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skybird
neu an Bord!
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Thu, 14.Nov.02, 0:14 masochistisch (W) |
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hi
ufff... ich hab nun ein paar tage hier mitgelesen... und denke/hoffe ich bin hier richtig... um nicht als anonymer gast zu erscheinen habe ich mich auch registriert...
aller anfang ist schwer... also... ich bin in meiner kindheit/jugend jahrelang (?) sexuell misshandelt und vergewaltigt worden... das meiste - vorallem frühkindliche - weiss ich nicht mehr (vermutlich schutzfunktion?), es gibt aber genügend hinweise...
nun das bin ich am aufarbeiten, so gut das halt geht... therapie kann ich aus kostengründen keine machen...
mein problem ist die sexualität... damit habe ich schwerste probleme... ich habe festgestellt... nur mit ziemlich "brutalen" mitteln überhaupt lust oder einen orgasmus zu bekommen... also kerzenwachs... gerte... absolute demütigung (selbstbestrafung?)...
dafür trete ich beim geschlechtsverkehr regelmässig weg... mein partner meint, ich bekomme wohl nen orgasmus... aber ich bekomm davon nix mit... sobald das glied eindringt... weg bin ich... was auch nicht schön ist, ich fühle mich nämlich dadurch betrogen... meines genusses beraubt...
so, nun habe ich einige fragen... gibt es noch andere mit solchen problemen? wie geht ihr damit um? denkt ihr, dass die masochistische ader durch den missbrauch entstand, wurde ich wohl als kind auch mit schmerzen behandelt, dass es jetzt nicht ohne geht? oder bin ich masochistisch veranlagt und darum seit jeher ein leichtes opfer? und kann man das auch irgendwie abbauen? denn obwohl mir das was bringt, stösst es mich gleichzeitig ab... oder muss ich einfach versuchen, es zu akzeptieren und in mein leben zu integrieren?
so, das war nicht einfach... *schluck*
skybird
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Gast
Guest
W
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Thu, 14.Nov.02, 11:29 Natürlich... |
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hat das was mit dem Mißbrauch zu tun! Ich würde dir zu einer Therapie raten, die sicher in deinem Fall auch von der Kasse bezahlt wird. Hast du dich mal danach erkundigt?
Dein Körper reagiert mit einem Schutzmechanismus sobald es zu Sex kommt, um nicht wieder verletzt und gedemütigt zu werden. Gespräche darüber können sicher helfen, aber ich weiß von einer Freundin mit ähnlichen Erfahrungen, dass man da nur ganz schwer allein mit zurecht kommt. Du brauchst Profi-Hilfe würde ich sagen, tut mir leid.
Lies mal das Buch "Die Silbermuschel" von Federica de Cesco. Gibt bei Amazon, sogar als Gebraucht. Ist echt zu empfehlen und beschreibt genau dein Problem! Vielleicht hilft es ja...
Alles Gute!
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skybird
neu an Bord!
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hi, danke für deine antwort
mein problem ist... ich muss es irgendwie ohne therapie schaffen...
ich bin ausländerin... meine krankenkasse in meinem heimatland bezahlt nur, wenn ich in meinem heimatland zum arzt gehe... und dort ne therapie machen, kommt für mich nicht in frage... dann wäre ich ja von meinem lebenspartner, der mir halt gibt getrennt und müsste ja dort über wochen (?) irgendwo unterkommen... *kopfschüttel* das passt alles nicht... leider...
skybird
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gast
Guest
W
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Hallo Dora,
Du hast ziemlich genau dasselbe Problem wie ich, denke ich.
Ich "weiß" erst seit kurzem, daß ich als Kind mißbraucht worden bin, d.h. es weist alles daraufhin. Bei mir war es so, daß ich auf Grund von einigen Problemen, die ich aber nicht direkt mit einem Mißbrauch in Zusammenhang gebracht habe, zum Therapeuten ging und der mir dann ziemlich bald gesagt hat, daß ich allerhöchstwahrscheinlichst sexuell mißbraucht worden bin und zwar von meinem Vater. Ca. ein halbes Jahr bin ich jetzt in Behandlung und langsam kommen auch einige ungute Erinnerungen aus meiner Kindheit auf, allerdings immer noch keine direkten sozusagen, die genau den Mißbrauch aufweisen. Klingt ein bißchen kompliziert, aber ich bin ja auch noch ziemlich am Anfang der Therapie.
Durch diese Erlebnisse leidet auch mein Sexualleben, natürlich. Ich bin glücklich verheiratet, alles ist sonst im "grünen Bereich". Bevor mir der Mißbrauch bewußt war, hatte ich auch ein einigermaßen glückliches Sexualleben, "einigermaßen" heißt, daß ich nicht allzuviel darüber nachgedacht habe über Probleme, die mir jetzt immer bewußter werden.
