Missbraucht?

neu an Bord! 4 baden-würtenberg W, 31

hallo,

ich hoffe irgendwie dieser ungwissheit entlich auf den grund zu kommen.
weiß aber gar nicht wie ich es aufschreiben soll, wo ich anfangen soll.

-seit 10 jahren immer wieder das gefühl missbraucht worden zu sein.
-kann mit männern kaum normal umgehen. mag es aber auch nicht, wenn frauen mir zu nahe kommen.
-beim geschlechtsakt total schmerzen und finden ihn widerlich, wie unnormal,abstoßend.
-hab als kind 7-11 jahren, babys oder kleinkindern schmerzen zugefügt.
-ich weiß, das ich plötzlich mit 4 jahren nicht ´mehr in die nähe meines schwulen opas durft, warum wollte mir keiner beantworten, auch nachdem ich offen gefragt habe, ob da was war.
-meine mutter hat sich nach der geburt von meinem bruder(4jahre jünger) nur noch um ihn gekümmert, ich war unerwünscht.
- ich hatte immer ein gutes verhältnis zu meinem vater bis vor einem halben jahr. er so fertig war das er in die klinik mußte. er starke depressionen. in dieser zeit ich bin extra zu ihm gefahren, hat er mich total zur sau gemacht, im nächsten moment wieder in den arm genommen und abgeküsst. es war für mich absolut widerlich.
-seitdem kann ich seine nähe auch nicht mehr ertragen, fühle mich soo schmutzig.
-träume ecklige sachen.

ich könnte noch weiterschreiben, aber ich glaube des wird nur ein totales durcheinander.
seit dem zeitpunkt ist meine essstörung wieder schlimmer geworden und ich bin selbst wieder depressiv, obwohl ich alles gut im griff hatte.
aber seit dem.....

danke fürs zuhören.

gruß kikie

bitte helft mir, ich mache mich total verrückt

Helferlein 30 Wien W, 56

Liebe Kikie

Ich denke mal, das Dich irgend etwas quaelt, was du vielleicht verdraengt hast!Als Kind baut man um sich eine Mauer! Aber das Unterbewusstsein arbeitet weiter!
Mein Rat an Dich, such Dir einen geeigneten Therapeuten! Alleine schafftst Du es nicht auf den Ursprung zu kommen!
Ist eine verzwickte Situation!
Weisst Du, Du spuerst doch, das da irgendwas war, kann auch was anderes sein, nicht unbedingt Missbrauch! Aber das wuerdest Du mit einem Therapeuten raus finden!
Ich weiss, ich konnte Dir jetzt hier keine grosse Hilfe sein!
Aber ich wuensch Dir ganz viel Kraft und einen Weg, der dir da raushilft!
Liebe Gruesse Felia

neu an Bord! 4 baden-würtenberg W, 31

danke für die antwort,

ich mache schon eine therapie, nur mein unterbewußtsein blockt. ich komm einfach net ran.
er sagt immer ich brauch zeit, aber ich hab das gefühl sie läuft weg.
Sad

kikie

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

kikie wrote:

er sagt immer ich brauch zeit, aber ich hab das gefühl sie läuft weg.

Warum das? Neutral

Weißt du, ich habe in Situationen, in denen ich unbedingt anders "funktionieren" wollte, als ich es tat, schon öfter festgestellt, dass ich das gewünschte Ziel genau (und erst) dann erreiche, wenn ich bereit bin, zu akzeptieren, wenn sich niemals etwas ändern sollte.

