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seelchen_sie27
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Post Sat, 28.Jul.07, 0:34      Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

Hallo...
ich hab große Probleme und weiß nicht so recht an wen ich mich wenden soll.
meine geschichte ist wahrscheinlich eher ungewöhnlich. ich durfte jahrelang mit niemanden sprechen und war immer auch viel leid ausgesetzt, aber ich fühle mich im moment so schrecklich einsam und vom leben ausgeschlossen das ich doch, so anonym es auch hier ist, aufschreibe.

in meiner vergangenheit gab es sehr unterschiedliche probleme die aber alle mit meiner familie zu tun haben und mich bis heute immer noch sehr belasten. am meisten belastet mich vielleicht mittlerweile das ich keine familie mehr habe und auch nur wenige freunde.

mein vater ist recht wohlhabend und hat immer ein "sorgloses" leben geführt. er hat früher meine mutter sehr oft betrogen und auch geschlagen bis sie sich endlich hat scheiden lassen. bis heute hat mein vater affairen mit frauen die zwischen 18-20 jahre alt sind was mich sehr bedrückt(er ist fast 60!!). das er mit frauen seines alters nicht klar kommt usw ist mir bewußt trotzdem ist es schlimm dieses gefühl. er ist sehr gebildet auf der einen seite und auf der anderen irgendwie sehr verantwortungslos und hat auch etwas sadistisches an sich so wie er die ganzen frauen psychisch quält. seine 2. ehefrau(die war damals 27) kam mit ihrem neugeborenen kind (also das kind von ihr und meinem vater) nach hause und nur einen tag später! hat er diese frau mit unserem kindermädchen betrogen und sie hat es gesehen. danach war seine frau so fertig das sie fast zwei jahre lang kaum noch am leben teilnehmen konnte. das dies alles wie aus einer schlechten seifenoper klingt weiß ich aber es ist nunmal für meine familie real gewesen. danach hat er noch 3 mal geheiratet und aus diesen ehen sind auch mehrere kinder entstanden. die frauen hat er alle betrogen und irgendwie mochte ich
sie alle gerne. seit einige jahren lebt mein vater im ausland und kümmert sich um keins seiner kinder mehr.
das viele geld meines vaters hat er sich nicht durch normale arbeit erwirtschaftet sondern durch massive kriminalität. das wissen bei uns alle in der familie und es ist ganz schrecklich und belastet mich in den letzten jahren sehr stark!! wir sind auch nicht asozial,alle kinder waren auf dem gymnasium inklusive mir meine eltern sind selbst beide akademiker und trotzdem ist das alles so. meine mutter ist sehr passiv und sagt zu allen dingen (auch den kriminellen) ja und amen. zumindest war das in der vergangenheit so. mein vater lebt nun im ausland da er hier in deutschland gesucht wurde und ich hab ihn seit 7 jahren nicht mehr gesehen was auch gut so ist. ein anderes problem ist mein bruder. er war 6 jahre bereits im gefängnis und wurde nach halbstrafe entlassen. er ist nur etwas älter als ich und hat ein so kriminelles leben hinter sich wie das einige vielleicht nur aus dem fernsehn kennen. er ist kein kleinkrimineller der mal etwas klaut sondern hat mit menschen zu tun wo es zum teil auch um mord (bei denen) ging. er selbst hat trotz dem das er so jung angefangen hat extrem große kriminelle energien entwickelt was eben auch durch meinen vater ausgelöst wurde. seit einem jahr ist er nun wieder draußen und macht nun weitaus schlimmere dinge als vorher. es geht so richtung zwangsprostitution mit asiantinnen. ich weiß das es schlimm ist und ich hasse meine kranke familie dafür das sie nicht sehen wie schlimm das alles ist. für alle ist es irgendwie normal kriminell zu sein und nicht einfach ein normales leben zu führen. ich hab meinen bruder oft im gefängnis besucht und er war auf der einen seite sehr intelligent und könnte was schönes mit seinem leben anfangen und auf der anderen seite ist eine so starke destruktive kriminelle engerie das ich mcih schon manchmal gefragt habe ob man auch krankhaft kriminell sein kann? er ist ja nicht dumm und könnte sein geld auch mit anderen dingen verdienen mein vater auch und trotzdem machen sie das bis heute nicht.
durch diese kriminalität in meiner familie hab ich eben auch viel schlimmes miterlebt


