Sexuelle Funktionsstörungen (+Beziehungs-/Sexualphobie)

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

also...

ich hatte letztens endlich mal das erste mal sex Very Happy

(nach 26 jahren Rolling Eyes

), was zwar großartig war, aber halt in der hinsicht suboptimal (abgesehen davon, daß es mit einer prostituierten war), dass ich zu meiner überraschung feststellen mußte, dass es bei mir ziemliche funktionsstörungen gibt, sowohl was erektion angeht, als auch orgasmusfähigkeit.

mögliche gründe: meine angst vor sexualität, aufregung, unerfahrenheit, die tatsache, daß ich dafür bezahlt habe, meine medikation mit Effectin (wirkstoff venlafaxin, ein SNRI-antidepressivum). wahrscheinlich aber von allem etwas...

habe mir dann viagra verschreiben lassen - damit kam es dann zwar zu einer ordentlichen erektion, orgasmus hatte ich trotzdem keinen. Sad

beim masturbieren habe ich übrigens keine derartigen probleme, weder mit erektion noch mit orgasmus. und eigentlich hatte ich immer angenommen, dass die erregung ungleich größer sein würde, wenn ich denn erstmal eine schöne nackte frau neben mir habe...

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

ach, habe ich das nicht klar genug gemacht? ich hätte mir eigentlich schon erhofft, dass da ein paar leute ihre gedanken dazu herunterpicken... Sad

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

Riemann wrote:

beim masturbieren habe ich übrigens keine derartigen probleme, weder mit erektion noch mit orgasmus.

Dann bist Du zumindest physisch völlig gesund. Es liegt vieles im Kopf wenns um Sex geht ...

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Riemann wrote:

beim masturbieren habe ich übrigens keine derartigen probleme, weder mit erektion noch mit orgasmus.

ganz stimmts eh nicht, ich kann zumindest nicht mehr mehrmals täglich masturbieren, seit ich antidepressiva nehme (vorher mehrmals täglich kein problem), also eine gewisse organische komponente ist auf jeden fall auch vorhanden.

lordvader wrote:

Dann bist Du zumindest physisch völlig gesund. Es liegt vieles im Kopf wenns um Sex geht ...

tja, wie gesagt, es spielen wohl viele gründe zusammen...

und was soll ich jetzt tun? ich habe psychische probleme, weil ich zu wenig sex habe, und sex klappt nicht so richtig, weil ich psychische probleme habe; klingt nach einem teufelskreis... Confused

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

Sind denn diese Antidepressiva wirklich notwendig? Sie scheinen ja Deine Situation nicht zu verbessern, eher zu verschlimmern

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

lordvader wrote:

Sind denn diese Antidepressiva wirklich notwendig? Sie scheinen ja Deine Situation nicht zu verbessern, eher zu verschlimmern

na ja, ich habe ein ziemliches problem mit antriebslosigkeit, dabei wäre antrieb momentan aus beruflichen gründen extrem wichtig für mich. da will ich jetzt keine experimente machen mit AD absetzen.

außerdem, AD absetzen, nur damit ich mehr nutten vögeln kann, ich weiß nicht...

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

nach wie vor ist die meinung der community gefragt: soll ich mir einfach noch so lange prostituierte kommen lassen bis es mir kommt oder nicht?

was ist sonst ein approbates gegenmittel gegen meine situation?

eins vorweg: gutgemeinte ratschläge a la "such dir halt eine liebe freundin" sind nicht hilfreich. wenn das für mich im bereich des möglichen wäre, würde ich das ja eh machen!

geldspenden hingegen sind natürlich immer willkommen! Laughing

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

ist sex in wahrheit vielleicht nie so gut, wie man sich vorstellt? soll heißen, ist die männliche rechte hand vielleicht ohnehin viel besser geeignet zum stimulieren eines penis als eine vagina? bloss - wozu braucht man dann überhaupt noch sexualpartner?

andere schlüsse lässt es ja wohl kaum zu, wenn ich beim masturbieren ohne probleme zum orgasmus komme - und mir dabei die sachen vorstelle, die ich kurz zuvor ohnehin gemacht habe (und mir dabei gedacht habe, eh ganz nett, aber wie soll ich dabei bitte ejakulieren?).

