Emotional Abhängig

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

Ich hab das Gefühl mein Leben gleitet mir aus der Hand .. ich weiß nicht, wie ich die Krise bewältigen und mein Leben wieder in den Griff bekomme.. Bis vor 3 Tagen befand ich mich in einer "Beziehung", 9 1/2 Monate lang... eine Beziehung, die mein Leben bestimmt hat. Bevor ich ihn kennenlernte, ging es mir gut. Toller Job, Freunde, aktiv im Sportverein, zufrieden... Er kam in mein Leben und blieb.. Am Anfang überwältigte er mich mit seinen Gefühlen, ich bekam Angst davor..es war so unglaublich schön, traumhaft, ich konnte es kaum glauben und ließ mich darauf ein.. Die ersten Wochen waren wie ein Traum, wir waren Tag und Nacht zusammen, er kam und blieb einfach bei mir. Dann fing er an sich zurückzuziehen, hielt Verabredungen nicht ein und unsere Treffen wurden seltener. Von da an ging es mir immer schlechter.. ich konnte das Gefühl, welches durch sein abweisendes, gleichgültiges Verhalten hervorgerufen wurde nicht ertragen, das Gefühl von dem Mann, den ich so sehr liebe nicht geliebt zu werden, hab mich seit dieser Zeit selbst aufgegeben.. um das Gefühl zu verdrängen, rauche und trinke ich sehr viel, kann es nicht ertragen... Habe gewartet, gelitten und gehofft... Wenn er bei mir, gab er mir das Gefühl, dass ich ihm unendlich viel bedeute.. Wenn er bei mir war, ging es mir gut, ich entbehrte nichts, lebte nur den Moment. Wenn er ging, gings mir schlecht, wußte nie, wann und ob ich ihn wiedersehe. Wieder gewartet, Tag und Nacht gewartet und gehofft. Meine Gedanken drehen sich Tag und Nacht um ihn, fühle mich wertlos, schlecht.. redete ununterbrochen davon.. konnte mich auf nichts konzentrieren, alles verlor an Bedeutung, job, Freunde, Familie, Sport.. Nur warten, hoffen, trinken, die unerträgliche Angst, ihn nie wieder zu sehen.. Hab mich mehr und mehr verloren, je höher die Höhen mit ihm umso tiefer die Tiefen. Ich war mir bewußt, dass diese Beziehung mich kaputt macht.. Ich mich selbst kaputt mache. Immer wieder hat er mich mit seinem gleichgültigem Verhalten verletzt, hat auf Anrufe nicht reagiert, sich tagelang nicht gemeldet, Verabredungen nicht eingehalten usw. um dann zu sagen, wie leid es ihm tut und wie wichtig ich ihm bin und dass er mir dankbar dafür ist, dass ich so tolerant bin. Dachte immer die äußern Umstände sind Grund für sein verhalten.. Ich war mir sicher, er würde mich lieben, dieses Gefühl gab er mir, wenn wir zusammen waren.. Ich hab es so mit mir machen lassen, er brauchte sich nie Mühe geben, das hat er mir sogar gesagt..du läßt es ja mit dir machen, wieso sollte ich mir Mühe geben.. Er hat sich immer mehr zurück gezogen, die Treffen wurden seltener, es war ihm nicht wichtig.. Vor 3 Tagen sagte er mir dass es ihm nicht ernst ist... ich wußte das, wollte es nie wahrhaben. Hab immer gedacht, das Gefühl für mich sei da, und andere Umstände sind schuld.. Trotzdem verbrachten wir die Nacht miteinander.. Seitdem Kontaktabbruch. Ich weiß, er wird mich nie wieder anrufen, ich werde nie wieder mit ihm zusammen sein.. Ich frage mich, wieso hab ich das so lange mit mir machen lassen? Wieso konnte ich mich nicht aus dieser zerstörerischen Beziehung befreien? Ich hab mich selbst aufgegeben, alles was mir vorher wichtig war aufgegeben, mich selbst aufgegeben.. Ich weiß im Moment nicht, wie ich da rauskommen soll. Er hat mir nicht gut getan und trotzdem.. Ich hoffe, warte, wünsche und weiß, dass es nichts bringt, ich zu mir selbst finden muß. Wie kann es sein, dass man sich selbst so verliert??

