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Post Sun, 22.Jul.07, 12:56      Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

im Grunde ist das eine Sache, die ich schon seit Jahren erlebe bzw. feststelle. Und zwar kannte und kenne ich so viele Menschen, die ständig nur vorschieben, dass sie keine Zeit haben oder dass immer nur ich diejenige war/bin, die alle Treffen/Aktivitäten initiieren muss.
Wenn ich nicht öfter auch mal etwas alleine unternähme oder die Leute immer mal wieder frage, würde tatsächlich so gut wie nie irgendwas zustande kommen.
Natürlich ist das nicht bei allen Menschen, die ich kenne so, aber außer meinem besten Freund und noch einem anderen Freund von mir, scheinen die, die ich so kenne, in der Tat alle nie Zeit oder Interesse zu haben, wirklich mal etwas zu unternehmen... Wink

Obgleich ich so viele Menschen kenne, sind mein bester Freund und der andere Freund, den ich durch einen Verein kenne, die einzigen, mit denen ich mich überhaupt mal treffe oder mit denen ich überhaupt etwas unternehme. Ich gehe ja sogar alleine auf Rock- und Metalkonzerte, unternehme alleine Fahrradtouren, gehe alleine auf Lesungen, auch alleine ins Theater usw.
Und verrückterweise arbeiten die Bekannten, die ich sonst so habe, neben dem Studium ja noch nicht mal wie ich. Und trotzdem habe ich insgesamt relativ viel freie Zeit. Und viele der Bekannten sind genausowenig romantisch-sexuell gebunden wie ich.

Meine ex-beste Freundin war drei Jahre jünger als ich... und ging noch in die Oberstufe, war eine relativ gute Schülerin und hat auch neben der Schule nicht gearbeitet.
Die wollte mir ständig erzählen, dass sie keine Zeit hätte und wie ach so gestresst sie doch wäre usw.
Dabei ist die Oberstufe im Vgl. zum Studium und nebenbei jobben usw. ja noch gar nichts.
Natürlich ist unsere Freundschaft nicht nur an dieser Sache gescheitert.

Aber wenn ich mal so insgesamt bedenke, dass ich als ich vor dem Abitur stand, noch nebenbei gearbeitet, meine Oma (die ein Pflegefall ist) mit versorgt habe und ich weiß nicht, was, na ja... so richtig nachvollziehen kann ich vieles nicht, was mir da immer wieder aufgetischt wird.
Oder auch, wie viele über die Lektüreliste unseres Studiums jammern. Sowohl in Englisch als auch in Französisch muss man zum Examen einiges gelesen haben...
Nur ich betrachte das überhaupt nicht als Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, das alles so nebenbei mal zu lesen. Shocked

Was meint Ihr?
- haben die einfach nur irgendwie kein Interesse?
- sind die zu leicht gestresst?
- können die sich ihre Zeit nicht einteilen?
- habe ich mehr Energie oder mehr Interesse an Menschen an sich?

Wobei die beiden Freunde, von denen ich weiter oben berichtet habe, das ja auch nicht so recht nachvollziehen können, wieso es so viele gibt, die immer nur über Zeitmangel klagen! Und die beiden sind sogar schon richtig ins Berufsleben integriert.
Also, dass man sich nicht mal 1x in der Woche mit einem auf einen Kaffee treffen kann, ist mir schon mal ein Rätsel bei manchen!
Statt zu sagen, man habe keine Zeit, kann man ja auch immer noch sagen, man habe kein Interesse. Rolling Eyes

Dass man sich nicht mit jedem richtig anfreunden kann, ist mir ja schon klar, aber sich mit Menschen zu unterhalten, Neues zu erfahren, sich über das Weltgeschehen auszutauschen ist doch an sich irre spannend! Very Happy

Also Schwierigkeiten, Menschen kennen zu lernen, habe ich an sich überhaupt keine... nur sind die, die ich so kenne, unheimlich lahm, oder gestresst oder wie auch immer.
Dass man als Student dauergestresst ist, kann ich mir irgendwo nicht vorstellen, vor allem dann nicht, wenn viele von denen, die ich kenne "sponsored by family" sind... was ich überhaupt nicht bin.

Mich würde mal echt interessieren, wie Ihr das so erlebt? Und ob das jemandem von Euch ähnlich ergeht?

Liebe Grüße
EKS
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Post Sun, 22.Jul.07, 17:27      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Um die Individualität geht mir im eigentlichen Sinne gar nicht mal so sehr. Mich stört es auch nicht, wenn jemand die Verabredungen oder Telefonate mal nicht einhalten kann, andere Interessen hat, Charaktereigenschaften hat, die mir nicht inhärent sind.
Sondern ich wundere mich en gros einfach, wie wenig Bereitschaft die meisten Menschen, die ich kenne, zeigen... und dass so wenige das Prinzip "Geben und Nehmen" verstanden haben. Auch wenn es mitleidheischend klingt, aber ich habe bei sehr vielen Menschen das Gefühl, dass sie mich nur emotional und intellektuell ausbeuten, und einige das auch über einen längeren Zeitraum getan haben. So lange ist es noch nicht her, dass es mir wirklich bewusst geworden ist.

