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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Thu, 05.Jul.07, 18:44 Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Hallo,
ich habe längere Zeit gezögert, dies hier anzusprechen, es ist mir endlos peinlich, aber dennoch stehe ich im Moment damit so ratlos vor mir selbst, dass ich hoffe, dass hier vielleicht jemand Ähnliches bei sich beobachtet hat.
Kurzum: die letzten Wochen waren schwierig für mich. Es passiert im Moment einfach so Vieles, das mich ängstigt. Dinge und Lebensumbrüche, die mich unsicher machen und mich zweifeln lassen, ob ich sie je bewältigen werde oder ob es sinnlos ist sich dem zu stellen, weil es vielleicht ewig so weiter gehen wird.
Meine Therapie ist eigentlich schon seit Jahresanfang beendet. Mein Therapeut hat mir allerdings immer noch die Möglichkeit offen gelassen mich bei ihm zu melden, wenn ich seine Hilfe brauche. Bisher habe ich einmal diese Möglichkeit in Anspruch genommen und habe mir damals schon an den Kopf gefasst, als ich kurz vor der Therapiestunde den Druck in mir spürte, Pflaster zu kaufen, für Wunden die ich allerdings gar nicht habe!! Kinderpflaster..mit kleinen Bienen, Elefanten, Blumen und sonstigen bunten Aufdrucken. Ich wollte es auf meinen Unterarm kleben, gerade so, dass es unaufällig bleibt, aber dennoch irgendwann gesehen wird. Damals habe ich den Gedanken als Unsinn beiseite geschoben und gedacht: "Okay, das ist albern, du spinnst!"
Aber jetzt ist er wieder da. Drei Tage vor der Therastunde, um die ich meinen Thera vor einer Woche am Telefon bat.
Kann das jemand begreifen?? Ich frage mich echt, was das soll? Warum verhält sich meine Psyche so komisch?
Bitte lacht nicht.
Liebe Grüße
Apple
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Thu, 05.Jul.07, 23:38 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Quote: | ... als ich kurz vor der Therapiestunde den Druck in mir spürte, Pflaster zu kaufen, für Wunden die ich allerdings gar nicht habe!! |
liebe apple,
diese wunden sind wohl nicht an der oberfläche zu sehen, aber deine seele spürt sie sehr wohl.
Quote: | Kinderpflaster..mit kleinen Bienen, Elefanten, Blumen und sonstigen bunten Aufdrucken. Ich wollte es auf meinen Unterarm kleben, gerade so, dass es unaufällig bleibt, aber dennoch irgendwann gesehen wird. |
ich find das irgendwie sehr anrührend. vielleicht kanst du ihm das pflaster ja in der nächsten stunde zeigen und die gedanken und gefühle dazu auch.
hast du angst, deinem alten thera zu zeigen, dass du ihn noch brauchst ? das mit den kinderpflaster find ich so eine ausdruckstarke symbolik überhaupt kein unsinn.
LG
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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*RoNjA*
sporadischer Gast
29
Deutschland W, 24
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Fri, 06.Jul.07, 21:46 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Apple26 wrote: |
Bitte lacht nicht.
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Auf keinen Fall! Das ist gar kein Grund, dass man über dich lachen könnte oder es dir peinlich sein müsste. Ich mache auch manchmal ähnliches, zum Beispiel Verband oder Schweißbänder an den Handgelenken tragen, obwohl es da nichts zu verstecken gibt. Oder früher hab ich mich oft selber zum Heulen gebracht (mit Zwiebeln), wenn ich bestimmte Leute getroffen habe. Dahinter steckte bei mir einfach der riesengroße Wunsch gesehen zu werden, gefragt zu werden "Was ist los mit dir?" oder "Hast du Sorgen?", liebevolle Aufmerksamkeit zu bekommen, verbunden mit einem überwältigenden Schamgefühl und der Angst, aktiv um Hilfe zu bitten und auf andere zuzugehen. Ich dachte immer, es ist besser, wenn man auffällt, aber von sich aus nichts sagt. Also so wie ein Kind, das zwar Signale aussendet, dass etwas mit ihm nicht stimmt, aber das nichts sagen kann wie ein Erwachsener. Dem Kind nimmt man sowas ja nicht übel, es kann sich eben nicht anders mitteilen. Aber als Erwachsener kann man das schon. Deshalb schämt man sich wahrscheinlich für solche "Aktionen". Aber ich glaube, dass das viel mehr Menschen tun als man denkt, nur zugeben will man sicher nicht so gerne. Könntest du dir vorstellen, es dem Therapeuten zu sagen?