Helferlein 41 Österreich W, 43

Hallo Schwarze Olive,

schau in meinen Thread ("Kann Art der Trennung nicht verstehen"). Mir geht´s im Prinzip genauso.

Habe aber jetzt ein Buch in die Finger bekommen, dass mir ziemlich die Augen geöffnet hat: "Nah und doch so fern. Beziehungsangst und ihre Folgen." Ich habs gelesen und habe das Gefühl gehabt a) die schreiben über meinen Ex und b) ich komme da auch gleich drin vor.

Bei Amazon gibts auch Kritiken darüber, vielleicht magst Du die ja mal anschauen. Ich bin noch nicht ganz fertig damit, aber es sagt sehr viel über diese Art der Beziehung aus, die uns beide anscheinend "getroffen" hat.

Lg
Aranea

Helferlein 81 Österreich W, 36

Tut mir echt leid, was dir da passiert ist. Ich weiß nicht, ob es dir ein Trost ist, aber ich denke viele Menschen kennen so eine Situation, auch ich... Ich habe mich auch immer wieder gefragt, warum ich das mit mir machen lasse, warum ich mich so behandeln lasse. Auch bei mir war das Problem, dass im persönlichen Umgang ja alles bestens war und er mich angeblich geliebt hat, sich so wohl gefühlt hat, ich der wichtigste Mensch in seinem Leben war.... Evil or Very Mad

Nur in seinem Verhalten hat sich das nicht widergespiegelt. Wenn er mich gebraucht hat, war er da, sonst nur wenn er halt gerade nichts besseres zu tun hatte. Bei mir hats übrigens noch viel länger gedauert. Ich hab zwar immer wieder den Kontakt abgebrochen, hab mich aber immer wieder breitschlagen lassen von ihm. Das war mein größter Fehler. Ja und jetzt haben wir uns ziemlich genau ein Jahr nicht gesehen. Und so schlimm die erste Trennungsphase war, es wird immer besser und leichter mit der Zeit. Es gibt heute noch manchmal kurze Phasen, wo ich intensiver an ihn denke, aber die werden immer seltener. Mein Selbstwertgefühl hat sich wieder gebessert. Ich bin einfach viel ruhiger und ausgeglichener. Es gibt zwar nicht die kurzen und intensiven Glücksmomente (aber die werden sicher wieder einmal kommen- mit einem anderen Mann...), aber es gibt auch nicht die langen und noch viel intensiveren Phasen der Traurigkeit, Enttäuschung, Verzweiflung,... Sad

Wünsche dir alles Gute!

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

Vielen Dank für eure Antworten...

Aranea..ich habe deinen thread gelesen, und finde mich und ihn in vielem wieder, was du schreibst..

