Kommunizieren schwierig

neu an Bord! 2 de W, 30

Hallo, ich muss mich hier einfach mal über meine Situation austauschen, vielleicht gibt es ja jemanden, dem es ähnlich geht, bislang hat mich, glaube ich, noch keiner richtig verstanden.

Es klappt einfach nicht mit anderen Menschen, ich komme da nicht zurecht.
Dabei ist es egal, ob es bei der Arbeit, im Bekanntenkreis oder unter Fremden ist. Ich mache mich irgendwie immer lächerlich oder unbeliebt. Oder die Leute wissen einfach nichts mit mir anzufangen.
Wenn ich mit anderen zusammen bin, bin ich immer diejenige, die am wenigsten sagt, und zwar so, dass es schon peinlich auffällt, und wenn ich was sage, dann kommt es öfter mal ein bisschen dumm rüber.
Oft fällt mir einfach nichts ein, und ich wundere mich (und bewundere) dann immer, wie andere einfach so drauflosreden und woher sie die ganzen Einfälle haben.
Früher habe ich überhaupt nicht kapiert, wieso sich die anderen immer besser unterhalten konnten und schneller Freundschaften geschlossen haben und was ich falsch mache.
Jetzt denke ich, dass es daran liegt, dass man sich auch mehr für seine Gesprächspartner interessieren und auf sie eingehen muss. Nur weiß ich nicht, wie ich das konkret umsetzen soll (z.B. bin ich mir oft nicht sicher, ob ich jemanden etwas fragen darf oder, ob ich ihm damit zu nahe trete). Außerdem muss ich gestehen, dass oft wirklich kein Interesse da ist.
Aber das ist nicht nur beim Sprechen so, ich habe auch immer große Mühe mit schriftlichen Texten, selbst mit einer harmlosen privaten E-Mail, entweder weil mir nichts einfällt oder weil ich nicht bin, ob man das so schreiben kann.
Es ist auch schon mal vorgekommen, dass mir jemand gesagt hat, ich würde zu wenig von mir erzählen, aber ich hatte diesen Eindruck gar nicht.
Außerdem denke ich, dass es mir schwer fällt, eine Situation einzuschätzen und mich danach zu verhalten. Deswegen bleibe ich lieber im Hintergrund und warte erst mal ab. Aber ich bin auch immer sehr unsicher, was auch so rüber kommt und meinem Alter überhaupt nicht angemessen ist.
Und genau das ist das Problem: ich habe irgendwie das Gefühl, immer schon in meiner Entwicklung zurückgewesen zu sein, was noch dadurch verstärkt wurde, dass ich zu wenig mit anderen Menschen zusammen war und zu wenig erlebt habe.
Ich komme einfach nicht weiter im Leben, finde keinen Freund, und auch beruflich weiß ich, nachdem ich mein Studium abgebrochen habe, nicht so recht, was ich stattdessen machen soll bzw. werde nicht genommen.

Helferlein 92 München W, 30

Hallo Milena,

dir mangelt es offensichtlich an Selbstbewusstsein.

Du bist anscheinend ein ruhiger und zurückhaltender Mensch. Selbstbewusst zu sein heißt jetzt nicht, dass du dich ändern sollst und musst zu einem offenherzigen, auf jeden zugehenden und redelustigen Menschen.
Es heißt mehr dich so zu akzeptieren wie du bist.
Bist du eher der stille, zurückhaltende Typ – Toll, viele finden das gerade sympathisch!
Auch wenn du es vielleicht nicht vermutest.
Ich mag ruhige, zurückhaltende Menschen zum Beispiel lieber (auch wenn sie aus Unsicherheit ruhig sind) als solche, die mit der Tür gleich in Haus fallen und die in jeder Situation eine schlagkräftige Bemerkung bereit haben.
Klar das ist meine Meinung, und viele werden dich vielleicht ablehnen, weil du ruhig bist. Aber genauso viele werden dich mögen, weil du ruhig bist. Das ist einfach von Mensch zu Mensch verschieden.