Helferlein 48 Wien M, 32

Deine Ignoranz ist beeindruckend. Schon mal dran gedacht daß es nicht geht weil es eine Prostituierte ist? Um sich fallen zu lassen, braucht man Vertrauen und das kann Dir eine Nutte wohl kaum vermitteln. Woran Du momentan krampfhaft arbeitest ist Sexualtität und Gefühl zu trennen. Einfacher wäre es eine einfühlsame Partnerin zu nehmen und zu der Vertrauen aufzubauen.
Und hör mit den Pornos auf, die vermitteln nur Minderwertigkeitsgefühle, Erfolgsdruck, Streß und falsche Erwartungen. Sex ist kein Leistungssport bei dem man sich beweisen muß sondern ein körperlicher Austausch (d.h. Geben und Nehmen) von Zuneigung.

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

@magoon: dein kompliment bzgl. ignoranz möchte ich dir zurückgeben. wie wär's, wenn du liest, was ich geschrieben habe, bevor du mir provokante antworten schreibst? insbesonderen auf die folgenden beiden stellen möchte ich deine aufmerksamkeit lenken:

Riemann wrote:

mögliche gründe: [...] die tatsache, dass ich dafür bezahlt habe

und

Riemann wrote:

eins vorweg: gutgemeinte ratschläge a la "such dir halt eine liebe freundin" sind nicht hilfreich. wenn das für mich im bereich des möglichen wäre, würde ich das ja eh machen!

nochmal für dich ganz langsam zum mitschreiben: ich habe mich auf rat meines psychotherapeuten und nach sehr gründlichen überlegungen dazu entschlossen, meine jungfräulichkeit an eine prostituierte zu verlieren, weil es mir aufgrund meiner beziehungs- und sexualphobie leider unmöglich ist, auf normalem wege an sex zu kommen. wir (mein therapeut und ich) halten paysex in einer solchen situation für ein probates hilfsmittel, auch und gerade in hinblick auf das endziel romantische liebesbeziehung. auch dr. brian gilmartin (der sich als einziger forscher überhaupt der problematik love-shyness wissenschaftlich genähert hat und darüber eine umfassende studie geschrieben hat, siehe hier), empfiehlt den einsatz von sexuellen surrogaten als teil einer effizienten therapie von love-shyness.

PS: wir reden hier übrigens von gehobenen call-girls, die gegen entsprechende bezahlung "girlfriendsex" und zumindest sowas ähnliches wie vertrauen bieten, und damit eher mit surrogatpartnerinnen denn gewöhnlichen nutten vergleichbar sind.

PPS: wie kommst du eigentlich auf pornos?

Helferlein 48 Wien M, 32

Love-Shyness Studie wrote:

Shy people disclaim responsibility for their inaction and for their seemingly(to others) unfriendly, detached attitude.

OK alles klar.

Helferlein 59 Österreich M, 21

Hi,

sorry Riemann, kann dir wegen deiner Funktionsstörungen leider auch nicht weiterhelfen, finde diesen Thread aber sehr interessant, weil ich ähnliche Probleme habe, siehe: Wie emotionale Bindung aufbauen?

Auch mich hat mein Therapeut gefragt, warum ich nicht zu einer Prostituierten gehe. Ich habe aber abgeblockt und bin nicht näher darauf eingegangen, weil für mich das eigentlich nicht in Frage gekommen ist. Seit er mir das gesagt hat, denke ich aber oft daran, dass es vl. doch eine legitime Möglichkeit wäre (angesichts meiner schwerwiegenden Probleme mit Sex - riesengroße Angst davor, gleichzeitig unglaubliches Verlangen danach).
Gleichzeitig hat mich dieser Vorschlag meines Therapeuten enttäuscht, weil es mir das Gefühl gegeben hat, dass nicht einmal mehr er an meine Fähigkeit glaubt, es "normal" zu schaffen und ich jetzt selber gar nicht mehr so recht daran glaube, dass ich es in absehbarer Zeit schaffen werde Sad

.