Mir geht es auch nicht darum, dass man ständig "high life" praktiziert, sprich in die Disco oder auf Partys geht - ich bin selbst kein Fan davon. Sondern dass ich unglaublich viele Bekannte habe, und ich mit denen auch keine Gespräche über das Wetter führe, aber trotzdem nichts in Gang kommt. Wenn man gute Gespräche führt, sich versteht, auf einer Welle schwimmt - dass man gerade dann keinen näheren Kontakt eingeht, erstaunt mich eigentlich. Dieses Phänomen erlebe ich an der Uni sehr häufig.
Mir würde es um ehrlich zu sein, sogar reichen, sich einfach nur 1-2 Std. auf einen Kaffee oder ein Eis zu treffen. Dass sich jemand den halben Tag mit mir auseinandersetzt, nein, den Anspruch erhebe ich mittlerweile schon gar nicht mehr.
Es ist Fakt, dass ich tatsächlich nur vier Personen kenne, bei denen ich wirklich das Gefühl habe, dass sie an einem näheren Kontakt interessiert sind. Wobei der Eine ein Kommilitone von mir ist, aber leider in Kiel wohnt, d.h. er pendelt täglich. Somit verbleibt es eigentlich hauptsächlich beim Telefonkontakt.
Der andere Freund wohnt in der Nähe von Dresden. Ihn kenne ich durchs Internet... und er schlägt sich eigentlich mit ähnlichen Problemen herum wie ich.
Und die beiden anderen wären ständig treffbereit...
Es sind alles vier Männer - die aber an mir in romantisch-sexueller Hinsicht nicht interessiert sind und an denen ich auch nicht interessiert bin. Bei Zweien ist es aus bestimmten Hintergründen ohnehin schon ausgeschlossen.

Das eigentliche Ding ist, dass ich mich selbst nicht als langweiliges Mauerblümchen betrachte und eigentlich auch nicht unbedingt das Feedback bekomme, dass ich es wäre. Wie gesagt, reden tun sehr viele mit mir, es vertrauen mir auch viele Menschen Dinge an, die ich eigentlich eher in Freundschaften ausdiskutieren würde, aber na ja...
Bloß gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass an einer regulären Freundschaft mit mir kaum jemand interessiert ist, was mich irgendwo schon wundert.
Und die extremen Ansprüche habe ich im eigentlichen Sinne nicht.
Nur dass ich immer die Initiatorin von allem bin, sehe ich mittlerweile nicht mehr ein...

Also so vom Feedback her, das mal ehemalige Freund(innen)e geäußert haben, halten viele folgende Gründe für wahrscheinlich:
- meine hochgestochenen Interessen
- meine Bildungssucht
- dass ich so ein Mitreißer und Motivierer bin
- dass ich mich selten gehen lasse
- dass ich trotz des jungen Alters so psychologisch fundiert bin und den Menschen öfter mal sage, was Sache ist, auch wenn sie diese Wahrheiten für sich selber noch nicht erkannt haben.
- dass ich gewisse Tugenden für sehr wichtig halte
--> dass ich viele Menschen generell mit dem, was ich tue, denke, sage völlig überfordere

Diese ganzen Punkte hielten viele meiner ehemaligen Freunde für Hindernisse. Es hat aber im Grunde bei den Freunden andere Hintergründe, wieso es dann gescheitert ist.

Zu dieser Organisations- und Initiationssache:
nun, ich bin eigentlich weniger der Typ, der alles planen muss. Mir ist es an sich schon lieber, einen Tag vorher oder an dem Tag selbst etwas spontan ins Auge zu fassen. Sich einen Tag vorher für eine Unternehmung zu verabreden, sehe ich noch nicht wirklich als das großartige Planen an
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Post Sun, 22.Jul.07, 17:29      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

An sich ist mir dieses "keine Zeit haben"-Phänomen bei meiner ex-besten Freundin das erste Mal richtig aufgefallen.
Sie hat es mir quasi vor den Koffer gehauen, dass ihr mehr als 1x die Woche telefonieren oder treffen zu viel sei. Und sie hat auch immer Tagelang im Voraus schon geplant, dass wir zu der und der Uhrzeit telefonieren und mitunter auch gemeint, dass ich sie an den ganzen vorherigen Tagen doch bitte nicht anrufen solle. Wie man derlei planen oder so sagen kann, ist mir schon ein Rätsel.
Später ist mir aufgefallen, dass sie viele Dinge alleine macht, ohne mich vorher überhaupt mal gefragt zu haben, ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen.
Ich habe mich aus ihrem Leben ausgeschlossen gefühlt mit der Zeit.

Und ich habe nun wirklich nicht verlangt, dass wir täglich telefonieren oder uns mehr als 1x die Woche treffen sollten.
Aber irgendwann habe ich einfach gemerkt, dass sie nicht das Interesse an dem Kontakt hatte, wie ich ihn irgendwo habe und auch nicht dazu bereit war, mehr in den Kontakt zu investieren.
Um es mal sehr provokant auszudrücken: während ich 90% gemacht habe, kam von ihr nur 10% zurück.
Ihr ist das selbst auch nicht klargeworden, als ich ihr das mal in mehreren Briefen etwas erläutert habe.
Das Einzige, was sie halt irgendwie meinte ist, dass ihr die Schule, die Ausbildungssuche wichtiger seien, und dass sie an den Schultagen einfach zu gestresst sei usw.

Hmmmm... das müsste mein bester Freund dann ja erstrecht sagen. Der steht täglich um halb sechs auf, und arbeitet bis 17 Uhr in einem Amt... mit ihm treffe ich mich auch öfter mal innerhalb der Werktage...

Dass jemand so überhaupt nicht kompromissbereit ist und dem anderen mal zeigt, dass man ihm wichtig ist, das habe ich bei ihr unheimlich vermisst.
Ich habe mich nur noch zurückgestoßen gefühlt.
Und dass war zu Beginn unserer Freundschaft oder unseres Kontaktes schon anders.
Sie meinte irgendwann, wir hätten zu Beginn mehr Themen zum Ausdiskutieren gehabt usw. Aber man kann doch eine Freundschaft auch nicht nur daran messen oder sich nur dann treffen, wenn man wahrhaft etwas zu erzählen hat oder die ultimativen philosophischen Erkenntnisse dabei herauskommen! Also so arrogant bin ja nun ich noch nicht mal!

