Männer und ruhige Frauen

Helferlein 33 hier und dort W, 25

Hallo,

ich bin eine von den ruhigen Frauen, die bei einem Treffen nicht die ganze Zeit redet, ich finde es auch nicht weiter schlimm, wenn mal einen Moment lang nichts gesagt wird.

Aber ich habe noch nie einen Mann erlebt, der das akzeptiert, ständig kommen Fragen, warum ich so wenig rede, ob was nicht passt, was ich denke, etc., etc.

Es ist wirklich nicht mehr lustig, auch wenn ich erkläre, dass ich von Natur aus eher ein ruhiger Mensch bin, und vor allem auf neue Leute nicht offen zugehen kann, sind sie erstaunt und könnens trotzdem nicht lassen, mich zu fragen, was los ist.

Dadurch komme ich mir so minderwertig vor (so nach dem Motto: außen hui, innen pfui), und habe ständig das Gefühl, dass ich für bekloppt gehalten werde!

Ich empfinde Treffen mit Männern nur noch als stressig, weil immer dieselbe Reaktion folgt!

Weiß einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll, und kann es auch nicht nachvollziehen, dass ich ständig reden muss, um akzeptiert zu werden!

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Hi mandelkern,

Das mit der Akzeptanz als ruhige Frau solltest du nicht persönlich nehmen, auch wenn´s schwer fällt.
Ich denke die Männer haben kein Problem mit deinem Verhalten, das Problem entsteht da sie es auf sich selbst beziehen. Schweigen erzeugt halt in den meisten Menschen eine Unruhe und Unsicherheit alles negativ besetzt, daher soll es nicht aufkommen.
Und für dich ist es kein Problem nicht immer zu reden, wie dein Gegenüber damit umgeht liegt nicht in deiner Verantwortung.

Ich war mal in einem Theaterstück und das begann so, dass der Schauspieler auf die Bühne trat und in etwa 5 Minuten nur schwieg und ins Publikum starrte. Was denkst du war die Reaktion? Es wurde als eine akute Provokation erlebt, das Publikum begann zu toben, ich bewunderte den Schauspieler das er das aushielt da vorne zu stehen. Ehrlich das ist die schwierigste Rolle. Shocked

Zusammengefasst dein Verhalten ist okay und stimmig und anstatt dich bei jedem Treffen minderwertig zu fühlen, wäre es eine Möglichkeit (von vielen) mal bewusst zu beobachten verbal und nonverbal was ein Schweigen in deinem Gegenüber genau auslöst.

LG, comus

Helferlein 33 hier und dort W, 25

Hallo Comus,

danke für deine Antwort!
ich hab schon versucht mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen, hab mir auch gedacht, dass ich mit meiner Art verunsichere (danke f. das Bsp. mit dem Theaterstück! Einfach genial!), aber aktuell z. B. geht es um einen sehr selbstbewussten Mann, bei dem ich mir nicht vorstellen kann, dass ich ihn verunsichere.

Und auch wenn mein Verhalten ok ist, ich habe es geschafft, bis jetzt fast jeden Mann damit in die Flucht zu schlagen.
Ja, ok, da kann ich mir auch auf die Schulter klopfen, ist ja auch eine Leistung, ohne was zu sagen, alle zu vertreiben Laughing

Aber das möcht ich ja nicht...

Helferlein 47 Welt W, 24

Hallo

Mir gehts ganz genauso. Bin eher ein ruhiger Typ, dazu aber auch leider etwas schüchtern und kann auch nicht gleich so total offen auf neue Leute zugehen. Bin dann oft auch eher schweigsam gewesen bei Treffen und kenne die Reaktion die du beschreibst sehr gut.
Mit Leuten die man nicht kennt hat man ja noch garnichts erlebt, kennt sich nicht und deshalb weis ich auch oft nicht was ich mit sojemand reden soll.

"Ich dachte am Anfang du kannst mich überhaupt nicht leiden" "fühlst du dich nicht wohl bei uns" "du bist ja so ruhig, erzähl mal was"
Ich finds immer schrecklich wenn Leute so anfangen....auch wenns nur gut gemeint ist, minderwertig kommt man sich da schon vor.