Und das Ziel, dass dich jeder Mensch mag, kannst du sowiso nicht erreichen. Rolling Eyes

liebe Grüße
paris

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Hallo Milena,

Wie es @paris auch schon geschrieben hat, du scheinst generell ein zurückhaltender und eher introvertierter Mensch zu sein. Daran ist nichts schlechtes, ich finde es sogar sehr symphatisch bin ja selbst so. Klar stechen die extrovertierten Menschen mehr hervor, aber da steckt oft nicht viel dahinter, bloß das wenige was sie haben wird mit einem großen Getöse und auf sehr wichtig inszeniert. Also, mehr Schein als Sein aber es wirkt.
Ja, diese Smalltalkfähigkeit hat nicht jeder Mensch, manche schaffen es sogar ihren weichen Stuhlgang am Morgen auf einer Party zum wichtigen Thema zu machen, ja warum denn nicht. Wink

Dennoch auch die "leiseren" Menschen haben ihre Vorzüge und Qualitäten und wer kein Interesse zeigt diese zu entdecken ist selbst schuld. Wink

Hast du schon mal was vom "Johari Fenster" gehört? Ich leg dir hier einen Link, das könnte für dich interessant sein.

Ansonsten kann ich mit dem Posting von @paris nur anschliessen.
Einen interessanten Link zum Thema passend gibt es hier im Forum auch noch "Männer und ruhige Frauen"

LG, comus

sporadischer Gast 27 asdfasdf M, 20

Ich habe das selbe Problem aber ich leide sehr darunter

Forums-InsiderIn 304 schweiz W, 36

Milena_ wrote:

Es klappt einfach nicht mit anderen Menschen, ich komme da nicht zurecht.
Dabei ist es egal, ob es bei der Arbeit, im Bekanntenkreis oder unter Fremden ist. Ich mache mich irgendwie immer lächerlich oder unbeliebt. Oder die Leute wissen einfach nichts mit mir anzufangen.
Wenn ich mit anderen zusammen bin, bin ich immer diejenige, die am wenigsten sagt, und zwar so, dass es schon peinlich auffällt, und wenn ich was sage, dann kommt es öfter mal ein bisschen dumm rüber.

immerhin ist deutsch deine muttersprache da du keine mühe in deiner muttsprache auszudrücken.
vielleicht bist du oft unsicher wie du den menschen gegenüber umgehen musst.
ich finde auch sehr mühsam wenn leute mich nicht zuhörenwerde ich oft sehr wenig kontakt mit ihnen haben.und ich mache ihnen aufmerksam wenn du mich nicht zuhörst höre ich dich auch nicht zu.es gibt manche in dieser situation werden sie bewusst und ändern ihre verhalten.wenn nicht lass das sei so man kann sie leider nicht ändern.

Quote:

Oft fällt mir einfach nichts ein, und ich wundere mich (und bewundere) dann immer, wie andere einfach so drauflosreden und woher sie die ganzen Einfälle haben.

sie haben andere charakter als du.
oder es gibt leute haben routine kontakt mit leuten u sind gewöhnt mit den fremden leuten losgehen.

Quote:

Es ist auch schon mal vorgekommen, dass mir jemand gesagt hat, ich würde zu wenig von mir erzählen, aber ich hatte diesen Eindruck gar nicht.

wenn er oder sie mehr von dir wissen willst,probierst du mehr mitihm/ihr mehr von dir erzählen.
natürlich darfst du auch mehr fragen stellen zu ihm/ihr gegenüber.

ich bin auch ein mensch die nicht gern auf die bühne steht,die lieber zuerst den menschen beobachten,abwarten u zur gelegenheit vielleicht mal mit jemandem ansprechen da ich sehr mut brauchen muss.
aber zu hause nützl es nicht zuwarten bis jemandem kommt sondern gehe ich lieber in einem verein und es gibt mal eine gelegenheit bin ich von den bekannten eingeladen worden die andere bekannten haben u von dort gibt es möglichkeit unter den leuten mischen und schaue mal was leute für ein thema interessieren.
es ist ein grundlage den menschen kennenlernen.

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Zitat: ... was noch dadurch verstärkt wurde, dass ich zu wenig mit anderen Menschen zusammen war und zu wenig erlebt habe ...

