Kokain-ist er wirklich süchtig?

neu an Bord! 3 wien W, 31

Ich hab mal eine frage zur kokainsucht. da ich selbst keinerlei erfahrungen mit drogen habe, bin ich für jede meinung dankbar.

ich habe einen sehr netten mann kennengelernt mit dem ich eine kurze zeit eine beziehung führte. diese ging leider in die brüche, da er zwar schon ein jahr getrennt von seiner frau lebt aber noch verheiratet ist. aber darum geht es hier gar nicht. ich will damit nur sagen, dass die bez. mit vielen problemen behaftet war. aus beruflichen gründen haben wir uns nur zum wochenende gesehen. doch diese verliefen für mich etwas seltsam. er lag tage lang nur herum, schlief sehr viel und war zu nichts zu motivieren. er hätte so viele probleme, er mach jedem nur schwierigkeiten, er will mit niemanden etwas zu tun haben. an manchen tagen aber wiederum war er total gut drauf. erzählte von den dingen die ihn bedrücken und er habe immer nur für alle das beste gewollt. es reiche ihm aber jetzt, er lasse sich von niemanden mehr ausnutzen. er brauch die leute alle nicht. und jetzt zum springen punkt. an solchen tagen viel mir beim küssen ein bitterer geschmack auf, den ich nicht zuorden konnte. beim sex war er innerhalb von 10 min. wieder bereit. mir kam das alles etwas seltsam vor, aber ich konnte es nicht zuordnen. jetzt hab ich von einer sehr verlässlichen quelle erfahren, das dieser jemand schwer auf kokain unterwegs sein soll. kann das wirklich sein? wie gesagt, ich hab keine erfahrungen damit. bin für jede antwort dankbar!

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Hm, die Symptome die du da schilderst würden sehr gut auf Koks passen. Also, wenn du das schon aus einer sicheren Quelle erfahren hast, zusammen mit deinen Schilderungen würde ich sagen ja der Typ ist drauf.

Hast du mit ihm darüber schon mal gesprochen, bzw. was bedeutet diese Erkenntnis für dich?

LG, comus

neu an Bord! 3 wien W, 31

hm, also erstmal bin ich geschockt. geschockt darüber, dass ich nichts bemerkt habe. bis auf den bitteren geschmack, der mich schon etwas nachdenklich gemacht hat. ich bin mit ihm nur mehr per sms in kontakt und hab ihm geschrieben und andeutungen gemacht. ich wolle es nicht brutal raussagen. er muss es aber gleich geschnallt haben. die nachricht von ihm war ziehmlich agressiv. von wegen: so, das wars jetzt!!! lass mich ja in ruhe!!! der quelle vertrau ich zu 100%,ist mein bruder. ich würd ihm natürlich gern helfen, aber ich gaube nicht, dass das sinn macht. ich denke mir, dazu müsste er selbst erkennen, dass er ein problem hat. denke aber nicht, dass er sich das eingesteht. während der bez. kamen immer so aussagen wie, ich kann nicht mehr, mir wird das alles zuviel (ich dachte da aber noch bezüglich der bevorstehenden scheidung), ich hab soviele probleme dass ich mich gleich umbringen könnte. ich nachhinein denke ich, dass das genau die momente waren in denen er von dem zeug runter gekommen ist.

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Also, geschockt sein brauchst du nicht. Ich hab da schon von ganz anderen Dimensionen gehört wo Leute seit Ewigkeiten koksen und das näheste Umfeld weiß es nicht.

Was Hilfe betrifft, du kannst da nicht viel machen und ich würde es dir auch nicht empfehlen da ein Verantwortungsgefühl zu entwickeln. Wenn er wirklich runterkommen will, wird er selbst Mittel und Wege dafür finden. Lass dich da nicht in eine Abhängigkeit des Helfen Wollens einspannen, das wäre m.E. eher kontraproduktiv.

Es ist sein Leben und was er damit anstellt ebenso.

LG, comus

neu an Bord! 3 wien W, 31

angeblich tut er es auch schon seit jahren. was heisst angeblich?? wenn mein bruder das sagt, stimmt´s auch!! wahrscheinlich hast du recht. ist bestimmt nur so, weil noch gefühle da sind. ich seh das so wie du. wenn er keine hilfe will, wirds auch nichts bringen. danke für deine meinung!!

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Ich versteh natürlich das du ihm helfen willst, eben auch weil da noch Gefühle da sind. Mein Rat dagegen kommt daher, weil du dir damit viel Leid aufbürden würdest. Und solange es ihm nicht wirklich ernst ist läufst du ins Leere. Schlimmstenfalls verhinderst du durch dein Bemühen sogar eine Veränderung und stützt durch dein Verständnis für ihn sein Problem noch.

Speziell in Beziehungen entstehen so perfekte Co Abhängigkeiten und Veränderung findet oft erst dann statt wenn der süchtige Partner "fallengelassen" wird. Klingt hart und traurig ist aber so.

LG, comus

Forums-InsiderIn 427 Wien W, 21

Hi Nonsense,

erstmal tuts mir leid, dass du eine Sache miterleben musst, die dir wahrscheinlich Angst macht - weil du sie nicht kennst.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen:
Du kannst ihm nicht helfen.
Das hauptproblem bei Koksern ist, dass die meisten sich ihrer Sucht gar nicht erst bewusst sind und das Kokain als "halb so schlimm" einstufen. Da man in den seltensten Fällen wirklich schwere körperliche Entzugserscheinungen hat - im gegensatz zu Opiaten - erkennt man die Sucht auch nicht so schnell.

Da ich selbst in regelmäßigen Abständen konsumiere - daher süchtig bin - kann ich dir nur erzählen wie das bei mir ist:
Wenn ich konsumiere bin ich gut drauf, sehr selbstbewusst und vor allem sehr gesprächig. Es geht mir dann gut, ich bin mit dem Leben im Reinen. Nach ein bis zwei Tagen packt mich die schwere Depression. Ich empfinde mein Leben als sinnlos und meine auch desöfteren, es nicht mehr zu schaffen. Das ist typisch für Koks - denn beim koksen selbst wird der Körper so sehr mit Glückshormonen überflutet, dass er selbst keine mehr produziert - daher die typische Depression im Nachhinein. Der Körper war derart überschüttet, dass er denkt, die Glückshormone kommen sowieso von außen - warum also selbst welche produzieren.

Nun ja, wie schon erwähnt, tun kannst du gar nichts - schon gar nicht wenn er sich die Sucht nicht eingesteht. Versuche auch gar nicht, großartig zu helfen. Wenn er will, dann wird er aufhören - dazu sollte er sich aber erstmal einen Arzt oder Neurologen suchen, der die Sucht evt. mit AD's bekämpft - denn die Glücksgefühle wird er brauchen um nicht mehr auf Koks zurückgreifen zu müssen.

Alles Liebe
sensi

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