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sound of silence
sporadischer Gast
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München W, 43
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Fri, 10.Aug.07, 21:03 Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo,
ich möchte mich gerne kurz vorstellen: Ich bin 43, Sozialpädagogin und hatte vor 20 Jahren eine Manie, der mehrere schwere Depressionen folgten. Dank medikamentöser Behandlung ( Quilonum, Carbamazepin und Tegretal ) und vor allem einer fantastischen Psychotherapie lebe ich seit mehreren Jahren weitgehend symptomfrei.
In meinen Krankheitsphasen habe es mit Alkohol immer wieder übertrieben, dann habe ich zwei Jahre abstinent gelebt, jetzt trinke ich wieder, für mein Dafürhalten, zuviel.
Der Selbsttest hat bei mir eine leichte Alkoholabhängigkeit ergeben, aber ich weiß, dass ich für meine Vorgeschichte einfach zuviel trinke. Ich spüre einfach, wie mich Alkohol schwächt. Bereits 1,2 Gläser Rotwein machen es mir unmöglich, zu meditieren und wirklich präsent zu sein. Ich habe das Gefühl, dass mich Alkohol, wenn ich ihn allein im stillen Kämmerchen trinke, einfach nur runterzieht und von mir selbst wegbringt.
Trotzdem möchte ich nicht vollständig auf Alkohol verzichten. Andere Manisch-Depressive werden vielleicht verstehen, wie wichtig ein bodenständiger Genuß und eine gewiße Großzügigkeit für uns sind. Das Gefühl, bei einem guten Schluck wirklich "angekommen" zu sein, ist für jemanden mit meinem Krankheitsbild wirklich Gold wert.
Bitte antwortet mir, ich stehe mit diesem Problem wirklich alleine da, da es niemand wirklich ernst nimmt.
Vielen Dank für Eure Antworten!
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seelenleid
sporadischer Gast
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RLP M, 25
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Fri, 10.Aug.07, 22:26 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo,
ich muß keinen Test machen um rauszufinden, dass ich ein Alkoholproblem habe. Im letzten Jahr, waren 2-3 Bier am Abend meine einzige Möglichkeit "anzukommen" und die Prüfungsphase im Studium zu überstehen. Danach, aber noch vor der Abschlußarbeit, bin ich dann aber völlig zusammengebrochen und seit einem 3/4 Jahr schwer Depressiv. Hatte so sehr gehofft, dass es nach den Prüfungen endlich besser wird. Leider nich.
Zwischendurch gab es wohl auch mal einen Manisch-Depressiven Mischzustand, in dem ich absolut nicht mehr ich selbst war. Und im Rückblick glaube ich in meiner Biographie auch eine leichte manische Phase vor ein paar Jahren zu sehen. Depression gab es davor auch schon.
Wie auch immer. Mittlerweile trinke ich täglich. Leider oft ungehemmt und zu viel. Ich weiß die Depressionen anders nicht mehr zu bekämpfen. Aber immerhin weniger als in der Mischphase, da habe ich jegliche Kontrolle verloren.
Ich kann dir leider auch nicht anders helfen, als von meiner Situation zu sprechen. Aber ich kann dich wenigstens absolut verstehen.
An guten Tagen, die leider nur noch ganz selten vorkommen, trinke ich ganz wenig bis nichts. Das gibt mir dann Hoffnung, weil ich dann auch keinerlei Entzugserscheinungen habe. Trotzdem weiß ich, dass Alkohol mich wohl noch viele Jahre begleiten wird und ich, trotz aller Schwierigkeiten, sehr vorsichtig damit umgehen muss.
Ich würde gerne wissen, wie sich die Manische Phase bei dir geäußert hat. Bis zur letzten Therapiesitzung war bei mir "nur" die Diagnose einer unipolaren Depression gestellt. Und ich tue mir schwer damit, eine Manie einzuschätzen. Weil: Die angeblich rein manische Phase, war gegenüber dem Normalzustand nicht ansatzweise so extrem wie meine depressiven Zustände.
lg
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seelenleid
sporadischer Gast
8
RLP M, 25
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Fri, 10.Aug.07, 22:33 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Habe ich ja ganz vergessen: Ich schaffe es mittlerweile auch kaum noch mit mäßig Alkohol in diesen Glückszustand zu kommen. Diesen kurzen Zustand, der das Gegenteil der alltäglichen bipolaren Hölle darstellt.
Vielleicht trinke ich deswegen immer mehr.