Aber manche Leute brauchen halt ihre Zeit um sich zu öffnen und wenn ein Mann dich nach den ersten paar Treffen gleich abserviert, weil du noch nicht zur Quasselstrippe geworden bist, dann passt man wohl nicht zusammen. So denke ich halt immer. Sicher gibts auch Männer die ruhigere Frauen mögen.
Leider scheinen die meisten trotzdem auf so Labertanten zu stehen die sich direkt so verhalten als würde man sich ein ganzes Leben lang kennen.

Forums-Gruftie 982 wien M, 31

Quote:

aber aktuell z. B. geht es um einen sehr selbstbewussten Mann, bei dem ich mir nicht vorstellen kann, dass ich ihn verunsichere.

Na ja, nicht in jedem selbstbewusst wirkenden Menschen steckt soviel Selbstbewusstsein. Wink

Die Frage ist ganz einfach wie reagieren auf Schweigen?
Eine Möglichkeit ist selbst zu schweigen, es geniessen können bzw. tief zu leiden, etc. Oder selbst reden, aber worüber? Na ja, ein gutes Thema wäre doch dann sehr naheliegend?
"Sag einmal warum bist du eigentlich so ruhig?" "Hat das vielleicht was mit mir zu tun?" "Bin ich dir zu langweilig?" "Belastet dich gerade was, du bist so ruhig, möchtest du reden" Wink

Und, und, und............

Ich behaupte mal es ist sicher leichter Menschen zu finden, mit denen man gerne redet als welche mit denen man gerne schweigt. Ich schweige auch oft und gerne und erlebe das dann auch nicht als belastend. Nur gemeinsam schweigen klappt mit den wenigsten Menschen, da muss das nonverbale schon sehr ausgeprägt sein.
Mit Stille umzugehen ist ja generell für die meisten Menschen ein Problem, deshalb wird im Wald ja auch prinzipiell nur mit dem MP3 Player gejoggt um nicht vom eigenen Hecheln, einem blöden Vogel abgelenkt zu werden oder noch schlimmer notgedrungen in sich selbst hineinzuhören zu müssen. Wink

LG, comus

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Mir ist irgendwo mal jemand begegnet, der sagte, er komme grad aus einem (finnischen) Waldgebiet, in dem kein einziges Geräusch zu hören war, kein Vogel, kein Wind, kein Rascheln. Er meinte, dass er das erste mal in seinem Leben nur seinen eigenen Atem hörte...und die Stille so beängstigend wurde, dass das für ihn nicht zum aushalten war.

Die Stille scheint im Menschen etwas hervorzulocken, was sonst nur beispielsweise Krisen oder Streß schaffen. Stille in der Zweisamkeit scheint besonders zu wirken. Ich merke, dass ich auf Dauer nur mit jemandem zusammen sein kann und will, mit dem/mit der ich auch schweigen kann ohne mich unwohl zu fühlen.

Die meisten Menschen haben eine Zeitung in der Hand, wenn jemand zur Tür herein kommt, sehen fern, trinken etwas, fummeln irgendwo herum oder reden sofort auf dich ein. Du wirst selten jemanden erleben, der nur dasitzt und nichts tut. Das alles sind interessante Gebiete. Ich würde an deiner Stelle da weiter stöbern und alles in Ruhe anschaun, bevor du dir eine Tüte übrn Kopf stülpst.

Ich sehe es wie comus. Selbstbewusstsein wird heute oft mit einer gut eingeübten fordernden und anspruchsvoll wirkenden Oberflächenpersönlichkeit verwechselt.

Die Stille wird dir vielleicht sogar helfen, dein Gegenüber leichter kennenzulernen.
Und dann kannst du selbst entscheiden, ob du mit einer tollen Maske zusammen sein willst oder mit jemandem, mit dem du dich wohlfühlst und so bist, wie du bist...still oder aufgedreht, wie auch immer. Ich stell es mir doof vor, wenn ich einer Frau versunken die Haare und die Wange streichel und die dabei andauernd auf mich einredet. Wahrscheinlich würde ich dann gehen.

