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distress
Helferlein
72
Berlin W, 15
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Thu, 02.Aug.07, 14:38 Zu intelligent für Depressionen |
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Hallo!
Meine Mutter hat mich zu eine Diagnose geschickt, bei der bei mir verschiedene tests gemacht wurden. natürlich war auch ein intelligentstest dabei. angeblich soll ich einen IQ von 114 haben, was sich selber jedoch nicht glaube, der überdurchschnittliche Intelligenzwert liegt bei etwa 115. Es wurden auch persönlichkeitstests durchgeführt, weiß nichtr genau wozu die gut waren aber egal. jedenfalls wurde mir bei der auswertung gesagt, dass es eher untypisch ist, dass man bei einem IQ von 114 Depressionen hat. Man ist angeblich zu intelligent dafür. Angeblich soll ich nur "schlechte Laune" haben. Kann das sein??
lG
distress
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Thu, 02.Aug.07, 14:50 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Hallo,
Quote: | jedenfalls wurde mir bei der auswertung gesagt, dass es eher untypisch ist, dass man bei einem IQ von 114 Depressionen hat. |
Dass es eine Korrelation/ (unmittelbaren) statistischen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen wie insbes. Depressionen und dem IQ gibt, wäre mir persönlich neu. Verhaltensweisen wie zum Bleistift Perfektionismus, hohe Ansprüche an sich selbst, Pflichtbewusstsein, etc. pp. begünstigen Depressionen hingegen..., was natürlich nicht heißt, dass man zwingend an einer solchen erkranken muss. Wer hat dir das erzählt?
Quote: | Angeblich soll ich nur "schlechte Laune" haben. Kann das sein?? |
Wie siehst du das ? Eine Depression geht jedoch weit über mal schlecht gelaunt sein hinaus. Wie fühlst du dich?
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Wiccanwitch
sporadischer Gast
27
Wien W, 24
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Thu, 02.Aug.07, 16:10 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Kann mir nicht vorstellen, dass das stimmt.
Ich habe einen IQ von 133 und bin trotzdem depressiv.
Für mich klingt das nach Schwachsinn.
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Tarengrim
Helferlein
100
Österreich M, 26
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Thu, 02.Aug.07, 16:29 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Also auch mir ist dieser Zusammenhang ein wenig neu, was nicht heißen muss, dass es falsch ist. Wenigstens meines Wissens nach gibt es keine Studie, die wissenschaftlich belegen kann, dass dich ein hoher IQ vor Depressionen oder schlechter Laune schützt aber ich lerne natürlich gerne dazu. Wie du schon gesagt hast, es wäre untypisch, aber nicht unmöglich, von daher können es immer noch Depressionen sein.
In diesem Fall hier jedoch nicht unbedingt zwingend. Schlechte Laune haben ist in gewisser weise normal, bis zu einem gewissen Grad wenigstens. Das einzige das man bei dir vielleicht feststellen könnte ist ein wenig mangelndes Selbstbewusstsein, wenigstens wenn ich deine Ungläubigkeit gegenüber deinem IQ von 114 richtig interpretiert habe. Jedoch ist das nicht zwangsweise ein Grund zur Beunruhigung.
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gompert
Forums-InsiderIn
333
niederlande M, 49
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Thu, 02.Aug.07, 16:36 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Neulich veröffentlichte die International Society for Intelligence Research eine Studie, die man für die Betroffenen wohl nicht zu übersetzen braucht, unter dem Titel:
"Intelligence May Buffer the Depressogenic Effects of Social Stress in Adolescents"
High intelligence helps its possessor deal with social stress just as it does with other complex challenges in life. People with high IQ have lower accident rates, and obviously do better in life, because they can see the answers to problems better than those with lower IQ. That much is nearly intuitively obvious.
Yet the myth of a link between high IQ and mental illness, or at least a disturbed personality, lives on, as The New Yorker article illustrates. Science, however, shows otherwise. When these things are studied systematically, we discover that higher IQ enables one to cope with the stresses of life, even when those stresses are social or psychological.
Proper socialization is a subject which constantly arises when high IQ in children is discussed, the idea being apparently that highly intelligent kids will somehow be psychologically warped if they are not like everyone else. Of course, among "normal" kids these days, rap music, drug use, and early sexuality are rampant. High IQ kids have the ability to be far more normal, in a psychologically sound sense, than those with a lower IQ.