Wie geht es dir jetzt? Machst du dir Vorwürfe, dass dein erstes Mal mit einer Prostituierten war? Ich fürchte nämlich, dass das bei mir dann so wäre. Glaubst du, dass es dir die Angst davor genommen hat und dich deinem Ziel, es "normal" auch zu schaffen, näher gebracht hat?

Und übrigens finde ich diese Beiträge, die zwischen den Zeilen stehen haben, dass es ein großer Fehler ist, zu einer Prosituierten zu gehen, auch ziemlich unpassend. Ihr habt nicht die geringste Ahnung von unseren Problemen.

lg the eagle

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

hallo eagle,

the eagle wrote:

finde diesen Thread aber sehr interessant, weil ich ähnliche Probleme habe, siehe: Wie emotionale Bindung aufbauen?

ja, den thread durchzulesen nehme ich mir schon länger vor, leider bin ich noch nicht dazugekommen. übrigens, wenn du ähnliche probleme hast, interessiert dich vielleicht auch der in meiner signatur verlinkte thread. Wink

the eagle wrote:

Auch mich hat mein Therapeut gefragt, warum ich nicht zu einer Prostituierten gehe. Ich habe aber abgeblockt und bin nicht näher darauf eingegangen, weil für mich das eigentlich nicht in Frage gekommen ist.

mir ging's genauso. ich habe ja einen gewissen therapeutenverschleiß, und alle haben mich natürlich gefragt, ob prostituierte für mich eine option sind, doch erst beim dritten (und aktuellen) habe ich ernsthaft darüber nachzudenken begonnen. tja, und dann habe ich einfach mal nach "callgirls" gegoogelt, und bin draufgekommen, dass es da durchaus seriöse und gehobene angebote gibt. Wink

the eagle wrote:

Wie geht es dir jetzt? Machst du dir Vorwürfe, dass dein erstes Mal mit einer Prostituierten war? Ich fürchte nämlich, dass das bei mir dann so wäre. Glaubst du, dass es dir die Angst davor genommen hat und dich deinem Ziel, es "normal" auch zu schaffen, näher gebracht hat?

vorwürfe mache ich mir keine; warum auch? etwas schade finde ich es schon, natürlich wäre ein "erstes mal" mit einer lieben freundin schöner gewesen. aber es ist auch schade, dass meine traumfrau mit 16 meine gefühle nicht erwiedert hat, oder dass ich ohne vater und mit einer psychisch kranken mutter aufwachsen musste. doch was hilft's in der vergangenheit zu leben? der status quo ist, ich habe in der gegenwart dieses love-shyness problem, und ich sehe es als herausforderung an, dagegen anzukämpfen.

und ja, es war definitiv die richtige entscheidung für mich. es hat meine ängste auf jeden fall reduziert und mir enorm selbstvertrauen und lebensfreude gegeben, überhaupt mal zu wissen, "wie sich das anfühlt". damit glaube ich auch, dass ich dadurch dem ziel, "es "normal" zu schaffen", näher gekommen bin.

Helferlein 48 Wien M, 32

Mag sein daß es Prostituierte (Riemann nennt sie übrigens selbst Nutten) gibt, die sich darauf spezialisiert haben, echtes Vertrauen aufzubauen. Ich wußte davon nichts und hatte noch nie davon gehört. Weiters bin ich noch immer nicht davon überzeugt, denn wie kann etwas "echt" sein bei Herzensdingen wie Zuneigung und Vetrauen, wenn man dafür Geld hinlegen muß. Solche Gefühle werden per definition freiwillig geschenkt.

Ich finde mit Prostituierten (auch wenn sie so tun als ob sie einen lieben/mögen) ist das ein Widerspruch in sich. Und ich glaube nicht daß Menschen wie ihr, die evtl. feinfühlig und empfindlich sind, einfach die nicht vorhandenen Gefühle oder sogar die latente Verachtung einer Nutte ignorieren können, und dann munter drauflos rammeln können.

Oder was soll das Ziel sein? Liebe und Vertrauen zu einer Frau aufbauen, die ihrerseits sowas kaum kennt (sonst könnte sie keine Prostituierte sein)?