Viele Grüße
Hiob

Helferlein 33 hier und dort W, 25

@Pik Dame
Hallo Leidensgenossin Wink

, wie reagierst du denn darauf, wenn du so einen Spruch aufgedrückt bekommst?
Ich meine, akzeptieren die Leute dann, dass du einfach etwas Zeit brauchst? Was antwortest du ihnen?
Wenn ich erkläre, dass ich einfach ein ruhiger Mensch bin, wird das quasi "überhört" und noch zehn Mal nachgefragt... vielleicht sollt ich mal fragen, ob sie was an den Ohren haben, dann würde die Fragerei unter Garantie aufhören, aber dann wären die Männer noch schneller weg Laughing

*gemeinbin*

@comus u. Hiob
Schön zu hören, dass es auch Menschen gibt, die vor ruhigen Frauen nicht gleich davonlaufen würden, weckt ein bisschen Hoffnung, dass ich meinen Deckel nicht erst mit 90 finde, nämlich dann, wenn die meisten Männer nur noch ihre Ruhe haben möchten, oder ohnehin schwerhörig sind Rolling Eyes

Naja, soll nicht heißen, dass ich die Hoffnung aufgegeben habe, aber die Chance, mit meiner Art den passenden Gegenpart zu finden, ist ja schon sehr klein...

Helferlein 47 Welt W, 24

Quote:

wie reagierst du denn darauf, wenn du so einen Spruch aufgedrückt bekommst?

Ich mache es meistens so wie du in etwa. Ich sage, dass es nicht daran liegt, dass ich denjenigen nicht mag, oder mich nicht wohlfühle, dass das bei mir einfach immer etwas dauert, bevor ich aufgeschlossener werde. Meistens wird die Antwort vorläufig akzeptiert.... Habs aber bisher meist so erlebt, dass man ein paar Tage später von den Leuten links liegen gelassen wird, wenn man nicht schnell super aufgeschlossen wird.

Einige Leute sind aber anders und mit denen bin ich befreundet. Jemand mit dem ich mal darüber gesprochen habe, hat gemeint, dass sie versucht bei den Menschen nicht nur das zu sehen, was nach außen hin gezeigt wird, sondern darauf was hinter einem Verhalten stecken mag und wie derjenige wirklich ist.
Das fand ich ganz toll, ich wünschte dass es mehr solche Menschen gibt.

Ein Mann, der mich wegen meiner ruhigeren Art in der ersten Zeit, nicht wollte, meinte, dass er eine frechere Frau mit Ecken und Kanten wolle, von daher wäre die Antwort ob sie denn was an den Ohren haben (wenn sie immer wieder fragen) vielleicht doch nicht ganz falsch zwinkernd..

Auf den Satz "erzähl doch mal was" weis ich leider immer noch keine passende Antwort Sad

Helferlein 33 hier und dort W, 25

Ich kenn auch ein paar Leute, die mich so akzeptieren wie ich bin, aber das leidige Thema Männer halt... Wink

Die Frage "erzähl doch mal was..." gehört auch zum Standardsatz meiner Männerbekanntschaften. Mir ist darauf auch nichts Gescheites eingefallen, mittlerweile entgegne ich: "Was willst du denn wissen?" Wenn sie dann nochmal sagen: "Erzähl einfach was.", dann antworte ich: "Jetzt haben wir uns erst kennengelernt und du willst nichts Spezielles von mir wissen?"
Nicht sehr nett, aber dann überlegen es sich manche nächstes Mal zwei Mal, bevor sie mir dieselbe Frage acht Mal stellen... oder verschwinden auf nimmer Wiedersehen Laughing

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

vom Mandelkern: Naja, soll nicht heißen, dass ich die Hoffnung aufgegeben habe, aber die Chance, mit meiner Art den passenden Gegenpart zu finden, ist ja schon sehr klein...

