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huddle
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Post Tue, 26.Jun.07, 18:37      In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

Hallo,

lese schon einige Zeit hier sehr interessiert mit. Wie wahrscheinlich jeder andere Mensch, hab auch ich mich in vielen Postings wieder entdeckt, die mir wiederrum oft auch persönlich weitergeholfen haben. Einfach ein tolles Forum zwinkernd..


Zu mir.

Es spielt sich ziemlich viel zusammen, es ist daher schon schwer einen anfang zu finden.

Habe vor genau 15 Tagen mit dem Rauchen von Gras aufgehört. Habe es ca. 4 Jahre täglich und oft ziemlich ausschreitend konsumiert. Aufzuhören ist mir nicht leicht gefallen, aber es war meiner meinung nach die letzte Möglichkeit wieder Fuss zu fassen.
Dachte dadurch ändert sich viel, hat es aber leider nicht.

Ich bin schon seit längerer Zeit ziemlich deprimiert, lustlos, perspektivlos, weiss einfach nicht was ich will.

Habe das Gefühl null Selbstwert/Selbstbewusstsein mehr zu besitzen. (Was aber nicht erst durch den Verzicht von Gras bemerkbar geworden ist!) Ich vergleiche mich ziemlich viel mit anderen Menschen, und komme immer zu dem Schluss, wie gut die anderen mit ihrem Leben klar kommen, ich aber nicht.

Das bezieht sich auf deren Aussehen, Verhalten, Einstellung usw. ... Sie wissen was sie wollen, hab scheinbar schon den "Sinn" des Lebens (für sich selbst zumindest) entdeckt, im gegensatz zu mir. Ich hatte seit ich denken kann schon Probleme mich für etwas zu entscheiden.

Das lustige daran ist, dass ich im Grunde absolut keinen Grund habe, mich zu beschweren. Sprich mir müsste es eigentlich super gehen!
Ich hab eine wunderschöne Freundin, die ich liebe, und die mich liebt, ich hab keine Geldsorgen, hab eine super Familie, einen tollen Job, mein traumauto ... wobei ich mit meinem Job nicht zufrieden bin, irgendwie ist es doch nicht das richtige.. was will ich eigentlich? was interessiert mich eigentlich? Ich weiss es nicht.

Bin übrigends im Medienbereich (TV). Diese Oberflächligkeit macht mich fertig... nur nebenbei...

Ihr seht, eigentlich müsste es mir doch super gehen?! Aber nein! Ich fühle mich schlecht! Ich fühle mich hässlich, unselbstsicher, jung ... einfach komisch. Anders. Ich bin einfach so neidisch auf die Menschen, die sich einfach keinen Kopf um solche Dinge machen. Ich bin einfach stecken geblieben.

Ich rege mich im nachhinein oft auf, wenn ich in gewissen situationen wieder mal nicht richtig reagiert habe, und nicht meinem Mund aufgemacht hab. Begreife meine Reaktionen, mein Verhalten oft selber nicht. Oft denke ich mir dann, "warum hältst du denn nicht einfach dein M***! Fühle mich oft sehr leich verletzt von Aussagen anderer... auch wenn sie nicht unbedingt böse gemeint sind.

Ach es ist einfach so viel. Und ich schaffe es einfach nicht damit klar zu kommen! Ich weiss ja nichtmal was ich will! Oft überlege ich, welche Interessen ich den habe, tja, mir fällt nichts ein was mich interessiert...
Gibts das?

Nach Aussen hin, vermittle ich soweit ich weiss, keinen sehr labilen Eindruck. Aber in mir herrscht ein unglaubliches Durcheinander. Ich würde am liebsten einfach weglaufen, vielleicht sogar der Realität entfliehen. Vielleicht gibt es für mich auch gar keinen Sinn.

So, genug. Langsam mach ich mir selber Angst...

Weiss nicht genau, was ich mit diesem Beitrag bezwecken will, musste mich einfach nur mal auskotzen.

Hoffe ich trete hier niemandem auf dem Füße, und schreibe ins richtige Unterforum. Falls nicht, entschuldige ich mich gleich im Vorraus.

Oh gott, ja, in dem Alter schon derartige Probleme. Wie soll das nur enden?

Danke für jeden gutgemeinten Rat/ Hilfestellung.

