Die Last mit der Lust

sporadischer Gast 16 Wien W, 26

Liebes Forum,

Meine gedanken drehen sich zu 90% des Tages um das gleiche Thema: Sex.

ich weis das ich daheim "zuwenig ausgelastet bin". aber dennoch beginne ich langsam daran zu zweifeln das es alleine das ist was mich antreibt. ich suche im internet nach versauten texten/bildern, ich gehe alleine in sexshops um mir filme zu kaufen usw.....

meine phantasien werden immer extremer, ich tendierte immer schon in die sm richtung aber langsam wird mein hunger nach neuer nahrung für mein "kopfkino" immer grösser.

neulich habe ich mich dabei ertappt das ich einen bekannten der mich eindeutig vernaschen will, ayancen gemacht habe.
Aber ich will nicht fremdgehen und schon garnicht so"unberechenbar" sein......ich habe das gefühl eine tickende bombe zu sein die irgendwann hochgeht und dann dinge tue die ich garantiert bereuen würde.

Wenn ich weis das mein schatz nicht zuhause ist dann sage ich freundinen ab nur um zeit zu haben mich selbstzubefreidigen.

Ich glaube nicht das es sowas wie nymphomanie wirklich gibt, also muss es doch etwas geben das mich wieder einbremst?!?!?!

Bitte um euren rat, denn einbremsen kann ich mich selbst nichtmehr!

sporadischer Gast 24 süddeutschland W, 35

hallo du,
sag mal bist du sexuell ausgelastet, fühlst dich vom partner angenommen, verstanden- begehrt...
ich sehe nix verwerfliches darin dir deine freizeit mit solosex auszufüllen- um dich zu erfühlen- entdecken...
fällst du ab und zu prall über deinen partner her, oder muß er immer den 1 schritt dahin unternehmen und dich mitziehen..
was denkst du über dich selbst wenn du dich, deine bedürfnisse stillst,
tust du so vor ihm als ob du dich nicht befriedigen würdest...

grüsse liena

sporadischer Gast 24 süddeutschland W, 35

Hallo du,

nochmals ich - was bedeutet für dich versaute ...
versaut = meine nippel stehen
versaut = ich bin so nass
versaut= oh ja oh ja machs mir machs mir...
das ist doch alles colkkommen legitiem
das denke ich mir auch - bitte machs mir jetzt
das ! denke ich mir troz schlechte sexuelle erfahrungen welch ich gemacht hatte in meinem leben-
das ist meiner ansicht normal- wenn ich erlebe das eine andere person animiert- erregt wird

L:G

Helferlein 45 Graz W, 23

Ich kann mich liena nur anschließen.

Momentan hört sich das für mich so ein, als hättest du an sich ne sehr gesunde Sexualität - und auch so, als wärst du innerhalb deiner Beziehung auch nicht sexuell ausgelastet bzw. hast nicht die Art von Sex (und nicht in der Häufigkeit und mit der Erfüllung), die du dir wünschst (oder die du brauchst, um zufrieden zu sein).

Vielleicht entdeckst du grade deine sexuellen Wünsche etc. Grad in unserem Alter (bin nur knapp eineinhalb Jahre jünger als du), mit Anfang/Mitte zwanzig fangen viele Frauen an, nach sexueller Selbstverwirklichung zu suchen oder auch mal höhere Ansprüche zu stellen (als ganz am Anfang).

Vielleicht findest du erstmal raus, was du wirklich willst - sexuell (und wohl auch was deinen Lebensentwurf betrifft). Wenn du dich insgeheim für BDSM interessierst, dann such dir mal Infos darüber z. B. - du wirst dann schnell merken, ob du einfach nur neugierig warst oder ob d. etwas ist, was du präferierst. Bücher gibts da einige, ein sehr gutes, sachliches (neueres) Fachbuch (im wissenschaftlichen Rahmen) ist z. B. "Die Wahl der Qual" von Kathrin Passig und Ira Strübel (ist ein AllroundKlassiker, den man nur empfehlen kann. Die beiden Damen gehen mit sehr viel Humor und Einfühlungsvermögen und mit sehr viel Wissen an das Thema heran. Das Buch ist auch als Ausgangpunkt zur Suche nach weiterer Literatur, die dich interessieren könnte, geeignet, da hier wissenschaftlich zitiert wird und eben andere Bücher als Quellen angegeben werden (unter anderem zum Beispiel der - leider bereits etwas veraltete, aber in der 1993er Ausgabe immer noch erhältliche - allgemeine Klassiker "Befreiung zur Lust. Frauen und ihre sexuellen Phantasien" von der Feministin Nancy Friday, die hier auch Ergebnisse ihrer Studie zum Thema präsentiert).