Aus dieser Geschichte habe ich den Schluss gezogen, dass die Sympathie oder Liebe alleine nicht reicht, um eine Freundschaft weiterhin aufrecht zu erhalten.

Dass ich das Ganze so geschildert habe, als wäre es eine Liebesbeziehung gewesen, ist mir schon klar, aber erstens hatte sie außer mir keine Freunde, zweitens waren wir ohnehin beide single oder sind es noch besser gesagt (wir sind beide hetero) und drittens war es an sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt schon eine gute Freundschaft.
Aber irgendwann ist sie nur noch genervt gewesen und ich habe bis heute nicht herausgefunden, woran das liegt.
Dass es nur daran liegt, dass wir so unterschiedliche Bedürfnisstrukturen haben und ich mehr Kontakt möchte, kann ich mir nicht vorstellen!

LG
EKS
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Post Sun, 22.Jul.07, 19:35      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Hallo, Erkenntnissuchende!!

Zuerst einmal kann ich dich in vielerlei Hinsicht verstehen. Ich habe selbst das Gefühl, von einigen Freunden ziemlich selten gefragt zu werden, ob ich was mit ihnen Unternehmen möchte. Meine "beste Freundin" beispielsweise (jedenfalls betont sie ständig, wenn wir uns denn mal sehen, ich sei doch ihre beste Freundin) meldet sich generell nie bei mir, sei es per MSN, Telefon oder einfach eine Anfrage, ob ich etwas mit ihr Unternehmen wollte.
Mittlerweile habe ich aufgegeben, ihr ständig hinterherzutelefonieren oder sie davon zu überzeugen, etwas gemeinsam zu unternehmen (was vielleicht etwa einmal im Monat funktioniert). Ich habe sie schon mehrmals darauf angesprochen, aber sie meinte, sie verstehe nicht, was genau ich meine und sie hätte einfach viel zu tun. Rolling Eyes
Zum Glück ist das nicht bei allen Freunden der Fall, trotzdem habe ich manchmal, genau wie du, das Gefühl, dass ich ständig allein herumsitzen würde, wenn ich nicht selbst Dinge organisiere...

Eine andere Sache, die ich sehr gut nachvollziehen kann, ist, dass deine Interessen von denen der Leute in deiner Umgebung abweichen. Ich bin selbst kulturell sehr interessiert, gehe ins Theater, spreche gern über Literatur, Kunst, interessiere mich für andere Filme und Musik als viele andere in meinem Alter usw. .
Ich bin allerdings froh, dass ich einige Menschen kennengelernt habe, mit denen ich gut klarkomme und die zumindest zum Teil meine Interessen teilen.

Zu deinem Problem kann ich nur sagen, dass ich hoffe, dass du auch solche Menschen findest. Du lernst, wie du gesagt hast, schnell neue Menschen kennen, vielleicht ist irgendwann jemand dabei, der mehr auf dich zugeht. Abwarten, im Prinzip.
Hast du eigentilch schon mit den Menschen gesprochen, von denen du dich zurückgesetzt fühlst? Vielleicht brauchen sie auch einfach viel Zeit für sich oder merken nicht, wie du dich fühlst. Mit einem Freund habe ich beispielsweise gepant, Sport zu machen, habe allerdings herausgefunden, dass ich lieber allein Sport treibe und ihm deswegen abgesagt, was allerdings garnichts mit ihm zu tun hat.
Ansonsten könntest du ja versuchen, auf bestimmte Personen zuzugehen. Wenn du zum Beispie oft allein ins Kino/Theater gehst, könntest du ja versuchen jemanden unter deinen Bekannten zu finden, der dein Interesse teilt und ihr könntet euch regelmäßige Treffen abmachen. Man könnte zB jeden Donnerstag Pokern oder ähnliches...

Naja, vielleicht sind da ein paar brauchbare Ideen bei, ansonsten wote ich nur sagen, dass ich deine Gedanken gut nachvollziehen kann!!

Ich wünsch dir alles Gute!
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Post Sun, 22.Jul.07, 23:46      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Hallo Space,

vielen Dank für deine netten Zeilen! Very Happy

Nun ja, ich werde noch mal auf einiges eingehen, was du geschrieben hast.

Also das mit deiner besten Freundin verhält sich in etwa so ähnlich wie mit meiner ehemaligen besten Freundin. Irgendwann habe ich das mit ihr ja auch aufzugeben begonnen, obzwar wir sogar zwei Kontaktbrüche hatten! Ich habe mich später noch mal wieder auf einen freundschaftlichen Kontakt mit ihr eingelassen, weil sie meinte, einige Dinge eingesehen zu haben und einiges auch bessern wollte. Aber es ist eigentlich nur noch schlimmer geworden. Und sie hat auch komische Bemerkungen von sich gegeben, die nicht darauf schließen lassen, dass sie noch irgendwie interessiert war.