Liebe Grüße

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Post Wed, 27.Jun.07, 6:42      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

Hallo huddle,

dasselbe hätte ich vor ca. 25 Jahren auch geschrieben. So ziemlich wortwörtlich. Ich habe auch relativ abrupt damit aufgehört.

Solltest du dich in Forum bereits umgesehen haben, wirst du etliche Threads, teilweise dreigeteilt, finden, die um dieses Thema kreisen und dein Beitrag wird wahrscheinlich verschoben werden.

Mit Bodo Wartke würde ich sagen: Da muß er durch der Lurch.

Das interessante für mich im nachhinein ist, dass der Konsum Menschen zurückläßt, die jahrelang ihre Probleme verraucht haben und sich dann wundern warum plötzlich Probleme da sind, obwohl sie nie das Gefühl hatten welche zu haben, wenn sie drauf waren. Gerade in der Jugend, der Zeit der Orientierung, in der man alle Sinne bräuchte um vorwärtszukommen mit sich selbst und der Welt.

Wohlgemerkt ich spreche dabei auch von mir. Ich wär fast krepiert an der Angst und Verzweiflung. Das perfide daran ist, dass man nicht mehr sagen kann, was ist was . Sind es die normalen Ängste während des Erwachsenwerdens, die jeder in der einen oder anderen Form erlebt oder sind es die Auswirkungen des jahrelangen Gebrauchs einer scheinbar harmlosen Droge. Wahrscheinlich bei jedem etwas anders verteilt, aber immer ein bisschen was von beidem.

So was jetzt machen, wenn einen die wilden Hunde plagen. Gegen welche Windmühlen kämpft man zuerst. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, der Weg zum Therapeuten ist eine Abkürzung, die ich empfehlen kann. Ich bin drei Jahre mit dem Gefühl nerumgelaufen: i drah mi ham und bin ins bodenlose gefallen.

Heute weiß ich, man muß wirklich Geduld mit sich selbst haben und sich selbst auch einen Fehler eingestehen können, und das fällt oft schwer, gerade als junger Mensch, da Geduld so ziemlich das Letzte ist was man für sich und die Welt aufbringen kann. Es muß immer alles schnell gehen, das tut es aber nicht.

Bildlich gesprochen sieht es für mich so aus, dass die Höhen, die man durch Drogen erlebt durch die Traurigkeit und Verzweiflung nachher ohne Drogen wieder ausgeglichen wird. -> „There’s nothing like a free lunch“ heißt es im Geschäftsleben, oder das Leben hat nichts zu verschenken, auch seine Glücksgefühle muß man sich erarbeiten.

Quote:
Ich hab eine wunderschöne Freundin, die ich liebe, und die mich liebt, ich hab keine Geldsorgen, hab eine super Familie, einen tollen Job, mein traumauto ... wobei ich mit meinem Job nicht zufrieden bin, irgendwie ist es doch nicht das richtige.. was will ich eigentlich? was interessiert mich eigentlich? Ich weiss es nicht.

Bin übrigends im Medienbereich (TV). Diese Oberflächligkeit macht mich fertig... nur nebenbei...

Ihr seht, eigentlich müsste es mir doch super gehen?! Aber nein! Ich fühle mich schlecht! Ich fühle mich hässlich, unselbstsicher, jung ... einfach komisch. Anders. Ich bin einfach so neidisch auf die Menschen, die sich einfach keinen Kopf um solche Dinge machen. Ich bin einfach stecken geblieben.


Es ist ja schon viel da, wenn du trotzdem das Gefühl nicht los wirst es hilft alles nichts ich fühl mich schlecht, dann fang an dich zu informieren, such dir Telefonnummern, mach Termine aus, führe Beratungsgespräche. Oft helfen wirklich nur ein paar Minuten mit einer völlig unabhängigen Person und man hat wieder einen klaren Blick, weil man selbst etwas dagegen getan hat, und sich selbst darüber sprechen hört.

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Post Wed, 27.Jun.07, 9:16      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

Lieber huddle,

mein Vorredner(Schreiber) hat ja schon so viel Kluges geraten, vor allem der Tipp wenigstens 1x ein Gespräch mit einem Fachmann/frau (Therapeuten/tin) zu führen, weil oft schon eine kleine "Sichtänderung" dir viel Hilfe in deiner Situation bringen kann.