Sehr empfehlenswert zum Einlesen sind auch die Bücher von Sina Alina Geißler (die weniger durch Fakten, als mehr mit Emotion und dem Einbringen ihrer eigenen Erfahrungen und Gefühle) an das Thema heran geht. Um nur drei Bücher von ihr zu nennen: "Lust an der Unterwerfung. Frauen bekennen sich zum Masochismus" und "Die Wünsche der Frauen. Erotische Phantasien um Macht und Liebe" (bringt dir aber wahrscheinlich nur was, wenn du mehr zur Richtung submissiv/masochistisch tendierst als umgekehrt).

Auch relativ aktuell und von Sina Alina Geißler (aber allgemeiner): "Immer, wenn ich mich verführe" (ein Buch über weibliche Selbstbefriedigung, in dem andere Frauen ihre Erfahrungen und Fantasien mitteilen - ist allso wie Nancy Fridays Buch allgemein gehalten und nicht unbedingt BDSM-bezogen).

Darf ich dir eine Frage stellen: Rührt die "Last mit der Lust" bei dir von äußeren Bedingungen (Beziehung, Moralvorstellungen, Wertvorstellungen etc.)/der Gesellschaft her, oder hast tatsächlich DU ein Problem mit deiner Lust (-nach dem Lesen deines Threads erscheint mir letzteres eher unwahrscheinlich, aber ich kann mich auch irren).

Lg
icy

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Sie hat es ja geschrieben daß sie daheim zu wenig ausgelastet ist.
Ich denke sie bekommt den Sex von ihrem Partner nicht so wie sie es gerne hätte.
Ist es so, Lady Antares, daß der Sex mit deinem Partner dich nicht erfüllt?
Daß Dir das alles zu wenig bzw zu einfallslos ist?

Denn dieses Gefühl kenne ich all zu gut. Man weiß, es gibt besseren, erfüllenderen Sex, und bekommt ihn daheim vom Partner nicht so.
Und so fühlt man sich immer nicht "ausgelastet" beim Sex.
Und, obwohl man den Sex vom Partner bekommt, fehlt einfach was.
Und so hofft man in der Beziehung daß der Sex irgendwann doch besser wird, oder daß man selbst die Ansprüche runterschrauben kann und eben auf das gewisse Etwas verzichten kann.

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

LadyAntares und Marina222, wenn Euch der Sex zu Hause nicht gefällt, warum sagt Ihr das nicht damit auch der Mann Bescheid weiß und beide was dagegen machen können?

Helferlein 45 Graz W, 23

Lordvader, an sich ist der Rat ja gut und nachvollziehbar.

ABER: Du vergisst hier, d. Frauen immer noch völlig anders sozialisiert werden als Männer, was den Umgang mit Sexualität betrifft (zumindest trifft das großteils auf meine Generation noch zu; was jüngere Mädels betrifft möchte ich keine Behauptungen aufstellen). Viele Frauen können zwar über Sexualität an sich sprechen, aber sobalds mehr ins Detail geht, kommt nichts mehr. Und schon gar nicht spricht frau (in meiner Altersklasse und darüber) offen über ausgefallene sexuelle Wünsche oder Präferenzen (oder über irgendetwas, was über Standardsex hinaus geht). Scham und Unsicherheit (eine Art innere Blockade) sitzen tief.
Das liegt vielleicht bei vielen gar nicht mal so an der Erziehung (die meisten Eltern sind ja, zumindest kann ich für meine Generation sprechen, locker drauf, was das Thema betrifft, ebenso die Lehrer), aber an diesem Konstrukt, dass man als "die Gesellschaft" bezeichnet. Und hier gilt (leider immer noch) folgende (pseudomoralische) Prämisse: Hat ein Mann viele und/oder außergewöhnliche sexuelle Kontakte, ist er ein toller Hecht (außerdem: Männer sind eben von Natur aus so). Passiert dies jedoch bei einer Frau, ist sie eine Schlampe oder wird (abwertend) als "Nymphomanin" bezeichnet.
Ich glaube, d. es daran liegt, d. Frauen sich mit sexueller Selbstverwirklichung, dem Annehmen und offenen Äußern der eigenen sexuellen Wünsche und dem Erkunden der eigenen sexuellen Präferenzen (immer noch) so schwer tun (oder eben erst in der Adoleszenz oder lange nach den ersten sexuellen Erlebnissen überhaupt drauf kommen bzw. drauf kommen wollen, WORAUF sie wirklich stehen). Und diese "Phase des Erwachens" ist dann eben äußerst verwirrend. Zumal, wenn frau feststellen muss, d. sie vielleicht doch auf ausgefallenere sexuelle Spielarten (wie etwa BDSM) steht.

