Wie werde ich mich je angenommen fühlen ?

sporadischer Gast 5 München W, 27

Hi, ich bin froh auf ein Kompetentes Forum gestoßen zu sein.

Ich bin 27 und mache Therapie seit 2 Jahren. ich habe viel gelernt und hatte eine schwere Kindheit, was mir nie bewußt war. Ich bin immer "bestens damit zurechtgekommen" , da ich einfach sehr gefühlskalt war. Das einzige was mir immer gefehlt hat in meinem Leben ist das "dazugehören" und sich "angenommen fühlen" . Ich war schwer behindert als Kind, gehbehindert, meine Mum war 19 und wollte mich nicht wirklich. Ich wurde 8 mal operiert und habe zudem noch alle möglichen gesundheitlichen kleinen Deffiziede wie Hashimoto, Insulinresistenz und PCO.
Ich war mein 1. Lebensjahr in der Klinik und war ein totaler Spätzünder- in allem. mit 17 Meine Periode, mit 20 das erste mal Sex. Ich hatte immer Ängste, vor allem und jedem, nicht schlafen zu können, erbrechen zu müsen, krank zu werden, lesbisch zu sein, anders zu sein, angst vor dem lästern anderer, eifach vor allem, hypochonder eingeschlossen. Ich war somit immer ein Aussenseiter, Freunde hatte ich nie, dazugehört habe ich erst recht nie.

Das zg sich durch mein Leben, Ängste und Panik kenne ich seit ich denken kann. Erzählen konnte ich es nie, Verständniß meiner Eltern gab es auch nie. Ich war immer alleine damit und die Angst wurde ÜBERMÄCHTIG.

Mein Selbstwertgefühl war immer schon sehr klein und schwach.... ich sehne mich seit ich denken kann nach der Liebe meiner Mutter und würde alles tun um es jedem recht zu machen. Irgendwann hat sich das halt geändert , ich wurde zum Gegeschwimmer, viel auf durch Dinge die "sich nicht gehören" war schroff und eher männlich in meiner Ausdrucksweise. gerade wenn es um gefühle geht.

ich habe mittlerweile akzeptiert , dass ich von meiner Mutter nie das bekommen werde was ich so sehr möchte. Sie ist sehr kalt zu mir, bei meinen anderen drei kleineren Geschwistern ist das nicht so. Ich habe diese Hoffnung aufgegeben....Aber das Problem ist, dass ich mich sonst ehr gut fühle - solange "nichts ist" . Jetzt arbeite ich seit Januar in einem Laden mit 7 Frauen zusammen- alle eigentlich nett. Aber nun kommt estwas, dass mich ZEIT MEINES LEBENS begleitet- ICH ECKE AN !

WARUM ? ich gehöre nie wo dazu, meine Therapeutin sagt immer ich bin zu "anders " im positiven sinn - zu tiefgründig, zu ehrlich - aber ich denke, dass ich evtl schon diese "ich gehöre nciht dazu"-Ausstrahlung habe, wenn ich ärger mit ner Kollegin habe (is gerade aktuell so) dreh ich durch, ich bekomme durchfall, vor Angst, die anderen reden alle über mich, mögen mich nun nicht mehr usw. es ist ganz schlimm. ich habe da Panik und kann tagelang nicht aufhören darüber nachzudenken. Am liebsten würde ich alles machen um es allen recht zu machen - hauptsache es ist keiner böse auf mich.

Aber ich gehöre einfach nie dazu, ich werde nie akzeptiert.
Und wieso kann ich nicht einfachach den Streit klären (was ich ja tapfer und rhetorisch sehr gut gemacht habe - daran scheitert es nie) und danach die sache als abgehackt betrachten und abschalten ?

Ich habe mich so reingesteigert dass ich Herpes am ganzen körper habe und seit 1 Woche so unruhig bin, dass ich immer wieder zitter und fertig bin, traurig und weinen möchte weil ich nie akzetiert werde und es nie jedem recht machen kann. Wie bei meiner Mutter.

Wenn solche Streiterein nicht sind, gehe ich eingentlich sehr selbstbewußt durchs leben----einerseits ! Andereseits, wenn mal ne kollegin schlecht gelaunt ist, habe ich sofort angst es wäre wegen mir.

Wie kann ich das jemals ändern ?

