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limette
neu an Bord!
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Post Wed, 27.Jun.07, 12:05      Will nicht mehr Abteilungsleiterin sein-Last zu groß! Reply with quoteBack to top

Hallo Leute.

Ich wurde vor einem halben Jahr Abteilungsleiterin im Büro- Bereich einer medizinischen Einrichtung. Es war keine richtige Beförderung, sondern war ich mehr als schneller Ersatz gedacht für meine Vorgängerin,die gekündigt hat.

Ich wusste bereits damals,daß es eine große Herausforderung für mich sein würde, aber ich hab mich auch irgendwie geehrt gefühlt,und deshalb hab ichs angenommen.

Ich bin noch ziemlich jung, und arbeite mit einem Team aus fast einem Dutzend Frauen zusammen, von denen einige auch älter sind als ich und schon länger im Betrieb sind als ich.

Ich hatte schon immer Probleme mit meinem Selbstvertrauen. vor allem Frauen gegenüber tue ich mir (bin selbst eine Frau) recht schwer, Kritik zu äußern bzw.in Konfrontation zu gehen. Und gerade das fordert mein Job von mir.

Ich hab einfach in den letzten Wochen das ungute Gefühl, nie gut genug zu sein. Kaum passiert ein Fehler, sagt eine fiese Stimme in mir: "siehst du, du hast doch gar nicht das Zeug dazu!!". Einige Dinge laufen nicht so toll in meiner Abteilung, ich sehe es, aber ich hab einfach nicht den Mut, einzugreifen, mal auf den Tisch zu hauen, bzw.fehlt mir nicht nur der Mut, ich finde, es geht einfach total gegen meine Wesenszüge. Es geht mir richtig innerlich zuwider, das Ruder an mich zu nehmen , und zu FÜHREN.
so laß ichs halt dann meinstens einfach sein, und hoffe, daß sich die Dinge von selbst wieder einrenken. Was kommt dabei heraus? Ich habe das Gefühl, daß alles immer mehr aus dem Ruder läuft.

Ich hätte all das eigentlich schon vorher wissen sollen, aber ich dachte mir damals, es wäre eine gute gelegenheit, mich all den problemen zu stellen.

aber ich schaffs einfach nicht. ich bin körperlich krank geworden, war für eineinhalb wochen zuhause, morgen soll ich wieder in die arbeit und mir wird jetzt schon übel. noch dazu hat mich eine kollegin am wochenende auf einem fest gesehen, und ich war ja eigentlich im krankenstand, hab auf dem fest aber nur was gegessen, und bin dann wieder heimgefahren.

habe angst, daß sich meine kolleginnen denken, jetzt bin ich die kollegensau, die sichs im krankenstand gut gehen lässt! ich möchte einfach so gerne, daß sie wissen, daß mich die Last der Verantwortung krank gemacht hat, und daß ich diesen Job einfach nicht mehr machen kann.

Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich einfach klartext reden soll. Meinen Kolleginnen gegenüber und meinem Vorgesetzten gegenüber. Möchte ihnen sagen, daß ich gerne weiterhin im Betrieb mitarbeiten möchte, aber daß ich als Abteilungsleiterin sehr unglücklich bin. Das Problem ist aber auch, daß es niemanden gibt, der das statt mir machen möchte. Es ist also nicht damit abgetan zu sagen, ich mach´s nicht mehr, sucht euch jemand anderen.

Schlimmstenfalls such ich mir einen ganz neuen Job, aber eigentlich will ich den Betrieb nicht verlassen, nur die Position.

Ich weiß einfach nicht,was wirklich los ist. Bin ich nur zu feige und zu weich? Oder hat es keinen Sinn,weiterzukämpfen, wenn es mir schlicht und einfach an den notwendigen führungsqualitäten mangelt?? Ich will auch nicht mehr kämpfen müssen. ich will, daß es mir wieder gut geht.