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seelenleid
sporadischer Gast
8
RLP M, 25
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Fri, 10.Aug.07, 23:08 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir deine Bezeichnung: "Ankommen". Ankommen, bei mäßigem Konsum, je nach Toleranzschwelle, in einem Normalzustand. Der Käfig im Kopf löst sich. Das Menschsein jenseits der Krankheit beginnt.
Es ist das alte Farbenproblem: Nehmen alle Menschen "grün" wirklich gleich wahr?
Empfinden alle Menschen, nach Alkoholkonsum wirklich das gleiche?
Ich glaube nicht. Nein, ich wusste immer: Bei mir ist es anders. Ich werde befreit dadurch.
Aber es ist ein Spiel mit dem Feuer.
Früher habe ich, wie wohl viele Jugendliche, hin und wieder gekifft. Wirklich nur selten. Es brachte mir einfach nichts. Bzw. habe ich dadurch nicht ansatzweise das befreiende Gefühl erleben können, wie mit Alkohol.
Ich rede diesen Suchtstoff schön. Das ist nicht gut. Aber das bin ich. Das ist Symptom meiner Krankheit.
Kannst du das nachvollziehen?
Bin gerade "angekommen". Es klappt also noch. Kann ich jetzt aufhören? Nein
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sound of silence
sporadischer Gast
5
München W, 43
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Sat, 11.Aug.07, 9:54 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo seelenleid,
danke für deine ehrliche Antwort.
Ich denke, wir neigen beide dazu, Alkohol als eine Art Selbstmedikation zu gebrauchen. Meine Erfahrungen damit sind denkbar schlecht. Alkohol wird sehr schnell selbst zum Problem. Hast du es alternativ einmal mit Psychopharmaka probiert? Die wirken sich nicht so zerstörerisch auf die Seele aus und machen vorallem nicht abhängig.
Kurz zu meiner Manie:
In meiner Manie habe ich praktisch nicht mehr gegessen und geschlafen. Auch konnte ich nicht mehr zuhören oder lesen. Zu stark war der eigene Gedanken-und Erlebnisfluß. Ich habe erlebt, dass sich die Bilder in einer Kirche bewegen, habe mich beobachtet und abgehört gefühlt, habe jeden Realitätssinn verloren. Die Manie war größtenteils ein Glücksrausch für mich, in dem alles möglich schien, und es war sehr schmerzhaft, durch Haldol wieder auf den Boden der Tatsachen gezogen zu werden.
Keine Sorge, wenn du eine Manie hast, merken das zumindest die Anderen.
Ich würde gern noch mal auf das kontrollierte Trinken zurückkommen.
Ich trinke keine größeren Mengen mehr, doch wenn ich aus Frust im stillen Kämmerchen trinke, fühl ich mich, vorallem im Nachhinein, total schlecht dabei.
Meine Hoffnung ist die: Geregeltes, kontrolliertes Trinken nur in einem Kontext, der ganz klar: "geselliges Genußtrinken" heißt.
Hat hiermit jemand Erfahrung?
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jullaufen
Helferlein
71
niederösterreich M, 33
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Sat, 11.Aug.07, 16:25 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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"leichter alkoholismus" ist das genauso wie ein "wenig schwanger"!?
ich meine damit, das wenn man alkohol missbraucht dann tut man das, es gibt verschiedene alkoholiker.typen.
alkohol macht nichts anders als mit jeden getunkenen schluck ein bischen mehr die kontrolle über sich und seine funktionen in gehirn zu verlieren.
man sollte mal bedenken wie genial man selber ist, denn
alles was man mit alkohol in blut kann, könnte man auch ohne alkohol, wenn man sich trauen würde!
also in diesen sinne,...
lg jullaufen
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scouty
Forums-InsiderIn
193
Nürnberg W, 31
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Sat, 11.Aug.07, 16:58 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo,
habe mit Interesse diesen Thread gelesen. Ich habe zwar keine bipolare Störung, dafür kenne ich mich mit Alkohol aus. Früher während des Studiums habe ich mit dem Trinken angefangen (habe ich auch in einer Kneipe gejobbt). Ich habe meinem Psychiater damals immer gesagt das ist "Selbstmedikation" und besser wie wenn ich mein Gehirn mit Beruhigungsmittel in diesen Zustand versetze, weil die noch schneller abhängig machen. (Die Wirkund für das Gehirn ist gleich).