Ich glaube auch, dass dir vor allem die Übung fehlt. Und ich glaube auch, dass man sowohl als ruhiger als auch als extroviertier Mensch sich bei anderen beliebt oder unbeliebt machen kann. Es kommt doch eher auf das "Wie" an. Den einzigen Vorteil, den extroviertierte Menschen in jedem Fall haben, ist, dass man ihnen mehr vertraut, weil man durch ihr vieles Gerede zu wissen glaubt, wie sie zu einem stehen.

Helferlein 59 deutschland W, 19

Hallo Milena,
mir geht es ungefähr genauso wie dir, ich bin immer nur still, sage nie ein Wort, es geht einfach nicht. Die Ablehnung der anderen Menschen macht das nur noch schlimmer, man wird immer unsicherer. Ich habe es in meinem Leben sehr selten bis kaum erlebt, dass man mich mochte, weil ich ruhig bin. Manchmal denke ich von vornherein, dass man mich hasst, obwohl man mich noch gar nicht kennt und traue mich dann gar nicht mehr, mit irgendwem zu reden, ich traue mich nicht mehr zu lachen, weil ich mir einbilde, die anderen würden mich gleich ablehnen und es sich nicht mehr lohnt, irgendwelche Versuche in Richtung Gespräch zu starten.

Quote:

Jetzt denke ich, dass es daran liegt, dass man sich auch mehr für seine Gesprächspartner interessieren und auf sie eingehen muss. Nur weiß ich nicht, wie ich das konkret umsetzen soll (z.B. bin ich mir oft nicht sicher, ob ich jemanden etwas fragen darf oder, ob ich ihm damit zu nahe trete).

Ich habe auch oft eher wenig Interesse an Menschen, vor allem, wenn ich sie länger kenne. Ich möchte das gar nicht, es kommt meist mit der Zeit, ich habe Angst, die Person könnte Anstoß daran nehmen, wenn ich sie etwas über ihr Privatleben frage. Dabei ist es wohl umgekehrt, und zwar so, dass ich Angst habe, zu viel von meinem Privatleben preiszugeben, weil ich das Gefühl habe, mein Leben ist so schrecklich langweilig und auch irgendwie peinlich, weil ich auch eher wenig unternehme.

Quote:

Deswegen bleibe ich lieber im Hintergrund und warte erst mal ab.

Das mache ich auch. ich warte immer so lange ab, bis es zu spät ist, in die Unterhaltung einzusteigen.

Hattest du das Problem eigentlich schon immer oder erst seit einer bestimmten Zeit?

Lg

Forums-InsiderIn 339 Hessen W, 50

Hallo Milena,

Quote:

Ich mache mich irgendwie immer lächerlich oder unbeliebt. Oder die Leute wissen einfach nichts mit mir anzufangen.

Wie erkennst du das? Sagen dir das die Menschen so oder ist das eine Vermutung deinerseits?

lg
vita

sporadischer Gast 29 Niedersachsen W, 20

Hallo Milena,
ich habe auch das Problem bei mehr als einer Person etwas zu sagen.
Anstatt gar nichts zu sagen, gebe ich dann oft irgendetwas von mir (meistens nur ein satz). Ich habe ziemliche Schwierigkeiten etwas (lustiges) zu erzaehlen und dabei auch richtig weit auszuholen, ohne mich total befangen zu fuehlen und immer zu darauf zu achten, wie meine Zuhoerer reagieren. Ich kann auch nicht unbeschwert lachen und mir ist erst vor einiger zeit aufgefallen, dass ich extrem selten laut lache (oft bin ich so auf mich selbst, meine Wirkung auf andere fixiert, dass ich mich auf den Inhalt des Gespraechs gar nicht mehr konzentrieren kann und auch gar nicht wiess ob ich das was der andere sagt wirklich witzig finde). Statt dessen setze ich, wenn ich verunsichert bin ein Dauerlaecheln auf.