Ich hab immer versucht, ihn zu verstehen, dachte, dann könne ich besser mit der Situation umgehen bzw. ich hoffte, dass wir einen gemeinsamen Weg finden, und beide glücklich sind. Er mit seiner Beziehungsangst und seinem Freiheitsdrang und ich mit meinem Wunsch nach Geborgenheit.. Ich dachte, wenn ich ihn verstehen würde, warum er sich so verhält, was für Ängste dahinter stecken und für Gefühle, dann würde es mir leichter fallen. Ich habe mich immer unsicher gefühlt, hatte immer Angst, ihn nie wieder zu sehen. Wie du, Aranea, hab ich auch mehrmals seine Tel.nr. gelöscht, hab versucht auszusteigen und trotzdem gewartet und gehofft, dass er anruft. Wenn er nicht bei mir war, war er ganz weg, und ich raus aus seinem Kopf... das hat er mir in unserem letzten Gespräch auch gesagt. Dann ist er mit anderen Sachen beschäftigt und denkt nicht an mich.. Wenn er dann mit mir zusammen ist, merkt er erst, wie sehr er mich vermisst hat.. er hätte sowas noch nie erlebt wie mit mir und es gibt nicht genug Worte um es zu beschreiben... Es war immer ein Auf und Ab, an ranziehen und wegstoßen.. Er hat mich aus seiner Welt ausgeklammert, er meinte, wenn er in meiner Welt ist, fühlt er sich total wohl und geborgen, aber er kann keine große Welt draus machen.. Es gab Situationen, indenen war ich mir seiner Liebe so sicher, obwohl er so respektlos mit mir umgegangen ist.. Wie bei dir, Aranea, hielt auch er es nicht führ nötig, Verabredungen z.B. ins Theater abzusagen.. Wenn ich ihn dann angerufen habe, klang er müde, lustlos und es tue ihm leid.. Ich muß hinzufügen, dass er jeden Tag kifft..ich dachte, sein Verhalten hätte in erster Linie mit dem Drogenkonsum zu tun, er hat es auch oft drauf geschoben.. Ich weiß jetzt, dass seine Gefühle zu mir erloschen sind, deshalb wurde es in den letzten Wochen noch extremer, er mich weggedrückt hat, als ich ihn angerufen hab und dann tagelang funkstille. Wie bei dir, Aranea, hatte ich auch jedesmal Angst, seine Nummer zu wählen, Angst davor, dass er nicht rangeht oder mich wegdrückt.. Auf sms von mir, indenen ich ihm nach geplatzen Verabredungen mitgeteilt habe, wie sehr mich das verletzt, hat er grundsätzlich nicht reagiert. Einmal 2 Wochen lang nicht. Ich hab versucht, loszulassen, konnte aber nicht abschließen, weil ich es nicht verstehen konnte (das war im April) Ich rief ihn an und bat um ein Gespräch. Wir haben geredet, und er hat gesagt, dass das Gefühl für mich so intensiv ist, dass er nicht versteht was ich in ihm auslöse... Und dann gings weiter..wie gehabt.. bis vor 3 Tagen.. Beim letzten Gespräch fragte er mich, ob ich ihn anrufe, wenn mir danach ist. Ich hab nein gesagt. Er hat gefragt, ob er mich anrufen könne, ihm ist jetzt sicher öfter danach, wahrscheinlich schon heute abend... er hat nicht angerufen und er wird nicht anrufen. Irgendwie wünsche ich es mir trotz allem und hoffe... andererseits wünschte ich, es wäre mir egal. Ist es mir nicht. Ich habe Angst, bin traurig, frage mich, wie es soweit kommen konnte. Er hat mich so sehr verletzt. War immer lieb zu mir wenn wir zusammen waren.. ich verstehe es nicht.

Helferlein 41 Österreich W, 43

Ja, das scheint bei uns beiden ziemlich gleich abzulaufen. Mein Ex hat die Trennung dann per Mail "durchgeführt", wobei er aber auch gleich sicher ist, dass ich ihn bei einem persönlichen Treffen sofort wieder umstimmen könnte.

Nur - es wird nichts bringen. Wir hatten das schon x-mal in wenigen Monaten. Seit ich dieses Buch gelesen haben, kann ich besser verstehen, wie er tickt. Aber es nützt nichts, da er sich wegen mir nicht ändern wird. Das ganze kann sich im Prinzip über Jahre hinziehen und da hat keiner was davon.

Wir haben uns jetzt seit 6 Wochen nicht gesehen. Wir schreiben uns noch, er widerwillig, ich mutlos. Hoffnung habe ich keine mehr.

Ich geh aber nach draussen, treff mich mit anderen Leuten, versuch mich nicht runterziehen zu lassen. Es tut ja weh, wenn man so widersprüchlich behandelt wird. Vielleicht weh für immer. Aber da gehen so viele Dinge im anderen vor, auf die man selbst keinen Einfluss hat. Selbst wenn er einen wirklich lieben sollte, er wird nie da sein. Immer Warten, immer Bangen.

Ich versuche abzuschliessen, aber es ist mir noch nicht gelungen. Der Abstand tut mir aber gut und ihm wohl auch. Es wird wohl nie mehr was werden, aber die Zeit wird heilen...

