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Alega
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Post Thu, 31.Jul.03, 11:34      Alles von einem Menschen abhängig machen... Reply with quoteBack to top

Hallo an alle,

ich bin nicht sicher, ob dieser Bereich des Forums der Richtige für meine derzeitigen Gedanken ist, aber zumindest trifft es der Bereich "Selbstunsicherheiten" wohl am ehesten...
denn was ist es, wenn nicht mangelndes Selbstbewusstsein, mangelndes In-sich-ruhen und mit-sich-im-reinen-sein, wenn man die gesamte eigene Befindlichkeit am Verhalten eines anderen ausrichtet Question Question Question

Um es mal kurz und knapp zu machen (was mir eigentlich scher fällt Wink ):
Es gibt eine Person, die mir sehr wichtig ist und mit der ich trotz besseren Wissens endlich abschliessen sollte, aber nicht kann.

Sucht dieser Mann Kontakt zu mir, geht es mir gut. Das Leben ist leicht, depressive Stimmungen verfliegen, alle Probleme scheinen lösbar. Ich bin selbstbewusst, glaube alles im Griff zu haben, bin mutig und motiviert Smile

Meldet dieser Mann sich nicht bei mir, scheint desinteressiert, ignorant, anderweitig beschäftigt, stürze ich innerhalb eines Tages völlig ab. Da wirkt sich auf alles aus - das ganze Leben scheint unlösbar, alle Probleme riesig, ich fühle mich hässlich, abgelehnt, fange an, mich mit anderen zu vergleichen... traurig

ICH WILL DAS NICHT!
Wieso gestehe ich jemandem soviel Macht über mein Seelenleben zu? Wieso habe ich das nicht besser unter Kontrolle, wieso ist mein Selbstbewusstsein wie ein Fähnlein im Winde, obwohl ich objektiv weiß, was ich "wert" bin. Das aber so leicht von jemandem erschüttern lasse, der mir wichtig ist... Sad Sad Sad
Gerade erlebe ich diese Wirkung wieder hautnah mit - bis gestern alles in bester Ordnung, warte nun aus bestimmten Gründen auf Nachricht, bekomme keine und innerhalb weniger Stunden - alles grau in grau!
Ich will das so echt nicht mehr.

Ratlose Grüsse
Alega Confused Confused Confused

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July
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Post Thu, 31.Jul.03, 11:52      Reply with quoteBack to top

*aufmerksambin*

hallo alega,
deine zeilen könnte direkt von mir stammen. deshalb bin ich gespannt, was hier so für antworten kommen werden.
was für eine "beziehung" hast du denn zu diesem mann? freundschaft?
bei mir ist es jedenfalls ein freund, der meine laune hoch und runterschnipsen lassen kann.
im einen moment ist es die größte und tiefste freundschaft der welt, im anderen moment hab ich das gefühl, das ich ihm schlich und einfach am *** vorbeigehe... (artet dann immer in hass- und enttäuschungsanfällen meinerseits aus (aber nur im stillen))

genauso ratlos grüßt july

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Alega
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Post Thu, 31.Jul.03, 12:17      Reply with quoteBack to top

Hi july,

Quote:
(artet dann immer in hass- und enttäuschungsanfällen meinerseits aus (aber nur im stillen))

Wie ich das kenne!

Bei mir ist es eine Ex-Urlaubsliebe (eigentlich noch weniger als das, es war eine zweitägige, aber wunderschöne kleine "Mini-Affäre"), der mir immer noch sehr wichtig ist.
Ich habe schon lange genug gebraucht, um mir klar zu machen, dass unsere "Sache" nicht alltagstauglich ist und meine aufkeimenden romantischen Gefühle für ihn "zu ersticken".
Ich würde behaupten, dass ich das tatsächlich inzwischen einigermaßen überwunden habe, und grundsätzlich mit dieser Lösung eines "freundschaftlichen Umgangs" auch sehr zufrieden bin bzw. sein könnte.
Wenn die Art dieses Umgangs nicht so eine immense Bedeutung für mich hätte!!
Wenn er sich nett, freundschaftlich, interessiert mir gegenüber zeigt, bin ich wirklich rundum glücklich und zufrieden (so dass ich romantische Hoffnungen meinerseits inzwischen ganz ehrlich verneinen kann, das Thema ist abgehakt), mehr brauch ich nicht, und dann komm ich auch gut mit unserer Entfernung, mit der gelegentlichen Sehnsucht nach dem Vergangenen, zurecht. Aber wenn er mir auch nur ein Fitzelchen weniger als diese "Freundschaft", so wie ich sie haben will, entgegenbringt, wandelt sich alles. Innerhalb von Stunden.