Was ich eigentlich sagen will ist dass auch ein nüchternes Leben schön sein kann und das aus kontrolliertem Trinken schnell ein unkontrolliertes werden kann. Ich habe auch nie Entzugserscheinungen aber Angst vor dem Alkohol, weil ich eben auch schon Kontrollverluste hatte.
Alkohol ist eben ein Gift das man auch nicht unterschätzen sollte. Die Schwelle vom Missbrauch zur Abhängigkeit ist fließend, also ist immer Vorsicht geboten.
War wahrscheinlich nicht sehr hilfreich
lg scouty
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sound of silence
sporadischer Gast
5
München W, 43
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Sat, 11.Aug.07, 18:16 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo Jullaufen,
also den Begriff "Leichter Alkoholismus" hab ich aus dem Selbsttest.
Das Alkohol schädlich sein kann, ist mir klar, nur frag ich mich, ob man ihn mit einer klaren Regelung, z.B. nie mehr als ein Viertel Wein und niemals alleine, nicht doch ab und zu genießen kann. Deshalb wollte ich hier in die Runde fragen, wer mit dem kontrollierten Trinken (positive) Erfahrungen gemacht hat.
Hallo Scouty,
ich stimme dir völlig zu, dass ein nüchterndes Leben auch sehr schön sein kann. Ich habe es zwei Jahre praktiziert und mir hat gar nichts gefehlt.
Trotzdem möchte ich auf ein Glas Bier oder Wein ab und dann nicht verzichten. Solange es als Genuß-und nicht als Suchtmittel gebraucht wird, ist es ja auch völlig in Ordnung. Ich weiß selbst, dass es nicht leicht ist, sich an ein Limit zu halten und ein rigoroses Verbot leichter einzuhalten ist. Aber der Schuß kann auch leicht nach hinten losgehen. Ich möchte einfach nicht zu streng zu mir sein. Ausnahme ist das Rauchen. Da würde ich mir unter keinen Umständen wieder eine Zigarette erlauben, seit ich vor 8 Monaten aufgehört habe. Aber Alkohol seh ich in meinem Fall nicht als Sucht, sondern als eine Sache, die ich für mich regeln möchte.
Vielleicht mach ich mir ja was vor, vielleicht finde ich aber auch ohne Totalverbot meinen Weg.
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scouty
Forums-InsiderIn
193
Nürnberg W, 31
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Sat, 11.Aug.07, 21:11 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo sound of silence,
wollte nicht sagen dass es kontrolliertes Trinken nicht gibt. Ich denke auch dass ab und an ein Viertel Wein kein Alkoholismus ist, das ist klar. Aber ich denke eben dass Du Dir über Deinen Alkoholkonsum überhaupt Gedanken machst ist ein Zeichen das etwas nicht stimmt.
Früher habe ich sogar meinen Kollegen in der Kneipe erzählt sie sollen nicht soviel trinken nach der Schicht und das jeden Tag. Ich war mir immer bewußt dass ich nicht Alkoholikerin werden will, da dann ein absolutes Trinkverbot ein Muß ist und ich mir die Option zu trinken nicht verbauen wollte. Und da hatte ich schon ein Problem weil man sich ja da schon an den Alkohol klammert ! Ich glaube wenn es bei Dir reines Genuß-Trinken ist, würdest Du Dir keine Gedanken darum machen und ehrlich gesagt glaube ich auch dass Du Dir hier erwartest dass Dir jeder schreibt dass das in Ordnung ist. Aber mich läßt nicht los dass Du Dir darüber Gedanken machst, über Deinen Alkoholkonsum. Also muß ja mehr dahinter stecken ?!
Ich hatte mal eine Freundin die auch gerne ein, zwei, drei Gläßchen Wein getrunken hat und als sie schwanger war hat sie eben solange gesucht bis sie einen Arzt gefunden hat, der gesagt hat es ist OK wenn sie jeden Abend ein Viertelchen trinkt (was sie auch gemacht hat). Sie ist keine Alkoholikerin im klassischen Sinne, aber sie hat unbestreitbar ein Problem mit Alkohol ! Man hat nur kein Problem wenn man drauf verzichten kann !
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich trinke auch "kontrolliert" aber ich weiß dass ich ein Problem habe mit Alkohol und gebe es auch zu. Kontrolliert heißt bei mir: ich trinke wann immer ich Gelegenheit dazu habe, mal mehr mal weniger. Ich würde nie meinen Job aufs Spiel setzen oder Beziehungen. Aber ich habe ein Problem mit Alkohol und habe mir auch Hilfe gesucht obwohl gesellschaftlich "funktioniere". Ich weiß nur nicht wie lange dass noch gut geht. Und nochmal: wenn Du kein Problem hättest, hättest Du nicht hier gepostet. Du kannst nicht nur Zuspruch für Dein Trinkverhalten erwarten, dass Dich bestätigt.
lg scouty
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Sat, 11.Aug.07, 21:34 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hi zusammen,
den Spruch mit dem "etwas schwanger" wollte ich auch bringen. Entweder man ist Alkoholiker oder man ist es nicht.
