, dass du nicht allein bist
an depressionen und angststörung (soziale phobie) leide ich seit mehr als 20 jahren. bin selber mama von zwei kleinen kindern.
spring über deinen schatten und melde dich bei mir, gemeinsam geht alles leichter ;o)
alles liebe
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_________________ Greets
Teufelchen |
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Citeva
Forums-InsiderIn
222
NÖ W, 24
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Tue, 28.Aug.07, 9:42 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Guten Morgen Cathy!
Ich hab nicht wirklich Depressionen und auch nie wirklich welche gehabt. Aber ich war eine zeitlang alleine mit meiner Tochter und habe auch hie und da Gedanken gehabt, über die ich mich im Nachhinein selber erschrocken haben.
Ich bin zwar nicht aus Wien aber aus der Umgebung und fast täglich (arbeitsbedingt) in Wien.
Falls du mal Lust und Laune hast, meld dich mit privater Nachricht bei mir und wir können mailen und uns ev. wenn du möchtest treffen.
Würd mich interessieren ob du zu hause bist oder deine Kids in den Kindergarten gehen?
Jedenfalls daweil alles Liebe und Gute für euch
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_________________ Ich bin so wie ich |
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Riemann
Forums-InsiderIn
377
Wien M, 26
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Tue, 28.Aug.07, 10:35 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Teufelchen2407 wrote: | an depressionen und angststörung (soziale phobie) leide ich seit mehr als 20 jahren. bin selber mama von zwei kleinen kindern. |
auch auf die gefahr hin, dass das jetzt hart klingt, aber: ich halte es für grob unverantwortlich, nachwuchs in die welt zu setzen, wenn man unter psychischen erkrankungen leidet die kinder leiden nämlich immer mit, wie ich aus eigener leidvoller erfahrung weiß - und daher wünsche ich auch niemandem, mit einer psychisch kranken mutter aufzuwachsen!
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_________________ Riemanns Love-shyness Thread für krankhaft schüchterne Männer |
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PitCathy
sporadischer Gast
5
Wien W, 26
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Tue, 28.Aug.07, 11:11 Re: an Mütter mit Depressionen |
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danke für eure angebote..... nur derzeit glaube ich noch nciht, das ich soweit wäre um über meine probleme zu sprechen (hab dann immer im hinterkopf, andere haben sicher mehr probleme als ich)....
meine kinder leben jetzt mal die nächsten paar monate bei meinen eltern.... kann sie allerdings sooft sehen wie ich will (was derzeit kaum der fall ist)...
vom arzt bekam ich die "diagnose" burn-out syndrom... er meinte nur das es gut ist das die kinder bei meinen eltern sind
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_________________ gebt mir tausend tiere aber haltet mich von menschen fern... das leid was sie mir zuführen, würde mir die 1000 tiere nicht antun |
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Teufelchen2407
Helferlein
89
Wien W, 31
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Tue, 28.Aug.07, 13:50 Re: an Mütter mit Depressionen |
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@ riemann
da gebe ich dir erstmal vollkommen recht
aber anscheinend kannst du dir nicht vorstellen, dass "frau" auch fähig ist, mit einer krankheit umgehen zu lernen, sich um den nachwuchs zu kümmern, krankheit heisst nicht unbedingt vernachlässigung
und hilfe und unterstützung braucht jede familie, auch gesunde menschen können sehr bald ein burn out oder ähnliches bekommen, sofern sie alles alleine machen müssen und für alles alleine verantwortlich sind
ausserdem solltest du nicht alle psychischen erkrankungen in einen topf werfen, da gibt es gravierende unterschiede
ich nehme keine drogen, trinke keinen alkohol, führe ein normales leben mit gewissen einschränkungen
du würdest demnach sagen, dass niemand mit einer erkrankung kinder in die welt setzen sollte, denn bei jeder erkrankung gibt es einschränkungen
schwierigkeiten gibt es immer wieder im leben, traurig für denjenigen, der damit alleine da steht, ob gesund oder krank
kranke sollten keine kinder bekommen, alkoholiker und drogenabhängige sollten keine kinder bekommen, arme menschen sollten keine kinder bekommen - die liste lässt sich unendlich weiter führen
und menschen die so wie du pauschal verurteilen, statt nachzufragen, ohne sich ein bild der jeweiligen lebensumstände zu machen (würdest du helfen wenn not am mann ist??) sollten erst recht keine kinder bekommen, denn diesen fehlt die nötige emphatie
und nochwas - eine krankheit kann man immer bekommen, auch dich kann es treffen, egal was.... stell dir vor du hast schon kinder und hast plötzlich einen unfall, sitzt im rollstuhl, was auch immer
würdest du dir deine kinder entziehen lassen?