So, um nun endlich zum Kern zu kommen: auch ich bin masochistisch veranlagt. Wie gesagt, ich habe es sonst einfach hingenommen, weil ich dachte, ich bin halt so und fertig. Allerdings habe ich nie richtig dazu gestanden und immer ein leicht ungutes Gefühl dabei gehabt, das ich aber erfolgreich verdrängt habe.
Ich habe mit meinem Therapeuten darüber gesprochen (aber nur ansatzweise bis jetzt) und der meinte, daß es schon mit dem Mißbrauch zusammenhängen könnte. Es sei ein Wiederdurcherleben der Mißbrauchssituation sozusagen.
Ich habe aber auch das Problem, daß ich nur durch masochistische Tendenzen meinerseits überhaupt richtig erregt werde und nun überhaupt nicht weiß, wie ich sonst (in Zukunft) Sex haben kann. Wie programmiert man sich um sozusagen?
Momentan ist Sex für mich nicht möglich, ich habe einen Ekel davor, da ich in jeder sexuellen Situation meinen Vater vor mir sehe.
Helfen konnte ich Dir jetzt wohl auch nicht, ich kann Dir nur absolut ans Herz legen, irgendwie zu versuchen, eine Therapie zu machen.
Gerlinde
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Rose of Midnight
Forums-InsiderIn
279
Münster W
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Ich habe mal eine Frage:
Liegt Euer Problem im Mißbrauch oder in der Tatsache, dass Ihr masochistisch seid? Oder darin, dass Ihr vermutet, dass Ihr aufgrund des Mißbrauchs masochistisch seid?
Ansonsten ist Masochismus nichts krankhaftes oder etwas, weswegen man sich "umpolen" lassen muss.
Nicht alle Menschen, die masochistische Tendenzen oder Vorlieben haben sind mißbraucht worden.
Guckt doch mal unter http://www.bd-ds-sm.de oder http://www.smart-rhein-ruhr.de/ Da gibt es eine Menge Infos zu Masochismus und anderem.
Ich möchte Euch in keinster Weise zu nahe treten, aber eure Probleme (also Mißbrauch und Masochismus) müssen nicht zwangsläufig zusammenhängen...
Liebe Grüße,
Rose
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Gast
Guest
W
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Thu, 21.Nov.02, 14:52 masochistisch |
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Hallo Rose,
nein, natürlich ist Masochismus nichts Krankhaftes, so meinte ich das nicht.
Nur ist es in meinem speziellem Fall mit dem Mißbrauch verbunden, da bin ich mir ziemlich sicher. Deshalb ist der Masochismus für mich momentan negativ besetzt.
Natürlich ist das nicht mein Hauptproblem im Hinblich auf den Mißbrauch, es gibt sehr viel schwerwiegendere Folgen.
Gerlinde
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alena
neu an Bord!
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ich bin alles andere als ne fachfrau, aber für mich klingt das wegtreten wie so ne art schutzfunktion. bei gespaltenen persönlichkeiten ist sowas z.b. oft der grund. sie wurde oftmals missbraucht als kind und um sich zu schützen, schaltet das gehirn auf eine andere person um. vielleicht ist das bei dir ähnlich? dass du wegtrittst, um nichts vom geschehen mitzubekommen sozusagen? und um das wegzubekommen ne therapie wohl wirklich angemessen ist.
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_________________ das Leben wär nur halb so nett, wenn keiner einen Vogel hätt |
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traumtänzer
Helferlein
125
Thüringen M
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hi skybird,
ich bin nicht masochistischt veranlagt, aber habe auch in meiner Kindheit einen längeren Mißbrauch durchgemacht.
Ich bin männlich und die Taterin kam aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern. Mein "Kindermädchen".
Also, das mit dem Wegtreten, das geht mir nicht anders. Ich kann so gut wie nie komplett beliben, wenn ich mit meiner Frau schlafe. Ich flüchte fast immer in meine Unendlichkeit, oder in letzter Zeit eher in schöne Traumlandschaften.
Wenn ich es mit aller Kraft schaffe hier zu bleiben, fühle ich mich wie mit heißem Eisen übergossen.
Ich weiß nicht ob die masochistische Ader durch den Mißbrauch zustande kam, aber beim Wegtreten bin ich mir ziemlich sicher.
ich möchte Dir noch ein Buch empfehlen:
"Die unsichtbare Wunde" von Wayne Kritzberg.
Liebe Und Glück
Traumtänzer
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_________________ Das schöne aus unseren Träumen in die Wirklichkeit holen... |
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