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blue77
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Post Mon, 16.Jul.07, 23:39      Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hi,
ich habe eigentlich fast regelmäßig ab dem späten Nachmittag zunehmend heftige Depressionen. Früh fühle ich mich ok, aber aufgrund der heftigen und langjährigen Depressionen mußte ich meinen Job aufgeben und bin in Frührente. Es war unmöglich, noch zu arbeiten.
Wie gesagt, der 2.Teil des Tages ist bei mir fast immer schmerzhaft-ich habe zu nichts Lust, möcht am liebsten nur sterben, und alle Kleinigkeiten strengen mich enorm an. Irgendwann hatte ich dann so drauf reagiert, daß ich Tabletten nehme, um länger schlafen zu können, (bin fast schlaf-süchtig. Beim Facharzt und in Therapie bin ich schon länger, wurden auch schon sämtliche ADs ausprobiert. Wirkung fast nichts.
Ich war in dem Job sehr unglücklich, bin froh, da raus zu sein.
Es hätte mich noch umgebracht.
Etwas stabilisiert mich, wenn ich nach dem Aufstehen jogge, aber abends, wenn die heftigen Depris da sind, krieg ich das nicht auf die Reihe.
Nichtmal fernsehen oder lesen. Ein "Morgenmensch" war ich allerdings schon immer, lange vor den depressiven zeiten.
Da ich lange sehr einsam war, habe ich mich kürzlich um neue Bekannte bemüht, aber nur lockere und wenige Freundschaften.
Die Therapeuten sagen, das rührt aus meiner recht dramatischen Kindheit her, die Depris, weiß ich mittl.auch, hilft mir aber nicht weiter.
Bei den derzeitigen heißen Temperaturen bleibe ich am liebsten im Bett-Klimaanlage an, da ich hitze sehr schlecht nervlich vertrage.
Aber wie gesagt, wer kennt das mit der "Abenddepression" und hat Erfahrungen damit, was man da tun kann?

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Dependent
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Post Tue, 17.Jul.07, 10:32      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hallo Blue,

ich kenne auch die Abenddepression, wenn auch in abgeschwächter Form. Man ist dann als Single oft so alleine mit sich, spürt die Einsamkeit viel deutlicher, während der Tag doch einige Kontakte und Abwechslung und somit Ablenkung mit sich bringt. Die abendliche Verstimmung ist übrigens typisch für das, was man früher "neurotische Depression" genannt hat (heute Dysthymia), also bei chronischer depressiver Verstimmtheit, während die "endogenen Depressionen" (stärker, aber meistens phasenhaft) meist ein Morgentief mit sich bringen.
Ja, ich habe auch öfter das Bedürfnis, einfach vom früheren Abend bis zum Morgen zu schlafen, nehme, wenn es mir sehr schlecht geht, auch mal Tabletten. Ab und zu bin ich aber abends auch unterwegs, so dass die kritische Zeit gut überbrückt wird. Kannst du dir nicht auch für abends etwas vornehmen? Am besten einen festen Termin, Sport, einen Kurs etc. Ansonsten: Was fehlt dir in deinem Leben? Was nimmt dir die Lebenslust? Bei mir ist es der fehlende Partner - aber es ist sehr schwer für mich, einen zu finden...

Lg, Dependent
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Hiob
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Post Tue, 17.Jul.07, 13:29      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hallo.

Wenn du dir deinen Tag wie ein ganzes Leben vorstellst. Am Anfang war die Unschuld da, es bestanden keine Bedingungen dafür, dass du leben darfst. Du warst einfach da. Vielleicht wie ein Blümchen, einfach nur schön oder wie eine junge, neugierig vorwärtstapsende Katze. Und die Lebenslust mag im reinen spielerischen Entdecken und dich ausdrücken, im gestalten und im staunen vorhanden gewesen sein...und später, vielleicht am Vormittag, durch all die Anforderungen und Vergleiche, die Wertungen und die Besserwisser so nach und nach abhanden gekommen sein. Als der Mittag kam, warst du vielleicht bereits völlig erschöpft, von all dem, was du hättest bis dahin gemacht haben sollen. Die Rücken und Hände schmerzten, du hast dich gefragt, ob du denn als Katze wirklich ein Nutztier bist und warum du aber „bellen und Männchen machen“ sollst, warum du dich verkleiden sollst

Und im weiteren Verlauf des Tages, des Lebens, ist bereits so viel Zeit vergangen, dass du zurückschaust und bereits Sachen siehst, die alle hätten anders laufen müssen und vor dir liegt nurmehr der Abend mit dem was alles noch unerledigt ist und was alles nicht mehr möglich scheint. Die Angst hat sich dick und rund genährt, dein Seelchen ist jedoch verhungert. Du sitzt immernoch allein da und das schwindende Licht macht es einfacher, sich zu verstecken und schwerer gefunden zu werden...