klingt das für dich jetzt auch hart? dann sorry
und wenn du jetzt nicht weisst, warum ich dir eingangs recht gegeben habe
mit dem wissen von heute, würde ich in diese welt überhaupt keine kinder mehr setzen wollen, egoismus pur kann nicht gut tun, ausbeutung unserer welt, wielange haben wir noch einen halbwegs erträglichen lebensraum?
aber bitte, die menschheit existiert seit ewigkeiten, das ist der lauf der natur *ironieoff*
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_________________ Greets
Teufelchen |
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Tue, 28.Aug.07, 14:08 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Hallo Cathy,
also daß Deine Kinder erstmal bei den Eltern unterkommen können ist ja schonmal gut! Nicht jeder hat die Möglichkeit die Kinder mal abzugeben wenn es gesundheitliche Probleme gibt.
Nun ist es allerdings schon so daß Du Verantwortung nicht nur für Dich sondern auch für die Kinder trägst!
Sich in sein depressives Loch zu verkriechen kann ist schon ohne Kinder net gerade wirklich sinnvoll. Mit der Verantwortung für die Kinder finde ich persönlich so eine Haltung einigermassen problematisch.
Weil wenn Du absolut nichts tun willst dafür daß es Dir besser geht und letztlich auch wirklich gar keine Kinder willst, und auch keine Verantwortung übernehmen möchtest (und davor davonläufst) dann gib die Kinder doch dauerhaft ab. Ich finde es überhaupt nicht rabenmuttermässig (ich glaub Raben sind gute Eltern..)oder verwerflich sondern verantwortungsvoll wenn man zum Wohl der Kinder eine nette Adoptivfamilie sucht wo sie eine gute Kindheit haben können.
Aber für Dich wäre es, egal ob mit oder ohne Kinder, auf Dauer sicher besser, Du machst aktiv was gegen Deine Depressionen als Dich in dem Loch zu verkriechen. Damit tust Du Dir nämlcih garkeinen Gefallen weil sich so Deine Depressionen mit ziemlicher Sicherheit nicht bessern werden!!!
Liebe Grüsse,
Petra
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Riemann
Forums-InsiderIn
377
Wien M, 26
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Tue, 28.Aug.07, 14:19 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Teufelchen2407 wrote: | aber anscheinend kannst du dir nicht vorstellen, dass "frau" auch fähig ist, mit einer krankheit umgehen zu lernen, sich um den nachwuchs zu kümmern, krankheit heisst nicht unbedingt vernachlässigung |
das problem ist nur, dass bei vielen psychischen krankheiten verdrängung wesentlich zur symptomatik gehört. meine mutter wäre auch nie auf die idee gekommen, psychisch krank zu sein, oder gar deswegen unfähig zur kindererziehung; trotzdem ist sie beides.
Teufelchen2407 wrote: | kranke sollten keine kinder bekommen, alkoholiker und drogenabhängige sollten keine kinder bekommen, arme menschen sollten keine kinder bekommen - die liste lässt sich unendlich weiter führen |
ja, da gebe ich dir jetzt völlig recht.
Teufelchen2407 wrote: | und menschen die so wie du pauschal verurteilen, statt nachzufragen, ohne sich ein bild der jeweiligen lebensumstände zu machen (würdest du helfen wenn not am mann ist??) sollten erst recht keine kinder bekommen, denn diesen fehlt die nötige emphatie |
keine sorge, habe ich auch nicht vor - abgesehen davon, dass ich die kleinen grätzen ohnehin nicht leiden kann, habe ich auch genug verantwortungsgefühl, potentiellen nachwuchs nicht durch meine eigenen psychischen probleme vorbelastet ins leben zu schicken.
Teufelchen2407 wrote: | und nochwas - eine krankheit kann man immer bekommen, auch dich kann es treffen, egal was.... stell dir vor du hast schon kinder und hast plötzlich einen unfall, sitzt im rollstuhl, was auch immer |
ich habe ausdrücklich von psychischen erkrankungen gesprochen - bewegungsbehinderte eltern sind für die lieben kleinen sicher auch kein zuckerschlecken, aber keine permanente bedrohung für das seelenheil so wie ein psychisch kranker.
Teufelchen2407 wrote: | würdest du dir deine kinder entziehen lassen? |
ähnliches beispiel: ich kann im nachhinein nicht beurteilen, ob die borderline-störung meiner mutter durch den tod meines vaters/ihres mannes ausgelöst wurde oder nur verstärkt. ist aber auch egal, nehmen wir mal ersteres an. ich hätte es sehr begrüßt, wenn man mich liebevollen pflegeeltern übergeben hätte, denn aufwachsen mit meiner psycho-mama war ein horror.
rechte von kindern stelle ich über die rechte von psychisch kranken eltern, ganz einfach!
