Bulimie, Anorexie - und jetzt einfach Schluss?

sporadischer Gast 12 weit weit weg W, 15

Hallo, schon wieder melde ich mich. Ich habe ja meine Geschichte schon zwei Mal hier rein geschrieben, also lass ich es dieses Mal.
Es ist jetzt schon fast 4 Wochen her, dass es rausgekommen ist, dass ich Bulimie krank bin. Vor einer Woche hatte ich meinen ersten Therapietermin. In der Zeit hat sich viel verändert. Ich bin von der Bulimie noch tiefer in die Magersucht gerutscht als schon zuvor und habe noch sehr viel abgenommen.
Aber trotzdem habe ich mich für eine ambulante Therapie entschieden, in die Klinik will ich auf garkeinen Fall. Der Kampf um jede Kalorie läuft also jetzt seit Anfang der Woche, und es fällt mir von Tag zu Tag schwerer.
Vorallem heute war furchtbar. Ich saß 2 Stunden lang vor meinem Mittagessen, weil ich es so ekelig fand und später haben mir meine Eltern etwas anderes gegeben. Aber die machen die Portionen und bestimmen was ich essen soll (so sagt die Therapeutin). Damit habe ich groß Probleme. Auch beim Abendessen hat es sehr lange gedauert, den Belag vom Brot habe ich größtenteils "entfernt" Embarassed

. Mir geht es schrecklich, bei jeder anstehenden Mahlzeit esse ich unter Tränen und ich hasse mich mit jedem Bissen mehr. Ich weiß ja, dass ich da durch muss und dass das der Kampf ist, aber gibt es jemanden der mir sagen kann, wie lange so etwas ungefähr dauert? Ich habe so schreckliche Angst zuzunehmen, aber ich weiß dass ich zunehmen muss sonst werden die Regeln noch enger und ich muss vielleicht doch ins Krankenhaus. Aber wenn ich dann vor dem Essen sitze, ist mir das egal und ich versuche so wenig Kalorien wie möglich zu mir zu nehmen. Hat das irgendwann ein Ende? Geht das schnell oder muss ich das noch lange durchstehen??
Ich hoffe es hat jemand Erfahrung damit Very Happy

Liebe Grüße, bonita

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hallo Bonita,

also ich hab keine Esstörung, aber was Du schreibst geht mit sehr nahe!!!

Ich wünsch Dir alle Kraft daß Du Dich gegen den Anteil in Dir der Dir sagt daß Du verhungern sollst zur Wehr setzen kannst und daß der Gesunde Anteil in Dir die Oberhand gewinnt! Daß Du es schnell schaffst und dann glücklicher sein kannst.

Und neben dem Kampf, tu Dir auch was gutes! Mach was für Dich, geh ins Kino, hab eine schöne Zeit mit Freunden, das Leben besteht noch aus schönen Sachen die nicht durch den Magen gehen!

Du schaffst das!!!! Ich drück Dir alle Daumen!

Liebe Grüsse,

Petra

sporadischer Gast 5 München W, 27

Eine Bekannte von mir geht zu einer Therapeutin die sie über cinderella gefunden hat. ich habe deinen anderen Beitrag gelesen, ich kenne noch 3 Bulimiekranke und alle nehmen zur unterstützung Medis, ohne ist es ab einem gewissen Stadium nicht/ kaum zu schaffen- wurde mir gesagt ! ich kenne mich dafür zu wenig aus, aber ich weiß wie es ihr ging. Ich wünsch dir viel kraft ! Allerdigs halte ich die Aussage , man sei zu jung für Medis , für totalen schwachsinn, denn die Mädels sind zwischen 14 und 19 und die eine wiegt sogar wieder 50 Kilo anstatt 35 !!!!! Und es geht ihr gut, sie wurde damals sogar zwangsernährt und war in der Roseneck klinik. Also wie gesagt, ich habe selber MEdis genommen, mehrere sogar , mit 19 schon und es hat mir NUR GEHOLFEN !

darf ich dich was fragen ? .... wie lange hattest du die krankheit schon bis du dir ihr bewußt warst ?
Meine Freundin (27) wiegt jetzt bei 165 cm nur noch 45 kilo oder weniger und wird immer dünner , ganz , ganz schlimm . Sie sieht schlimm aus. Konnten dir denn aussenstehende helfen wenn sie was zu dir gesagt haben ??

Ich frage, weil ich mir große Sorgen um sie mache ...sie isst in Gesellschaft immer MASSEN - frisst eigentlich mehr als essen , ich denke sie erbricht danach .... kann man denn da als Aussenstehender was sagen ?
Ich will ihr nicht zu nahe treten !

sporadischer Gast 12 weit weit weg W, 15

Natürlich darfst du fragen. Ich bin mir bewusst geworden, dass etwas mit mir nicht stimmt, als mir das Erbrechen keinen Spaß mehr gemacht hat. Ich habe mich auf das Essen / "Fressen" immer gefreut und danach konnte ich es auskotzen, aber nach einem halben Jahr (etwas länger) habe ich immer nur noch an das spätere Erbrechen gedacht, und nicht mehr an das Essen. Es wurde irgendwann zu einer Qual, wobei ich mir gesagt habe dass ich immer damit aufhören kann, einfach dann, wann ich will. Aber ich merke jetzt wie ich es nicht kann. Das Erbrechen habe ich zwar so gut wie eingestellt, aber das Essen ist wie ich beschrieben habe schrecklich geworden. Bei mir hat mein Vater mich darauf angesprochen, auf das ständige 'nach dem Essen auf die Toilette gehen' und er war es auch, dem es aufgefallen ist wie ich abgenommen habe. Ich habe es oft verneint aber er hat es herausgefunden. Ich weiß nicht ob du deine Freundin darauf ansprechen kannst, denn ich weiß nicht wie sie reagiert, aber du wirst dich später dafür schämen und dich hassen wenn du es nicht tust und deine Freundin irgendwann in Lebensgefahr steckt. So ging es jedenfalls meiner Familie und meinen Freunden. Mehr kann ich dir leider nicht raten, ich nehme es als Fluch und als Segen dass meine Familie davon weiß, aber es kann sein dass deine Freundin es nur als Fluch nimmt und dass sie ihre Krankheit verleugnet.
Ich wünsche dir trotzdem viel, viel Glück und ich hoffe du kannst ihr helfen.

Münchenerkindl: Danke für die aufbauenden Worte, es hilft mir sehr. Vielen Dank !!

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