Was ich dir noch beifügend sagen möchte:

ich kenne nicht viele Jugendliche, die mit 19 Jahren schon genau wissen was sie wollen, was sie im Leben genau tun sollen.
In diesem Alter besteht der Mensch aus lauter Widersprüchen und verwirrter "Chemie"! Die Hormone und sonstige chemische Prozesse sind noch nicht völlig im Lot, alles ist noch auf Wachstum und Reifen eingestellt!
ES ist völlig normal, dass du dich (jetzt mal abgesehen von Entzug der Droge) so fühlst!

Als Tipp: schau dir bitte einmal an WAS du schon hast!
Ich erlebe dich in deinem Beitrag (logischerweise, weil deprimiert) als sehr destruktiv in deinem Denken, versuche ein wenig "Gedankenhygiene"
zu betreiben und schaue dir an, WAS du so denkst den ganzen lieben langen Tag? Versuche jeden negativen Gedanken in etwas Positives umzuwandeln,- ja ich weiss, das ist nicht immer einfach, aber es geht.

Weisst du, das Unterbewußtsein ist unser "Realitäts-Schaffer"- was immer wir sagen, denken- ES ist wie eine Anweisung, wie ein Befehl!
zB: "och mir geht es so schlecht"- JA zu Befehl- "schlechtgehen ist angesagt"!
Ausserdem hat unser Unterbewußtsein einen Fehler eingebaut: ES kann das Wörtchen NICHT - nicht erkennen!
zB.: "hoffentlich werde ich nicht krank"-- "Ja, zu Befehl,- krankwerden ist angesagt"
Also wenn du einen negativen Gedanken: zB "hoffentlich werde ich nicht krank"- in einen positiven Gedanken umwandeln möchtest, dann denke: "ich bleibe gesund!"
Verstehst du ? Magst du das einmal 1 Tag probieren?

Bezüglich deiner Berufs- Unsicherheit,- vielleicht magst du zu allererst einmal dankbar sein, dass DU zum Unterschied von so manchen (vielen) anderen Jugendlichen einen guten Job hast--, dann vertraue einfach darauf, dass du sicher im Laufe der Zeit herausfindest WAS du gerne machen möchtest- und dass du dann, wenn du es weißt, auch die Gelegenheit findest dich zu verändern. Du bist erst am Anfang deines Lebens und am Anfang deiner Berufslaufbahn, lass dir und deinem Leben ein wenig Zeit zur Entwicklung.

Alles wird gut, du hast doch schon den Entzug geschafft, das ist schon eine große Leistung! Lobe dich auch einmal für Dinge die du gut machst!

Alles Liebe und viel Erfolg für deinen Weg, flower
wünscht Sonnefrau

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Post Thu, 28.Jun.07, 20:00      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

ja, da steckt viel wahres drin. Danke an euch beide.

Obwohl ich mich echt scheisse fühle, will ich mir keine professionelle hilfe holen. Das muss ich doch alleine schaffen? Das kanns doch nicht sein...Durch die inanspruchnahme von hilfe von aussen, bestätigt man sich doch, dass das ein ernsthaftes problem ist... ich kann das einfach noch nicht akzeptieren...


Mein Gott, ihr seid beide schon ein gutes stückchen älter als ich es bin, ich freue mich auf die zeit, wo ich zurückschaue und nurnoch drüber lächeln kann wie ich mich damals gefühlt habe... wenn ich die für mich wahrhaft wichtigen dinge im leben kenne und mir keine gedanken mehr über kleinigkeiten machen muss...

Ja, ich habe wichtige lebensphasen verkifft, man und wie ich es bereue... aber ich bin machtlos, so ist es nun mal ...

@Sonnenfrau:
Es fällt mir einfach unglaublich schwer positiv zu denken...und das fällt auch meinen mitmenschen auf, sodass ich schon darauf angesprochen werde, nicht immer rumzumeckern... So extrem war es wirklich noch nie, nichts passt mir, ich bin einfach von allem genervt. Oft könnte ich einfach völlig grundlos losheulen...