Entschuldigt bitte die chaotische Schreibweise, hab mir das alles direkt unzensiert von der seele geschrieben.

Ich bitte euch nun um eure Meinung!

Danke fürs lesen!
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carö
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Post Wed, 27.Jun.07, 13:45      Re: Will nicht mehr Abteilungsleiterin sein-Last zu gro Reply with quoteBack to top

hallo limette,

könntest du zunächst ein gespräch mit deinem vorgesetzen führen ? ihn um unterstützung bitten ? du bist wirklich noch sehr jung und da sollte es sehr nachvollziehbar sein, dass du ab und zu einen rat und ein offenes ohr brauchst.

Und: du hast ein riesen plus, das alles anderen kollegen nicht haben, und mit dem du punkten kannst. DU hast die herausforderung angenommen. das es nun nicht so einfach ist, wird jeder verstehen können. und es will ausserdem kein andere übernehmen. auch das spricht für dich... das zeigt, dass alle anderen mit der situation ebenfalls erstmal überfordert wären. mach dich deswegen also nicht so fertig. es ist normal, dass nicht alles rund läuft am anfang.

wenn es irgendwie ginge, würde ich versuchen zunächst in deinem vorgesetzten eine verbündeten zu finden, der dir den rücken stärken könnte.

es IST schwer, führungsaufgaben zu übernehmen. es ist für jeden schwer, ob jung oder alt.. das muss man auch erst mal lernen.

viel mut und kraft wünscht

caroline

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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
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lilit
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Wohnort manchmal mit beiden Beinen fest am Boden
W, 30


Post Wed, 27.Jun.07, 17:17      Re: Will nicht mehr Abteilungsleiterin sein-Last zu groß! Reply with quoteBack to top

Hallo!

Quote:
so laß ichs halt dann meinstens einfach sein, und hoffe, daß sich die Dinge von selbst wieder einrenken. Was kommt dabei heraus? Ich habe das Gefühl, daß alles immer mehr aus dem Ruder läuft.
Tja, mit deinem Gefühl hast du wohl recht. Eine Abteilung, in der jeder tun und lassen kann, was er will... die LÄUFT aus dem Ruder. Und von selbst ändert sich da gar nix – zumindest nicht in die positive Richtung.
Es hängt so viel von einer Führungsposition ab: zum einen natürlich die Arbeit (Effizienz, Genauigkeit ect.) aber auch das Betriebsklima. Mit einem Chef, den man nicht mal unter den Tisch reden muß, weil er sich schon selber drunter versteckt… endet das alles im Chaos.

Quote:
Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich einfach klartext reden soll.
Das wäre meines Erachtens sehr wichtig - und allerhöchste Zeit.
Zum einen für die Abteilung – aber auch für dich.
Manche Menschen eigenen sich nun mal nicht für eine Führungsposition. Das ist auch o.k. so – und heißt nicht, dass man (deshalb) weniger Kompetenzen (fachlicher oder sozialer Natur) hat. Du sagst selbst, dass dieses „Führen“ deinem Wesen entgegenspricht. Klar gibt es Coachings – wobei ich WEISS, dass man aus manchen Menschen einfach keinen Rudelführer machen kann.
Bitte deinen Vorgesetzten um ein Gespräch, und erklär ihm alles (deine Kolleginnen würde ich aussparen, du bist ihnen keine Rechenschaft schuldig).

Quote:
Es ist also nicht damit abgetan zu sagen, ich mach´s nicht mehr, sucht euch jemand anderen.
Das wird Aufgabe deines Vorgesetzten sein. Vielleicht findet ihr auch eine Überbrückungslösung, bis jemand Neuer deinen Job übernimmt. Klar ist, dass du dich überfordert fühlst, und den Job nicht mehr machen willst. Also: werde aktiv, rede mit deinem Vorgesetzten.


Lieben Gruß
lilit

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Wir bewundern Menschen wegen ihrer Stärken, lieben sie aber wegen ihrer Schwächen...
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