Last edited by seelchen_sie27 on Sat, 28.Jul.07, 1:03; edited 1 time in total
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seelchen_sie27
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Post Sat, 28.Jul.07, 0:57      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

mein bruder war ganz am anfang zuerst im offenen vollzug da dort noch nicht die ganzen straftaten aufgeflogen sind und er eben vorher noch nie aufgefallen ist und recht jung war. er ist aus dem offenen vollzug abgehauen und zu uns nach hause gekommen. dann kam die polizei und hat ihn natürlich gesucht und mein bruder stand einen raum weiter mit der waffe auf mich gerichtet und die polizei stand in der tür und fragt mich ob ich etwas wüßte. damals war der staatsanwaltschaft und polizei nicht klar wie kriminell mein bruder ist. mir selbst kommt es auch komisch vor und ich hab immer gesagt das es falsch ist. meine mutter arbeitet selbst in einem öffentlichen dienst und hat alles von meinem bruder+vater unterstützt. mir kommt das alles so krank vor das sie auch nicht jahrelang etwas dagegen gesagt hat. mein bruder hat mit anfang 20 über 50.000€ im monat!!! ausgegeben...woher das viele geld jahrelang kam weiß ich nicht. er hat auch jahrelang in hotels gelebt und kein festes zuhause gehabt. bis zu seiner verhaftung eben...später im gefängnis meinte er das auch einige seiner straftaten im fernsehen gezeigt wurden(als er noch aktiv war). es sind noch viele viele weitere dinge passiert die aber ein ganzes buch füllen würden.
mein bruder lebt seit seiner freilassung im ausland weil er deutschland hasst (weil er ja ins g)efängnis musste) er versteht aber nicht das er zu recht im gefängnis war. insgesamt hat er 11 jahre bekommen wurde aber nach halbstrafe entlassen. zu ihm habe ich auch keinen kontakt mehr.

durch diese ganzen jahrelangen vorfälle in meiner familie bin ich völlig vereinsamt. ich kann über diese dinge mit niemanden sprechen weil ich trotz all den dingen die passiert sind meine familie liebe und vermisse und so unglücklich darüber bin das dort alles so völlig unnormal ist und ich auch deshalb keine familie mehr habe weil ich dieses destruktive verhalten nicht mehr aushalte. ich glaube ich hätte lieber "normale" schlimme dinge erlebt weil das dinge sind die vielen menschen passieren und es auch nachvollziehen. ich fühl mich so alleine mit diesem problem. dazu kommt das meine familie auch früher jahrelang gesagt hat ich darf nichts sagen was ja auch einen guten grund hatte. als mein bruder im gefängnis war waren wir kurzfristig in einem zeugenschutzprogramm da mein bruder gegen mehrere männer ausgesagt hat wo es eben um mord ging und eine bedrohung gegen uns vorlag weil wir seine familie sind. danach wurde das dann aber wieder aufgehoben. ich glaube als ausstehender (außer man ist polizist und mit solchen themen konfrontiert) hört sich das alles sehr abenteuerlich und fern an aber ich fühle mich damit ganz allein und es ist realität.

ich selbst habe eine studiert, eine normale arbeit und nie etwas mit kriminalität zu tun aber ich bin sehr einsam und traurig. ich hab keine freunde weil ich in einer fremden stadt wohne und es mir sehr schwer fällt menschen kennenzulernen weil ich einfach angst vor menschen bekommen habe. in meiner familie hab ich zu niemanden mehr kontakt weil ich gemerkt habe das es einfach nicht mehr geht es ist einfach zu schlimm. ich bin innerlich so gelähmt auch wenn nach außen hin alles normal aussieht.

es tut mir leid das der text so lang ist und auch wenn es nicht die probleme sind wie andere sie haben brauch ich ja auch hilfe...ich konnte auch nicht alles aufschreiben weil das eine so große fülle an vielen unterschiedlichen
dingen sind die mich bedrücken und ich es noch nie aufgeschriebenbe. ich trau mich auch nicht zum psychologen weil ich angst hab das dies konsequenzen für meine familie hat. dabei will ich diese belastung ja nur los werden und sonst nichts und vielleicht das mir jemand zuhört.
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Post Sat, 28.Jul.07, 1:01      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