Teufelchen2407 wrote: | klingt das für dich jetzt auch hart? dann sorry |
macht ja nix, ich kann ja noch härter, wie man hier lesen kann...
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_________________ Riemanns Love-shyness Thread für krankhaft schüchterne Männer |
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Tue, 28.Aug.07, 14:59 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Riemann wrote: | ich halte es für grob unverantwortlich, nachwuchs in die welt zu setzen, wenn man unter psychischen erkrankungen leidet |
Ich möchte das, danke @Teufelchen2407 auch nicht so unkommentiert stehenlassen. Was Gesundheit ist, das definiert die WHO so:
Quote: | "Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen."
Kurzdefinition von Gesundheit, Weltgesundheitsdefinition (WHO) 1946
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Damit ist klargestellt, dass aller unser Bestreben nur sein kann dem Zustand "gesund" möglichst nahe zu kommen, dieser aber nie vollständig erreicht werden kann.
Daher wenn nur "gesunde" Menschen Kinder bekommen sollen/dürfen, würde es keine mehr geben.
Nach deiner Definition handelten meine Eltern ebenso unverantwortlich, d.h. mich dürfte es gar nicht geben. Womit ich wiederum meine Eltern für meine psychischen Erkrankungen verantwortlich machen könnte. Das tu ich aber nicht, ich seh auf der einen Seite meine Defizite die ich mitbekam auf der anderen Seite meine Eigenverantwortung diese zu bearbeiten und soweit möglich aufzulösen.
Es bringt nichts sich im Opferstatus (böse, unverantwortliche Eltern, die sind schuld wie es mir geht) auszuruhen, das nenne ich Verantwortung(s)-los. Mit dem gleichen "Recht" könnten sich meine Eltern auf ihre berufen, usw.
Leider lässt sich die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, die einzige Möglichkeit liegt darin für die Zukunft und sich selbst zu lernen.
Daher finde ich, dass Menschen die selbst mit psychischen Defiziten konfrontiert sind, oft gerade deshalb besonders sorgsam und liebevoll mit ihren Kindern umgehen. Dem allen vorausgesetzt, dass die Selbstreflexion so weit gediegen ist. Ein Krankheitsbild darf natürlich nie ein Freibrief für das eigene Verhalten sein, was ich aber (fast) jedem Menschen zugestehe ist das er selten ABSICHTLICH schlecht handelt. Und wenn das die eigenen Eltern waren, ist ein Teil der eigenen Heilung ein Stück verzeihen zu können um seinen inneren Frieden wieder zu finden. Nicht die Handlungen und Taten sollen/müssen vergessen und verziehen werden, sondern dem Menschen ein Stück verzeihen, das ist ein großer Schritt.
Wer die Glaubenssätze von Virginia Satir kennt, davon ist einer:
Quote: | Eltern tun zu jedem gegebenen Zeitpunkt ihr Bestmögliches |
Ich muss sagen mit diesem Satz hadere ich bis heute noch. Dennoch spüre ich, in diesem Satz liegt verinnerlicht sehr viel Heilung für mich selbst und ich wünsche mir diesen Satz auch mal völlig ohne Zweifel lesen zu können.
Und ein weiter wichtiger Satz von Satir ist dieser:
Quote: | Ein Ziel auf dem Weg zur Ganzheit ist es, unsere Eltern als Menschen anzunehmen und ihnen auf der Ebene ihres Personenseins (ihrer Individualität) zu begegnen, statt lediglich mit ihren Rollen in Kontakt zu treten. |
Und was @Teufelchen2407 auch schon erwähnte emotionale und körperliche Vernachlässigung hat nichts zwingend mit psychischer Erkrankung zu tun. "An meinen Taten sollt ihr mich messen" und punkt.
LG, comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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Riemann
Forums-InsiderIn
377
Wien M, 26
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Tue, 28.Aug.07, 15:08 Re: an Mütter mit Depressionen |
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comus wrote: | Womit ich wiederum meine Eltern für meine psychischen Erkrankungen verantwortlich machen könnte. Das tu ich aber nicht, ich seh auf der einen Seite meine Defizite die ich mitbekam auf der anderen Seite meine Eigenverantwortung diese zu bearbeiten und soweit möglich aufzulösen.