Und das wirkt sich dann wirklich so furchtbar "ganzheitlich" aus... andere würden dann vielleicht sagen "Okay, ich bin sauer auf meinen Freund, weil..." - sind aber ansonsten mit sich und der Welt zufrieden.
Ich dagegen stürze innerhalb weniger Stunden völlig ab, alle Dinge, die eben noch lösbar und akzeptabel schienen, lähmen mich, ich fühle mich klein, weggeschoben, machtlos, überfordert. Ob mein Leben gut oder schlecht ist, hängt davon ab, ob dieser andere Mensch mich mag oder nicht Exclamation Exclamation Exclamation

Das geht mir eigentlich nur bei Männern und nur dann so, wenn romantische Gefühle mitspielen oder zumindest mal mit
spielten. Denen gestehe ich eine Macht zu, die mich selber erschreckt. Ich mache mich völlig abhängig von den Launen eines anderen Menschen. Das kommt mir nicht gesund vor Sad und fühlt sich zudem ganz furchtbar an... traurig
Ich weiß - wenn jetzt gleich eine Nachricht oder ein Anruf von ihm käme, würde ich den Rest des Tages (bildlich gesprochen Wink ) hüpfenderweise hinter mich bringen... so werde ich kriechen, dem Abend und dem Schlafen-dürfen entgegen... sich endlich nicht mehr so abgelehnt fühlen müssen...

Liebe Grüsse
Alega Sad
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Post Thu, 31.Jul.03, 13:04      Reply with quoteBack to top

hi alega,

Quote:
Das geht mir eigentlich nur bei Männern und nur dann so...


mir ist aufgefallen, dass es in erster linie freunde betrifft, denen ich irgendwann mal sehr vertraut habe und bei denen ich irgendwann mal das gefühl bekommen habe, ich sei ihnen wichtig.
vor ein paar jahren war es noch eine freundin, mit der ich zeitweise sehr eng befreundet war (haben uns mind. 2 mal pro woche getroffen und gequatsch). es hat mich wahnsinnig verletzt, als sie plötzlich keine zeit mehr hatte und ich irgendwann begreifen musste, dass ihr andere leute schlicht und einfach näher ware. inzwischen hab ich es begriffen und der heutige sporadische kontakt ist okay für mich.
na ja, und jetzt hab ich halt nen sehr guten freund mit dem ich einerseits stundenlang reden kann und der es geschafft hat, dass ich ein wahnsinniges vertrauen zu ihm aufgebaut habe. andererseits läßt er halt auch mal wieder länger nichts von sich hören oder verhält sich so, als ob er genervt von mir wäre.
ich hab zwar bisher nichts an den "folgen" (wie starke kopfschmerzen, schlechte laune, eine immense innere wut und enttäuschung) ändern können, aber immerhin ist mir inzwischen zu jeder zeit bewußt, dass meine reaktionen überzogen und überhaupt nicht gerechtfertigt sind. auf der einen seite leben ich diese ganzen emotionen aus, indem ich beispielsweise seitenweise online-tagebucheinträge verfasse (wo ich mich ja richtig auslassen kann, das geht dann von selbsthass über selbstmitleid und hass auf den anderen oder alle anderen), auf der anderen seite sag ich mir schon zu dem zeitpunkt, dass sich mein gemüt spätestens am nächsten tag wieder halbwegs beruhigt haben wird.
ich denke bei mir hat das auch ziemlich mit dem selbstwertgefühl zu tun. richtig geliebt und liebenswert fühle ich mich halt nur dann, wenn man mir das auch permanent zeigt.
die bestätigung von anderen ist halt in sehr vieler hinsicht schon fast wie eine droge.
die frage ist, wie man nun solche emotionalen ausbrüche verhindern kann... was kann man tun, um solchen situationen gelassener und selbstsicherer zu begegnen?
und wenn ich es mir rechtüberlege, läuft doch alles bei mir wieder darauf hinaus meine bestätigung zu bekommen. (ich hoffe ich red jetzt nicht komplett am thema vorbei, aber ich grad festgestellt, dass die ganze problematik dimensionen einnimmt)
- ich spreche dann halt meinen kumpel an, wenn er sich nicht meldet (anders ist es nicht zum aushalten) und hoffe, dass das gespräch gut und lang wird (was auch hin und wieder klappt)
- ich lasse zum x-ten mal nebenbei verlauten, dass ich mit meiner figur unzufrieden bin und will doch nur hören, dass ich doch eigentlich ne gute figur hab
- ich erzähl jedem von meinen großen plänen (australien), damit man mir sagt, wie mutig ich doch bin (und dabei bin ich sowas von unsicher)
- ich spiele die starke, momentan recht glückliche vor meine therapeutin, damit sie es glaubt (und da bleibt das lob für meine einstellung natürlich nicht aus), denn dann kann ich es auch glauben.