Helferlein 81 Österreich W, 36

Glaubt mir, die Zeit heilt tatsächlich... Ich konnte es mir auch nicht vorstellen und dachte am Anfang ständig an ihn, es war schlimm. Aber der totale Kontaktabbruch (und nur der bei mir...) hat es mit sich gebracht, dass man vergisst, langsam aber doch kommt immer mehr anderes in die Gedankenwelt. Vielleicht ist es nie ganz weg, aber heute sehe ich alles mit Abstand, auch aus einem anderen Blickwinkel und zwar nicht nur mit dem Kopf sondern auch mit dem Gefühl. Man wird vielleicht zeitweise wieder rückfällig, wünscht ihn sich herbei, vergleicht, aber diese Phasen werden immer seltener und kürzer. Und jede Kontaktaufnahme bringt einen Rückfall mit sich, das musste ich auch lernen.

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

..hab grad einen Beitrag über Altersunterschied in der Beziehung gelesen... vielleicht spielte das auch eine große Rolle für ihn, obwohl er mir immer wieder versichert hat, dass er damit kein Problem hat.. (er ist 8 Jahre jünger als ich) Vielleicht war das einer der Hauptgründe, weshalb er sich nicht auf mich einlassen konnte und sich mehr und mehr zurückzog.. ach verdammt...ich weiß es nicht. Wünschte nur, alles wäre anders..

sporadischer Gast 5 BW M, 46

Hallo du verzweifelte. Bin über den "altersunterschied" auf deinen beitrag gestoßen, und möchte gern mehr dazu schreiben. Leider ist es schon etwas spät, und ich muss ja morgen schaffen. Meine ex Frau hat ja jetzt eine 18 Jahre jüngeren "mann" und vll helfen dir meine erfahrungen etwas weiter. Die beiträge zu deinem thema gehen jedenfalls schon in die richtige ecke, soll heißen die kollgn. aus ö kommt mit dem thema besser aus. kopf hoch, du bist die hauptperson (!!!).
LG Energy

Helferlein 60 Wien W, 27

Hallo schwarze Olive,

Er ist erst 23 - und kifft andauernd...?!! Also für mich wär das schon Erklärung genug.... natürlich kommen auch noch andere Komponenten dazu, aber diese beiden sind schon sehr aussagekräftig! Spreche aus Erfahrung, denn mir ist auch ähnliches passiert, er war damals erst 20... Bin da auch total reingekippt und es hat bei mir dann 3 Jahre gedauert bis ich mit ihm abschließen konnte. Aber ich konnte abschließen und bin unsagbar froh darüber!! Er hat sich dann sogar nach der langen Zeit noch bei mir entschuldigt was für ein Vollidiot er damals war.. Wie wahr!

Ja, ich denke wenn er älter wird und dann auch mal etwas weniger kífft, dann hättet ihr vielleicht eine Chance, aber darauf zu warten bringt wirklich überhaupt nichts. Es könnte durchaus 10 Jahre oder länger dauern (er ist ein Mann Laughing

, da ist schon möglich, dass er mit 30 noch nicht bereit für eine ernste Beziehung ist...).

Versuch dein Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Lenk dich ab und du wirst sehen, dass du nach einiger Zeit froh bist, dass du ihn los bist. So ein auf und ab kann auf Dauer keine befriedigende Beziehung sein!

Alles Gute,
fontana

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

Hallo Fontana,

ja dieses Auf und Ab hat mein Leben bestimmt, mich seelisch fertig gemacht. Konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, hab mich gezwungen, zur Arbeit zu gehen... hab vieles aufs Spiel gesetzt, irgendwie ist mir alles aus den Händen geglitten... ein Kreislauf ohne Ende, immer tiefer abwärts.. er kam auch oft bekifft zu mir, verspätet, hat sich dann entschuldigt, es war ihm oft unangenehm, dass ich ihn so sehe...