Solche Probleme schau ich mir gern von verschiedenen Winkeln an. Es ist m.E. nicht notwendig, so schnell zu schlussfolgern. Warte doch vielleicht erstmal ab, wie du dich entwickelst und wie sich deine Sicht auf deine Welt entwickelt. Ich würde hier noch nichtmal Hoffnung oder Schicksal oder den ollen Topf und den gute alten Deckel bemühen.

Sondern einfach dir etwas Zeit und Raum geben, in dem etwas entstehen kann, was nicht unbedingt in diese Schemen hineingestopft werden muss.

Vielleicht lässt du einfach mal den Satz auf dich wirken „Jeder, dem du begegnest, ist der richtige“. Oder du schaust dich selber an und kuckst, wie und warum du gerade die Augenbrauen hebst und darauf so ablehnend reagierst. Es ist nicht alles so fest zementiert, wie du es heute empfindest und siehst.

Wenn ich heute wüsste, dass mein Leben nur so und so verlaufen kann, könnte ich es mir eigentlich sparen, es ist ohnehin zu teuer und ungesund. Und wenn ich glaube, dass ich nur ein bisschen aufgeschlossener und ein bisschen hübscher sein müsste, um mittels des „richtigen Gegenparts“ glücklich zu werden, würde ich diese Bedingungen zu einer Art Lebens-bedingungen machen. Will ich das?

Wenn jemand sagt „erzähl doch mal was“, ist m.E. kein wirkliches Interesse mehr vorhanden. Der andere hätte ein Sammelsurium an feststehenden Eindrücken von mir und wäre nicht mehr daran interessiert, diese der Realität zu öffnen, also mir noch zuzuhören und vielleicht dem offen gegenüber zu sein, dass ich sie an der Hand nehme und das (bedrückend enge) Caffee verlassen will oder mit ihr zusammen auf den Spielplatz schaukeln gehen will. Der andere würde mich seiner Ansicht nach „kennen“...alles was ich auf diese Frage antworten könnte, sollte ihn unterhalten. Aber dafür kann er auch ins Kino gehen. Meiner Meinung nach umgeben sich viele nur mit anderen um sich die zeit zu vertreiben. Aber ob ich dann dafür herhalten mag, ist Geschmackssache.

Alles Gute
Hiob

sporadischer Gast 11 Niedersachsen W, 42

Liebe Mandelkern,
grundsätzlich kann ich mich meinen 'VorschreiberInnen' anschließen. Aber vielleicht solltest du eines auch bedenken:
Ihr kennt euch beide nicht bzw. nicht sehr gut. Und das Ziel eures Beisammenseins ist doch in erster Linie den Anderen besser kennenzulernen. Gemeinsam zu schweigen hat durchaus etwas für sich. Aber solange man von dem Anderen kaum etwas weiß, ist es doch durchaus natürlich (insbesondere wenn man am Anderen interessiert ist), mehr erfahren zu wollen oder dem Anderen mehr Informationen über sich selbst mitzuteilen. Und das funktioniert mit Schweigen einfach ziemlich schlecht.
Aus der Sicht deines Gegenüber sieht das dann vielleicht so aus: Ich finde sie vom ersten und auch zweiten Eindruck interessant und symphatisch. Aber ich möchte mehr über sie wissen, sie besser kennenlernen. Was hört sie für Musik, wie denkt sie über Politik, ist sie eher Pessimistin oder Optimistin, eher romantisch oder nüchtern, liebt sie Tiere, mag sie mehr Süßes oder Saures....? Und wieso will sie gar nichts von mir wissen? Hat sie kein Interesse an mir? Sie weiß doch so gut wie nichts über mich........
All das läßt sich mit Schweigen nicht so richtig klären...... Vielleicht verstehst du jetzt das ständige Nachfragen deiner Gegenüber etwas besser.
Lieben Gruß
Xirxe

Helferlein 33 hier und dort W, 25

@Hiob
danke für deinen Denkanstoß!
Glaub mir, Zeit und Raum hab ich mir schon im Übermaß gegeben, aber jetzt ist ganz einfach der Punkt gekommen, an dem es mir reicht, weil es immer und immer wieder dieselben Reaktionen und Fragen sind, es ist wie in einem schlechten Film, bei dem man ständig die "Wiederhol-Taste" drückt. Aber ok, hab momentan einfach nur ein Tief, weil das Thema bei mir grad wieder aktuell ist, in einer Woche sieht die Welt dann schon wieder anders aus...