Hast du dich schon mal gefragt, warum dein schweres Gefühl sich erst im Laufe des Tages so bedrückend anfühlt. Vielleicht sind all deine Versuche, dir das Leben zu holen nur nach den Versuchen gestaltet, die die anderen dir vorgaben? Vielleicht Treffen deren Bemühungen auf dich garnicht zu? Vielleicht ist es garnicht möglich, mit dem was andere dir raten und verlangen, zufrieden und fröhlich zu sein? Vielleicht versuchst du einfach mal ein paar Parallelen, zwischen deinem Tagesablauf und deinem Leben zu erkunden. Ich schreibe das hier absichtlich so verwurschtelt.

Vielleicht ist das neugierige Kätzchen bei dir am Morgen noch da. Aber dann. Das Leben der anderen und dessen Wirkung auf dich, mit ihrem ziehen und zerren, mit ihrem besserwissen und manipulieren, vielleicht hat es dir dann einfach die Luft genommen und vielleicht IST deren Leben einfach so sinnlos und leer, wie du es empfindest. Daraus kann man ja etwas ableiten, man kann die kleine wuschlige staunende Katze anschaun.

Ich finde es sinnvoller, sich mit solchen Sachen auch zu beschäftigen, alsdass du versuchst, nur deine Zeit totzuschlagen oder dich abzulenken. Das machen die anderen mit ihrem Rackern im Büro und mit ihren lieblosen Beziehungen. Es ist ein Grundsatzproblem.

Vielleicht hat es sich bei dir jetzt schon so weit zugespitzt, dass du merkst, es macht keinen Sinn, das Leben so mechanisch anzugehen, wie die Menschen um dich herum. Ich vermute, die anderen würden deine Einsamkeit und deine Mutlosigkeit auch spüren. Aber sie sind abgelenkt, betäubt. Vielleicht hast du durch deine Krankheit die Möglichkeit und die Motivation, das alles genauer anzuschaun.
„Ein bisschen Struktur“ in den Tag bringen mag in Krisensituationen helfen, aber es bringt keine Lebensfreude. Die Katze brauchte keinen Lebenswillen und kämpft nicht, um zu leben. Sie ist einfach nur da. Vielleicht kuckst du mal, wo sie gerade ist. Manches Kätzchen hat sich einfach nur versteckt, hinter versteinerter, unfühlbarer Angst.

Viele Grüße
Hiob
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blue77
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Post Wed, 18.Jul.07, 22:53      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

hallo ihr beiden,
Wink
danke für Eure Beiträge.
@dependand
bei Dir scheints sehr nachvollziehbar, Verlusterfahrung eines Partners, das abends deutlich wird.
Ich selbst hatte trotz meiner 30 Jahre noch nie einen Partner, deshalb kenne ich eigentlich nur Einsamkeit. In der Therapie versuche ich Freundschaften aufzubauen, aber Partner? Da haperts schon am Kennenlernen. Du machst es ja manchmal wie ich, die kritische Zeit "überschlafen".
Heute hatte ich abends Dauerlauf gemacht, ging danach in die kalte Shocked Badewanne-hat etwas geholfen.Aber da ich früh schon renne (brauch das so) sehe ich derzeit keinen Ausweg, als es abends auch zu tun.Zum weggehen bin ich zu platt, das einzige, was hilft, ist Sauna, aber nat.nicht um die Jahreszeit.