beziehungen zu männern hab ich auch kaum weil ich denen immer so viele lügen erzählen muss weil die wahrheit so seltsam und krank ist das ich manchmal angst habe das mir niemand glaubt und auch verstösst weil solche themen ja auch anderen menschen angst machen. dabei wünsche ich mir sehr einen mann und kinder und eine ganz normale familie und ein normales leben ...ich hoffe mir glaubt jemand und vielleicht weiß ja jemand rat.
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Post Sat, 28.Jul.07, 11:37      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

hallo seelchen,

das liest sich sehr erschreckend.
du hast bedenken, daß man dir nicht glauben könnte. man steckt da nicht drin, was die leute sich denken die das lesen, ich jedenfalls glaube dir zweifelsfrei. daß du solche innere nöte hast ist nachvollziehbar und verständlich.
da das alles eine ganz komplexe angelegenheit zu sein scheint die sich mit gutgemeinten ratschlägen wohl nicht lösen lässt, rate ich dir, dich an einen psychotherapeuten deines vertrauens zu wenden.

ich fühle wirklich mit dir, auch wenn meine worte kühl wirken.

hast du mal daran gedacht eine selbsthilfegruppe zu kontaktieren? das ist ja auch irgendwie anonym, bzw. verschwiegen, jeder dort hat andere probleme. vielleicht tut es dir gut, all das zu erzählen und von den anderen dort feedback zu bekommen, unterstützung. vielleicht lernst du dort menschen kennen, die nach kenntnis deiner probleme nicht zurückschrecken. denn es gibt sicherlich menschen, denen das too much ist. das ist aber ein defizit dieser menschen und hat nichts mit werten zu tun. davor hast du ja auch angst, daß du abgelehnt wirst. auf diese art kämest du auch etwas aus deinem schneckenhaus raus. du, es gibt so viele haarsträubende geschichten, die menschen zu erzählen haben. jeder auf seine art.

versuche einen schritt nach vorne zu tun. von alleine geschieht nichts. suche dir hilfe! (caritas, pro familia gibts auch)....oder ne frauengruppe?

weißt du, ich würde auch nicht jedem alles erzählen. manchmal ist es wirklich besser etwas zu verschweigen allein zum selbstschutz. aber wenn du jemanden näher kennenlernst und es bahnt sich eine beziehung/freundschaft an, dann erzähle keine ausgedachten geschichten um die wirklichkeit zu vertuschen! ein mensch der dich verdient hat akzeptiert und liebt dich trotzdem. versuche dich davon abzugrenzen, den DU tust nichts, woran man rechtlich anstoß nehmen könnte, oder? für seine verwandschaft kann keiner was. mach es dir nicht noch schwerer. es ist besser, einmal klarheit zu schaffen und gegebenenfalls die konsequenzen zu tragen, als dich in "lügen" zu verstricken. denn dann hast du in keinster weise eine sicherheit. du wirst immer denken, wenn ich die wahrheit sage, ist er/sie weg.

und ich denke auch, es ist etwas völlig normales seine familie zu lieben und auch zu vermissen, egal was vorgefallen ist.

übrigens stehen alle institutionen und die psychologen unter schweigepflicht. wenn du über die dinge sprichst hat niemand was zu befürchten!

zunächst finde ich wichtig, daß du die angst davor verlierst, daß wenn du dir hilfe suchst und sie annimmst, etwas schlimmes passiert. das wird nicht so sein. wage einen schritt heraus aus deiner schlimmen geschichte, ich habe auch schon ablehnung aufgrund meiner psych. erkrankung erfahren, allein dadurch, daß ich es erwähnt habe. das kann immer passieren. aber es gibt auch menschen, die da offen sind und sie werden dich nicht ablehnen! traue dich, denn sonst ändert sich nichts.

uff, ich wünsche dir die kraft und den mut einen ersten schritt zu wagen!
spring über deinen schatten!

liebe grüße, miss f.
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seelchen_sie27
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Post Sat, 28.Jul.07, 12:54      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

hallo miss feinbein,

vielen lieben dank für die lange antwort. was du schreibst trifft es eigentchlich schon sehr gut. ich weiß das solche themen anderen menschen angst machen mir macht es ja selbst auch angst.
ich habe im internet gelesen das psychologen zwar einer gewissen schweigepflicht unterliegen, aber es gibt auch ausnahmen die evt. auf mich zutreffen. wenn eine 3te person eventuell einen schaden erleidet in welcher hinsicht auch immer oder ich weiß das es passieren wird dann dürfte die schweigepflicht oder müsste u.u. sogar gebrochen werden.