Es gibt viele die meine unsicherheit ausnutzen, ich wiederrum lasse mir (wohl aufgrund des fehlenden selbstwertgefuehls) immer sehr viel gefallen lassen habe (manchmal merke ich das erst, wenn die person mich von einer sekunde auf die andere schlecht behandelt oder sich ueber mich lustig macht).
Bisher hat mir geholfen, dass ich immer mind. eine feste Freundin hatte, die mit Tipps gegeben und mich bei anderen in ein gutes Licht gerueckt hat (was natuerlich auch manchmal von dieser besten Freundin abhaengig macht). Ich habe gehofft, dass ich meine Unsicherheit und Schuechternheit mit der Zeit etwas ueberwinden wuerde, aber irgendwann kommen doch immer wieder situationen oder bemerkungen, wo ich das gefuehl habe ich habe mich ueberhaupt nicht weiterentwickelt und alles war nur Einbildung.

Ich glaube es ist echt wichtig, dass man immer wieder mit anderen versucht zu kommunizieren (Uebung) und sich durch Feedback und Freizeitaktivitaeten (Sport!) selbstvertrauen holt. Ich habe ueberlegt mit einer Therapie anzufangen.
Lieben Gruss und alles Gute Wink

neu an Bord! 2 de W, 30

Birbri wrote:

Hattest du das Problem eigentlich schon immer oder erst seit einer bestimmten Zeit?

Das war schon immer so. Schon im Kindergarten habe ich nur wenig und auch nicht so gern mit anderen Kindern gespielt.

vita wrote:

Wie erkennst du das? Sagen dir das die Menschen so oder ist das eine Vermutung deinerseits?

Doch, ich wurde schon oft darauf angesprochen, dass ich mehr aus mir rausgehen soll und dass das nicht so gut ankommt.
Aber man merkt es auch der Reaktion, wenn jemand z.B. genervt ist oder wenn jemand weniger mit mir spricht als mit anderen oder als zu Anfang als er mich noch nicht so kannte.

Ich glaube auch irgendwie, dass es nicht nur an Zurückhaltung und Unsicherheit liegt, denn ich kenne einige Leute, die auch so sind, aber die können sich trotzdem besser unterhalten und kommen sympathischer rüber.

julia xyz wrote:

Ich glaube es ist echt wichtig, dass man immer wieder mit anderen versucht zu kommunizieren (Uebung) und sich durch Feedback und Freizeitaktivitaeten (Sport!) selbstvertrauen holt.

Ja, das denke ich auch, aber es ist halt schwierig, wenn man sich nicht traut und nicht so recht weiß, wie man andere fragen soll, was zu unternehmen.

Helferlein 116 zu hause M, 20

Milena_ wrote:

Wenn ich mit anderen zusammen bin, bin ich immer diejenige, die am wenigsten sagt, und zwar so, dass es schon peinlich auffällt, und wenn ich was sage, dann kommt es öfter mal ein bisschen dumm rüber.

bin mir ziemlich sicher, dass es nicht dumm rüberkommt. und auch nicht peinlich auffällt. auffallen wird es schon, aber nicht peinlich. das kommt dir nur so vor, weil du so unsicher bist.

Quote:

(z.B. bin ich mir oft nicht sicher, ob ich jemanden etwas fragen darf oder, ob ich ihm damit zu nahe trete)

man darf fast alles fragen. wichtiger ist, wie man fragt. ich kenne jemanden, der ist so unglaublich offen und freundlich dabei, dass er sich innerhalb von 5 sekunden mit einer gruppe türken, die ganz unter sich in einer geschlossenen runde saßen, in einer dönerbude angrefeundet hat. und das ist kein stück übertrieben! ich kenne niemanden der so schnell zugang zu fremden findet.
dein kommunikationsproblem resultiert aus deinem mangelnden selbstvertrauen, aber damit sag ich dir sicher nix neues. da hilft eigentlich nur sein "ich" aufzubauen. ist langwierig, aber lohnt sich. gibts dazu auch unzählige threads hier im forum. evtl. solltest du auch dein selbstwertgefühl aufbauen. auch dazu gibts schon unzählige beiträge hier. nutz mal die suchfunktion, da findeste bestimmt was brauchbares.

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Hallo Milena,

schön wieder einmal von dir zu hören.
Was ich dir noch sagen möchte, es gibt Selbsthilfegruppen, in denen man voneinander sehr viel lernen kann und man hat den Nebeneffekt, dass man nicht alleine ist.
Was hältst du davon?