@Xirxe
ich weiß, was du meinst, aber es ist ja bei weitem nicht so, dass ich mich bei einem Treffen minutenlang ausschweige, dann hätte es ja gar keinen Sinn, hinzugehen. Natürlich erzähle ich und frage auch nach, bin ja auch neugierig, aber wenn dazwischen eine Pause ist, finde ich das nicht schlimm, und dass ich auch beim zweiten und beim dritten Mal über gewisse Themen, wie z. B. die Farbe meiner Unterwäsche Wink

nicht reden möchte, ist für mich auch normal...

sporadischer Gast 11 Niedersachsen W, 42

Wie? Über die Farbe deiner bzw. eurer Unterwäsche redet ihr nicht? Wink

Scherz beiseite. Wie lang sind denn solche Pausen? Ein bis zwei Minuten am Anfang einer Bekanntschaft würde ich auch für durchaus akzeptabel halten, aber darüber hinaus..... Gerade dann, wenn man sich noch nicht so gut kennt, sind so längere Pausen einfach schwer zu ertragen, weil unklar ist was sie bedeuten. Kennt man den Anderen dann besser, dürften auch 5 min oder länger nichts ausmachen.

Helferlein 33 hier und dort W, 25

ein bis zwei Minuten? Ich bezweifle, dass mir je einer eine längere Pause als 30 Sekunden gegeben hat, außer, wir waren grad am Essen und hatten den Mund voll, o. ä.
Aber interessant, dass du ein bis zwei Minuten für akzeptabel hältst. Vielleicht bin ich ja doch nicht so verkorkst, wie ich dachte, nächstes Mal werd ich unauffällig auf die Uhr schauen, wie lange ich die "Erlaubnis" zum Schweigen bekomme, könnte (für mich) ein lustiges Treffen werden Laughing

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

von Xirxe: Aber ich möchte mehr über sie wissen, sie besser kennenlernen. Was hört sie für Musik, wie denkt sie über Politik, ist sie eher Pessimistin oder Optimistin, eher romantisch oder nüchtern, liebt sie Tiere, mag sie mehr Süßes oder Saures....? Und wieso will sie gar nichts von mir wissen? Hat sie kein Interesse an mir? Sie weiß doch so gut wie nichts über mich........

Das sind m.E. aber alles Sachen, die doch bei jedem Menschen mehr oder weniger ähnlich sind. Typische Gespräche von Menschen, die „jemanden kennenlernen“ wollen (und immer wieder enttäuscht sind), möglichst mit ner Rose im Knopfloch oder in Arbeitsatmosphäre.

Und dann wundern sie sich, wenn sie gegenseitig nur das Selbstbild ihrer gestylten Oberfläche mit raffinierten Hobbies herunterrasseln und davon mehr oder weniger gelangweilt sind. Und warum kein Funke überspringt. Ein Funke springt m.E. durch diese Ausfragerei und dieses „Handball, Volleyball, Kasslerkotelett mit Knödeln, Diplom-Irgendwas, Pauschalurlaub in einer Bettenburg in Kenia, nein von Mutter hab ich mich abgenabelt und „Nietzsche ist auch wissenswert“ nicht über. Auch nicht davon, dass man ein Knofibrot und einen Kaffee Gramatteé olé ojeminé bestellt, um sich mit den Namen zu schmücken und anspruchsvoll zu wirken. Es kommt drauf an, was man will..einen schönen Abend für den Verstand, ein bisschen Balsam fürs Selbstbild, sich mit dem anderen vergleichen, jemand nettes kennengelernen, nicht alleinsein...oder ob man sich dem hingeben will, was kommt. Und das kann sehr leise sein. Wer weiß. Das kann jeder selbst entscheiden.

So, jetzt halt ich endlich meine Klappe.

Hiob

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