@Hiob
Deine Geschichte mit der Katze klingt sehr anschaulich, habe mir zB. auch oft überlegt, den Tagesablauf mit meinem Leben zu vergleichen, anfangs der Tatendrang, die Neugier als Kind und dann die Depression, Stillstand als Erwachsener, durch das Leben gelähmt.
In meinem Umfeld sind keine Leute, die mich bedrängen, lebe sehr "frei",

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Post Fri, 20.Jul.07, 13:32      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hallo Blue,

der Grund für deine Depressionen könnte nach dem, was du schreibst, wie bei mir die Einsamkeit sein. Auch ich habe große Probleme damit, eine Paarbeziehung einzugehen. Kannst du sagen, warum es dir nicht gelingt, einen Partner kennenzulernen? Arbeitest du therapeutisch an diesem Problem?
Freut mich, dass du abends einen Dauerlauf gemacht hast, der dir etwas geholfen hat. Hast du das nochmal gemacht? Und schön, dass dir die Sauna hilft. Warum geht das nicht im Sommer - da ist es bestimmt schön leer -, zumal das Wetter ja dieses Jahr auch nicht immer so sommerlich ist...

Lg Dependent
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blue77
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Post Fri, 20.Jul.07, 17:37      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hallo Dependend,
ich habe mich gefreut, daß sich jemand gefunden hat, dem es ähnlich geht.
Zunächst zu Deinen Fragen:
Sauna kann man sich natürlich, wenn man nicht so gut bei Kohle ist, höchstens 2 mal /Woche leisten. Im Sommer reizt mich Sauna nicht so, es sei denn, das Wetter ist schlecht. Oft sind die Depris aber zu stark, um gegen abend noch in die Sauna zu fahren. Und schlecht gelaunt in der Sauna-ist einfach Geldverschwendung.
Das abendliche Joggen wäre ne sinnvolle Sache, allerdings ist der gute alte Schweinehund bei mir recht hartnäckig und wenn ich starke Depris habe, kann ich mich dazu nicht durchringen.
Zu dem vielleicht wichtigsten Punkt: Ja, Einsamkeit ist wie ein rotes Tuch, das sich durch mein Leben gezogen hat und sehr an mir gezehrt hat.
Ich bin von Natur aus zwar keine "Gesellschaftsbombe", aber Einzelgänger nicht. Als Kind war ich extrem ängstlich im sozialen Bereich, hatte sogar Angstzustände, etwas belangloses zu sagen(Angst vor Ablehnung und Spott). Ich hatte mich so sehr zurückgezogen, die Angst ist geblieben.
Als ich mit dem leidigen Job 1998 anfing, wuchsen mir die Sorgen mit dem Job über den Kopf, es ist viel schlimmes dort passiert und es zehrte sehr an mir. Ich wurde depressiv und hatte auch keine Lust/Energie, Freunde zu suchen.
Jetzt, wo ich in Frührente bin, habe ich die Zeit, ich habe eine gute Freundin, und einige flüchtige Bekannte, die aber immer Ausreden suchen, sich mit mir zu treffen, berufl. Streß und so.
Ich hatte auch in der Zeitung inseriert, quasi Bekannte gesucht für Freizeitgestaltung, bekam 7 Zuschriften, einige hatten sich dann nicht mehr gemeldet, einige wollten Sex, dem anderen war ich unsympathisch od.umgekehrt.
Ich denke auch, im Internet ist es leichter, neue Freunde zu finden, aber ich bin nicht son Freak, kenne also die guten Sites für sowas nicht.
Auch ich finde es schwer, einen Partner zu finden, man sagt zwar, daß ich gut aussehe, auch nicht auf den Mund gefallen, aber ich traue mir das einfach nicht zu mangels Menschenkenntnis, weil ich ja lange allein war.
Und da denke ich, daß ich keinen abkrieg, außerdem bin ich ziemlich schüchtern bei Männern, die mir gefallen, hab das mit dem Flirten nicht so drauf und vor allem lerne ich selten Männer kennen, weil ich ja wenig Freunde hab und so nicht zu Partys usw. eingeladen werde.
Wie ist es bei Dir? Ich finde es in Deinem Alter fast leichter als in meinem.
Da suchen viele Menschen einen Partner.
Ich habe auch im Hinterkopf das Gefühl, überall abgelehnt zu werden, manche Therapeuten meinen, das rühre von der fehlenden Mutterliebe, die mir zuteil wurde, her. Aber das hilft mir jetzt nicht.
Weißt Du, abends denke ich oft , gerade am Wochenende an die vielen glücklichen Menschen, die beisammen sind, lachen oder sich lieben.
Und werde dann sehr traurig.

lg Jani

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Chris78
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Post Sun, 22.Jul.07, 22:05      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

blue77 wrote:
Hi,
ich habe eigentlich fast regelmäßig ab dem späten Nachmittag zunehmend heftige Depressionen.