Es ist alles so aussichtslos. Bin kurz davor meinen job hinzuschmeißen, mir erstmal ein, zwei monate auszeit zu nehmen, und was neues zu suchen...Vielleicht hilft das ja weiter...

Vielleicht dramatisiere ich alles einfach nur zu stark und ich sollte mir einfach keinen kopf mehr machen, aber diese unzufriedenheit strahlt einfach zu stark von innen heraus. Sie ist z.Z. einfach nicht zurückzuhalten...
Obwohl ich mir selber andauernd denke, was für eine heulsuse ich doch bin...

letztendlich erreicht man doch immer den nullpunkt, wo es einfach kein wundermittel gibt. Einfach nur die knallharte realität.


Danke für die netten worte.

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Post Thu, 28.Jun.07, 20:44      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

Hallo huddle,

ja und am Lagerfeuer erzähle ich meinen Enkeln... Smile

aber du lebst jetzt. Durch die Inanspruchnahme von Hilfe bestätigt man sich nicht, dass das ein ernsthaftes Problem ist, sondern, dass das ein Problem ist, für das man jemanden um Rat fragt und dass man selbst es ernst nimmt.

Wenn ich Kopfweh habe nehm ich ein Aspro, wenn ich Zahnweh habe geh ich zum Zahnarzt und wenn ich nicht mehr weiterweiß....

Ich würde in deiner Situation versuchen, den Job als regulierende Konstante zu betrachten. Aufstehen-arbeiten-entspannen am Abend-Wochenende -und wieder von vorne, das ist Rhythmus und das ist gut so. Ich war immer froh wenn ich arbeiten "durfte", anstelle studieren zu müssen. Äußerliches Zeitkonzept gegen inneren Schweinhund, was glaubst du hat meistens gewonnen?

Peter Ustinov sagte einmal sinngemäß: "Woher soll ich wissen was ich denke, wenn ich es nicht ausspreche"

Alles Gute

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Post Fri, 29.Jun.07, 23:19      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

@Huddle schrieb:
"Habe vor genau 15 Tagen mit dem Rauchen von Gras aufgehört.
Habe es ca. 4 Jahre täglich und oft ziemlich ausschreitend konsumiert.
Aufzuhören ist mir nicht leicht gefallen,aber es war meiner meinung nach die letzte Möglichkeit wieder Fuss zu fassen.
Dachte dadurch ändert sich viel, hat es aber leider nicht.

Ich bin schon seit längerer Zeit ziemlich deprimiert, lustlos, perspektivlos, weiss einfach nicht was ich will.
"

Hallo Huddle.
Du schriebst am Dienstag,du hast vor 15 Tagen mit dem Rauchen von Gras aufgehört.Du hättest gedacht,dass sich dadurch (bis heute schon) viel ändert.

Findest Du nicht dass der Zeitraum von 2 Wochen etwas kurz ist,
dass sich viel ändert ?

Vermutlich führst du die Depremiertheit, Lustlosigkeit, Perspektivlosigkeit,
kurzum das was Du wohl das pure Chaos nennst,
mit auf deinen Cannabiskonsum zurück.

Was erwartest Du,dass die Veränderungen
es so eilig haben in dir plötzlich einzutreten !

Bildlich gesehen könnte es so nicht ablaufen:
Es klopft an den Türen der Wahrnehmung.
Ich schaue durch den Türspion und sehe...was?...die Veränderung in Persona.Sie spricht:
"Hallo Huddle.14 Tage ohne Cannabis. Alle Achtung,wirklich. Respekt.
Deswegen komme nun ich,die Veränderung.
Hab ein paar Tage gewartet. Eigentlich komme ich sonst schleichend.
Bei dir mache ich es anders und schneller.
Ich fange an und verpass Dir einen ganz neuen frischen Geist...von jetzt auf gleich. Bitteschön. Wohl bekomms'...."
Da würde ich nur überrascht stottern:"Dankeschön, totale Veränderung. So früh kommst Du schon über mich und löst einen Zwischenzustand ab. Wie praktisch." Wink

Dein Körper hat für mehrere Wochen oder Monate Cannabis-Wirkstoffe
gespeichert und gibt sie nach und nach wieder ab.

