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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Sat, 30.Jun.07, 0:22 Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Weil ich mich in meiner letzten Therapie sehr in meine Therapeutin verliebt habe, würde es mich interessieren, ob andere Männer ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sie war wie eine sehr gute Freundin für mich. Bis ich ihr gesagt habe, dass ich sie liebe. Dann war "Schluss". Ich konnte das verstehen. Sie ist verheiratet. Dennoch bin ich etwas auf meinen Gefühlen für sie sitzengeblieben. Kennt das jemand? Leider haben wir nun gar keinen Kontakt mehr. Ich vermisse sie sehr und habe richtigen Liebeskummer wegen ihr. Schon seit Monaten. Geht das auch wieder weg? Danke für eure Hilfe.
P.S. Sie war irgendwie auch wie eine Mutter für mich.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sat, 30.Jun.07, 8:34 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo Mercurius,
würde es Dir helfen das mit ihr zu klären? Ich finde SO sollte eine Therapie nicht enden. Sie zu verlieben kommt in Therapien vor und muss dann therapeutisch bearbeiten werden. Dann einfach zu beenden und den Patienten damit im Regen stehen zu lassen ist nicht ok. Oder bist Du gegangen trotz eines Angebotes zur Weiterbehandlung von ihrer Seite?
"Weggehen"? Kann sein, dass das Gefühl von alleine weggeht, aber damit wäre das Ursprungsproblem nicht gelöst. Die Übertragung.
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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Sun, 01.Jul.07, 19:18 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo Whoopie,
vielen Dank für deine Antwort. Es war tatsächlich so, dass sie mich in der Therapie irgendwann danach gefragt hat, ob ich verliebt in sie wäre. Da habe ich ihr ehrlich geantwortet. Weil ich mich zu ihr hingezogen gefühlt habe. Sie hat es dann auch als Übertragung gedeutet und so bin ich in der Therapie geblieben. Worüber ich natürlich sehr glücklich war. Ich war einfach sehr gerne in ihrer Nähe und konnte gut mit ihr reden. Wir hatten gleichzeitig auch hin und wieder privaten Kontakt. Das war alles in allem eine sehr schöne und wertvolle Zeit für mich. Wir sind uns auch menschlich nahe gewesen und haben uns nach den Sitzungen manchmal umarmt. Auf meinen Wunsch. Ich glaube, dass es ihr irgendwann etwas zu viel wurde. Und ich habe gemerkt, dass sie sich etwas zurückzieht. Darauf habe ich sie ganz freundlich angesprochen. Ich wollte nicht länger bleiben, wenn es nicht für uns beide ok war. Sie hat mir aber irgendwie keinen Grund genannt. Ich habe sie dann um eine Abschlußsitzung gebeten, in der wir die Therapie nochmal Revue passieren lassen. Dazu kam es aber nicht. Beruflich bin ich sehr unter Druck geraten. Und auf einmal war der Gedanke, aus der Therapie zu gehen, nur sehr schwer vorstellbar. Aber irgendwie hat es nicht mehr gepasst. Und da habe ich ihr mehr aus Verzweiflung eine Liebeserklärung gemacht. Sie hat die Therapie daraufhin ziemlich förmlich per sms beendet. Und mir mitgeteilt, dass sie auch keinen privaten Kontakt mehr möchte. Sie hat mir einen Therapeuten empfohlen, den sie kennt. Das war alles nicht so leicht für mich. Deshalb habe ich sie nochmal um ein Gespräch in der Praxis gebeten. Wir haben es dann auch noch einigermaßen hinbekommen, dass wir gut auseinandergehen konnten. Dennoch ist bei mir das Gefühl geblieben, dass sie es sich relativ einfach gemacht hat. Und weil ich mit Trennungen grundsätzlich etwas Probleme habe, kann ich mich innerlich nur schwer lösen. Sie möchte aber nicht mehr mit mir sprechen. Der Kontakt ist inzwischen komplett beendet. Wahrscheinlich ist es auch besser so. Sie reagiert nur noch allergisch auf mich. Alles nicht so einfach..ich möchte sie endlich vergessen können.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Sun, 01.Jul.07, 19:35 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hm, ich finde sie hätte von vorne herein nicht mit so Sachen wie "umarmen", privater Kontakt eingehen sollen sondern Deine Verliebtheit sozusagen aussitzen und die damit verbundenen Projektionen mit Dir gemeinsam anschauen sollen.
Was nicht heisst ein liebloser Kontakt, aber sie hat sich ein Stück weit in eine emotionale Beziehung mit Dir hineingegeben. Und irgendwann war ihr die Kartoffel zu heiss... Naja, das musste kommen und dann hat sie es mit der Angst zu tun bekommen, weil ganz klar ist daß es nicht so weiterlaufen kann.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sun, 01.Jul.07, 20:17 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo,
ich finde, Du hast Dich richtig verhaltden. Für das Verlieben in der Therapie konntest Du nix. Das ist was, das passieren kann. Du hast es offen ausgesprochen und um Klärung gebeten. Mehr kann ein Patient eigentlich nicht tun.