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Thu, 02.Aug.07, 18:39 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Hallo distress,
diese Aussage halte ich wegen mehrerer Gründe für... na, sagen wir mal: fragwürdig.
Erstens: Wenn du mit 15 Jahren schlecht drauf bist, ist das vermutlich weniger einfach nur eine Laune. In dem Alter ist es nicht ungewöhnlich, traurig zu sein. Man fängt an, Sinnfragen zu stellen, Weltschmerz zu haben, die Identitätsbildung erlebt einen Schub usw. Diese Krise, falls es für dich eine ist, ist also wahrscheinlich erst einmal normal. Die Frage ist: Kommst du da ggf. ohne Unterstützung wieder raus? Je nachdem, welche Kompetenzen man bislang mit auf den Weg bekommen hat, fällt es leichter oder schwerer, eine Krise zu bewältigen.
Außerdem finde ich diese Aussage ein blödes Wegwischen und Verharmlosen deiner Befindlichkeiten - ganz unabhängig davon, ob du nun wirklich eine Depression hast oder nicht.
Zweitens: Dass Intelligenz vor Depressionen schützt, halte ich für ausgemachten Mist. Depressionen können genetisch veranlagt sein. Ist mir gänzlich neu, dass Intelligenz da was dran ändern könnte Die Aussage fände ich noch immer zweifelhaft, würde mich aber nicht so sehr dran stoßen, wenn sie verschiedene Ursachen von Depressionen berücksichtigen würde.
Davon abgesehen: Ein Thera fragte mich mal, ob ich denn durch das viele (intelligente ) Denken schon eines meiner wesentlichen Probleme, die zur Depression führten, gelöst hätte. Antwort: Nö
Es gab Zeiten, da hab ich mir eine Teilamputation meines Gehirns gewünscht, denn eher weniger intelligente Menschen machen sich nicht über alles ständig einen Kopf, zweifeln nicht so viel und überlegen nicht bis zur Handlungsunfähigkeit; die machen einfach. Insofern würde ich eher einen umgekehrten Zusammenhang vermuten.
Sag mal, erinnere ich mich richtig, dass deine Mutter Psychologin ist? War die Frau, die die Diagnostik mit dir gemacht hat (wobei Tests allein eh oft nicht aussagekräftig sind) eine Kollegin/Freundin von ihr? Warum hat dich deine Mutter dorthin geschickt, wie kam's dazu?
Viele Grüße,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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donnerdoria
Helferlein
49
Bayern W, 22
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Thu, 02.Aug.07, 19:38 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Hallo distress,
natürlich schützt Intelligenz nicht vor Depressionen!
Allerdings hab ich auch schon gehört/gelernt (Vorlesung Sozialmedizin), dass Leute mit hohem IQ EHER zu Schizophrenie oder Zwangserkrankungen neigen, Leute mit normalem/niedrigen EHER zu Depression. Wie gesagt "NEIGEN EHER"- sprich, dass eine schließt das andere nicht aus und Intelligenz ist kein Indiz für die Art der (deiner?) Erkrankung.
Mich würde auch interessieren, warum du diese Test gemacht hast?
Und natürlich ist auch die Frage, wie aussagekräftig diese Tests sind. Gerade bei der Diagnose einer (Psychischen-)Erkrankung sind sie doch eher als Leitfaden oder Wegweiser für das Erkennen einer solchen zu sehen. Ersetzen also auf gar keine Fall ein Gespräch mit einem Psychologen o.ä. wenn ein Verdacht zugrunde liegt.
lg donnerdoria
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Thu, 02.Aug.07, 19:52 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Nachtrag:
Quote: | Angeblich soll ich nur "schlechte Laune" haben. Kann das sein?? |
Ich habe eben mal deine anderen Beiträge etwas überflogen... und etwas von SVV gelesen. Hast du das bei der Diagnosstellung erwähnt? Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass der Zusammenhang zwischen Depressionen und SVV wesentlich deutlicher ist als der zwischen Depressionen und IQ. Bist du in geeigneter Behandlung?
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donnerdoria
Helferlein
49
Bayern W, 22
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Thu, 02.Aug.07, 19:58 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Kann mich Sternenmeer nur anschließen:
Du ritzt dich wohl nicht, weil du "schlechte Laune" hast!!!