Bei mir ist es in abstinenten Zeiten so, dass ich nach einigen Wochen
noch plötzlich einen flashback habe. High bin. Verwirrtheitszustände erfahre.
Da stehe ich dann vor Entscheidungen und vermag sie nicht zu treffen.
Oder ich bin sonstwie wieder ganz besonders unmotivierter als sonst die letzte Zeit.

Trotzdem:
Du schreibst,als hättest Du eine Umstellung, die Entwöhnung,
bereits abgeschlossen und hinter Dir. Dabei nehme ich an,
Du steckst da jetzt mittendrin in der Abnabelung.

Du schreibst,der Realität entfliehen zu wollen.
Das könnte wie ein Ticket klingen zurück zum Konsum.
Oder hin zu einen adäquaten Ersatz.
Andererseits ist das Bedürfnis ja nix ungewöhnliches,
sondern etwas verständliches und machbares, sich der Realität
zu entziehen. Tut man ja z.B. beim Lesen eines Romans.
Wenn man in eine Geschichte gedanklich eintaucht.
Es geht also um die persönlich richtigen und die falschen Techniken
vielleicht.

Kennst Du das auch,dass oft die Überlegung aufblitzt,
wieder zurückzukehren zum Konsum ?

Dass ich mir sage,dass es so schlecht doch garnicht war.
Dass das jetzt eine Pause vom Kiffen ist oder war.

Aber der Punkt warum ich schreibe war der,
dass ich mich doch sehr wundern musste
und wiederrum eigentlich auch nicht wundern musste,
dass du nach 14 Tagen eine Bilanz der Abstinenz ziehst,
und dir ungeduldig sagst,dass sich durch Verzicht
noch nicht vieles wie die Depremiertheit,Lustlosigkeit,
Perspektivlosigkeit total geändert hat.

Also immer dann wenn ich kiffe weiss ich nicht mehr was ich will.
Ich würde die selben Auswirkungen vom Kiffen nennen.
Aber den Kopf so richtig freier bekam ich erst nach mehreren
Wochen ohne Kiffen wie zuletzt im April/Mai 2007 geschehen.

Allerdings bin ich wieder am Konsumieren und mir fällt wieder auf,
dass ich den Rückzug aus der Realität wieder
nicht ohne negativen Auswirkungen & Konsequenzen bekomme.

Und dass meine Persönlichkeit eine andere ist.
Dass ich andere Charaktereigenschaften an den Tag lege,
wenn ich mehrere Wochen mit Cannabiskonsum lebe
im Vergleich zur Persönlichkeit und dem Charakter
"nach" mehreren Wochen ohne Cannabiskonsum.

MfG,
HerrRossi


Last edited by HerrRossisuchtdasGlück on Sat, 30.Jun.07, 19:23; edited 1 time in total
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Post Fri, 29.Jun.07, 23:42      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

@Sonnefrau schrieb:
"(...)Du hast doch schon den Entzug geschafft(...)"

Nach 2 bis 3 Wochen Abstinenz bzw. Verzicht auf Cannabis ?!

Ist das dann schon so,
dass man den körperlichen und den psychischen Entzug geschafft hat ?

Wann hat es ein Alkoholiker geschafft, kein Alkoholiker mehr zu sein ?
Wann ein Medikamentenabhängiger, kein Medikamentenabhängiger zu sein ?
Wann ein Cannabissüchtiger, kein Cannabissüchtiger mehr zu sein ?
Wann ein Cannabisgewöhnter, kein Cannabisgewöhnter mehr zu sein ?

MfG,
HerrRossi
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Post Sat, 30.Jun.07, 11:45      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

HerrRossisuchtdasGlück wrote:
Findest Du nicht dass der Zeitraum von 2 Wochen etwas kurz ist,
dass sich viel ändert ?


Ja, du hast ja recht. Es ist für mich schwer einzusehen, da für mich diese "wenigen" tage einfach enorm sind. Ich habe wirklich jeden, ja jeden tag geraucht. Und in gewisser weise, besteht eine erwartungshaltung.

Ich bin mittlerweile auch einfach nurnoch genervt, von meiner einstellung... es ist so nutzlos sich schlecht zu fühlen...

Und ob ich daran gedacht hab, einfach wieder was zu rauchen. "Eigentlich ist es ja gar nicht so schlimm, ich sollte mir keinen kopf machen", wie oft hab ich mir das während des konsums und jetzt danach gedacht...
Das schlimme ist einfach, das es so schwer fällt einfach mal abzuschalten ohne gras.