Gibt es denn die Möglichkeit mit einem anderen Therapeuten (muss nicht unbedingt männlich sein, denn die Übertragung zu ihr zeigt ja, dass mit der weiblichen Seite was zu klären ist) eine Therapie zu machen? Solange die Abhängigkeit zu ihr besteht, bist Du eben NICHT durch.
Könntest Du Dir vorstellen, dass mit einem/r anderen Thera weiter zu bearbeiten?
LG
Whoopie
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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Sun, 01.Jul.07, 20:18 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo münchnerkindl,
danke für deine Antwort. Ich sehe das ähnlich. Aber es ist nunmal so gelaufen. Und jetzt sitze ich in der emotionalen Patsche. Ich habe gelesen, dass der Abbruch einer Übertragung selten gute Folgen hat. Es wäre doch ihre Aufgabe gewesen, das sanft abzulösen. Anstatt den gordischen Knoten zu durchschlagen. Aber was soll ich machen? Ich muss da raus.
@Whoopie: Danke. Das kann ich mir schon vorstellen. Allerdings ging die Geschichte so weiter, dass der Therapeut, an den sie mich verwiesen hat, mir noch Vorwürfe wegen ihr gemacht hat. Sie hatte zuvor mit ihm gesprochen. Ich musste mich auf einmal noch für meine Gefühle rechtfertigen. Deshalb habe ich es bei ihm schnell wieder beendet. Seitdem habe ich nur noch wenig Vertrauen in eine Psychotherapie. Obwohl ich eine bräuchte. Das ist ein Dilemma.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Sun, 01.Jul.07, 20:39 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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naja, daß SIE dem anderen Therapeuten an den sie Dich verwiesen hat sozusagen "steckt" was da gelaufen sein soll (ihrer Meinung nach) und der das dann seine fachlich neutrale Position aufgibt und sozusagen auf ihre Seite einschwenkt ist aber von beiden Seiten her absolut unprofessionell.
Erstens weil sie den anderen Therapeuten willentlich beeinflusst hat und zweitens weil der andere Therapeut sich hat beeinflussen lassen in seiner Meinung über die Situation. Einfach SCHWACH. Von beiden. Bist Du wirklich in eine Frau verliebt die sich so schwach und mies verhält? Ich meine was willst Du mit der?
Ich würde nach einem völlig unabhängigen Therapeuten suchen wenn Du es nochmal mit Therpie probieren willst.
Ich kann aus Erfahrung sagen daß es schon schwierig sein kann einen guten und passenden Therapeuten zu finden
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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Sun, 01.Jul.07, 21:08 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Ja, das fand ich auch ziemlich schwach. Ich habe es auch bei einem anderen Therapeuten probiert, aber irgendwie konnte ich keine Beziehung zu ihm aufbauen. Es hat nicht gepasst. Ich weiss auch nicht, welche Therapieform geeignet für mich wäre. Bei ihr war es eine systemische Hypnotherapie. Mit Familienstellen (nach Hellinger). Und sie sagte mir, dass der Therapeut sich damit auskennen sollte.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sun, 01.Jul.07, 21:18 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo,
sehe ich wie münchnerkindl. suche dir einen eigenen, wenn du thera machen willst.
LG
Whoopie
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Sun, 01.Jul.07, 22:36 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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ups, mit Hellinger wäre ich vorsichtig, das ist ein ziemlicher Scharlatan!
Es gibt aber auch seriöseres Familienaufstellen, Hellinger hat das nicht erfunden. Sondern nur nach seinem Gusto interpretiert. Und der scheint zum Teil etwas faschistoid-autokratische Ansichten zu haben. Ich hab mal ein Video gesehen wo er eine Gruppe aufgestellt hat, da ist mir ehrlich gesagt einfach nur kotzübel geworden bei dem was der den Gruppenmitgliedern da an irren Ansichten aufgenötigt hat. Daß sich das Opfer in der Familie noch beim Täter bedanken soll... Wie gesagt, informier Dich mal über Hellinger, es gibt mehr als genug Info auch im Web über diesen Mann und sein Treiben.
Ansonsten, wie wäre es wenn Du Dir erstmal klar wirst was Du mit einer Therpie erreichen willst, wo Deine Probleme liegen. Hast Du ganz akute Probleme Dein Leben auf die Reihe zu bekommen, oder ist es eher belastender Ballast aus Deiner Vergangenheit, der Dich einholt?
Gibt es bei Dir in der Nähe evtl eine Beratungsstelle, wo Du Dir darüber Klarheit verschaffen kannst? Also eine unabhängige Beratungsstelle, wie sie zB Caritas oder Diakonie anbieten?
Liebe Grüsse,
Petra
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Mon, 02.Jul.07, 20:30 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Hallo Münchnerkindl,
was Hellinger angeht, kann ich Dir nur zustimmen. Ich kenne den zwar auch nur von Videos, aber der so gut wie keine Empathie.