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Thu, 02.Aug.07, 20:01 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Ich hab auch einen IQ von 133 und war das erste Mal als 10jährige depressiv. Wenn überhaupt hätte ich gedacht, dass fehlende Intelligenz eher vor Depressionen schützen könnte, eben weil man sich dann nicht so viele Gedanken macht oder auch Zusammenhänge nicht so schnell versteht. Aber weder das eine noch das andere schützt vor Depressionen
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Arianrhod
Forums-InsiderIn
169
Deutschland W, 40
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Thu, 02.Aug.07, 20:32 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Hi, man kann hochbegabt sein und depressiv. ( kenne mehrere Beispiele)
So viel ich weiß, spielt bei Depressionen und Psychosen der Intelligenzquotient keine Rolle; ich habe mal gelesen, dass NUR intelligente Leute Neurosen bekommen, weiß allerdings nicht, was ich davon zu halten habe.....
Liebe Grüße Arianrhod
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_________________ ********panta rhei********** |
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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Thu, 02.Aug.07, 21:09 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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hallo,
kurzer input überdurchschnittlich intelligent ist man ab 110.
und ich persönlich habe gehört und auch die erfahrung gemacht, das intelligente menschen eher zu depressionen neigen, weil sie die dinge hinterfragen, intelligente menschen denken mehr. normal intelligente bis dumme menschen, nehmen die dinge so wie sie sind. sind auch glücklicher. trauer und unzufriedenheit können ebenfalls zur depression führen, nicht nur vererbung. soviel von mir dazu.
grüße fallen angel
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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Schöner Traum
sporadischer Gast
21
östl. Köln M, 34
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Thu, 02.Aug.07, 22:45 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Im Gegenteil: "Intelligentere" Leute leiden viel mehr. Habe das mal in Anführungszeichen gesetzt, da ich nicht an diese IQ Tests glaube
Ups, die Erklärung steht ja schon im Artikel über meinem.
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comus
Forums-Gruftie
982
wien M, 31
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Thu, 02.Aug.07, 23:09 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Klar, wurden die größten Werke der Literatur etwa von glücklichen Menschen verfasst?
Nein, es waren durch die Reihe depressive, psychisch labile, Suchtkranke und , und, und....
Intelligenz zwingt zum Nachdenken und wer denkt leidet viel mehr als nicht hinterfragende Menschen die munter in den Tag hineinleben.
Nebenbei erwähnt Depression trifft natürlich auch "weniger intelligente" Menschen häufig als Sekundärproblematik bei Alkoholikern, soziale Vereinsamung usw.
Daher würde ich sagen die Depression kann jeden treffen, die Gründe hierfür variieren jedoch.
LG, comus
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_________________ „Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery |
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Zwiebel
Forums-InsiderIn
176
Hessen W, 48
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Fri, 03.Aug.07, 9:01 Re: Zu intelligent für Depressionen |
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Hallo
Mein Intelligenzquotient ist hoch (Schultest über 4 Stunden) und so wie einige vor mir schon geschrieben haben glaube ich nicht, dass intelligente Menschen häufiger depressiv werden. Nur wenn sie es sind haben sie es schwerer. Mehr und intensiver Grübeln, alles Hinterfragen, Info Recherchieren und das nicht nur an einer Stelle... . Die Frage nach dem "warum" ist bei Depression eine Kernfrage. Ich grübele auch darüber.
Mein Therapeut hat auf meine Frage, warum ich derart lange brauche (bin in der 54. VT Stunde ) geantwortet, dass "einfachere Gemüter" weniger kompliziert Denken und daher leichter auf den richtigen Weg gebracht werden können. Außerdem hat jeder sein eigenes Tempo. Natürlich auch je nach Anzahl der Probleme, die zu lösen sind um aus der Depri zu kommen. Auch das Alter spielt eine Rolle. Ich habe meine Verhaltensweisen schon sehr lange. Den Hinweis auf mein Alter fand ich ja nun nicht nett aber ist einleuchtend.
So denke ich, die Entstehung von Depression ist vielschichtig und hat mit einigen Faktoren zu tun. Lebensumstände, Lebenserfahrung und Ereignisse gehören dazu. Ein glücklicher Mensch wird nicht depressiv.
Gruß
Zwiebel
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_________________ »In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Konsequenzen.«
(Robert G. Ingersoll) |
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