Aber wie gesagt, wer kennt das mit der "Abenddepression" und hat Erfahrungen damit, was man da tun kann?


dieser thread könnte von mir sein
bin auch schon sehr lange single weil ich schon sehr lange depressionen hab wegen Einsamkeit, geringes selbstwertgefühl und anderer persönlichen Problemen
wenn ich spät nachmittags mal wieder in so ner phase bin dann gehe ich bisserl spazieren und auch wenns nur um den häuserblock ist.
leider fehlen mir abends menschen mit denen ich plaudern kann. arbeite immer bis spät abends und komme dann meistens erst um mitternacht nach hause. das tut mir natürlich auch nicht gut.
bin am wochenende schon lange nicht mehr fort gegangen.
ich versuche halt mich immer zu beschäftigen damit ich die Einsamkeit besser ertrage. irgend ein hobby welches man zuhause machen kann.
aber wie gesagt eine kleine runde um den häuserblock oder ein enstpannungstee hilft manchmal oder ein kurzes telefongespräch mit meiner familie hilft auch.
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Post Sun, 29.Jul.07, 15:29      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hi,
ich frage mich, ob es sinnvoll ist, sich immer zu beschäftigen, um die Einsamkeit zu ertragen. Freilich ist es gut, wenn man es kann, ich fühle mich meist aufgr.meiner Depressionen zu gelähmt, um mich zu beschäftigen.
mir kommt es vor, als sei alle Beschäftigung, die ich tue, nur eine Ablenkung von der traurigen Wahrheit, wie trostlos mein Leben ist.
Ist es ein Grund, am Leben zu bleiben, nur der Ablenkung wegen?
Manche Menschen leiden ihr Leben lang und sterben nach einem langem trostlosen Leben. Es ist ein "Tabuthema", aber ich denke manchmal, der Freitod ist eine bessere Lösung als ein Leben in Leid zu führen und dann zu sterben. Ich selbst bin nicht der Typ dazu, hätte nicht den Mut.Will natürlich niemand dazu "ermuntern".
Du hast es offenbar auch erkannt, daß der Hauptgrund für Deine Depressionen die Einsamkeit ist. Und weniger die "Chemie" im Gehirn, wie ich lange dachte.
Der Mensch ist einfach nicht dazu geschaffen, einsam zu sein, und wird dann depressiv. Glaube, diese Reaktion ist normal. Außer den wenigen, die die Einsamkeit bewußt suchen.
Mir fehlen auch sehr oft Menschen, mit denen ich mich unterhalten kann, Gesellschaft, in der geredet und gelacht wird.
Was mich interessieren würde: Hast Du(oder jemand anders, der in der Situation ist) schon versucht, gegen diese Einsamkeit was zu unternehmen, indem man Kontakte sucht?
Mit Zeitungsinseraten ist es ja scheiße, man wird dann auf die Art abgestempelt, " an der muß ja was nicht stimmen, wenn die sowas macht".
lg Blue

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Post Sun, 29.Jul.07, 16:12      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Quote:
von blue77:Ist es ein Grund, am Leben zu bleiben, nur der Ablenkung wegen?
Manche Menschen leiden ihr Leben lang und sterben nach einem langem trostlosen Leben. Es ist ein "Tabuthema", aber ich denke manchmal, der Freitod ist eine bessere Lösung als ein Leben in Leid zu führen und dann zu sterben.


Hallo blue77.
An deiner Stelle würde ich diese Gedanken und Empfindungen nutzen, um intensiver zu schauen, welche Ursachen es haben könnte, dass die Menschen so empfinden. Ich glaube nicht, dass die Natur die Menschen erzeugt hat, um ihnen ein trostloses Leben voller Leid aufzuhalsen, allenfalls ein paar Geistliche haben diesen Unsinn erfunden. Denkbar wäre aber, dass es bestimmte Ursachen hat, warum die Menschen aus dem was da ist, diesen Haufen Elend gemacht haben. Das könnte ein Ansatz für dich sein, zu suchen. Wenn das Leben so blöd ist, dass man es auch besser gleich beenden könne, dann hat sich mir die Frage gestellt, ob ich mir nicht das Leben holen kann, was ich mag. Der Tag nachdem du dich umgebracht hast, dürfte keinerlei Anforderungen an dich stellen, du wärst mit dem was da ist, allein. Vielleicht versuchst du herauszufinden, was damit gemeint sein könnte.