--> ich hol mir quasi alles, was ich selbst nicht hab von anderen, ob es nun das gefühl ist jemandem wichtig zu sein, oder die überzeugung ne gute figur zu haben oder den mut meine träume zu verwirklichen.
und gibt mir mein gegenüber nicht das was ich brauche, stürzt alles in sich zusammen, denn ich selbst bin ja von all dem überhaupt nicht überzeugt...

vielleicht sollte ich mich selbst mal auf entzug setzen (sofern das denn überhaupt geht) und schauen was wird...

eine nachdenkliche july

(möglicherweise ist jetzt hier ziemlich was durcheinandergeraten und ich muss wohl noch mal etwas ausführlicher drüber nachdenken...)

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Post Fri, 01.Aug.03, 12:12      Reply with quoteBack to top

woranHallo liebe July,

bei mir ist es schwerpunktmäßig ein Bereich, in dem ich so unheimlich viel Bestätigung brauche (was nicht heißen soll, bei allem anderen käme ich immer prima klar Wink ), aber ganz extrem ist es bei mir hinsichtlich

Männern. Sex. Beziehungen. Meinem Äußeren.

Eine Freundin und ich haben das mal den "Hässliches-Entlein-Komplex" getauft. Das ich da so unsicher bin und soviel Aufmerksamkeit brauche, liegt sicher nicht zuletzt daran, dass ich durch eine für mein Alter sehr langjährige Beziehung wenig bis gar keine Möglichkeit hatte, meine "Wirkung" auf andere Männer auszutesten oder mich selbst auch als verführerischen, anziehenden, erotischen Menschen wahrzunehmen.
Da dieser Bereich bisher immer so "unterversorgt" war, hat er für mich offensichtlich eine riesige Bedeutung angenommen und ich definiere mich extrem über Erfolg oder (vermeintlichen) Mißerfolg bzgl. dieser Aspekte meiner Persönlichkeit.
Das artet dann eben so aus, dass eine (scheinbare!!) Abfuhr an meine Weiblichkeit mich völlig kollabieren, den gesamten Alltag in sich zusammenfallen lässt.
Hätte mir jemand dagegen deutlich gemacht, er fände mich "dumm" oder "spießig" oder was weiß ich noch... dann könnte ich relativ gelassen mit den Schultern zucken.