Kannst du nicht versuchen, dir selbst mehr zu vertrauen? Wenn deine Seele ihre Geheimnisse bisher nicht preisgibt, so hat sie gute Gründe dafür. Wenn du wirklich Missbrauchserfahrungen verdrängt hast, dann waren die offenbar so schlimm, dass dein Unterbewusstsein dich gegen die Erinnerung - und alles, was dann folgen würde - zu schützen versucht. Sei ihm deswegen nicht böse Wink

. Versuch, mehr Verständnis für dich selbst zu entwickeln, mehr Geduld. Sei gut zu dir und respektiere deine Selbstschutzmechanismen. Damit wirst du gleichzeitig stärker, so dass deine Seele ihre Barrieren vielleicht eher aufgeben wird. Es ist paradox und nicht leicht umzusetzen, aber je weniger du "endlich" herausfinden willst, was mit dir los ist, desto eher wird es dir gelingen. Man braucht keineswegs immer "alle Zeit der Welt", aber die innere Bereitschaft, sich diese Zeit zu geben, ist der Schlüssel für manche Tür.

Alles Gute,

thorn

neu an Bord! 4 baden-würtenberg W, 31

hallo,

warum ich endlich wissen will was los ist, ist eigentlich nur, daß mein vater mich besuchen möchte und ich ständig panikattacken bekomme und mir immer neue ausreden ausdenke.
ich verletze ihn dadurch, aber kann ihm einfach nicht sagen was los.

ich weiß auch, daß ich mir zeit geben sollte, aber ich habe immer das gefühl ich verletze menschen durch mein verhalten und ich kann es einfach nicht steuern.
komme mir wie ein idiot vor. weil ich mein verhalten gerne ändern möchte, es mir immer wieder vornehme, aber klack die situation ist da, dreh ich durch und ich kann es nicht kontrolieren.

grüßle kikie

Helferlein 45 Baden M, 33

Hallo kikie

Du bist eine Frau im Gestandenen Alter und schreibst aus Deinen Kindertagen?
Es ist doch ein sehr großer Sprung vom 11ten Lebensjahr bis heute und das sind 20 Jahre? Was geschah in der Zeit? Was passierte mit Deinem schwulen Opa? Wie war Deine Teenager Zeit? Wie ging es danach weiter?

Lebst Du heute in einer Beziehung? Welchen Stellenwert hat Deine Mutter für Dich?

Was stört Dich so sehr an Deines Vaters Besuch?

neu an Bord! 4 baden-würtenberg W, 31

Also als ich 4jahre war kam mein bruder auf die welt, seitdem kümmerte sich meine mutter nur um ihn. Mir sagte sie ganz offen, dass sie mich nicht gewollt hat. Ich war ihr nie recht genug, passte nicht in ihre form. Von charakter und von meinem äußern auch nicht. Daher wurde ich eigentlich ein vaterkind, aber der hatte nur sehr wenig zeit bis nie. Zu ihm fühlte ich mich auch immer hingezogen.
Ich wurde öfter bei meiner oma, mütterlicher seits abgegeben die einen schwulen mann hat. Fragt mich bitte nicht warum solche menschen zusammenbleiben. Urplötzlich durfte ich dort nicht mehr hin. Wenn musste meine oma zu uns nach hause kommen. Ich weiß nur das mein opa wohl sehr cholerisch war. Er ist dann auch gestorben, also ich so ca. 7 jahre war.
nach meinem ersten umzug ich war 8jahre bin ich ziemlich depressiv geworden, ich wollte mir das leben nehmen, aber hab mir dann nur die pulsadern angeritz. Habe zu der zeit meine mutter nur noch gehasst. Bin dann auch in der schule dadurch aufgefallen. Ich wollte halt einfach nicht mehr. Meine mutter hat mich nie ernst genommen oder es war ihr egal.
Also wir wieder umzogen bzw. zurück war ich 15 jahre. In dieser zeit fing auch meine bulimi an. Meine mutter fand es toll, dass ich so abnahm.
Mit 17 bin ich mit meinem vater ausgezogen.
Ich hatte einen freund nach dem anderen, konnte aber nicht mit ihnen schlafen.
mit 20 das erste Mal und seit dem jedes Mal das fühl vergewaltigt zu werden.
Mit 22 dann meine erster klinikaufenthalt, da ich ein totales burnout hatte. Wollte auch entlich von diesen scheiß fress und kotzanfällen loskommen.
Dort sprach ich das erste Mal das thema missbrauch an. Aber die meinten einfach, dies würde mit meinem mann zusammenhängen.
Mit 25jahren merke ich das ich mit männern die meinem opa nur ein bisschen ähnelten, nicht in der nähe bzw. nicht allein sein konnte.
Ich denke bis heute ich bilde mir alles nur ein. Ich denke er ist schwul, der will nix von kleinen mädchen.
Habe mich selbstständig gemacht, alles lief super. Bis vor nem jahr wieder probleme anfingen. Und seit nem halben jahr. Wo ich so extreme probleme mit meinem vater hatte, er mir sozusagen zu nahe kam. Er war psychisch am ende und ich ihn in die klinik einweisen lassen musste, seitdem ist was kaputt gegangen innerlich. Seitdem bin ich am ende.kann ihn gerade mal am telefon ertragen. Aber danach bin ich fertig. Meine beziehung ist auch kaputt gegangen, weil ich ihn irgendwann nicht mehr an mich ranlassen konnte, nicht mal mehr für eine umarmung.