Quote:
Der Mensch ist einfach nicht dazu geschaffen, einsam zu sein, und wird dann depressiv. Glaube, diese Reaktion ist normal. Außer den wenigen, die die Einsamkeit bewußt suchen.


So denken m.E. die meisten Menschen. Und sie folgern daraus, dass sie Beziehungen zu Menschen und Ideen, Zielen und Dingen eingehen MÜSSTEN. Sie versuchen mit allem möglichen, die Einsamkeit zu unterdrücken. Funktionieren die Beziehungen dann nicht, zweifeln sie zuerst an sich und arbeiten an sich.

Was hältst du davon, dass der Mensch vielleicht nun mal ab da, wo er sich selbst als Individuum erkennt, allein IST? Wie und wozu soll man daran herumlaborieren? Meinst du es ist einem einzigen Menschen gelungen, mit einem Partner, mit einem angesehenen Job als Herdenführer, mit Gott oder mit der Idee von Marxismus oder Gerechtigkeit nicht mehr einsam zu sein? Ich würde, bevor ich weiterrenne und mich so teuer wie möglich auf diesem Partnermarkt verkaufe (und da eine Niederlage nach der anderen kassiere), erstmal schauen, ob das Versprechen, was mit dem Partner im Kopf existiert, realistisch ist. Nur weil alle herumhetzen und dies und jenes versuchen, um die Einsamkeit nicht mehr zu spüren oder einen Sinn zu erschaffen, bedeutet das nicht, dass es einer geschafft/gefunden hätte. Vielleicht ist ganz einfach dieser ganze Käse garnicht nötig? Vielleicht ist schon alles da? Hmm. Solange ich vor der Einsamkeit weglaufe, und meinem nächsten versuch, glücklich zu werden, nachlaufe, bin ich immerzu am rennen.

Wahrscheinlich muss man es einfach mal ausprobieren, was geschieht, wenn man sich einfach nur hinsetzt und nichts tut. Rolling Eyes

Hiob
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Post Sun, 29.Jul.07, 16:50      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

Hi!!! an euch alle!!! Hallo!

wir könnten ja abends alle miteinander telefonieren oder uns treffen.ich glaube dann würde es uns allen besser gehen Wink Very Happy

ich kann mich da nur anschließen.icvh dachte,das nur ich das problem habe.ich hab es meist wenn ich langsam zu bett gehen will oder ebend aabends.früher war das bei mir immer ganz schlimm.
hab dann meist thriller oder sowas geguckt um mich abzulenken.seltsame idee...ich weiss,aber es half irgendwie.

ab u.zu hab ich das immer noch.ich fühl mich abends auch recht einsam...denn ich wohn auch in einem sehr kleinen ort u.da werden ab 18 uhr die bürgersteige hoch geklappt Laughing

wenn man dann noch mal spazieren gehen will um jmd.treffen zu wollen,trifft man meist nicht irgendeinen menschen Shocked
deshalb bleib ich meist dann zuhause.und dann kommt das einsamkeitsproblem bzw.depression...furchtbar Confused Rolling Eyes
Gruß-Dorn

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Nichts ist so wirklich schlimm. Das Denken macht es erst dazu. Wink
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Post Fri, 03.Aug.07, 8:53      Re: Abenddepression-wer kennt das? Reply with quoteBack to top

blue77 wrote:
Hast Du(oder jemand anders, der in der Situation ist) schon versucht, gegen diese Einsamkeit was zu unternehmen, indem man Kontakte sucht?
Mit Zeitungsinseraten ist es ja sch***, man wird dann auf die Art abgestempelt, " an der muß ja was nicht stimmen, wenn die sowas macht".
lg Blue


Probiert hab ich es oft über das Internet. hat aber genauso wenig funktioniert.
zusätzlich zu meinen Depressionen hab ich oft Hemmungen weil ich so richtig schön behaart bin. Da denke ich mir dann immer dass mich eh jede deswegen abstoßend finden würde. Das drückt natürlich auf mein Selbstbewußtsein.
Meine Therapeutin hat mir als Hausaufgabe mitgegeben dass ich jeden Tag mir was Gutes tun soll, Kleinigkeiten und wenns nur Kaffe trinken ist damit ich nicht immer zu Hause rumhocke und vereinsame. Aber ein Rezept hab ich leider auch nicht gegen Einsamkeit weil ich erst mal lernen muß mich selber zu akzeptieren und zu mögen.
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