nur ich will niemanden helfen weil das ein faß ohne boden ist das ich als kleiner alleinstehender menschn nicht schaffen kann...dafür bin ich auch zu labil. auch nicht mit hilfe von polizei etc da hinter jedem kriminellen verbrechen wieder andere menschen stehen...das ist einfach eine endlosschleife. ich möchte einfach nur noch mir selbst helfen und das alles vergessen oder verarbeiten und wieder ein normales leben haben.
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Post Sat, 28.Jul.07, 13:24      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

ich nochmal, hallo seelchen,

weißt du, ich meine, kannst du denn nicht, wenn du da berechtigte ängste haben solltest, im gespräch mit dem psychologen die gefährlichen details ausgrenzen?

es geht doch um DICH und DEINE probleme, DEIN seelchen! mache doch das zum thema. ich denke nicht, daß du da so ins detail die kriminösen verwicklungen beschreiben mußt. wenn du, ich weiß das wohl, da ich lange als krankenschwester gearbeitet habe (kenne die schweigepflichtegeschichten...) z.b. etwas erzählst, woraus eine planung eines verbrechens hervorgeht und andere menschen geschädigt werden sollen, dann könnte das im einzelfall anders aussehen. was genau du mit deinen befürchtungen meinst, weiß ich ja nicht. aber es geht doch nicht darum, daß du dort die verbrechen deines vaters oder bruders besprichst. es geht darum, wie es dir damit geht. als hintergrund würde doch reichen, wenn du z.b. einfach sagst, daß nahe angehörige von dir mit dem gesetz in konflikt gekommen sind und auch heute noch damit aktiv sind. auch, daß das über kleinkriminalität hinausgeht. du kannst das problem auch ansprechen, daß du folgen befürchtest, wenn du "zuviel" sagst. dazu wird dir der therapeut schon sagen was er denkt, bzw. tut (täte).
laß dich davon nicht hemmen!

du bist noch so jung! jetzt hast du eine gute chance dein lebensgefühl zum positiven zu ändern. je länger du vor dich hinsumpfst (meins nicht böse) umso schwieriger wird es. und umso schmerzlicher wird es.

jeder mensch verdient es, SEIN leben glücklich gestalten zu können. viele haben dafür nicht das rüstzeug mitbekommen. du hast das recht gut für dich zu sorgen! und wenn du da allein nicht rauskommst, dann hole dir hilfe! bespreche deine befürchtungen und ängste! mache nicht alles in gedanken mit dir alleine aus. du wirst merken, wie befreiend das sein kann, wenn solche bedenken zerstreut werden. wenn du merkst, du hast dir für nix nen kopf gemacht. nach deiner vorgeschichte verstehe ich das alles. aber ich bin mir sicher, es ist nicht so, wie du dir das ausmalst.

bussi ein aufmunterndes bussi für dich und kopf hoch!

miss f.
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Post Sat, 28.Jul.07, 17:25      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