meine mutter bedeutet eingentlich nichts mehr für mich, aber oft komme noch bestimmte bilder hoch und ich regiere wie ein kleines mädchen.

Helferlein 45 Baden M, 33

Hallo kikie

Der Titel "Mißbraucht" sollte man in Mißachtet umwandeln. Seit Kindesbeinen an mußtest Du kämpfen und Dich behaupten. Du wußtest nicht wohin, denn Dein Vater war nur sehr selten für Dich da und zu Deiner Mutter hattest Du ja keinen Bezug. Du hast eine gewaltige Mauer um Dich herum aufgebaut, in all den Jahren, die man jetzt einreißen muß!

Mit 17 Jahren bist Du mit Deinem Vater zusammengezogen und wie war die Zeit mit Ihm? Warum hattest Du in der Zeit einen Mann nach dem anderen? Warum fühltest Du Dich mit 20 Jahren nach dem ersten Sex, als ob Du vergewaltigt wirst?
Kann es sein, daß das entblößen Dir sehr schwer fällt, körperlich wie auch verbal? Warum hast Du Angst vor einer Umarmung die eigentlich Wärme und Geborgenheit ausdrückt?

Wie ist Dein Verhältnis zu Deinem Bruder heutzutage?
Warum ging die Beziehung in die Brüche, wenn Dein Partner die Situation kannte auf die er sich einließ?

neu an Bord! 1 deutschland W, 24

Hallo liebes Forum,

mir ist vor nun 6 Jahren zu allem Überfluss was Schreckliches passiert.
Ich war 17, meine Mutter seit ca. 4 oder 5 Jahren neu verheiratet. Meine Eltern liessen sich scheiden als ich 12 war und somit entschied ich mich bei meiner Mutter weiterhin zu leben. Anfangs dachte ich, ich komme gut mit meinem Stiefvater klar. Aber dann versuchte er mich immer wieder zu belästigen.
Es fing an, wo ich an einem ganz normalen Sonntag. Ich lag auf meinem Bett um was für die Schule zu lernen wo er auf einmal in mein Zimmer kam und mich an meinen Beinen begrabbelte mit der Frage ob es mir nicht gefallen würde...
Das tat er zweimal...

Dann kam eine Zeit wo ich meinen ersten Freund hatte. Dieser ist zum Wochenende hin zu mir gefahren, da er auch in einer etwas weiter entferntere Stadt wohnte. Somit blieb er 2 Nächte bei uns, was meine Mutter auch erlaubte.

Schon damals hat er solche perversen Bemerkungen über meinen Hintern gemacht und mir immer offentsichtlich hinterhergeglotzte. Meine Mutter war "blind", sie hat alles verdrängt und wollte es wahrscheinlich nicht sehen. Er meinte auch immer, dass er mich toll findet und er (wenn er in meinem Alter wäre) gerne mit mir zusammen wäre.
Es kam nachher soweit, dass ich mich garnicht mehr getraut habe aufzustehen weil er mir ja sonst auf meinen Hintern gucken könnte.