Ich denke mal, solange Antares SELBST noch nicht weiß, was sie will, was ihr gut tut, ob sie auf BDSM steht oder nicht, hat es nicht wirklich Sinn, mit ihrem Partner zu sprechen. Klar kann sie sagen: Du, ich fühle mich sexuell nicht ausgelastet, mir fehlt was. ABER: Sie kann ja offensichtlich noch nicht in Worte fassen, WAS dieses etwas ist, d. ihr abgeht. Günstig wäre es in dieser Situation natürlich, wenn ihr Partner offen bleiben und sagen würde: Dann lass es uns zusammen rausfinden. Experimentieren wir halt ein bisschen. (Und sich nicht gleich beleidigt und in seiner männlichen Ehre gekränkt zurückzieht oder sich angegriffen fühlt, weil er glaubt, d. ers im Bett nicht bringt) Die Frage ist, ob Antares denkt, d. ihr Partner so offen sein kann?!

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Quote:

wenn Euch der Sex zu Hause nicht gefällt, warum sagt Ihr das nicht damit auch der Mann Bescheid weiß und beide was dagegen machen können?

Ich hatte das so oft gesagt. Aber, der Mann fühlte sich gekränkt und verletzt. So wie es icytear geschrieben hat.. Das REden war zwar nicht ganz umsonst, der Sex wurde bischen besser. Er versuchte das zu machen was ich wollte. Doch dann eben immer genau DAS,und nichts Anderes.

Quote:

n seiner männlichen Ehre gekränkt zurückzieht oder sich angegriffen fühlt, weil er glaubt, d. ers im Bett nicht bringt)

Nur, ich denke das ganze Reden bringt nicht viel, nur ein bischen was. Ich denke, entweder ist einer phantasievoll, oder er ist es nicht.

Quote:

Passiert dies jedoch bei einer Frau, ist sie eine Schlampe oder wird (abwertend) als "Nymphomanin" bezeichnet.

Dieser Meinung bin ich eigentlich nicht. Ich hatte die Erfahrung gemacht daß es Männer mögen wenn Frau offen gegenüber Gespräche über Sex ist. Aber ich hatte auch die Erfahrung gemacht (bei dem Mann wo der Sex nicht so toll war)daß immer ICH diejenige war die dieses Thema angeschnitten hatte. Und die Gespräche verliefen fast immer einseitig. Ich die Redende, er der Zuhörende. Und dann fängt man irgendwann selbst auch an über das Thema zu schweigen.
Ich glaube, entweder es hat einer so viel Phantasie und Interesse an abwechslungsreichen, guten Sex, oder es hat einer nicht und macht immer das Gleiche.

Quote:

Viele Frauen können zwar über Sexualität an sich sprechen, aber sobalds mehr ins Detail geht, kommt nichts mehr. Und schon gar nicht spricht frau (in meiner Altersklasse und darüber) offen über ausgefallene sexuelle Wünsche oder Präferenzen (oder über irgendetwas, was über Standardsex hinaus geht). Scham und Unsicherheit (eine Art innere Blockade) sitzen tief.

Ich denke es kommt dabei immer auch auf dem Gesprächspartner drauf an. Wenn jemand über dieses Thema immer schweigt und nur mal antwortet wenn er gefragt wird, und nie selbst dieses Thema anschneidet, dann hemmt das auch die Frau.
Darum kann ich nicht sagen daß Frauen da nicht ins Detail gehen können.
Wie gesagt, es kommt auch auf die Reaktion des gegenüber drauf an..

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

OK, ich sehe Eure Einwände ein.

Quote:

Ich hatte die Erfahrung gemacht daß es Männer mögen wenn Frau offen gegenüber Gespräche über Sex ist.

Das kann ich bestätigen. Ich mag es auch wenn eine Frau sagt was sie gern möchte. Wenn ich jedoch merke dass sie den Sex mit mir kritisiert und mit abwertet, dann kann ich das nicht leiden.