..heut geht es irgendwie gar nicht.. bin aufgestanden und fühle nur unendliche Traurigkeit, Tränen, fühle mich wie gelähmt und weiß nicht, was ich machen soll... kann nichts machen...gar nichts mehr.. oh verdammt...wünschte so sehr er würde mich anrufen... weiß, dass er das nicht tun wird.. ich wünschte so sehr, er wäre mir egal und er würde aus meinem kopf und meinem herzen verschwinden... ich versteh es nicht, alles nicht.. Gestern abend hab ich mich mit einem Freund getroffen, der immer für mich da ist und gerne mit mir zusammen wäre. Er weiß das alles und es tut ihm weh, wenn ich über *** rede.. So wie es mir mit *** geht es ihm mit mir. Ich bin sein erster Gedanke wenn er morgens aufsteht und der letzte Gedanke vor dem Einschlafen... Er bezeichnete mich gestern als weibliche Ausgabe von ***, weil ich mich teilweise ähnlich zu ihm verhielt, wie *** zu mir, d.h. hab mich nicht gemeldet, obwohl ich es versprochen hab, Verabredungen abgesagt etc. Ich hab das auch bei anderen Freunden gemacht, weil ich gedanklich nur bei *** war und es mir oft nicht gut ging, ich gehofft habe, er würde mich anrufen und wir würden uns sehen.. Alles andere war mir unwichtig.. Ich hab andere verletzt, zu sehr gefangen in meinen Gedanken und Gefühlen für *** Ich weiß nicht, ob es jemals aufhört, ob ich stark genug bin es durchzustehen und mich nicht weiter zu erniedrigen, indem ich Kontakt zu ihm aufnehme.. ihn anrufe oder zu ihm fahre

sporadischer Gast 5 Wien W, 39

Liebe Olive!
Also, Dir scheint es heute Früh ähnlich zu ergehen, wie mir. Man hat den geliebten Menschen "verloren" und ist verzweifelt. Ich sehe schon, daß die Bedingungen bei uns andere sind. Was aber unterm Strich bleibt, ist, daß Du und ich heute traurig und mutlos sind.
Aber Achtung! Das Allerletzte, was Du jetzt brauchst, ist ein Mann, der Dir Freund ist und gleichzeitig aber in emotionalen Verstrickungen sich befindet.
Es wäre keine gute Idee, aus lauter Trauer und Einsamkeit ihn zu benützen. Wenn Du wirklich das Gefühl hast, immer wieder abhängige Beziehungen zu haben (bei mir ist es so), dann solltest Du doch überlegen, einmal eine Beratung einzuholen.
Ich wünsche Dir Kraft!

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

Hallo Woelfin,
nein, ich werde ihn auf keinen Fall benutzen, um mich abzulenken oder so... Ich kann mich nur auf einen Mann einlassen, wenn ich mehr für ihn empfinde.. verliebt bin.. Er weiß es, wir reden sehr offen über alles. Er hat gestern überlegt, ob es besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sehen.. Ich verstehe ihn sehr gut..

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

...ich hab meine Sachen gepackt und werde ein paar Tage verreisen...muß raus aus der Stadt..vielleicht bringen der zusätzliche räumliche Abstand und neue Eindrücke auch was, um dem Gefühlschaos zu entrücken...

Ich bin euch für weitere Zuschriften, Anregungen, Meinungen sehr, sehr dankbar...

Forums-InsiderIn 284 Berlin W, 40

Hallo Olive,

wegfahren klingt schon mal gut.

Quote:

Er hat gefragt, ob er mich anrufen könne, ihm ist jetzt sicher öfter danach, wahrscheinlich schon heute abend... er hat nicht angerufen und er wird nicht anrufen.

Du hoffst weiter, dass er sich meldet. Du weißt aber auch, dass diese Hoffnung ein "kranker" und weiter krank machender Impuls ist. Deine Gefühlsverstrickung hat mit ihm als Person und seinem Benehmen nichts zu tun. Du hast ihn Dir genommen, um einen selbstzerstörerischen Komplex in Dir auszuleben. So heile wird dein Leben mit Job, Sport, Freunden etc. nicht gewesen sein, der Wunsch nach Selbstzerstörung hat in Dir geschlummert. Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten. 1. Du kannst dem Sog weiter nachgeben, d.h. trinken, rauchen, über ihn reden und auf einen Anruf hoffen, mit Gedanken spielen, ihn aufzusuchen ... 2. Du kannst anfangen, Dich mit Dir zu beschäftigen und deine Verstrickung als Symptom eines psychischen Problems anerkennen, das mit diesem jungen Mann (der bestimmt eigene Probleme hat, zumindest ein Suchtproblem) nichts zu tun hat. Vielleicht ist dazu psychotherapeutische Unterstützung erforderlich. Wenn Du so weit bist, Weg 2 einzuschlagen, dann würde ich Dir echt empfehlen, ihm zu sagen, dass er sich auf keinen Fall mehr bei dir melden soll. Du sagst zwar, er meldet sich sowieso nicht, aber du hast es nicht aktiv ausgeschlossen und damit bleibst du weiter am Tropf. Wenn du dich und deine Krise ernst nehmen willst, dann stelle das ab!
Ich gebe Iris aus eigener Erfahrung recht: die Zeit legt eine wohltuende Schicht über diese Gefühle. Sie heilt nicht von selbst, dafür muss man etwas tun.
Du hast aus meiner Sicht die beiden genannten Optionen. Einen dritten Weg gibt es nicht, die Beziehung hat keine Perspektive. Die Perspektive wäre die Fortsetzung eines im Grunde missbräuchlichen Verhältnisses, denn dieser junge Kiffer hat alles unternommen, um Dich fern zu halten. Er hatte eine nette Zeit mit Dir, aber er signalisiert in keiner Weise, Dir so nahe sein zu wollen, wie du ihn an dich heranziehst.