Dann zogen wir in ein Haus. Mit meinem damaligen Freund war schon einige Monate Schluss.
Es war an einem Abend, wo mein Onkel und meine Tante da waren und zusammen mit meinen "Eltern" in der Küche sassen und einen getrunken hatten. Ich lag derweil schon im Bett, da ich am nächsten Tag auch eine wichtige Prüfung vor mir hatte.
Auf einmal betrat mein SV den Raum und legte sich zu mir ins Bett, hinten an mich ran (lag auf der Seite). Er kam ganz dicht, wollte mein Gesicht küssen (kam aber "nur" am Hals dran), und begrapschte mich an meinen Beinen (auch ziemlich weit oben). Er fragte wieder, ob es mir nicht gefallen würde usw. dabei roch er ziemlich nach Alkohol.

Er ging dann etwas erschrocken raus aber nach nicht mal 5 Min. wiederholte sich das. Aber auch da ging er wieder aus meinem Bett bzw. Zimmer und ich sprang auf, heulte und packte total verwirrt und schockiert meine Sachen.

Ich schrieb mit meinem Ex-freund Sms und dieser sagte mir, ich solle sofort mit meiner Mutter drüber reden. Was ich auch tat als der Besuch endlich weg war. Ich nahm sie mit ins Bad und erzählte ihr alles. Sie ist natürlich ausgeflippt und stellte ihn zur Rede. Da stritt er natürlich alles ab und ich war ein totales Wrack, nur am Zittern und am Heulen und konnte ihn nicht mehr ansehen. Mein SV meinte, ich würde nur deren Ehe gefährden wollen und würde mich das ausdenken usw. ...
Letztlich glaube meine Mutter mir. Aber sie tat trotzdem nichts. Blieb bei ihm - bis heute.

2 Wochen später kam noch ein Ereignis: mein SV verprügelte mich (weil ich mich nicht wie vorher abgemacht dran gehalten hatte die Küche aufzuräumen).
Es war richtig schlimm, er tritt u.a. mit Strassenschuhen auf mich ein usw.

Dann bin ich entgültig weg, zu meinem leiblichen Vater. Dort lebte ich auch einige Monate und hatte auch wieder einen Freund. Bin auch zur Therapie gegangen was aber nicht wirklich half.
Bis ich mich dann nicht mehr mit meinem Papa verstand und meine Mutter davon erfuhr und sie mich letztlich wieder auf ihre Seite zog (heute die grösste Dummheit von mir). Ich zog wieder zu ihr und ihrem Mann (!) aber bekam ein abschliessbares Zimmer usw. Natürlich forderten mich beide ziemlich schnell dass ich die Anzeige gegen meinen SV bei der Polizei zurückzog, was ich auch tat.

Nun bin ich 23, seit knapp 3 J. verheiratet. Und habe immer noch nach all dem Kram Kontakt mit meiner Mutter und somit auch zu ihrem Mann. Manchmal fühle ich mich richtig unwohl, will nur ungern sie besuchen fahren und muss manchmal richtig rumlügen um nicht hinfahren zu müssen.

Was soll ich tun bzw. wie soll ich mich heute verhalten?

Helferlein 129 Wien W, 36

Hallo Kikie,

ein kleiner Hinweis: Bloß weil einer schwul, verwandt, oder was auch immer ist, heißt das noch lange nicht, dass er kleine Mädchen nicht missbrauchen würde. Es gibt da ganz im Gegenteil ja auch Erklärungsansätze für Fälle von Homosexualität, die von Angst vor erwachsenen gegengeschlechtlichen Partnern ausgehen. Außerdem weichen Männer oft auf die kleinen Mädchen aus, wenn sich die dazugehörigen erwachsenen Frauen (aus welchen Gründen auch immer) enthalten.
Auch hat Dein Großvater ja Nachwuchs gezeugt, sonst gäbs ja Deine Mutter nicht - er kann also durchaus und nachweislich Sex mit dem weiblichen Geschlecht haben und ich gehe mal davon aus, dass ihn Deine Grossmutter damals nicht dazu vergewaltigt hat. Deine Bezeichnung "schwul" erscheint mir daher nicht absolut, also nicht andere Orientierungen/Neigungen auszuschliessen. Soweit zum Punkt "schwul".