Auch die Krankenkassen bieten eine Art Gesprächstherapien an, die Themen- oder Diagnose-bezogen zusammengestellt sind. Da lernst du andere Menschen kennen, die ebenso schüchtern sind wie du und lernst zuerst einmal miteinander zu kommunizieren, bevor du das in der Gesellschaft dann anwenden kannst.

Alles Liebe
Sonnefrau

sporadischer Gast 17 wien W, 21

Ich hab ein ähnliches Problem. Bin ziemlich unsicher, hab nicht grade viel Selbstvertrauen wodurch es mir auch schwer fällt Kontakt zu anderen aufzubauen...

Hab auch schon mal geschaut ob es für so etwas Selbsthilfegruppen gibt, allerdings habe ich keine gefunden! Kennt irgendwer welche in Wien? Ich glaube nämlich, dass es mir schon gut tun würde mal über das Problem mit anderen zu reden und wies denen so ergeht, aber eben von angesicht zu angesicht... das wäre denk ich ein wichtiger schritt, weil ich sonst niemanden anvertrauen kann, was eigentlich in mir vorgeht. vor andern leuten tu ich so, als wär eh alles in ordnung, obwohl mich ziemlich viel belastet, aber vor freunden etc. will ich nicht in selbstmitleid oder so verfallen. zumind. würde das sicher so rüber kommen. denk mir immer wenn ich wen davon erzähle, hält der mich für irre zwinkernd..

bei leuten denen es so ähnlich wie mir geht, wüsste ich, dass die mich einigermaßen verstehen können.

Vielleicht kennt hier ja irgendjemand SHG im Raum Wien oder ist sogar bei einer. Wär echt dankbar für jeden Tipp.

Lg

neu an Bord! 3 Wien M, 22

Dieser Thread liest sich wie mein eigenes Tagebuch. Auch ich hatte immer schon Probleme damit Freundschaften zu knüpfen.
Ich bin einfach ein ruhiger Mensch, jemand der seine Anlaufzeit braucht und dafür auch bereit ist sich mehr Zeit für andere zu nehmen. Woran das liegt weiß ich nicht, ich bin als Jüngster von vielen Geschwistern aufgewachsen, an mangelnder Übung liegt es also vermutlich nicht.
Die zwei Schwestern denen ich am nähesten stehe sind beide sehr Extrovertiert, sie hatten immer große Freundeskreise und waren sehr beliebt. Durch die beiden war ich auch immer ziemlich bekannt unter anderen Jugendlichen, ich war "der kleine Bruder von den beiden".
Beim Freundeskreis der älteren meiner Schwester hab ich mich immer wohler Gefühlt, ihre Freunde waren älter, ich hatte nie die Angst davor eas falsch zu machen da es ja völlig offensichtlich war, dass ich jünger und damit anders bin. Meine Schwester war immer stolz auf mich, fand mich witzig auf Grund meiner Pubertären Art.
Meine andere Schwester (die meine Kindheitsspielpartnerin war), hat ständig versucht mich zu verändern, sie wollte mich einkleiden, mir einreden welchen Blick ich draufhaben soll wenn ich einen Raum betrete und hat ständig gesagt "rede mehr, du bist nicht locker, sei lockerer" etc. etc..
Meine Schwestern sind beide ausgezogen und ich war schließlich alleine mit meinen Eltern im Haus. Ich hatte schon auch meinen kleinen Freundeskreis, dieser war aber auch nicht wirklich mein eigener, es ist sicher bemerkenswert dass ich niemals die Telefonnr. eines dieser Freunde besessen habe. Denn in Wahrheit waren sie die Freunde meines besten Freundes.