Und um noch eine Ebene tiefer zu gehen - das Abartige ist ja, woran man diese vermeintliche Ablehnung bereits festmacht.
Eine Nachricht zu wenig, ein etwas zu kühler Tonfall am Telefon, kein "Alles Liebe und bis bald!" am Ende einer sms, und schon fühle ich mich als Frau abgelehnt, hässlich, nicht sexy, nicht anziehend und ein Teufelchen in meinem Kopf flüstert "War ja auch klar, dass Du den nicht auf Dauer fesseln konntest!"
Und weil diese Erfolgserlebnisse aber so ungemein wichtig für mich sind (was ja nochmal ein Thema für sich wäre... WARUM Question Question Question ), bricht dann in Sekundenschnelle alles zusammen.
Es zählt nicht mehr, dass ich clever bin, selbstständig, studiere, ein gutes Abi hab, selbst mein Geld verdiene und objektiv betrachtet auch sicher nicht hässlich, sondern eher "guter Durchschnitt" Wink bin, sondern es zählt nur noch eins:
ER HAT SICH NICHT GEMELDET! ICH BIN IHM EGAL!! (äusserst fragwürdig bei nur einer kühler scheinenden sms) UND DESHALB BIN ICH WERTLOS UND DIE WELT IST SCHLECHT!!
Da muss man sich doch mal fragen - selbst wenn es so wäre, dass man IHM (dem Lover, Freund, Kumpel...) egal ist (was ja in den wenigsten Fällen der Fall ist, weil man ja einfach nur völlig überinterpretiert!) - dann darf man traurig sein, verletzt, was auch immer... aber innerlich zusammenbrechen und in ein schwarzes Loch stürzen ?!?!?
Das will ich nicht mehr!!!

Ich hatte gestern mein erstes Gespräch bei einer Therapeutin und habe diesbezüglich einen interessanten, wenn auch erschreckenden Entschluss gefasst...
muss jetzt zur Bahn, später mehr!!
Freu mich, wenn Du Lust hast, nochmal zu schreiben!

Liebe Grüsse
Alega Wink

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July
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Post Sat, 02.Aug.03, 9:36      Reply with quoteBack to top

hi alega,

Quote:
Freu mich, wenn Du Lust hast, nochmal zu schreiben!


klar hab ich lust. kann im moment leider nix ausfühliches dazu schreiben, aber am montag gibt's wieder mehr von mir. versprochen Smile

eins noch:
Quote:
habe diesbezüglich einen interessanten, wenn auch erschreckenden Entschluss gefasst...


das interessiert mich, also wenn du erzählen magst...

liebe grüße, july

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Post Sat, 02.Aug.03, 21:19      Reply with quoteBack to top

Hallo liebe July,

ich werde jetzt ins kalte Wasser springen. Beziehungsweise bin es bereits, habe nur noch keine Reaktion.
Denn obwohl ich in meinem letzten posting noch steif und fest behauptet habe, dass romantische Gefühle für meine Affäre keine Rolle mehr spielen, hat meine Therapeutin es relativ schnell geschafft, mir aufzuzeigen, was ich hübsch ordentlich in den Tiefen meines Hinterkopfes versteckt hatte - ich bin zwar nicht über beide Ohren verliebt, meine Reaktionen lassen (angesichts der Vorgeschichte, also inkl. Sex und Romantik) doch darauf schliessen, dass ich mir zumindest noch "irgendwelche" Hoffnungen mache.
Bin mir darüber klar geworden, dass ich zwar selber nicht weiß, was ich von ihm will - ob ich verknallt, fasziniert oder sonstwas bin, ob es rein körperlich ist, oder er nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort war - aber es schweben Bilder, Hoffnungen, Gedankenfetzen in meinem Kopf herum, die durch diesen "Schwebezustand" am Leben erhalten werden. Ich weiß, dass er nie der Mann fürs Leben sein könnte - und trotzdem gibt es Bilder, in denen ich uns händchenhaltend, kuschelnd, verliebt sehe ... trotz aller Rationalität.
Denn das wäre für mich der Gipfel aller Selbstbestätigung - der Mann, mit dem ich im Bett war, verliebt sich in mich!
Ein bischen krank, gell Rolling Eyes Question
Und im Gegensatz dazu ist das aller Demütigendste und Niederschmetterndste, wenn der Mann, mit dem ich im Bett war (oder den ich dorthin bekommen wollte...) mich im Nachhinein ignoriert, ablehnt, wie eine "Nummer" behandelt. Dann bin ich pötzlich wieder so klein, wertlos, hässlich, und "das war ja klar...!" sagt das Teufelchen in meinem Kopf Twisted Evil Twisted Evil Twisted Evil !!!