Helferlein 68 D-76 M, 40

Das gute Gefühl, ok zu sein, angenommen zu sein, bekommen wir zuerst von unserer Mutter.
Wenn etwas daran fehlt, gehen wir oft mit einem Loch durch die Welt. Die andern merken das, und dann ist es leicht möglich, dass sie sich sagen: "diese Person ist irgendwie komisch, bestimmt ist etwas nicht ok mit ihr". Und dann nähren sie wieder unser Gefühl des Abgelehntwerdens..
Es gibt aber einen Weg, diesen Teufelskreis zu durchbrechen: Wenn Du Deiner Sehnsucht nach Annahme nachspürst, kannst Du bemerken, dass in Dir der Raum dafür bereitet ist, sie zu empfangen. Früher wurde der bei Dir wohl nicht ausreichend gefüllt.
Wenn Du jetzt selber in solchen Momenten der Kränkung oder sonst immer, wenn Dir danach ist, einen Moment verweilst und innerlich spürst, wie es Dir geht, wirst Du vielleicht auch diesen Hohl-Raum verspüren. Das fühlt sich nicht so schön an, deshalb ist da die Neigung, ihn nicht zu spüren.
Wenn Du dennoch einen Moment bei ihm verweilst, gibst Du Dir selber die Zuwendung, die Annahme, die Du jetzt brauchst. Du siehst Dich, wie Du bist, mit dem Loch, und -oft- ohne die Annahme der anderen. Bleib ein bißchen dabei. Versuche freundlich zu Dir zu sein - dazu hilft es manchmal, dass man sich vorstellt einem guten Freund würde es so gehen.
Du wirst feststellen, dass Du auf diese Weise zu einer anderen Art des in der Welt Seins kommen kannst.

Schönen Gruß
Thomas

sporadischer Gast 5 München W, 27

Hallo Thomas, genauso ist es . Ich bin dann meistens so traurig dass ich nur noch weine und mir leid tue. Ich fühle mich dann so einsam.

Aber wieso lehne ich dann menschen die mir gutes tun wollen so schroff ab ?
Am Montag ging es mri recht schlecht und ne Bekannte ( wir sind am anfreunden) stand plötzlich vor der Türe weil ich ihr gemailt hatte. Sie sagte, wenn sie so ne Email geschrieben hätte, hätte sie sich gewünscht , dass jemand kommt. Dann stand sie da und ich konnte nicht zeigen wie sehr mich das gefreut hat . woran liegt das ? Dass ich dann oft so kühl und komsich bin ?????

Helferlein 68 D-76 M, 40

Quote:

Dann stand sie da und ich konnte nicht zeigen wie sehr mich das gefreut hat . woran liegt das ? Dass ich dann oft so kühl und komsich bin ?????

Ich tippe mal, es handelt sich um ein in der Kindkeit eingeübtes Verhalten. Kann mir mehrere Gründe dafür denken.
Die sind aber gar nicht so wichtig wie die Frage, wie Du damit weiter umgehst. Weil Du auf die bisherige Weise natürlich das Gefühl "die ist nicht ok" bei den Andern und letztlich sicher auch bei Dir (weil Du Deine eigene Reaktion doof findest) nährst.
Vielleicht kannst Du Dich auch trotzdem noch selber mögen?
Geh an den Platz innerlich, wo Du das spüren kannst.
Nimm Dir ein bißchen Zeit dafür, da anzukommen.
Und wenn es sich da irgendwie gut anfühlst, dann schau mal ob es für Dich passt. Deiner Freundin was zu der Situation zu sagen, was es ihr hilft, Dich zu verstehen. So dass es gut mit euch beiden weitergehen kann.

Ciao
Thomas

sporadischer Gast 5 München W, 27

Ich danke dir ganz herzlich.
Ich werde es versuchen.

Wenn ich also wider einmal Kritik bekomme oder Streit habe, und diese Panik bekomme dass mich keiner mag, und mich verrückt mache ....versuche ich mich also selbst auch so zu mögen ????

Und das klappt ? ich habe Angst dass nicht zu schaffen, ich kann nmir nie selber sagen "dass ist nicht so schlimm, schalt ab, wir alles guT!" Ich dreh dann voll am Rad, habe so Angst und Panik dass ich wieder überall Herpes und Durchfall bekomme. Wie beruhige ich mich da am besten ? Wie arbeite ich an mir, dass ich mich da nicht so nieder mache mit Katastrophengedanken ?

Ich will mir nicht immer Gedanken machen müssen, ob irgendwas ist, und ob mich irgendwer vielleicht nicht mag und über mich redet .....

Hast du für die Situation vielleicht ein paar Gedanken für mich, die mir helfen diese Situationen für mich besser erträglich zu machen ?

Helferlein 68 D-76 M, 40

Hallo Murmeltierchen.

Quote:

Hast du für die Situation vielleicht ein paar Gedanken für mich, die mir helfen diese Situationen für mich besser erträglich zu machen ?

Hm, ich weiss nicht, ob Gedanken da so hilfreich sind. Hast Du da gute Erfahrungen mit gemacht?
Ich würde an Deiner Stelle mal im Körper spüren, wo der etwas braucht, damit Du Dich besser fühlst.
Das sind oft ganz einfache Dinge, wie dass man sich ins Bett kuschelt, oder die Hand auf den Bauch legt, wenn der weh tut.
So Dinge, wie eine Mutter sie auch ihrem Kind anbieten würde, wenn es dem nicht gut geht.

Schönen Gruß
Thomas

sporadischer Gast 5 München W, 27

darf ich dich per pn noch was frage ?
Mich würde deine Meinung interessieren !
Einfach mal die MEinung eines aussenstehenden ! ?

Wäre toll Smile

Helferlein 68 D-76 M, 40

Ja, klar.
Nur zu!
Thomas

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