Es bringt nichts sich im Opferstatus (böse, unverantwortliche Eltern, die sind schuld wie es mir geht) auszuruhen, das nenne ich Verantwortung(s)-los. |
da gebe ich dir völlig recht, jeder ist verantwortlich dafür, sein eigenes leben auf die reihe zu bekommen und gegen seine dämonen anzukämpfen. das steht allerdings in keinster weise im widerspruch dazu, dass z.b. ich aufgrund (ich vermeide bewusst schuldzuweisende termini) der psychischen störung meiner mutter relativ schlechte rahmenbedingungen hatte, die nicht hätten sein müssen, und die es nach möglichkeit zu verhindern gilt. das sehe ich als teil meiner verantwortung an. wenn mir z.b. heute eine junge mutter bekannt wäre, die mit ihren kleinkindern so umgehen würde wie meine mutter mit meiner schwester und mir damals, dann würde ich das wohlfartsamt einschalten und mich dafür einsetzen, dass dieser mutter das sorgerecht entzogen wird. und genauso halte ich es als teil meiner verantwortung, hier im forum schwer depressiven frauen vom kinderkriegen abzuraten, egal wie viele sich dadurch vor den kopf gestoßen fühlen. wie gesagt, ich halte die rechte von ungeborenen kindern für wichtiger als die rechte von psychisch kranken (möchtegern-)eltern.
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_________________ Riemanns Love-shyness Thread für krankhaft schüchterne Männer |
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Tue, 28.Aug.07, 15:35 Re: an Mütter mit Depressionen |
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@Riemann:
Es tut mir leid, welche Erfahrungen du in der Vergangenheit machen musstest. Und es ist klar, dass es für diese schlechten Rahmenbedingungen keinen Trost und ungeschehen machen geben kann.
Aber ich vermute mal du hast deine Mutter ebenso immer bloß in ihrer Rolle wahrgenommen (siehe Satir) ohne den Menschen und ihren Hintergrund zu sehen. Hast du dir jemals die Frage gestellt, was deiner Mutter passiert sein muss, das sie so wurde? War das jemals eine wichtige Frage für dich? Für mich schon, erst ab diesem Zeitpunkt wo ich meine Eltern nicht nur mehr in ihrer Elternrolle, sondern als Menschen mit einer Entwicklung geprägt aus ihrem eigenen Lebenshintergrund sah konnte ich alles besser verstehen.
Und ich muss dir sagen, trotz aller Schwierigkeiten und Defizite, heute bin ich "froh" wie mein Leben verlief, es hat mich zu einer Tiefe hingeführt die ich sonst wohl nicht erreicht hätte. Es hat mich vor der Oberflächlichkeit bewahrt und mich mit feinen Antennen ausgestattet. Das ist sowohl Fluch als auch Segen, zweifelsohne. In der Tier- und Pflanzenwelt ist es schön zu beobachten, selbst unter den widrigsten Lebensumständen (oder gerade deshalb) entstehen die wunderbarsten Lebensformen. Daher wir Menschen sind ebenso in der Lage große Anpassungsleistungen zu vollbringen und können so was ganz besonderes werden, abseits von 08/15 Und das ist es mir wert.
LG, comus
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Antoine de Saint-Exupery |
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Eve12
Forums-Gruftie
677
eine Stadt in D W, 53
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Tue, 28.Aug.07, 16:26 Re: an Mütter mit Depressionen |
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Hallo Comus!
comus wrote: |
Und ich muss dir sagen, trotz aller Schwierigkeiten und Defizite, heute bin ich "froh" wie mein Leben verlief, es hat mich zu einer Tiefe hingeführt die ich sonst wohl nicht erreicht hätte. Es hat mich vor der Oberflächlichkeit bewahrt und mich mit feinen Antennen ausgestattet. Das ist sowohl Fluch als auch Segen, zweifelsohne... Daher wir Menschen sind ebenso in der Lage große Anpassungsleistungen zu vollbringen und können so was ganz besonderes werden, abseits von 08/15 Und das ist es mir wert. |
Das hast Du, wie ich finde, wunderschön geschrieben. Tut mir gut, das zu lesen, da meine Mutter ebenfalls ein schweres Leben hatte, aufgrund dessen unter Depressionen litt, und eine Hypothek davon zwar an mich weitergegeben wurde, ich es aber lange schon ähnlich wie Du sehe und froh bin, es mittlerweile so empfinden zu können.
Liebe Grüße
Eve
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Riemann
Forums-InsiderIn
377
Wien M, 26
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Tue, 28.Aug.07, 18:45 Re: an Mütter mit Depressionen |
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das münchnerkindl hat übrigens in einem anderen thread einen ausgezeichneten beitrag geschrieben, der hier auch sehr gut hinpassen würde, siehe hier.
comus wrote: | mein Leben [...] hat mich zu einer Tiefe hingeführt die ich sonst wohl nicht erreicht hätte. Es hat mich vor der Oberflächlichkeit bewahrt und mich mit feinen Antennen ausgestattet. |
jaja, so ähnlich geht's mir auch. nur könnte ich auf diese "tiefe" auch ganz gut verzichten, wenn ich dafür nur etwas mehr saufen, tanzen und ficken könnte...
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