Nun also der Sprung ins kalte Wasser - ich habe meine Abfuhr bestellt. Mein eigenes Todesurteil unterschrieben in der Hoffnung doch zu überleben.
Ich habe ihm einen langen Brief geschrieben, in dem ich ihn über meine derzeitige Gefühlslage aufgeklärt und um Beschreibung seiner gebeten habe. Und zu 99,9% ist klar, was da kommen wird -
"...ich mag Dich, aber verliebt/verknallt bin ich nicht...", "...es war nett mit Dir, aber eine Zukunft sehe ich nicht..." "...Kontakt aufrecht erhalten wird auf die Dauer und Entfernung auch schwierig..."
Das wovor ich so panische Angst habe.
Und wo ich jetzt zum ersten Mal so richtig durch muß.
Der Brief ist eingeworfen und wird ihn bis spätestens Ende nächster Woche erreichen, und wenn ich dann seine Reaktion habe, werde ich das zum ersten Mal so richtig aushalten müssen - Ablehnung ohne daran zu sterben.

Allerdings gibt es hier natürlich einen Unterschied zu unserem Anfangsthema - in diesem Fall ist mir eine tatsächliche Ablehnung relativ sicher. Nicht auf freundschaftlicher Ebene, aber mit romantischen Verwirrungen seinerseits kann ich wohl nicht rechnen.
Das worüber wir eigentlich gesprochen haben, war ja dieses irrige, bekloppte "In-alles-einen-Weltuntergang-reininterpretieren...", obwohl objektiv kein Anlass dazu besteht.
Bzw. wenn der dann doch besteht, dürfte er halt nicht die ganze Welt zum Einstürzen bringen ... man dürfte eben nicht "alles von einem Menschen abhängig machen!" Selbst wenn er einem vielleicht wirklich einmal weh tut - und schon gar nicht, wenn man sich das nur einbildet und schon die Panik vor der möglichen Verletzung einen so dermassen abstürzen lässt!
Ich hoffe sehr, dass diese Schocktherapie, die sicherlich noch sehr schmerzhaft wird, mich letztlich zu einem besseren Umgang mit dem Problem bringen wird - ja, ich wurde abgelehnt, ich hab es mir nicht mal nur eingebildet, es war tatsächlich so, aber - ich lebe weiter!
Aber der Weg dahin, das weiß ich schon, wird noch mit viel Wut, Hassgefühlen, Tränen und Melancholie gepflastert sein...
und ein bischen hoffe ich heimlich, er habe doch noch einen Funken für mich über... weil ich ja immer noch überzeugt bin, diese Ablehnung müsste mich töten...

Liebe Grüsse und bis bald
Alega Wink

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July
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Post Mon, 04.Aug.03, 12:42      Reply with quoteBack to top

Hi Alega,

das ist wirklich ein ziemlich mutiger schritt von dir, ihm so einen brief zu schreiben. aber du hast recht, es ist sicherlich notwendig damit man sieht, dass man ablehnungen auch überlebt.

Quote:
Denn das wäre für mich der Gipfel aller Selbstbestätigung - der Mann, mit dem ich im Bett war, verliebt sich in mich!
Ein bischen krank, gell


ui, das kommt mir alles sehr bekannt vor. mein besagter bekannter hat mir zumindest mal angeboten mit mir ins bett zu gehen. allerdings hat er ne freundin (die davon weiß) und ich hab schon mehrmals herausgehört, dass es nach 2 jahren immer noch die große liebe zwischen den beiden ist. also definitiv keine chance für mich, auch weil ich sicherlich nicht zu ihm passen würde.
und trotz der fakten haben sich teilweise gedanken breitgemacht, dass ja vielleicht doch... na ja, fakt ist, dass ich eigentlich ganz froh bin, das angebot bisher nicht angenommen zu haben und auch in zukunft wohl nicht annehmen werde. denn das würde womöglich öl ins feuer gießen.
meine gedanken um dieses thema schwanken sowieso sehr stark von: er braucht unter der woche einfach was für's bett (führt ne WE-beziehung) bis hin zu: er muss schon was an mir finden und irgendwie verbindet uns ja was ziemlich tiefgehendes...
aber letztlich sind diese emotionalen anwandlungen nicht der kern meines problems (so wie es bei dir ist).