Tja, die meiste Zeit hocke ich auch tatsächlich eher alleine rum... obgleich ich mir schon genug überlege, was man so machen kann.
Mittlerweile treffe ich mich halt mit meinem besten Freund häufiger.
Dann habe ich mich mit dem einen Vereinskameraden verabredet, allerdings wird das Treffen erst in zwei Wochen stattfinden.
Am Freitag bin ich bei einer ehemaligen Schulfreundin auf den Geburtstag eingeladen.
Das mag sich jetzt nach viel anhören, ist es aber im Grunde nicht, weil es so selten mal zustandekommt. Ich bin seit gut einigen Jahren auf keinen Geburtstag mehr eingeladen gewesen bspw. Shocked
An sich ertappe ich mich aber schon dabei, dass ich relativ viel im Internet rumhocke, mich z.T. aus Langeweile schon wieder mit meinen Uni-Sachen beschäftige, obwohl wir erst eine Woche vorlesungsfreie Zeit haben usw.
Und wie gesagt, ich gebe ja auch noch regulär Nachhilfe und muss zwei HA fertigstellen...
In der vorlesungsfreien Zeit ist jedoch an sich sonst eher tote Hose bei mir.
Wenn ich das so bei anderen höre, was die teilweise machen--- also ich kenne ja schon welche, bei denen ständig high life ist und die das mit dem alleine Rumhängen kaum kennen.
Zeit für sich zu haben, schön und gut, aber mir ist das etwas zu viel des Guten.
In der Vorlesungszeit fällt mir das ja viel weniger auf, weil ich da fast den ganzen Tag in der Uni hänge, am Wochenende mich an einem Tag meistens ohnehin verabrede, und ansonsten Nachhilfe gebe...
Aber jetzt merke ich es total, wie mir die Decke daheim auf den Kopf fällt.
Ich gehe sogar schon zu meinem alten Schachverein wieder, obwohl da fast nur ältere Männer sind...
so den wirklich tollen Schachverein habe ich auch über mehrere Jahre hinweg nicht gefunden irgendwie--- habe aber auch erst drei durchprobiert bislang.

Na klar, habe ich schon öfter mal welche gefragt, wieso die nie Zeit haben.
Aber eine richtige Antwort habe ich bislang nur bei meiner ehemaligen besten Freundin erhalten. --> Zeit für sich, --> dass ihr mein zu vieles Kontaktieren auf den Geist ginge usw.

Meine Eltern z.B. verstehen das ganz und gar nicht, wie sich die Leute heute teilweise anstellen. Die meinen, dass das früher mit dem Treffen und der Bereitschaft, was das mit den Freundschaften an sich angeht, anders gewesen sei---

LG
EKS
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Post Mon, 23.Jul.07, 10:22      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Erkenntnissuchende wrote:

Nur ich betrachte das überhaupt nicht als Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, das alles so nebenbei mal zu lesen. Shocked


Hallo!
Der Satz sagt eigentlich schon alles. Wenn man so mit Menschen umgeht, dann ist es kein Wunder, dass sich Menschen abwenden. Wenn Du alles besser kannst und alles besser weißt und keinerlei Probleme hast, wieso bist Du hier im PT-Forum?

Es ist toll, dass Du alles so locker hinbekommst, aber das ist nun mal nicht bei allen Menschen so. Dem einen macht das Studium an sich schon reichlich Schwierigkeiten, dem anderen gar nicht- so sind die Menschen. Ich habe den Eindruck, Du legst die Meßlatte für Deine "Freunde" auch sehr hoch. Ein wenig Akzeptanz für deren Leben und Schwierigkeiten, könnten vielleicht gegen das "keine Zeit Phänomen" Abbhilfe schaffen.

Alles kann ich nun leider nicht lesen: Keine Zeit? Nee. keine Lust, ich schaffe es momentan nicht soooo lange Texte zu lesen aufgrund von Konzentrationsmangel.

_________________
Liebe Grüsse candle!
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Post Mon, 23.Jul.07, 11:28      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Also ich würde mich auch nicht gerne mit jemanden treffen, der mir ständig unter die Nase reibt, was er nicht so alles kann und leistet und wie gut er nicht doch ist – ich hingegen bin eine Flasche, nicht belastbar, unorganisiert und bekomme nichts auf die Reihe. Vermutlich ist es das, was Du den Leuten vermittelst (in Deinem Thread vermittelst Du zumindest MIR das). Du hingegen brauchst wohl nicht den Fehler bei Dir zu suchen denn:

Quote:
Was meint Ihr?
- haben die einfach nur irgendwie kein Interesse?
- sind die zu leicht gestresst?
- können die sich ihre Zeit nicht einteilen?
- habe ich mehr Energie oder mehr Interesse an Menschen an sich?

Ich denke mal, dass am ehesten noch der erste Punkt zutrifft (die anderen vllt. auch, aber der erste ist wohl der Wichtigste).



Quote:
Statt zu sagen, man habe keine Zeit, kann man ja auch immer noch sagen, man habe kein Interesse.


Bist Du so ehrlich? Sagst Du IMMER, was Du denkst oder suchst Du nicht auch hin und wieder nach Notlügen – um andere nicht zu verletzen, zum Beispiel. Wobei ich Dir andererseits sehr wohl zutraue, dass Du auch jemanden ins Gesicht sagst, dass er eine Niete ist. Ich denke, dass es Dir recht egal ist, ob Du jemanden verletzt – als Rechtfertigung muss die so genannte (und manchmal überbewertete) Ehrlichkeit herhalten.



Quote:
Also Schwierigkeiten, Menschen kennen zu lernen, habe ich an sich überhaupt keine... nur sind die, die ich so kenne, unheimlich lahm, oder gestresst oder wie auch immer.
Dass man als Student dauergestresst ist, kann ich mir irgendwo nicht vorstellen, vor allem dann nicht, wenn viele von denen, die ich kenne "sponsored by family" sind... was ich überhaupt nicht bin.