LG, *RoNjA*
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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Sat, 07.Jul.07, 13:23 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Huhu Caroline und Ronja,
vielen Dank für Eure lieben Antworten. Ja, ich denke ihr habt recht, ich sollte mit meinem Thera nochmal über ein paar Dinge sprechen. Was mir daran so schwer fällt ist leider, dass es mir nicht gelingt beim Erzählen in der Therapie die Ernsthaftigkeit auszudrücken, die ich im Alltag gegenüber diesen Dingen empfinde, die mir so zu schaffen machen. Es war schon so oft immer das Gleiche: in der Woche vor der Thera bin ich völlig niedergeschlagen und gelähmt und kaum sitze ich dann vor meinem Therapeuten, wird gelächelt und ich fange an oberflächlich zu formulieren. Ich bekomme große Denk- und Syntaxschwierigkeiten und schaffe es einfach nicht, ihm wirklich zu zeigen, wie es mir mit gewissen Dingen geht. Ich grinse ihn an, während ich versuche ihm Dinge zu erzählen, die mich traurig machen und auf meiner Seele lasten und begreife mich selbst dabei nicht. Ich bin in dieser Situation ein einziger Widerspruch, der versucht sich gedanklich ernsthaft mitzuteilen und sich körperlich durch dieses bescheuerte Lachen ständig nur distanziert. Gegen Letzteres komme ich einfach nicht an.
Es ist, als stellt sich mir immerzu etwas in den Weg, das verhindert, das ich den Mund aufmache und wirklich offen spreche.
Dazu gesellen sich dann noch diese kindischen Denk- und Verhaltensmuster, die irgendwie immer dann auftauchen, wenn Veränderungen bei mir anstehen. Es nervt einfach und ich habe dabei ständig Angst, dass jemand meine Unsicherheit entlarven könnte, die ich dabei eigentlich spüre.
Klingt alles ziemlich "strange", ich weiß.
Mal sehen, wie es am Montag in der Thera klappt.
Drückt ihr mir die Daumen?
Liebe Grüße
Apple
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*RoNjA*
sporadischer Gast
29
Deutschland W, 24
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Sat, 07.Jul.07, 14:48 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Apple26 wrote: | Ich grinse ihn an, während ich versuche ihm Dinge zu erzählen, die mich traurig machen und auf meiner Seele lasten und begreife mich selbst dabei nicht. Es ist, als stellt sich mir immerzu etwas in den Weg, das verhindert, das ich den Mund aufmache und wirklich offen spreche. |
Daran kannst du erkennen, wie tief verletzt du bist und wie groß deine Angst, dich zu öffnen. Sei dir deshalb nicht böse! Vielleicht kannst du es als eine Art zu überleben sehen, die früher einfach lebensnotwendig war, um dich zu schützen. Wenn du dich damit auseinandersetzt, kannst du auf dieses Verhalten vielleicht sogar stolz sein. Und dann wird es irgendwann gelingen, dass du spürst, nicht nur mit dem Verstand weißt, sondern wirklich fühlst, dass du es jetzt nicht mehr brauchst, dass es dich heute oft ausbremst und du es überwinden kannst!
Quote: | und ich habe dabei ständig Angst, dass jemand meine Unsicherheit entlarven könnte, die ich dabei eigentlich spüre. |
Aber vielleicht wäre es eine heilsame Erfahrung, wenn du erlebst, dass dein Therapeut deine Unsicherheit spürt und dich damit annehmen kann. Du könntest ihm ja sowas sagen wie "Ich kann gerade meine Gefühle nicht so richtig zulassen und zeigen, die ich beim dem, was ich gerade erzähle, eigentlich habe".
Quote: | Drückt ihr mir die Daumen? |
Auf alle Fälle!
Liebe Grüße! *RoNjA*
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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Tue, 10.Jul.07, 18:26 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Hallo,
ich weiß gar nicht, ob es noch Sinn macht das hier alles aufzuschreiben, aber ich weiß sonst einfach nicht wohin damit...