Da wäre es definitiv sinnvoller sich ein Testosteronpflaster verschreiben zu lassen, das bewirkt eine draufgängerische Einstellung und vielleicht könnt ihr dann einfach mal eine Frau küssen wenn sie euch gefällt bzw. ihr sie mögt. Die Gefühle die sie euch dann entgegenbringt sind m.E. unendlich heilender als die Scheinwelt einer Prostituierten.

Ein guter Film zum Thema käufliche Gefühle ist übrigens The Great Happiness Space. Es geht um männliche Hosts die Frauen gegen Geld vorspielen sie würden sie lieben (gibts echt).

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

magoon wrote:

Mag sein daß es Prostituierte (Riemann nennt sie übrigens selbst Nu***n) gibt, die sich darauf spezialisiert haben, echtes Vertrauen aufzubauen. Ich wußte davon nichts und hatte noch nie davon gehört.

tja, wieder was gelernt! Wink

übrigens, als ich weiter oben von "nutten" schrieb, war das ein rhetorisches stilmittel in einem völlig anderen zusammenhang (ja, ich stehe auf provokante formulierungen!).

magoon wrote:

Weiters bin ich noch immer nicht davon überzeugt, denn wie kann etwas "echt" sein bei Herzensdingen wie Zuneigung und Vetrauen, wenn man dafür Geld hinlegen muß. Solche Gefühle werden per definition freiwillig geschenkt.

es ist natürlich richtig, dass die beziehung prostituierte-freier ihrer natur nach ziemlich pervertiert ist. trotzdem, es ist immer noch viel besser, als überhaupt keinen sex zu haben, und als übung zum abbauen von ängsten allemal geeignet. wohl kaum jemand, der nicht jahrzehntelang in unfreiwilligem zölibat gelebt hat, kann nachvollziehen, mit was für einem leidendsdruck dies verbunden ist...

übrigens, wenn man als in liebesdingen unerfahrener mann erstmals in eine beziehung kommt, dann ist diese auch oftmals ziemlich pervertiert, da oft mit frauen mit extrem niedrigen selbstbewusstsein. auch dann bezahlt man für sex, entweder emotional oder indirekt-finanziell (meist jedoch beides).

nochwas, meinen psychotherapeuten bezahle ich (bzw. meine krankenkasse) doch auch dafür, dass ich zu ihm ein vertrauensverhältnis habe - denk mal darüber nach...

magoon wrote:

Und ich glaube nicht daß Menschen wie ihr, die evtl. feinfühlig und empfindlich sind, einfach die nicht vorhandenen Gefühle oder sogar die latente Verachtung einer N***e ignorieren können, und dann munter drauflos rammeln können.

dass keine liebe bei sowas im spiel ist, ist schon klar, es handelt sich immerhin um eine geschäftsbeziehung. allerdings ist bei geschäftsbeziehungen doch sowas wie zuneigung im sinne von interesse am gegenüber nicht ausgeschlossen, oder?

magoon wrote:

Oder was soll das Ziel sein? Liebe und Vertrauen zu einer Frau aufbauen, die ihrerseits sowas kaum kennt?

ja, es ist das ziel, "liebe und vertrauen zu einer frau aufzubauen, die ihrerseits sowas kennt". aber nochmals: wenn paysex ein schritt auf dieses ziel zu ist, was ist dann verkehrt daran?

magoon wrote:

Da wäre es definitiv sinnvoller sich ein Testosteronpflaster verschreiben zu lassen, das bewirkt eine draufgängerische Einstellung

ich nehm' eh schon ein antidepressivum, das spezifisch gegen soziale ängste wirkt. ist ein hilfreicher aspekt in meinem kampf gegen meine love-shyness, jedoch für sich alleine sicher nicht ausreichend. exakt das gleiche gilt übrigens auch für paysex.

magoon wrote:

Ein guter Film zum Thema käufliche Gefühle ist übrigens The Great Happiness Space. Es geht um männliche Hosts die Frauen gegen Geld vorspielen sie würden sie lieben (gibts echt).

danke für den tipp!

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