viel kraft und lieben gruß

mizzy

Forums-InsiderIn 183 Brandenburg W, 31

...ich danke dir für deine ehrliche Antwort..und ich glaube, dass du recht hast.. Da sind viele Dinge nicht ganz so in Ordnung gewesen, wie es schien. Familiäre Dinge, schon aus der Vergangenheit, die ich irgendwie nie verarbeitet hab, die ihre Spuren hinterlassen haben. Schon seit ich denken kann, hab ich unter meinem geringen Selbstwertgefühl gelitten... wahrscheinlich hat er es in dem Moment "aufgewertet", ich mich verliebt, er sich verliebt..dann plötzlich war es wieder weg.. wahrscheinlich ist das eine Hauptursache für meinen unbeschreiblichen Schmerz.. fühle mich seitdem er anfing sich zurückzuziehen wieder wertlos, ungeliebt, schlecht..auch in anderen Bereichen fühlte ich mich wertlos, alles verlor an wert und interessierte mich nicht mehr.. Es gab immer wieder Phasen in meinem Leben, indenen ich sehr depressiv war, eigentlich immer sehr Stimmungsschwankend, immer wieder tiefphasen, indenen ich mich schlecht und wertlos fühle. Ich war schon mal in Therapie und danach ging es mir zeitweise besser, richtig gut, bis es mich dann in der "Beziehung" mit * völlig aus der Bahn geworfen hat.. Der Therapeut brach die Therapie ab, meinte, er könne sich das nicht nochmal anhören und er ist der Meinung, ich wolle ja leiden.. ich fühlte mich unverstanden und fallengelassen.. Seit ein paar Wochen nehme ich Antidepressiva, weil irgendwie gar nichts mehr ging. Die Traurigkeit ist immer da, überschattet meine Tage und Nächte, egal was ich tue. Allerdings wirken diese Med antriebssteigernd, so dass ich wieder was tun kann, das Haus und Bett verlassen, nicht mehr nur lethargisch rumhängen.. Ich weiß, dass ich nach vorne schauen muß, dass ich da raus muß, ich wünschte, es würde endlich aufhören, das ständige Gedankenkreisen um ihn.. du hast recht, das Wünschen und Hoffen hat noch nicht aufgehört...dadurch das er mir im letzten Gespräch wieder "Hoffnung" gemacht hat, indem er fragte, ob er mich anrufen darf, wenn ihm danach ist.. was er natürlich nicht macht.. ich wünschte, es wäre mir egal.. Ich weiß, dass ich nichts zu erhoffen habe, dass es keine Chance, keine Zukunft, kein Wiedersehen gibt. Ich bin alleine in den Urlaub gefahren, an die Ostsee, dachte, es wäre gut.. als ich hier ankam, wäre ich am liebsten wieder gefahren...fühlte mich so einsam und allein.. mittlerweile bin ich schon 3 Tage hier, hab gedacht, ich halte durch, immer noch besser als in dieser Stadt, in meiner Wohnung rumzuhängen.. Ich fahre Fahrrad, jogge, liege am Strand, lese... allerdings ist es schwer, sich abzulenken, wenn man alleine unterwegs ist...da hat man wieder mehr Zeit nachzudenken. Ich weiß nicht...ziemlich verfahren alles...mir ist zum weinen...

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