Die Therapiestunde gestern war nun also definitiv die letzte Stunde bei meinem Thera gewesen. Seit knapp drei Wochen weiß ich, dass ich fort von hier ziehen werde...seit knapp drei Wochen weiß ich, dass ich Ende September eine neue Stelle in einem anderen Bundesland antreten werde. Ich könnte glücklich sein. Ich hatte Glück..weiß endlich wie es für mich beruflich weitergeht und muss keine Angst mehr wegen meines befristeten Vertrags hier haben. Die Umgebung in die ich komme wird landschaftlich weitaus schöner sein als hier. Wieder mehr Natur..endlich fort von hier, weg aus dieser Großstadt, in der ich mich nie wohl gefühlt habe.
Ich weiß es mag sich nun paradox anhören, aber trotz all der kleinen Siege in der letzten Zeit liege ich im Moment trotzdem ziemlich am Boden. Ein wenig fühlt es sich so an, als hätte ich diese für mich schrecklichen drei zurückliegenden Jahre endlich überwunden, aber jetzt, da es geschafft ist, ist da nur eine unglaubliche Trauer und Erschöpfung in mir. Ich fühle mich ausgebrannt, leer und frage mich im Moment ernsthaft, wie ich mich bis September wieder hochmotiviert aufrappeln soll um mich an dem neuen Ort wieder zu beweisen. In mir schreit alles nur nach getröstet werden, nach Weinen und Ruhen, nach Schweigen und einfach nur gehalten werden - aber genau das kann mir niemand geben.
Bewusst wird mir das erst als ich gestern die Therapiepraxis verlasse und es mir schlechter geht, als zu jener Minute, in der ich eine Stunde zuvor die Praxis betreten habe. Was hatte ich mir von dieser Stunde überhaupt erhofft? Dass ich in meiner Abschiedstunde der Therapie die Sache mit meinem Vater doch noch lösen kann? Ich habe es nicht geschafft.
Ich möchte am liebsten nur weinen. Weinen unter vielen weichen Decken. Damit ich nicht mehr friere. Damit mich niemand sieht. Mein Kummer ist nicht erwünscht.
Alles bleibt oberflächlich in diesem Gespräch. Kein Wort, das mich wirklich erreicht, das die Schwere und die Nebelwand in mir durchbricht. Ich versuche dagegen zu rudern. Versuche immer wieder Fragen zu stellen, mich zu erklären und breche dennoch immer wieder an Punkten ab, an denen ich mir beim Sprechen fremd werde. Weil alles zu erwachsen klingt und ich für die verletzte Fünfjährige in mir keine Worte finde. Ich sage ihm, dass ich es unfair finde, dass ich jetzt die Fähigkeiten lernen muss, die andere schon als Kinder lernen konnten. Jetzt, wo ich sie eigentlich brauche. Er nickt. Nickt, und sagt Dinge, die ich weiß, aber nicht verstehe. Nicht verstehe, weil ich meine Vergangenheit nicht begreife.
Weil alles in mir nur schreit und wund ist und weint. Ich kämpfe mit mir. Er hört mich nicht. Sagt, dass es normal ist, dass ich mich nach den letzten drei Jahren so fühle. Sagt, dass sich vermutlich jeder so fühlen würde..
Ich stimme ihm zu und fühle mich nicht getröstet. Irgendetwas fehlt.
Er kann es mir in dieser Stunde nicht geben.
Ein Lächeln, das über meine Lippen fliegt. Abschied. Sagt „Und ich bekomme eine Karte oder einen Brief? Versprochen?.“ Sage „Ja, klar...“ Sage „Ich muss mich bedanken.“ Sagt leise „Das brauchen Sie nicht.“.
Türe auf. Türe zu. Gehen.
Ich konnte es nicht lösen.
Kopf hoch, tanzen. Neuer Anfang. Etwas in mir weint.
Danke fürs Lesen
Apple
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Hypomoch
Forums-InsiderIn
164
Deutschland W, 33
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Tue, 10.Jul.07, 19:11 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Apple26 wrote: | Ein Lächeln, das über meine Lippen fliegt. Abschied. Sagt „Und ich bekomme eine Karte oder einen Brief? Versprochen?.“ Sage „Ja, klar...“ Sage „Ich muss mich bedanken.“ Sagt leise „Das brauchen Sie nicht.“.
Türe auf. Türe zu. Gehen.
Ich konnte es nicht lösen.
Kopf hoch, tanzen. Neuer Anfang. Etwas in mir weint. |
*Gänsehaut* Liebe Apple, Grönemeyer hat nicht immer recht. Kopf hoch, ja, tanzen kannst Du jetzt noch nicht. Aber ich wünsche Dir von Herzen, dass Du einen guten Anfang an dem neuen Ort findest. Und dann kannst Du das mit dem Tanzen mal langsam probieren...