Ich bemühe mir die letzten zwei tage positiv zu denken, und dinge die mich runterziehen aktiv zu verdrängen. es klappt schon ein bisschen... vielleicht heisst das zauberwort wirklich einfahc nur abwarten...

danke

lg

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Post Sat, 30.Jun.07, 12:52      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

DAS Zauberwort:...einfach abwarten?

Ja, das ist sicher ein Faktor, der hilft.
Aber, ich würde mich an deiner Stelle fragen WAS bitteschön hat mich denn zum Gras Konsum gebracht?
AUFARBEITEN - der Auslöser, damit sie erkannt sind und nicht wieder als Auslöser fungieren- DAS wäre das "Zauberwort", - eigentlich!!!
UND DAS z.B könntest du wunderbar mit einem/er Therapeuten/in machen!
Mit therapeutischer Hilfe wäre dies effektiver, leichter und vor allem SCHNELLER (was dir ja so wichtig erscheint)!

DENN ausbleiben wird dir das sowieso nicht, dass du hinschaust: WAS wollte ich nicht durchstehen, aushalten, zulassen- wo bin ich aus der Realität geflüchtet DURCH Drogen?
WO werde ich WIEDER Stolpersteine finden...wo sind die Gefahren wieder zu Drogen zu greifen...wie kann ich mein Verhalten diesbezüglich erkennen, verändern?

@ Herr Rossi...
übrigens habe ich mich schon gewundert warum du so anders schreibst und so anders in deiner Ausdrucksweise herüberkommst-wo die liebevolle, charmante Weisheit geblieben ist!

Viel Erfolg dir und Herrn Rossi...
Sonnefrau

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Post Sat, 30.Jun.07, 13:29      Re: In mir herrscht das pure Chaos Reply with quoteBack to top

Sonnefrau wrote:
Aber, ich würde mich an deiner Stelle fragen WAS bitteschön hat mich denn zum Gras Konsum gebracht?
AUFARBEITEN - der Auslöser, damit sie erkannt sind und nicht wieder als Auslöser fungieren- DAS wäre das "Zauberwort", - eigentlich!!!
UND DAS z.B könntest du wunderbar mit einem/er Therapeuten/in machen!


Was mich dazu gebracht hat Gras zu rauchen? Nichts. Hatte nichts zu verdrängen etc. war vielleicht 14 Jahre alt, da wars halt was besonderes, wovor man große achtung hatte, dann wurde es wöchentlich konsumiert, dann irgendwann täglich..

früher war das halt noch einfacher, realschulzeiten, da konnte ich viel rauchen, ohne das ich probleme hatte. Sprich natürlcih hatte ich gras bezüglich probleme, mir war aber nicht klar, das dies der ursprung dieser probleme war ...

erst wo ich etwas älter geworden bin, so mit 17/18 rum gings los ... sozusagen der start ins "leben" ...

Gras rauchen hab ich mir einfach über die jahre angewöhnt. kenne es nicht anders. und ich hab keinerlei angst, dass ich eventuell zu anderen drogen greife. Hab die ersten "entzugstage" abends 2 - 3 bier getrunken, es dann aber auch gleihc wieder sein lassen... es gibt mir nichts ... LSD hab ich einmal konsumiert. Kein bedarf es nochmal zu machen ...

Als ich damit angefangen hab, war ich einfach noch zu jung ... es war einfach was tolles, cooles, neues verbotenes ... berauschendes ...

Ich bin eigentlich absolut kein "Drogen-Mensch".

Gras rauchen hab ich mir einfach nur angewöhnt, und mit der zeit wurde es immer schwieriger darauf zu verzichten ... es ist einfach nur reine Gewohnheit... wobei natürlich das dumme nikotin hinzukommt, das ich z.z. durch einen eher starken zigaretten konsum befriedige ...
auch so ne sache die mich stört ...

Ich glaube ich brauch das alles nicht. Wenn nur nicht diese Suchtstimme wäre....

Und ich bin immer noch der meinung, das ich das alles OHNE Therapeuten schaffe. Ich muss/will es mir selber beweisen!


Danke für die rege anteilnahme

lg

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