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Quote:

Wenn ich jedoch merke dass sie den Sex mit mir kritisiert und mit abwertet, dann kann ich das nicht leiden.

Naja, da ist dann das Problem wieder mit dem Sagen..
Wenn Frau sagt was sie gerne hätte, das es so wie es abläuft nicht befriedigend bzw schön genug für sie ist, dann sehen das Männer oft als Kritik oder abwertend.
Sie meinen sie bringen nicht genug "Leistung", oder sie meinen die Frau ist nicht die "Norm".
Ich weiß, es kommt drauf an wie mans sagt. Aber hab die Erfahrung gemacht, egal wie mans sagt, Männer sind da sehr verletzlich.

Denn, ich hab selbst schon mal von einem Ex gehört: "...für meine Ex war das aber so schön wie ichs mach ...."

Natürlich, wenn mir der Sex so wie es abläuft nicht genug ist, oder gefällt kann man das als Mann als Abwertung sehen. Aber was soll man tun??

Schweigen, dann macht der Mann ewig so weiter, meint es paßt schon so. (bei der Ex hats ja auch so gepaßt).

Oder was sagen, dann faßt er es als Kritik auf und der Abend ist vielleicht auch noch stimmungsmäßig gelaufen.
Und, selbst wenn man was sagt, dann bringts manchmal nichts.

Weils einfach manche Männer gibt , die dermaßen einfallslos in Sachen Sex sind, da hilt das ganze Reden auch nichts.

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

Die Frage ist, was ist einfallslos? Ausschließlich rein-raus? Das wär natürlich langweilig. Ich glaub auch auf das "Wie-sagen" kommt es an, doch manche reagieren selbst auf das sehr verletzt. Womöglich weil sie sich für die Größten hielten und dann ihr Ego zerstört ist. Ich glaub es gibt kaum was schlimmeres für uns Männer wenn man gesagt bekommt dass man es nicht bringt ... und manche empfinden es als "nicht bringen" wenn Frau nur Wünsche äußert ...

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Quote:

Die Frage ist, was ist einfallslos? Ausschließlich rein-raus?

Wenns NUR rein-raus ist, das ist in meinen Augen sowieso nur Penetration damit der Mann seinen Orgasmus bekommt.

Einfallslos finde ich wenn immer die selbe Laier läuft. Wenns immer der gleiche Ablauf ist. Nie was Neues, nie an einen anderen Ort, zu einer anderen Tageszeit. Wenns immer gewisse Handgiffe beim Vorspiel sind, dann der eigentliche Akt, dann noch bischen Nachspiel. Nie bereit von sich aus Neues zu probieren, nicht bereit über Sex zu reden, oder nie was machen, das man nicht jedesmal macht. Das finde ich einfallslos und phantasielos.

Quote:

und manche empfinden es als "nicht bringen" wenn Frau nur Wünsche äußert ...

genau

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

Marina222 wrote:

Quote:

und manche empfinden es als "nicht bringen" wenn Frau nur Wünsche äußert ...

genau

Die Frage ist, meinen die Frauen das nicht auch? Denken sie nicht an andere Partner mit denen der Sex besser war? So denken Männer!

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Quote:

Denken sie nicht an andere Partner mit denen der Sex besser war? So denken Männer!

Das kann sein. Es passiert doch irgendwie automatisch daß man dann innerlich Vergleiche zieht wenn man beim Sex mit dem Partner nicht zufrieden ist, und in einer früheren Beziehung mit einen anderen Mann war mans schon.

Forums-Gruftie 574 M, 32

In einer Beziehung lernt man sich kennen und man sollte vor seinem PArtner nicht die Hemmung haben über etwas zu sprechen und zuzuhören. Beides ist ja wichtig, um eine LÖsung zu finden. Nict alles was nicht auf Anhieb klappt, ist pathologisch.

Ich denke auch, hier sind Phantasien nicht erfüllt und der Mann kann sie gar nicht erfüllen, weil es entweder nicht seine Welt der Sexualität ist, oder er gar nichts davon weiss.

Wenn ich ihm die Chance nehme sich zu verändern, zu wachsen, dann darf ich mich nicht beklagen und muss anfangen bei mir den Gordischen Knoten zu lösen. Das ist aber dann kein sexuelles Problem. Das vermute ich nämlich auch, dass dies nur ein Ventil ist.

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