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cleopatra48
neu an Bord!
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Niedersachsen W, 45
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Sat, 28.Jul.07, 8:50 Erfahrungen mit Schwindel im Liegen |
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Ich möchte Euch mal meine Krankheitsgeschichte vom Schwindel erzählen, da ich in der Zwischenzeit doch sehr frustriert und verunsichert bin. Angefangen hat es im Mai 2005, nachts bekam ich auf einmal eine heftige Drehschwindelattacke, die ca. 30 sec anhielt und dann wieder verschwand. Begleitet wurde das ganze mit kaltem Schweiß und Angst. Ich hatte diese Attacken auch teilweise schon früher, aber dann tagsüber bei heftigen Kopfbewegungen. Nachdem ich das dann auch nachts hatte, bin ich zum HNO gegangen. Dieser machte diverse Tests, nachdem er nichts feststellte schickte er mich zum MRT, auch dort wurde nichts festgestellt. Beim Neurologen war ich auch, auch ohne Befund.Ich machte fleißig meine Übungen gegen den Schwindel und nach einer gewissen Zeit ging es mir gut, auf jeden Fall keine Drehschwindelattacken mehr.
Ich hatte fast 2 Jahre Ruhe bis Weihnachten 2006 wieder nachts eine Drehschwindelattacke auftrat. Danach habe ich fleißig meine Übungen gemacht, aber so richtig befreit bin ich bis heute nicht, teilweise ist es sehr schwierig abends die richtige Position zum Schlafen zu finden, aber ich konnte damit leben. Es war dann auch einigermaßen wieder weg. Eigentlich ist aber abends immer die Angst geblieben, so jetzt wieder ins Bett und gleich kommt der Schwindel wieder. Nun hatte ich vor einer Woche wieder eine Schwindelattacke, nachdem ich zur Toilette gegangen bin, merkte ich schon auf Toilette jetzt geht es wieder los. Ein Liegen danach war nicht mehr möglich, egal welche Seite. Jetzt ist es so schlimm abends, daß ich garnicht mehr ins Bett gehen will. Wenn ich mich dann hinlege geht es auch schon wieder los, es ist zwar kein Drehschwindel, sondern mehr so ein schwankendes Gefühl, irgendwann schlafe ich dann ein, wenn ich dann wieder nachts wach werde gleich wieder der Gedanke und morgens wird mir dann auch leicht übel, sodaß ich dann aufstehe bevor ich mich ganz und gar hinein steigere. Eigentlich begleitet mich immer wieder die Angst vor einer nächsten Attacke. Tagsüber habe ich die Sache ganz gut im Griff, ich habe zwar teilweise ein schwankendes Gefühl, aber man kann damit leben, zwar teilweise sehr gereizt und genervt. Hat jemand von Euch auch nachts diese Probleme und wie geht Ihr damit um? Kann es auch nachts nur von der Psyche kommen? Ich nehme im Augenblick Johanniskraut, Wirkung merke ich aber noch nicht richtig.
Mein großes Problem ist, daß wir morgen nach Schweden fahren, richtig darauf freuen kann ich mich garnicht, was mache ich wenn es immer schlimmer wird.
Hat jemand auch den Lagerungsschwindel, der immer wieder auftritt? So langsam macht sich auch wieder die Angst breit, daß man wirklich nichts am Kopf hat, vielleicht hat man ja was übersehen u.s.w. Das schlimmste ist nämlich die Angst, wenn ich nachts wach werde, der erste Gedanke wie geht es mir und dann liege ich erst einmal wach und grübele. Gegen morgen wird es dann immer schlimmer, ich mach mich dann überhaupt nicht mehr bewegen, mir wird übel u.s.w.. Irgendwie ist alles Mist.
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Jenny Doe
Forums-Gruftie
536
BRD W, 39
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Sat, 28.Jul.07, 9:17 Re: Erfahrungen mit Schwindel im Liegen |
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Hallo cleopatra!
Das, was Du beschreibst, kenne ich auch, Schwindelanfälle Tag und Nacht.
Wie du, so bin auch ich von Arztpraxis zu Arztpraxis gewandert. Keiner konnte was feststellen. Wie du, so hatte auch ich Angst mit meinen Freunden in den Urlaub zu fahren, mich im Bett zu bewegen, weil mir sofort schwindlig wurde, ...
Am Ende hatte ich Angst, dass mir wieder schwindlig wird - und natürlich wurde mir schwindlig, denn ich tat nichts anderes mehr, als auf jede kleinste Körperreaktion bei mir zu achten. Jede Körperreaktion löste Angst aus, auf Angst folgte der erwartete Schwindel.
Einige Jahre hatte ich das Problem. Seit ca. einem halben Jahr geht es, solange ich keinen Stress habe. Habe ich Stress, wird mir wieder schwindlig.
Seit ca. einem halben Jahr ist klar, dass das bei mir Panikattacken waren/sind, ausgelöst durch Reizüberflutung.
Das Schlimmste, was Du tun kannst, ist Vermeidung (Meiden in Urlaub zu fahren, Meiden, Schlafen zu gehen, ..). Dadurch wird es nur noch schlimmer.
Ich bin folgendermaßen vorgegangen. Ich bin trotz Angst vor den Schwindeattacken rausgegangen, in Urlaub gefahren usw. Natürlich wurde mir immer schwindlig.
- Ich bin, wenn es gar nicht mehr ging, aufgestanden und eine Runde um den Block gelaufen. Danach bin ich wieder zurückgekehrt ind ie Schwindelauslösende Situation.
- Ich habe irgendwann gemerkt: das Verkehrteste, was ich tun kann, ist meinen physiologischen Reaktionen (Herzrasen, Schweißausbrüche, ...) zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Denn zu spüren, wie das Herz rast, machte noch mehr Angst.
Ich habe versucht meine Aufmerksamkeit zu steuern. Das ist ein Übungsprozess. Das klappt nicht beim ersten Mal und auch nicht von heute auf Morgen. Wenn mir schwindlig wurde, dann habe ich meine Aufmerksamkeit von mir abgezogen und auf was anderes gelenkt, etwas Schönes gelenkt. Dadurch verschwand das Schwindelgefühl - Anfangs nur für eine kurze Zeit, doch je mehr ich übte meine Aufmerksamkeit zu steuern, desto größer wurden die Abstände zwischen den Schwindelattacken.
Eines Tages wunderte ich mich plötzlich, warum mir nicht mehr schwindlig wird. Ich hatte es geschafft.
Wichtig ist für mich aber, dass ich zu Stress einen Ruheausgleich habe. Habe ich den nicht, wird mir wieder schwindlig. Aber inzwischen kann ich damit umgehen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine schöne Zeit in Schweden.
Viele Grüße
Jenny
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