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Tue, 10.Jul.07, 20:05 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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liebe apple
eine abschiedsstunde mir fehlen die worte... du hast so ausdrucksstark geschrieben.
alles gute für dich
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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sakura.
neu an Bord!
4
austria W, 21
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Tue, 10.Jul.07, 21:59 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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liebe apple,
...kann grad gar nicht viel sagen, wollte dir aber mitteilen, dass mich dein text sehr berührt hat und ich mit dir mitfühle! kenn diese gefühle recht gut, auch dieses widersprüchliche verhalten in solchen gesprächen. das zieht mich dann auch erstmal noch mehr runter und ich bin sauer, dass ich mir selbst so im weg stehe und verhindere dass mich jemand wirklich "sieht", mit den schwierigkeiten, die ich habe und den gefühlen, die ich versuche auszudrücken.
hab die erfahrung gemacht, dass dieser gefühls-zustand, so absolut er auch scheint, sich auch wieder ändert...man wieder neue kraft, motivation und hoffnung gewinnt, auch wenn man sich in der situation absolut nicht vorstellen kann wo die um himmels willen herkommen soll. klingt jetzt vielleicht erstmal ziemlich banal, ist aber etwas an das ich in so einer situation oft nicht denke und was mir aber helfen würde diese gefühle etwas besser zu ertragen.
alles gute!
lg, sakura.
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Sonnefrau
Forums-InsiderIn
239
Oberösterreich W, 54
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Wed, 11.Jul.07, 0:31 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Liebe apple,
erschütternd-deine Worte.
Wenn die Seele in Kinderjahren verletzt wurde, wie auch deine, dann braucht es oft ein Leben lang, um sie wieder zu heilen.
So süß, wie dein inneres Kind nach den bunten Pflastern verlangt, wenn es dem schmerzhaften therapeutischen Prozeduren unterzogen werden soll.
Dass du jetzt nach 3 Jahren wohnen in der Stadt,- (auch wenn du sie nicht mochtest) Abschiedsschmerz hast und Melancholie, ist verständlich, und vergeht spätestens wenn du deine neue Wohnung beziehst.
Hast du keine Freundin, die dich mal tröstend in den Arm nimmt?
Wenn du jetzt aufs Land ziehst, vielleicht magst du einem kuscheligen, warmen, kleinen Kätzchen ein Zuhause geben?
So ein Kätzchen ist ein vortrefflicher Seelentröster!
Du wirst doch an dem neuen Ort sicher auch weiterhin therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen?
Ich wünsche dir viel Schönes, Neues, Lebendiges,
viel Freude und das Glück nette Menschen kennen zu lernen.
Alles Liebe
Sonnefrau
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_________________ "Ist es nicht seltsam, wieviel wir wissen, wenn wir uns selbst statt jemand anderen fragen?"
aus Illusionen von Richard Bach |
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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Wed, 11.Jul.07, 8:28 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Hypomoch, Caroline, Sakura & Sonnefrau:
habt so lieben Dank für eure Antworten. Auch wenn ich bei meinem Thera glaubte, dass ich meine Gefühle nicht wirklich vermitteln kann und mein Kummer nicht ankommt, so habe ich durch Euer Schreiben hier nun dennoch ein wenig das Gefühl bekommen, verstanden zu sein.
Ich habe das Pflaster am Montag schließlich wirklich geklebt, wenn ich mich auch zu einem normalen weißen Pflaster überredet habe...aber es klebte schließlich sehr dezent und unauffällig. Mehr zu meiner Beruhigung als alles andere ...ich wollte nicht wirklich, dass er es bemerkt. Dennoch war es das erste, was er schließlich bemerkte. Ich erschrak fast , weil ich nicht damit gerechnet habe, dass ihm ausgerechnet das auffällt. Ich meine, jeder hat irgendwann mal ein kleines Pflaster irgendwo. Habe mich dann rausgeredet und eine harmlose Begründung abgegeben über die er nur geschmunzelt hat.
Ja, ich denke, ich werde mich an meinem neuen Zuhause um einen neuen Therapieplatz kümmern, auch wenn ich im Moment noch nicht so sicher bin, ob es richtig ist. Einerseits habe ich Angst, dass eine TfP mir so wirklich weh tun wird (habe bisher nur 30 Std. VT gemacht), andererseits weiß ich nicht, ob es besser wäre, wenn ich erstmal alles ein paar Jahre ruhen lasse und dann vielleicht nochmal daran arbeite?