Und wieder: Du bist super, multitasking-fähig, kannst alles, weißt alles – die anderen sind lahm, faul, dumm, von der Mami gesponsert (wie ekelhaft) usw. Du gibst Dir doch schon selbst die Antwort auf Deine initiale Frage.


Last edited by Gauloises on Mon, 23.Jul.07, 11:35; edited 1 time in total
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Post Mon, 23.Jul.07, 11:31      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Quote:
Mich würde mal echt interessieren, wie Ihr das so erlebt? Und ob das jemandem von Euch ähnlich ergeht?


Nein, mir geht es nicht so, dass ich mich besser als all die anderen fühle (eher umgekehrt – damit wäre ich ohnedies auf Deiner Abschussliste bzw. umgekehrt würde ich niemals Kontakt zu Dir haben wollen, sondern Dich mit „keine Zeit“ abspeisen, damit ich meine Ruhe vor Dir habe).



Quote:
und dass so wenige das Prinzip "Geben und Nehmen" verstanden haben. Auch wenn es mitleidheischend klingt, aber ich habe bei sehr vielen Menschen das Gefühl, dass sie mich nur emotional und intellektuell ausbeuten, und einige das auch über einen längeren Zeitraum getan haben. So lange ist es noch nicht her, dass es mir wirklich bewusst geworden ist.


Und was gibst Du? Große Reden über bedeutungsschwangere Aspekte des Weltgeschehens zu schwingen reicht oft nicht aus – zu unpersönlich für eine Freundschaft. Aber noch einmal zu meiner Frage: Was, denkst Du, gibst Du anderen? Deine Intellektualität? Deine super tolle mit Fremdworten gespickte Ausdrucksweise? Oder kannst Du auch zuhören (wie Du bemerkt hast, haben einige Deiner Bekannten irgendwelche Probleme – die sind Dir aber ziemlich egal, das ist Dir vermutlich zu wenig „intellektuell“)?

Um den Beweis zu führen:

Quote:
Das eigentliche Ding ist, dass ich mich selbst nicht als langweiliges Mauerblümchen betrachte und eigentlich auch nicht unbedingt das Feedback bekomme, dass ich es wäre. Wie gesagt, reden tun sehr viele mit mir, es vertrauen mir auch viele Menschen Dinge an, die ich eigentlich eher in Freundschaften ausdiskutieren würde, aber na ja...


Abfälliger geht es wohl nicht mehr….



Quote:
Wenn man gute Gespräche führt, sich versteht, auf einer Welle schwimmt - dass man gerade dann keinen näheren Kontakt eingeht, erstaunt mich eigentlich. Dieses Phänomen erlebe ich an der Uni sehr häufig.


Du scheinst intelligent zu sein, aber trotzdem kapierst Du einfach nicht, wie Du auf andere möglicherweise wirkst.


Quote:
Also so vom Feedback her, das mal ehemalige Freund(innen)e geäußert haben, halten viele folgende Gründe für wahrscheinlich:
- meine hochgestochenen Interessen
- meine Bildungssucht
- dass ich so ein Mitreißer und Motivierer bin
- dass ich mich selten gehen lasse
- dass ich trotz des jungen Alters so psychologisch fundiert bin und den Menschen öfter mal sage, was Sache ist, auch wenn sie diese Wahrheiten für sich selber noch nicht erkannt haben.
- dass ich gewisse Tugenden für sehr wichtig halte
--> dass ich viele Menschen generell mit dem, was ich tue, denke, sage völlig überfordere


Ich habe das mit einem Schmunzeln gelesen. Damit bestätigst Du alles, was ich bisher geschrieben habe. Du hast ein völlig überzogenes Selbstbild – DU hast so hochgestochene Interessen – die ANDEREN interssieren sich ja nur für Puppen und Autos; DU bist ja so gebildet – die ANDEREN sind ja soo dumm; DU bist ein Mitreißer – die ANDEREN sind Langeweiler usw. Ich werde das nicht fortführen, da ich Du den Rest selbst einsetzen kannst. Blicke ein bisschen über Deinen Tellerrand hinaus, erweitere Deinen Horizont (das muss jetzt wie ein Affront Dir gegenüber klingen) – möglicherweise gibt es noch andere Gründe...
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Post Mon, 23.Jul.07, 11:34      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Quote:
An sich ist mir dieses "keine Zeit haben"-Phänomen bei meiner ex-besten Freundin das erste Mal richtig aufgefallen.
Sie hat es mir quasi vor den Koffer gehauen, dass ihr mehr als 1x die Woche telefonieren oder treffen zu viel sei. Und sie hat auch immer Tagelang im Voraus schon geplant, dass wir zu der und der Uhrzeit telefonieren und mitunter auch gemeint, dass ich sie an den ganzen vorherigen Tagen doch bitte nicht anrufen solle. Wie man derlei planen oder so sagen kann, ist mir schon ein Rätsel.
Später ist mir aufgefallen, dass sie viele Dinge alleine macht, ohne mich vorher überhaupt mal gefragt zu haben, ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen.
Ich habe mich aus ihrem Leben ausgeschlossen gefühlt mit der Zeit.


So eine blöde Gans! Ja, was ist denn das für eine Unart?!! Hast Du Dir ein einziges Mal die Frage gestellt, WARUM sie dies gemacht hat?


Du bist mit Sicherheit eine gebildete, intelligente und interessante Frau. Wenn ich ständig so wie Du Abfuhren bekomme, fange ich schon an, darüber nachzudenken, ob es vllt. nicht auch an mir liegen könnte. Eine Eigenschaft, die Dir mit Bestimmtheit fehlt, ist Selbstreflexion.