Ich sehe es so, wenn ich Alkoholikerin bin, dann kann nicht nicht kontrolliert trinken, weil ich es sonst ja schon immer getan hätte.
Für mich persönlich ist es heute viel einfacher, gar nicht zu trinken, als mich dauerd diesem "kontrollieren müssen" auszusetzen. Ich könnte vielleicht ein/zwei Wochen (nein ehrlich: ein/zwei Tage) meinen Alkoholkonsum runterschrauben, aber auf die Dauer, wäre das nur ein dauerndes Verzichtsgefühl, weil ich nicht so viel darf, wie ich möchte. Jeder Schluck löst bei mir die Gier nach mehr aus. Diesen Stress mag ich mir nicht mehr antun. Alkoholsucht ist eine so schleichende und heimtückische Krankheit. Aber vor allem verläuft die Krankheit oft tödlich, wenn man sie nicht zum stoppen bringt.
Ich kann nur über mich schreiben und wie ich Alkoholsucht erlebe. Viele denken leider immer noch, dass Alkoholiker mit vollgepieselten Hosen auf der Parkbank sitzen und sich Schnapsflaschen, die in braunen Papiertüten stecken, reinkippen. Alkoholikersein fängt schon viel früher an und hat nichts damit zu tun, ob man noch seine Arbeitsstelle, seine Familie und Geld hat. Es ist ein Schalter im Kopf, der irgendwann gekippt ist und nicht mehr zurückgedrückt werden kann. Wenn man Alkoholiker ist, bleibt man das sein Leben lang ... man kann zwar trocken und zufrieden leben, aber Alkoholiker bleibt man trotzdem. Vom kontrolliert trinken halte, ich persönlich, weniger als nichts! Entweder man ist süchtig und dann kann man nicht kontrolliert trinken - oder man ist nicht süchtig und braucht deswegen den Alkohol nicht zu kontrollieren, weil man gar nicht die Gier darauf entwickelt.
Ich kann aber natürlich nichts zu "Alkohol in Zusammenhang mit bipolarer Störung" sagen, da ich selber diese Störung nicht habe .. .
Wünsche einen schönen Abend, gruss liv
PS: Es ist, wie scouty schreibt, normalerweise machen sich nur die Leute Sorgen über ihren Alkoholkonsum, die auch Grund dazu haben.
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sound of silence
sporadischer Gast
5
München W, 43
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Sat, 11.Aug.07, 22:15 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo,
klar hab ich ein Problem mit Alkohol, sonst wäre ich nicht hier.
Trotzdem möchte ich es gern differenzieren, auch wenn es bei euch nur ein entweder oder gibt. Ich denke, dass ich im Rahmen der Krankheit Alkoholmißbrauch getrieben habe und jetzt, wo es mir wieder gut geht und ich gesund bin, such ich eben auch einen gesunden Umgang mit Alkohol.
Schade, dass dieser Versuch hier gleich verurteilt wird.
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Sun, 12.Aug.07, 9:53 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hallo sound of silence,
Ich hab mir deinen Thread gerade durchgelesen und ich sehe das auch nicht viel anders wie meine Vorrednerinnen.
Quote: | Ich spüre einfach, wie mich Alkohol schwächt. |
Quote: | klar hab ich ein Problem mit Alkohol
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Quote: | Ich habe das Gefühl, dass mich Alkohol, wenn ich ihn allein im stillen Kämmerchen trinke, einfach nur runterzieht und von mir selbst wegbringt.
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gleichzeitig sagst du....
Quote: | wo es mir wieder gut geht und ich gesund bin, such ich eben auch einen gesunden Umgang mit Alkohol. |
Quote: | Trotzdem möchte ich nicht vollständig auf Alkohol verzichten. |
Ich finde "verurteilt" wird hier gar nichts wie du es empfindest. Aber ließe sich ein Sucht kontrollieren wäre es keine.