was würde eine ablehnung eigentlich für dich in bezug auf den kontakt bedeuten? kontaktabbruch? oder erstmal auf abstand gehen, aber kontakt halten? oder weiter wie bisher?

entschuldige, wenn ich momentan irgendwie nicht viel zum thema schreiben kann. mir bereiten grad so viele andere dinge kopfschmerzen.
werd wohl erst mal heimgehen und gedanken sortieren...

liebe grüße und dir ganz viel kraft wünsch, july

ps: würd mich freuen, zu hören, wie deine schocktherapie ausgeht.

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einhorn
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Post Sat, 09.Aug.03, 12:48      Reply with quoteBack to top

Liest du gern, Alega? Dann würde ich dir zwei Bücher empfehlen, die dir helfen könnten, einiges klarer zu sehen. Dabei möchte ich nicht sagen, dass diese Bücher alle Antworten auf deine Fragen enthalten, aber sie könnten dir Denkanstöße in die richtige Richtung geben.

Das erste heißt "Wenn Frauen zu sehr lieben", von Robin Norwood.
Das zweite, "Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus" von John Gray, behandelt vor allem Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau. Beispiel: Eine Frau möchte über ihre Probleme reden und erwartet von einem Mann, dass er das auch möchte. Von daher fühlt sie sich abgeleht, wenn ein Mann sichtbar ein Problem hat, und nicht auf ihre Fragen reagiert, was denn los sei.

Ich kenne eure Beziehung nicht und kann daher nicht beurteilen, ob da eher ein Kommunikationsproblem oder eine Abhängigkeit vorliegt. Aber wenn du gern liest, dann kannst du dir die Frage vielleicht selber beantworten, wenn du diese Bücher gelesen hast.
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Post Sat, 09.Aug.03, 15:57      Reply with quoteBack to top

In Puncto Bücher würde ich immer noch P"er Anhalter durch die Galaxis" empfehlen, alle fünf bücher, das hilft in jeder Lebenslage grinsend
aber ich glaube, das gehört nicht hierher grinsend

Alega, die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor.
Es gab da ein Mädchen, das mich regelmässig massiert hat. Diese einfache Berührung hat mich vollends glücklich gemacht. (Wenn man die Tatsache berücksicht, dass ich seit über einem Jahr nicht mehr glücklich war, ist das beachtlich) Wenn sie mich zum Abschied nicht umarmt hat, war ich unglücklich.
Wenn sie mit ihren unzähligen blöden freunden sich getroffen hat, und nicht mit mir, war ich eifersüchtig.
Wenn sie sich mitten im gespräch abgewendet hat und hat ablenken lassen, war ich unglücklich.

Ein schreckliches Gefühl, nicht wahr? Das Problem liegt da, dass du scheinbar keinen Einfluss, keine Kontrolle mehr über Glück und Unglück hast. (Ich habe damals abgewartet, ob sie mich zum abschied umarmt, ich habe keinen schritt auf sie zu gemacht) kommt dir das bekannt vor?

Ich hatte damals Glück. Ich lernte ein anderes Mädchen, 4 Jahre älter als ich kennen, das sich manchmal um mich kümmert, aber auch mal wochenlang sich nicht bei mir meldet. Bei ihr habe ich keine Probleme damit. Bei ihr weiss ich genau, sie macht das, weil sie mich (und genau eben MICH, nicht einfach nur weil ich da bin) gern hat, und das für mich tut.
Das andere Mädchen war sich dessen vermutlich nicht einmal bewusst. Ist sich dein Freund dessen bewusst?
Es ist wesentlich angenehmer, zuneigung zu bekommen, die sich gezielt an DICH richtet, nicht einfach nur anonym ausgestrahlt wird.