Quote:
Aber irgendwann ist sie nur noch genervt gewesen und ich habe bis heute nicht herausgefunden, woran das liegt.


Ja woran kann das bloß liegen…?

Quote:
Dass es nur daran liegt, dass wir so unterschiedliche Bedürfnisstrukturen haben und ich mehr Kontakt möchte, kann ich mir nicht vorstellen!


Damit hast Du zur Abwechslung absolut recht.
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Post Mon, 23.Jul.07, 11:43      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Hallo,

hui, Ihr geht mit mir aber doch ganz schön hart ins Gericht, ohne zu wissen, wie ich mich den Real-Bekannten gegenüber wirklich verhalte. Shocked

Nun, ich lege es gewiss nicht darauf an, jemandem zu vermitteln, dass er unterbelichtet oder was der Teufel ist. Und ich sage auch zu meinen Kommilitonen mit absoluter Sicherheit nicht: "Wie jetzt, Ihr bekommt das nicht auf die Reihe, die Lektüreliste in einem Jahr abzuarbeiten?"
Wenn ich so eingestellt wäre, wie Ihr das, was ich geschrieben habe, auslegt, dann dürfte ich ja wohl keine Nachhilfe geben bzw. auf Lehramt studieren!

Außerdem habe ich auch betont, dass es mir nicht darum geht, dass jemand alle meine Interessen teilt. Ich sehe es nur nicht ein, wieso ich immer der Gebende sein soll in den Freundschaften und Beziehungen - und von der anderen Seite kommt kaum etwas zurück. Und wenn ich dann wirklich mal auf Distanz gehe, fällt den anderen das sofort auf, sprich dass ich ad hoc darauf angesprochen werde, wieso ich mich nicht mehr melde und ich weiß nicht, was.
Ja, wieso zum Henker denn bitte immer nur ICH? Evil or Very Mad
Es ist aber schon zermürbend, wenn man immer wieder die Erfahrung macht, dass von dem anderen kaum etwas kommt.
Und nein, da spielen jetzt die Vorbehalte, die Ihr mir gegenüber habt, nicht mit hinein. Von wegen dass ich ja so viel Wert darauf lege, wie intelligent, organisiert oder was auch immer die Leute sein sollen.

Nur dieser Mangel an Bereitschaft der anderen erstaunt mich unglaublich.
Und wenn ich jetzt nicht wüsste, dass einigen anderen das Studium oder der Beruf nicht auch so von der Hand ginge, würde ich all diese Sachen hier kaum äußern.
Ich weiß das zufälligerweise bei einigen relativ genau, dass die weniger für die Uni machen, aber trotzdem gute Noten haben, weil ihre Vortbildung oder ihre Auffassungsgabe besser ist als die Meinige! Wink
Gerade deshalb erstaunt es mich, weshalb ich trotzdem immer noch diejenige bin, die irgendwie mehr Bereitschaft zeigt und mehr Zeit hat.
Im Grunde genommen habe ich aus all den Erfahrungen, die ich in der Hinsicht gemacht habe, geschlossen, dass ja einfach der Wille, einen wirklich guten und erfüllenden Kontakt zu haben, bei den Menschen, auf die ich nun anspiele, nicht sehr groß sein kann. Oder dass sie einfach andere Präferenzen und Bedürfnisse haben. Für mich ist das an sich auch nicht einmal das Problem, aber diese Maske und diese Lügerei und Spinnerei, mit der komme ich irgendwie nicht klar.
z.B. hat meine ex-beste Freundin mehrfach gemeint, sie müsse irgendwas wg der Schule, Ausbildung usw. erledigen, und hinterher erfahre ich, dass sie nur Ausflüge in andere Städte gemacht hat. Und das ist nicht nur 1x passiert.
Da fühlt man sich doch irgendwie zurückgesetzt und aus dem Leben des anderen ausgeschlossen. Rolling Eyes Damit zerstört man das Fundament einer Freundschaft nicht gerade wenig, wie ich finde. Surprised
Um ehrlich zu sein - ja, ich denke, ich vertrüge es besser, wenn mir die Menschen sagen würden, dass sie einfach kein Interesse haben oder einfach an dem Tag keine Lust haben, sich mit mir zu treffen. Das finde ich irgendwie besser, als dauernd nur dieses "ich habe keine Zeit" als Antwort auf einen Vorschlag zu geben.

Candle, du meinst, ich hätte kein Verständnis für die Schwierigkeiten anderer?
Nun gut, damit legst du das, was ich geschrieben habe, aber schon anders aus, als es eigentlich intendiert ist. Es geht ja nicht darum, dass ich es nicht akzeptiere, wenn jemand mal keine Zeit hat oder keine Lust hat oder was auch immer - aber jemand dauerhaft nie Zeit hat und man auch merkt, dass das alles nur vorschoben dafür ist, dass derjenige in Wahrhaft "überhaupt nicht will"?
Ich finde, so sehr sollte man sich in Freundschaften noch vertrauen können, um zumindest so Grundsätzliches aussprechen zu können!