Sicher hast du dir andere Antworten gewünscht, das ist verständlich. Dennoch egal was ich hier schreibe oder andere, es ist deine persönliche Entscheidung und wenn du diesen Weg findest den du dir vorstellst geh ihn. Ich befürchte aber du befindest dich auf einem Irrweg, aber das ist nur meine Meinung.
LG, comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Sun, 12.Aug.07, 10:55 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Hi sound of silence,
also ich habe jetzt mein und scoutys Post noch einmal gelesen und finde kein einziges Wort, in dem wir Dich verurteilen. Natürlich "schmecken" Dir unsere Antworten nicht, weil Du wahrscheinlich gerne etwas anderes gehört hättest.
Es war bei mir Teil der Sucht, dass ich (auch?) lange den Glauben hatte "anders" als die anderen zu sein .... eben "weniger süchtig" .... ein bisschen besser ...... ich würde es schon wieder in den Griff bekommen ... nur war es einfach nicht so. Und ebenso Teil meiner Sucht war es, mich immer gleich angegriffen zu fühlen, wenn jemand unschöne Dinge über das Suchtmittel sagt und Hinweise gibt, dass mein Konsum nicht mehr gesund ist .
Ich habe in meinem Post betont, dass ich von mir und meiner Sucht schreibe und dass ich nicht wissen kann, ob das bei Dir gleich oder ähnlich ist.
Selbstverständlich wünsche ich Dir, dass Du keine Alkoholikerin bist und wenn Du sagen würdest, "ich bin es nicht", dann müsste und würde ich Dir das glauben. Das kannst ja schlussendlich nur Du für Dich entscheiden. Nur Du weisst, inwiefern sich Dein Leben um den Alkohol aufbaut. Ob Du immer besorgt bist, ob genug Nachschub da ist. Ob es Dich stört, wenn kein Alkohol im Haus ist. Ob Du tagsüber richtiggehend darauf wartest, bist Du endlich trinken darfst. Ob Du, den Alkohol nicht einfach geniesst, sondern einsetzt, um einen Zustand zu erreichen. ...... Ob Dich der Alkohol irgendwie "einschränkt". Solange Du Dich wohl mit (und, vor allem auch, ohne!!) Alkohol fühlst, ist ja alles ok. Wollte Dir nicht auf den Schlips treten ... .
Gruss liv
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jullaufen
Helferlein
71
niederösterreich M, 33
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Sun, 12.Aug.07, 11:41 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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ich wollte dich auch nicht verurteilen,... es tut mir aufrichtig leid, fals es für dich zu rücber kam!
ich denke mal du bist auf den richtigen weg, du hast mut dich zu stellen,.. und hadderst mit dir noch um vielleicht einen weg zu finden,wie du dich überlisten kannst, aber das ist der kranke suchtanteil in dir...
aber irgendwann wird dein bauch und kopfgefühl zusammenpassen, genauso wie es du geschafft hat mit den rauchen aufzuhören,..!
eine sucht besiegen schaffen nur wenige sehr sehr starke menschen, ... und ich habe vollsten respekt vor den menschen, ich wäre auch gern so eine starke persönlichkeit, den ich denke die können mit eiseren willen alles schaffen was sie wollen!!!!!!!
ich habe mal nachgeschaut im icd 10 was für daingosekriterien dazu sind:
Bei Erfüllung von mindestens 3 Kriterien ist eine Alkoholabhängigkeit gegeben. Dabei treten statistisch gehäuft eine verminderte Kontrollfähigkeit und Toleranzentwicklung in Erscheinung.
+Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren
+Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung und Menge des Alkoholkonsums
+Alkoholkonsum mit dem Ziel, Entzugssymptome zu mildern und der entsprechenden positiven Erfahrung
+.Ein körperliches Entzugssyndrom
+Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrige Dosen hervorgerufene Wirkung zu erreichen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich, die bei Konsumenten ohne Toleranzentwicklung zu schweren Beeinträchtigungen oder gar zum Tode führten.
+Ein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol, wie z.B. die Tendenz, Alkohol an Werktagen wie an Wochenenden zu trinkenund die Regeln eines gesellschaftlich üblichen Trinkverhaltens ausser acht zu lassen.
+Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen und Interessen.
+Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweis eindeutiger schädlicher Folgen.
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scouty
Forums-InsiderIn
193
Nürnberg W, 31
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Sun, 12.Aug.07, 15:39 Re: Leichter Alkoholismus bei bipolarer Störung |
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Liebe sound of silence,
wollte Dir bestimmt auch nicht auf den Schlips treten, sondern nur meine Erfahrungen mit dem Thema Alkohol schildern
lg scouty
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