Auchtung, vergleich:
Du bist auf einer einsamen Insel und hast eine besondere Quelle, die dir Glück spendet. Du versuchst, soviel wie möglich aus dieser Quelle zu trinken, in der Angst, wenn sie versiegt, bist du auf ewig unglücklich.
Wenn die Quelle schwächer wird, überkommt dich masslose Angst, wenn sie kurzzeitig wirklich aufhört zu fliessen, bist du fast allein auf der Welt, denn du hast keine Kontrolle über diese Quelle, weil sie dir ihr Glück niht bewusst spendet, weil sie nicht weiss, dass sie, wenn sie versiegt, dich verletzt. Dieses Wissen schmerzt dich.
Wenn aber nun jemand, ein anderer Mensch, der dich liebt oder einfach nur gern hat, ab und zu auf die Insel kommt, mit demselben Wasser, was aber nur für dich bestimmt ist, ist das ein ganz anderes Gefühl.
Die Zuneigung richtet sich genau an dich, an keinen anderen!
Wenn der Mensch mal eine Woche nicht da ist, wartest du auch an die Rückkehr, aber du weisst genau, er ist da und denkt an dich.

Ich hoffe, die kleine Geschichte trifft etwas in dir und kann dir helfen.
Mfg
Michael

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Alega
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Post Mon, 11.Aug.03, 9:15      Reply with quoteBack to top

@Einhorn: "Wenn Frauen zu sehr lieben..." hab ich schon gelesen, fand ich in Zügen auch sehr auf mich zutreffend. Danke für die Tipps! Smile

@Michael: Da sprichtst Du wieder das Thema "Was Besonderes sein" an, dass ich hier im Forum schon so manches Mal auseinander genommen hab. Aber Du hast ja vollkommen Recht!
Und eben seitdem er mir dieses Gefühl nicht mehr gegeben hat, ging es mir so dreckig!
Ganz direkt nach meiner Rückkehr, als ich noch das Gefühl hatte, ich bin etwas "Besonderes" für ihn, nicht die große Liebe, aber etwas Besonderes, da reichten mir unregelmäßige, sporadische Nachrichten und Anrufe, weil ich wusste, ich bedeute ihm etwas. Unabhängig von den Pausen, die mal zwischen seinen Nachrichten liegen mögen.
Und auch in den vergangenen Wochen konnte ich immer gut mit Phasen klar kommen, in denen er mir das Gefühl vermittelte - ihm liegt etwas an mir, ich bin ihm irgendwie wichtig.
Als das dann so langsam immer weniger von seiner seite aus vermittelt wurde, da bauschten sich plötzlich heftige Gefühle auf, da wurde meine Wut, Trauer, das Gefühl von verlassen-sein plötzlich so heftig und extrem.
Und exakt das ist auch das, womit ich nicht umgehen kann: Für ihn in Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Das nagt extrem an mir Evil or Very Mad Evil or Very Mad Evil or Very Mad .
Ich bräuchte keine Liebesbeteuerung, wenn ich mir seiner Freundschaft sicher sein könnte.
Aber nicht mal das gibt er mir. Das tut weh.

Danke für Deine liebe Antwort und viele Grüsse an Euch beide!
Alega Wink

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van
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Post Sun, 17.Aug.03, 8:59      Reply with quoteBack to top

Alega wrote:
Ich bräuchte keine Liebesbeteuerung, wenn ich mir seiner Freundschaft sicher sein könnte.
Aber nicht mal das gibt er mir. Das tut weh.


also, mal ehrlich...freundschaft?

als mir mein kollege sagte: doch nur freundschaft, sagte ich: dafuer gibt es keine basis.

es ging um sex.
Alega
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Post Sun, 17.Aug.03, 10:21      Reply with quoteBack to top

Quote:
es ging um sex.



Den hatte ich.

Eine konsequent freundschaftliche (nicht mehr und nicht weniger) Haltung seinerseits danach wäre das gewesen, was ich gebräucht hätte.
Für mein Ego. In erster Linie.
Und zweitens wäre das eine Basis gewesen, auf der ich relativ gut von der Romantik-Schiene runtergekommen wäre.
Wie bereits häufiger erwähnt - das Schlimme ist, nichts Besonderes gewesen zu sein. Nicht, nicht seine große Liebe gewesen zu sein.
Der Wunsch nach letzterem hat sich erst dann immer mehr ausgeformt, als das Gefühl überhand nahm, NICHTS für ihn zu sein.