neu an Bord! 3 Wien M, 22

Das Gras rauchen hat mich immer mehr genervt, ich habe mich ständig gezwungen gefühlt mit zu rauchen, ich hatte eigentlich nie meine Spaß dabei, fühlte mich auch selten lustig, bin nur immer total abgedriftet, habe meine inneren Monologe nur noch deutlicher geführt bis mir schwindlig wurde und ich gegen Ende fast immer kotzen musste.
Ich hatte wieder das Gefühl ich enttäusche jemanden und habe immer mehr Abstand zu allen Leuten genommen.
Meine Rolle in der Gruppe war jene eines Clowns, ich war tatsächlich lustig, ich wollte immer einer von den lustigen sein (wie mein großer Bruder), bin aber draufgekommen, dass die mich einfach nur "krank" und "skuril" gefunden haben und mich eher ausgelacht haben.
Ich hatte (manchmal immer noch) das Gefühl mein Mund ist eine Art Schlauch aus dem, wenn denn etwas rauskommt, es einfach nur eine riesen Portion dunkle scheiße ist.
Mit Frauen hatte ich sowieso meine Probleme, eigentlich haben sie mich ja richtig geliebt, sie fanden mich süß und haben mir gesagt sie hätten gerne einen Freund der so ist wie ich. Allerdings nicht mich, (auch die Freundinnen meiner Schwestern haben immer gesagt sie wollen mal einen wie mich heiraten, wenn ich 19 bin soll ich sie anrufen, da war ich vielleicht 14) Ich glaube auch, dass ich eigentlich ganz fesch war, etwas dünn vielleicht. Ich bin mir aber richtig hässlich vorgekommen (eine Zahnspange hatte ich auch)
Aber intim bin ich nie geworden, ich war mit 18 immer noch ungeküsst.
Meine einzigen "Erfahrungen" auf diesem Gebiet waren jene in denen ich mich unter Alkohol (deswegen war ich lockerer) von einem Mädchen beißen ließ, in den Arm, in Lippe... So fest bis es geblutet hat..
Ich habe diesem Mädchen angesehen wie leid es ihr getan hat, das tat mir wiederum leid. Aber ich wollte einfach so gerne Körperlichen Kontakt zu ihr haben, wollte ihr zeigen wie wenig schmerz ich empfinde...

ich habe immer versucht entweder total krank, oder wenigstens witzig zu sein. geredet habe ich trotzdem immer wenig..

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Dann kam das Ende der Teenager zeit, mittlerweile bin ich fast 25 und seit Jahren mit meiner Freundin zusammen.
Sie hat mich von Anfang an geschätzt, ich habe mich immer schon wohl bei ihr gefühlt.. Ich habe den Kontakt zu all meinen Freunden aus der Teenangerzeit verloren.

Zusammenfassend meine ich in meiner Teenagerzeit jemand anderer gewesen zu sein. Heute bin ich wieder das Kind von früher, versuche nicht besonders krank oder besonders lustig zu sein, bin einfach wie ich bin. Habe meine wenigen Freunde auf deren Partys ich sie auch begleite, rede dort wenig, rede auch mit meinen Freunden wenig (außer manchmal) fühle mich zum ersten mal in meinem Leben sogar richtig fesch, ich glaube sogar, dass ich manchmal einen Interessanten Eindruck auf andere mache, momentan komme ich aber damit wieder mal nicht zurecht.. Ich schaffe es nicht über den oberflächlichsten Kontakt hinaus. Würde es niemals wagen nach einer Telefonnummer zu fragen..
Im Endeffekt habe ich mich im letzten Jahr wieder in alte Muster (krank und lustig) verstrickt, habe das erkannt und habe jetzt wieder weniger mit anderen zu tun...
Meine Freundin hat ihren Freundeskreis, und ich bin alles andere als eifersüchtig. Ich freue mich, dass sie ihren Spaß mit denen hat, momentan fühle ich mich aber auch von ihr nicht mehr so erwünscht.
Ich glaube sie erwartet sich von mir der Welt gegenüber offener zu stehen, anders sehe ich sowieso keine Möglichkeit Karriere zu machen.
Und Ehrgeiz ist ihr momentan denk ich sehr wichtig.

Vielen Dank an alle die versucht haben meinen Text geduldig zu lesen.
Ich weiß nicht wieso ich das hier alles verbreite, ich denke ich habe einfach so lange mit niemandem geredet dass das alles mal raus muss..
Obwohl das noch lange nicht alles ist..

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