LG
EKS
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Post Mon, 23.Jul.07, 11:56      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

@ Gauloises: (interessanter Nick Very Happy ):

nun, was mir jetzt bei dir auffällt ist, dass du aber selber zu schnelle Urteile fällst, ohne die genauen Hintergründe zu kennen! Evil or Very Mad

Wer sagt dir, dass ich meinen Freunden nicht zuhöre und nicht auf die eingehe? Evil or Very Mad

Ich habe auch nie behauptet, dass mir alle eine Abfuhr geben! Very Happy
Wie gesagt, ich habe durchaus vier Personen, die ich als Freunde bezeichne! Wink

Selbstreflexion fehlt mir mit Sicherheit nicht. All die Dinge, die ich hier niedergeschrieben habe, stammen ja nicht nur von mir, sondern diese Punkte, die Schuld an dem sein könnten, stammen ja nicht von mir selber, sondern von ehemaligen Freunden, die sich aber selbst an den Punkten nicht gestört haben. Wink

Du hast doch gemeint, ich wisse nicht, wie ich wahrgenommen werde?
Doch, dazu kann ich dir schon etwas sagen: ich werde eigentlich durchweg positiv wahrgenommen, jedenfalls bestätigt mir dies die Tatsache, dass sich die Menschen generell gerne mit mir unterhalten.
Und dass die Kommilitonen sich mit mir außerhalb der Uni nicht unbedingt treffen wollen, erkläre ich mir mit dem Faktum, dass man sich in der Uni täglich trifft und viele von ihnen auch einen Partner oder bereits einen relativ großen Freundeskreis haben. Das sind für mich die wahrscheinlicheren oder augenscheinlicheren Gründe. Wenn einige von ihnen überhaupt kein Interesse hätten, dann würden sie mit mir nicht telefonieren, nicht mailen und sich auch in der Uni in den Freistunden nicht mitunter 2-3 Stunden mit mir unterhalten. Wink


Zitat:
Das eigentliche Ding ist, dass ich mich selbst nicht als langweiliges Mauerblümchen betrachte und eigentlich auch nicht unbedingt das Feedback bekomme, dass ich es wäre. Wie gesagt, reden tun sehr viele mit mir, es vertrauen mir auch viele Menschen Dinge an, die ich eigentlich eher in Freundschaften ausdiskutieren würde, aber na ja...

Abfälliger geht es wohl nicht mehr….

Meine Güte: damit ist gemeint, dass es mich eher erstaunt, dass man aus heiterem Himmel jemand Dinge erzählt, die viele eher mit ihrer besten Freundin oder ihrem Therapeuten abmachen.
Aber ich erzähle auch mitunter Dinge, die man möglicherweise beim ersten Treffen nicht schildern sollte.
Irgendwie sollte der Kontakt ja mal in Gang gebracht werden Wink

LG
EKS, *Gauloises interessant findend*
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Post Mon, 23.Jul.07, 12:04      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Quote:
Nun, ich lege es gewiss nicht darauf an, jemandem zu vermitteln, dass er unterbelichtet oder was der Teufel ist. Und ich sage auch zu meinen Kommilitonen mit absoluter Sicherheit nicht: "Wie jetzt, Ihr bekommt das nicht auf die Reihe, die Lektüreliste in einem Jahr abzuarbeiten?"


Ich habe nie behauptet, dass Du dies den Leuten so sagst, aber vllt. vermittelst Du dies (unbewußt). Man kann nicht nicht-kommunizieren (ich weiß, das ist eine schon etwas überstrapazierte Floskel, aber nichtsdestotrotz nicht weniger wahr).

Quote:
Ich sehe es nur nicht ein, wieso ich immer der Gebende sein soll in den Freundschaften und Beziehungen - und von der anderen Seite kommt kaum etwas zurück.


Du hast mir immer noch nicht verraten, was Du Deiner Meinung nach den anderen gibst.

Quote:
Nur dieser Mangel an Bereitschaft der anderen erstaunt mich unglaublich.


Das wundert mich nicht. Ich will nicht die ganze Zeit auf Dir herumhacken, aber ich kann nicht im Geringsten die Bereitschaft Deinerseits erkennen, über Dich selbst nachzudenken - sondern nur über die anderen.

Quote:
Ich weiß das zufälligerweise bei einigen relativ genau, dass die weniger für die Uni machen, aber trotzdem gute Noten haben, weil ihre Vortbildung oder ihre Auffassungsgabe besser ist als die Meinige!


Du hast noch immer nicht verstanden, worum es eigentlich geht.

Quote:
Im Grunde genommen habe ich aus all den Erfahrungen, die ich in der Hinsicht gemacht habe, geschlossen, dass ja einfach der Wille, einen wirklich guten und erfüllenden Kontakt zu haben, bei den Menschen, auf die ich nun anspiele, nicht sehr groß sein kann.


Ganz genau! Das hast Du richtig erkannt! Es geht nur darum, dass die anderen auf einen wirklich guten und erfüllenden Kontakt keinen Wert legen. Nur darum geht es. Wink

Quote:
Da fühlt man sich doch irgendwie zurückgesetzt und aus dem Leben des anderen ausgeschlossen. Damit zerstört man das Fundament einer Freundschaft nicht gerade wenig, wie ich finde


Jetzt würde mich auch noch sehr interessieren, was genau Du eigentlich unter "Freundschaft" verstehst. Bist Du Dir wirklich sicher, dass man bei Deiner Ex-besten-Freundin von Freundschaft reden kann? Vielleicht hat sie es ja ganz anders gesehen?

Quote:
Um ehrlich zu sein - ja, ich denke, ich vertrüge es besser, wenn mir die Menschen sagen würden, dass sie einfach kein Interesse haben oder einfach an dem Tag keine Lust haben, sich mit mir zu treffen. Das finde ich irgendwie besser, als dauernd nur dieses "ich habe keine Zeit" als Antwort auf einen Vorschlag zu geben.