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Post Sun, 17.Aug.03, 10:25      Reply with quoteBack to top

hi,

ich kenn das gefühl, das du hier beschreibst, sehr gut.
und ich hab hier im froum zusammen mit time lange drüber nachgedacht, woran das wohl bei mir liegen könnte...

bei mir hats wohl was damit zu tun, dass ich von meinem vater durch dessen verhalten immer wieder eingeimpft bekommen hab: wenn du was leistest, liebe ich dich.
vereinfacht: brilliante leistungen in der schule, im studium = anerkennung / lob, glücklicher papa
schlechte leistungen = entzug der zuwendung, "unglücklicher" papa

das hat irgendwie mein selbstwertgefühl als frau stark geprägt.
konkreter:
übertragen auf mein verhältnis zu meinen "seitensprüngen" und affairen, bedeutete das: gute leistung als frau (hübsch sein, "gut" im bett sein...) = sie verlieben sich in mich / sie wollen mich unbedingt wiedersehen. ich bekomme also zusätzliche emotionen für gute leistungen, wie früher eben. alles "stimmte".
umkehrschluss war: wenn ich doch so "gut" bin, warum entzieht mir dann jemand seine zuwendung plötzlich wieder? damit kam ich nicht klar. das konnte ich nicht akzeptieren. ich "leiste" doch, also gib mir weiterhin zuwendung, bete mich an, rutsch auf knien rum und sag mir, dass du deine frau für mich verlassen willst, auch wenn ich dich eigentlich gar nicht will und du daran zerbrichst. oder sag mir zumindest, dass ich die bin, die dich besser versteht...lass uns gute freunde sein (geiles bild: wir sitzen beim essen, meine ex-affaire und ich. wir sind "nur" noch gute freunde. ich kann mich als ach so tiefgründige, intelligente frau inszenieren und weiss zugleich: er würde supergerne wieder mit mir in die kiste springen. ich hab die situation also in der hand. ich hab macht. ich verschärfe das ganze noch durch pikante andeutungen. was braucht man mehr, um sein selbstwertgefühl aufzupolieren? und: welcher mann, der halbwegs reflektiert ist, macht so ein spielchen mit?)

schräg, oder?

bei meinem mann, mit dem ich mich sehr wohl fühlte (und inzwischen noch viel viel besser fühle), bekam ich nicht ausreichend extra-emotionen für "besondere leistungen" als frau. klar machte er mit komplimente, aber ich wußte: auch wenn ich mich nicht schminke, auf der couch rumlungere, mal keine lust auf sex hab, er liebt mich trotzdem. und er sah meine vermeintlichen "leistungen" auch gar nicht mehr wirklich...es war "normal" für ihn, dass ich nicht hässlich bin, dass ich zu xyz bereit bin...

so krank das klingt: da war ein massives defizit, was mein selbstwertgefühl anbelangte: ich wurde für meine leistungen "als frau" nicht so belohnt, wie ich es als "tochter" gewohnt war...mit klar wahrnehmbaren zusätzlichen positiven emotioen eben.
so in etwa wars wohl...

weiß nicht, ob du dich da vielleicht irgendwo ein bisschen wiederfinden kannst?
liebe grüße von
marie
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Post Sun, 17.Aug.03, 15:26      Reply with quoteBack to top

Marie wrote:
ich kenn das gefühl, das du hier beschreibst, sehr gut.
und ich hab hier im froum zusammen mit time lange drüber nachgedacht, woran das wohl bei mir liegen könnte...


ja, das haben wir gemeinsam getan und es war ausserordentlich erfolgreich und spannend. hat sehr viel spaß gemacht Very Happy

und , liebe alega, ich habe bezüglich deines problems auch schon an etwas ähnliches gedacht- so wie das marie sehr schön ausgeführt hat.

dieser massstab läßt sich sicher nur "grob" bei dir anlegen, allerdings KÖNNTE die geschichte HINTER der geschichte eine ganz ähnliche sein, wie seinerzeit bei marie.

ich bin gespannt zu welchen ergebnissen du kommst und freue mich, dass du uns an deinen gedankengängen teilhaben läßt.

danke fürs teilen!

alles liebe

Time
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