Da ich aber selbst gerade eine Ausbildung zur Familienstellerin (mit Symbolen) begonnen habe, sehe ich auch das wie Du. Es gibt auch seriöse Aufstellungen. ´
LG
Whoopie
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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Tue, 03.Jul.07, 22:38 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Also ich muss ehrlich "zugeben", dass mir diese Methode schon geholfen hat. Wobei es in meiner Familie weniger um eine Täter-/Opferproblematik ging, als um andere Themen. Und meine Therapeutin hat auch verschiedene Methoden in der Therapie angewandt. Das war alles soweit ok. Mein Problem besteht eher darin, dass sie sich von heute auf morgen so verändert hat. Ohne mir dafür einen konkreten Grund zu nennen. In einer Beziehung kann so etwas natürlich auch passieren. Aber in Verbindung mit einer Psychotherapie ist es schwer zu verarbeiten. Vor allem ohne ein klärendes Gespräch. Ich weiss nicht, warum sie mir das verweigert. Und irgendwie bin ich jetzt auch an einem Punkt, an dem sie mir zunehmend gleichgültig wird. Zumindest wünsche ich mir das. Ich werde zusehen, dass ich einen guten Therapeuten finde, der mich auf meinem weiteren Weg unterstützt. Danke für eure Hilfe!
Mercurius
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Tue, 03.Jul.07, 22:41 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Mercurius wrote: | Ich weiss nicht, warum sie mir das verweigert. |
Warum grenzen sich Menschen ab? Weil sie Angst bekommen und sich überfordert fühlen
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Mercurius
sporadischer Gast
14
NRW M, 35
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Wed, 04.Jul.07, 14:51 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Warum grenzen sich Menschen ab? Weil sie Angst bekommen und sich überfordert fühlen [/quote]
Da gebe ich dir recht. Ich habe selber irgendwann Angst bekommen, weil sie mir sehr nahe war. Und ich ihr ziemlich viel Macht über meine Gefühle eingeräumt habe. Ich war verliebt und sie hat über weite Strecken hypnotherapeutisch mit mir gearbeitet. Ohne mir zu sagen, was sie da jetzt genau mit mir vorhat. Weil es sonst nicht "funktionieren" würde. Ich habe ihr beinahe blind vertraut. Und ihr auch rechtzeitig angedeutet, dass da in mir einiges "hochkommt". Das war auch mit Angst verbunden. Das habe ich ihr auch gesagt. Ich habe gemerkt, dass ich mich immer weiter in sie verliebe. Und weil mir selber bewusst war, dass es höchst schmerzhaft enden könnte, habe ich sie tatsächlich desöfteren um ein offenes Gespräch über das Wesen unserer Beziehung gebeten. Sie ist darauf aber irgendwie gar nicht eingegangen. Und meinte, dass ich sie nicht von ihrer Arbeit abbringen soll. Wenn da also in mir etwas hochgekocht ist, so hat sie die Herdplatte nicht gerade runtergedreht. Und wenn sie mit ihrer Grenze argumentiert, so frage ich mich, was denn eigentlich mit meiner ist? Das scheint ihr nicht bewusst zu sein. Ich möchte mich aber gar nicht mit ihr streiten. Es ist vorbei. Und es gab eine Zeit, in der wir uns sehr gut verstanden haben. Beinahe besser als in einer "echten" Liebesbeziehung. Das Gefühl möchte ich mir bewahren. Deshalb ist es besser, wenn wir uns nicht gegenseitig Vorwürfe machen. Wir haben es beide so gut gemacht wie wir konnten. So sehe ich das. Ich vermisse sie einfach sehr.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Wed, 04.Jul.07, 15:17 Re: Verliebt in die Therapeutin (m) |
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Mercurius wrote: | Und weil mir selber bewusst war, dass es höchst schmerzhaft enden könnte, habe ich sie tatsächlich desöfteren um ein offenes Gespräch über das Wesen unserer Beziehung gebeten.
Sie ist darauf aber irgendwie gar nicht eingegangen.
Und meinte, dass ich sie nicht von ihrer Arbeit abbringen soll. |
Hä??? Du sollst sie nicht von Deiner Arbeit abbringen??? Das hört sich ja gerade so an als hättet ihr ein Verhältnis gahabt wie ein Chirurg zu einem Patienten. Der hat bei der Operation auch NULL Mitbestimmungsrecht was der Chirurg so tut... Und sowas nennt sich dann Psychotherapie, da kann ich nur staunen..
Immerhin ist es DEIN Geist mit dem sie da rummacht und um den es da geht, und da sollst Du kein Mitspracherecht haben was in der Therapie geschieht?
Ehrlich gesagt erinnert mich so eine Haltung unangenehm an die arrogante Einstellung die Hellinger in dem Video gegenüber seinen Klienten hatte...
Grüssle,
Petra
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