Ich kann mir vorstellen, dass es für viele einfach zu mühsam ist, sich mit Dir darüber auseinanderzusetzen. Vielleicht bist Du argumentativ so stark, dass sie dann letztendlich soweit manipuliert sind, dass sie zugeben, einen Blödsinn gesagt zu haben und sich dann doch gegen ihren Willen mit Dir treffen. Möglicherweise sind Dir Deine Bekannten nicht gewachsen. Das wäre ein Grund dafür, einfach zu sagen: "keine Zeit" und sie haben wieder ihre Ruhe. Bei Deiner "Ex" würde ich sogar sagen, dass dies sehr wahrscheinlich so war.
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Post Mon, 23.Jul.07, 12:24      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

@ Gauloises: ich habe dir eine PN geschickt, du Knuffel Very Happy

Na ja, ich gehe auf deine neuen Punkte mal ein wenig ein. Wink

Man kann nicht nicht kommunizieren: tja, ich weiß schon durch das Feedback meines Umfelds, seitdem ich 15/16 bin, dass ich relativ reif, souverän, selbstbewusst rüberkomme. Und auf Grund meiner Größe auch imposant und autoritär Zunge zeigend.. Allerdings aber auch nicht völlig unweiblich - wie man jetzt vielleicht annehmen könnte Twisted Evil

Was ich den anderen gebe: Verständnis, Akzeptanz, ein offenes Ohr, die Bereitschaft mich auch mit ihren Problemen auseinanderzusetzen und ggf. Lösungsstrategien anzubieten, bei mir kann man sich gut ausheulen, was mir schon einige bestätigt haben, wobei das jetzt natürlich nicht das Ziel des Ganzen sein sollte... also was ich sonst noch als Feedback mal bekommen habe von Nachhilfeschülern und Freunden ist: dass sie sich bei mir alle so verstanden und aufgehoben fühlen würden, z.T. sogar wie beim Therapeuten oder bei einer Mutter.
Irgendwie war ich im ersten Moment entsetzt darüber - aber kann ich mir gut vorstellen! Embarassed

Quote:
Das wundert mich nicht. Ich will nicht die ganze Zeit auf Dir herumhacken, aber ich kann nicht im Geringsten die Bereitschaft Deinerseits erkennen, über Dich selbst nachzudenken - sondern nur über die anderen.

Hmmmm... ich habe ja auch nicht behauptet, ich machte selbst nie irgendwas falsch. Rolling Eyes Aber ich habe es an mir selbst noch nie festgestellt, dass ich mir die Kontakte wg der mangelnden Bereitschaft, wg des zu wenigen bei anderen Meldens usw. zerstöre. Also das ist mir in jedem Fall noch nie vorgeworfen worden.
Woran es insgesamt so gescheitert ist:
- es hat sich nach einiger Zeit einfach auseinandermanövriert
- Missverständnisse
- ich hatte auf Grund der unterschiedlichen Bedürfnisstruktur oftmals auch keine Lust mehr
- hatte bei einigen das Gefühl, man könne ihnen nicht trauen (aber das waren nur 2)

Meine ex-beste-Freundin Nun, sie hat bei uns ständig von Freundschaft gesprochen, genau wie Space das mit ihrer besten Freundin erlebt.
Aber sie selbst hatte psychische Probleme und wollte wohl auch mehr ihre Ruhe haben, vieles mit sich alleine abmachen usw. Das sind für mich auch gar nicht die primären Gründe... all das führt nicht zwingend zum Scheitern des Kontaktes... woran es gescheitert ist, ist aber offenkundig, oder nicht?
Ich will selber mehr Kontakt - das ist der Punkt. Und habe auch keine Lust, nur alleine rumzuhängen und niemanden zu haben, mit dem man irgendwie rumalbern, lachen, philosophieren kann oder wie auch immer...

Quote:
Ich kann mir vorstellen, dass es für viele einfach zu mühsam ist, sich mit Dir darüber auseinanderzusetzen. Vielleicht bist Du argumentativ so stark, dass sie dann letztendlich soweit manipuliert sind, dass sie zugeben, einen Blödsinn gesagt zu haben und sich dann doch gegen ihren Willen mit Dir treffen. Möglicherweise sind Dir Deine Bekannten nicht gewachsen. Das wäre ein Grund dafür, einfach zu sagen: "keine Zeit" und sie haben wieder ihre Ruhe. Bei Deiner "Ex" würde ich sogar sagen, dass dies sehr wahrscheinlich so war.

Tja, so scheint das meinen vier sehr guten männlichen Freunden auch zu gehen, weil die auch alle nicht gerade den ultimativen Freundeskreis haben.
Also von allen vier habe ich das Feedback bekommen bzw. weil ich sie auch mal gefragt habe, dass ich sie nicht überfordere und ihnen der Kontakt mit mir auch nicht zu viel sei.
Ich habe, seitdem ich denken kann, das Gefühl, die Leute mit dem, was ich sage und tue, zu überfrachten und z.T. sogar zu schrecken... obgleich das nicht meine Intention ist.

LG
EKS
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Post Mon, 23.Jul.07, 12:31      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

was ich sonst noch so an mir selbst feststelle ist, dass ich einen unheimlichen Psychologie-Tick habe... und vieles auch nur noch psychologisch und pägagogisch sehe... Embarassed Aber mein Umfeld (der Verein, die Dozenten, meine Freunde) färben da auf mich auch nicht gerade wenig ab...
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Post Mon, 23.Jul.07, 13:27      Re: Keine Zeit als Zeichen für Desinteresse? Reply with quoteBack to top

Ich habe Dir auch eine pm geschrieben. Mein letzter Beitrag (noch zu Deinem vorherigen Beitrag) war viel zu lang, dann wollte ich ihn splitten, doch dann war er unwiderruflich verschwunden Evil or Very Mad
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