Hallo Seelchen.
In der Tat hast Du ein sehr besonderes und ungewöhnliches Problem. Und es wird Dir schwer fallen, mit andern Menschen in Kontakt zu kommen. Das ist schade, aber nimm es nicht persönlich: Für Normalos ist das schon untereinander schwer genug. (Um das einzusehen, braucht man nur durch eine Fußgängerzone gehen und die Blicke, mit denen die Menschen sich an- oder aneinander vorbeisehen, auf sich wirken lassen.)
In Deinem Fall kommt erschwerend hinzu, dass zu Deiner Geschichte gehört, dass man sie nicht gerne hört und dass Du sie nicht erzählen sollst. Das bewirkt auf beiden Seiten spezifische Mechanismen, so dass der Rat zu professioneller Hilfe schon am Platze ist. Aber auch dabei wird sich die Spreu vom Weizen trennen.
Jenseits davon brauchst Du Menschen, die Dich einfach so nehmen, wie Du bist. Das ist schwer, aber nicht unnmöglich.
Was kann Dir dabei helfen? Wenn ich Deine Ausführungen auf Dich wirken lasse, so finde ich darin einen klaren, nüchternen Blick für das Wesentliche. Du siehst die Dinge, wie sie sind, klagst nicht an, verurteilst nicht. Das ist gut. Es hilft Dir, eine Reihe nutzloser Verwicklungen zu vermeiden.
Da ist auch ein Teil in Dir, der das Geschehene krank findet und es nicht haben will. Das ist auch ok so. Eine natürliche Reaktion, die Du auch bei Andern zu Deiner Geschichte finden wirst. Das Problem ist nur: sie ist Dir passiert. Man spürt förmlich das Kind in Dir, das vor Entsetzen darüber erstarrt ist, das nicht leben kann, weil ihm auch niemand in seiner Umwelt dafür einen gesunden Raum geben kann.
Gut ist, dass Du schon recht weit gekommen bist:
- Du weisst, was mit Dir los ist.
- Du kannst dazu stehen.
- Du spürst, was daran nicht ok ist.
Dahinter findest Du die Sehnsucht nach dem, was gut für Dich gewesen wäre. Das Gute ist: es kann sich immer noch ereignen. Du bist jetzt verantwortlich dafür, aber auch in der Position dazu, es geschehen zu lassen. Und in Deinem Körper ist die Anlage dazu, ein gutes gesundes Dasein zu haben, gespeichert, und kann auch nach dieser langen Zeit lebensfeindlicher Umstände noch akitiviert werden.
So wie kleine, zarte Pflänzchen sich durch den Asphalt ins Freie bohren, zu Sonne und Wasser hin.
Was es dazu braucht von Dir`?
Erweitere den Raum Deiner Akzeptanz für das was da ist.
Es wirkt ein bißchen so, als könntest Du das Geschehene immer noch nicht fassen. Was ja auch plausibel ist.
Aber faktisch hast Du es gefasst, bis daran nicht zerbrochen, trägst aber viel davon noch immer mit Dir.
Leg es Stück für Stück beiseite. Sage: ja, das gehört auch zu mir. Aber das bin ich nicht.
Das schafft Freiraum in Dir.
Und gib dem, was sich dann an eigenen Impulsen in Dir regt, diesen Raum.
Es ist sicher gut, diese Erfahrungen mit Andern zu teilen, die Mitgefühl und Akzeptanz in sich tragen.
Einen Schritt in diese Richtung hast Du ja schon gemacht, in dem Du uns in diesem Forum von Dir berichtet hast.
Und vielleicht können Dich unsere Reaktionen ja ein wenig bestärken innerlich.
Schönen Gruß
Thomas
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Post Sat, 28.Jul.07, 21:51      Re: Sehr allein (weiblich) Reply with quoteBack to top

Hallo Seelchen,

generell stimme ich meinen Vorrednern zu.

Ich verstehe auch, dass Dich diese sehr komplexe Situation unglaublich beschäftigt und das alles sehr belastend und permanent gegenwärtig ist.

Trotzdem will ich jetzt gar nicht groß auf diese Sachen eingehen, sondern erst einmal etwas ganz anderes Fragen. Du kannst werde etwas für die Dinge die vorgefallen sind, noch kannst Du sie ignorieren und einfach abschalten (auch wenn das wahrscheinlich Dein größter Wunsch ist). Aber auch wenn dieser Batzen so erscheint, als wenn nichts anderes mehr Platz hat, wirst Du eine eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Wünschen und Interessen haben.

Also meine Fragen sind nun:
- Was machst Du sonst noch? Hast Du einen Beruf? Arbeitest Du? Wenn ja, gefällt es Dir?
- Was würdest Du tun, wenn die Vergangenheit nicht da wäre? Was machst Du gerne oder würdest Du gerne machen?

Worauf ich hinaus will ist, dass es Du in der gegenwart und Zukunft leben musst und man kann Dir am einfachsten helfen, indem man Dich im Jetzt und in der Zukunft unterstützt. Wie mein Vorredner schon gut gesagt hat, kannst Du wahrscheinlich das Gewesene nur Stück für Stück verarbeiten.
UND: Was er auch gesagt hat: "aber das bist nicht Du", Du bist eine eigenständige Persönlichkeit und die gilt es in den Vordergrund zu stellen und deren Wünsche zu erfüllen.

Dabei wünsche ich Dir viel Kraft.


LG, nixnax

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...eine Kuh mit Hut hahaha ... zwei Kühe mit Hut harharhar ...
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