Andererseits frage ich mich dann aber auch wieder, ob es dann überhaupt Sinn macht nochmal alles aufzugraben, wenn bereits neues Gras drübergewachsen ist? Ich weiß es nicht...weiß nur, dass mein Boden ziemlich uneben und wackelig ist. Mist.
Zudem macht mir der bloße Gedanke daran, auf eine neue/n TherapeutIn zu treffen, große Angst, weil ich mir immerzu ausmale, wie mich der/oder diejenige mit Worten verletzen oder ablehnen könnte, wenn ich mich offen mitteile. Ganz schön blöd, hm?
Anyway...
Danke nochmal an Euch fürs Zuhören.
Liebe Grüße
Apple
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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Thu, 12.Jul.07, 20:23 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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me again.
Autsch...ich bin seit Montag offen gesagt im Herzen einfach nur tieftraurig (nicht nur wegen dem Abschied von meinem Thera, sondern eher diffus aufgrund von mehreren Ängsten und meinem einen ungelösten Therapiethema)
Ich suche die ganze Zeit irgendwie krampfhaft nach irgendetwas, was mich trösten könnte, nach Worten, nach Sinn, und Hoffnung...aber es fühlt sich alles so weit weg an. Es berührt mich nicht. Warum denn nur??
Aufgrund der regulären Wartezeiten, werde ich wohl frühestens erst im Oktober mit der TfP anfangen können.
Ich frage mich im Moment nur, wie ich die Zeit bis dahin "ohne Netz" überstehen soll. Ich habe Angst. Vor dem Leben. Vor anderen.
Vor mir.
In despair
Apple
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Hypomoch
Forums-InsiderIn
164
Deutschland W, 33
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Thu, 12.Jul.07, 21:42 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Liebe apple, Du tust mir sehr leid. In Deiner Situation tieftraurig zu sein, ist eine gesunde, normale Reaktion. Aber, ich weiß, es fühlt sich so grauenhaft an. Wann steht denn Dein Umzug an?
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Ranjit
Forums-InsiderIn
180
Norddeutschland W, 21
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Thu, 12.Jul.07, 23:37 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Hallo Applechen!
Ich wusste nicht, dass es dir im Moment nicht so gut geht!
Freue mich zwar sehr für dich, dass du aufgrund deiner neuen Arbeitsstelle endlich ein wenig in die Zukunft planen kannst, aber es macht mich traurig, zu lesen wie schlecht es dir gerade geht! Deine letzten Beiträgen haben mich sehr gerührt.... Ich hoffe so sehr, dass du deinen Schmerz in der nächsten Zeit einigermaßen aushalten kannst (ich weiß, dass das nicht einfach wird ) und ich drücke dir so fest wie ich nur kann die Daumen, dass es dir mit deiner nächsten Therapie in deiner neuen und schönen Umgebung besser ergehen wird und du ein Stückchen weiter kommst!!
Lass dich mal ganz dolle drücken!
Deine Ranjit
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_________________ Ich tanze im Regen, damit mich niemand weinen sieht. |
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Apple26
Helferlein
30
Süddeutschland W, 26
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Fri, 13.Jul.07, 19:21 Re: Therapie löst seltsames Verhalten aus |
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Hypomoch & Ranjit,
danke fürs Lesen. Fühle mich dadurch nicht mehr so völlig allein, auch wenn es natürlich nur subjektiv ist.
Ich werde Anfang September umziehen...werde also noch einige Wochen hier bleiben, bevor der Aufbruch beginnt.
Im Moment herrscht um die Region meines Herzens nur ein absolutes Gefühlschaos. Alles mischt sich und ich weiß nicht so wirklich wo jetzt der Focus liegt. Psychisch stecke ich (so blöd es klingt) im Hier und Jetzt in der Vergangenheit, weil ich mit so vielen Kindheitsängsten und Verhaltensmustern kämpfe und ich mich nach all den Stürmen und der Umbrüchen der letzten Jahre innerlich einfach nur gegen neue Veränderungen sträube. Ich habe einfach Angst. Rein rational versuche ich dann natürlich erwachsen gegenzusteuern und das anzuwenden, was ich in der VT gelernt habe. Leider funktioniert das im Moment nur schwerlich und kostet unheimlich viel Energie.
Any advice?
Liebe Grüße
Apple
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