Außerdem meine ich, dass viele Deiner Symptome sehr deutlich und auch die Verhaltensweisen Deiner Verwandtschaft darauf hinweisen, dass Du Betroffene von sexuellem Missbrauch bist bzw. sehr wahrscheinlich sein könntest. (War bei mir nicht anders.) Die Parallelen, die Du so im Lauf der Zeit in gegenwärtigen Situationen feststellst bei Ängsten, Panikattacken, Unwohlsein, etc. und Deine Träume zeigen Dir auch einiges auf. Wenn Du Dich zum Thema sexueller Missbrauch informierst, wirst Du auch feststellen, dass sexueller Missbrauch ja leider eine sehr große Bandbreite hat und praktisch schon bei anzüglichen Blicken oder schmierigen Bemerkungen gegeben ist. Bei sexuell gefärbten Berührungen, bei Verführung und körperlich gewaltfreier Nötigung zur Durchführung von Handlungen oder zu Duldungen ist es für viele immer noch nicht klar, ob sie denn nun missbraucht wurden, weil "es war ja nur..." Erst wenn es um gewaltfreie Penetration oder gar um Vergewaltigung geht, ist fast allen klar, dass das sexuellen Missbrauch darstellt. Wer sich auskennt, weiss aber, dass da also sehr viel mehr reinfällt als Geschlechtsverkehr.
Jede Form des sexuellen Missbrauchs ruft die typischen Schäden beim Opfer hervor. Informier Dich mal dazu und Du wirst Dich da möglicherweise in vielen Punkten wiederfinden. Mir fällt spontan ein Link dazu ein, es gibt aber natürlich noch viel mehr zu dem Thema, also einfach googeln: www.sia-dr.org

Und: Wenn Du glaubst oder so ein Gefühl bzw. so die vage Ahnung hast, Betroffene zu sein, dann wirst Du damit schon recht haben. (Hatte ich auch.) Genauso, wenn Du vage Bilder oder sonstige Sinneswahrnehmungen oder Erinnerungen an solche Erlebnisse hast und sie keiner sonst bestätigt - frag am besten erst gar nicht danach, denn die "liebe Familie" war ja üblicherweise schon all die Jahre vorher nicht daran interessiert, das Tabu zu brechen und "das unangenehme Thema" anzuschauen oder gar darüber zu reden. Von denen erwarte Dir mal keine Bestätigung! Glaub da also besser Dir selbst als allen anderen!

Außerdem meine ich, dass in Deinem Fall eine Familienaufstellung besonders interessante wäre (vor allem die Frage, wie Dein Großvater, Deine Grossmutter, Deine Mutter und Du zueinander stehen). Da wirst Du sehr viel mehr erfahren. Und natürlich Therapie und ev. ergänzend Selbsthilfegruppen, weil sich unnötig lang mit den Folgen rumquälen ist unnötiges (und oft unbewusstes) Leid.

Hör auch auf Dein Gefühl und handle danach in Deinem Interesse - und mach Dir kein schlechtes Gewissen, wenn Du Deinen Vater oder sonst wen lieber nicht sehen willst - Du musst gut für Dich sorgen und Du hast Deine Gründe, auch wenn sie Dir (noch nicht) bewusst sind!

Alles Liebe, Engerl70

Helferlein 129 Wien W, 36

Hallo Ornella24!

Lies doch mal unter www.sia-dr.org nach, wie sexueller Missbrauch definiert wird bzw. google mal danach, es gibt viele informative Seiten dazu und Du wirst feststellen, dass Du mit Deiner Wahrnehmung schon richtig liegst und auch berechtigt bist, an den entsprechenden Gruppen und Foren teilzunehmen.

Hm, was Du tun sollst, kann ich Dir natürlich nicht sagen, aber da ich in einer sehr ähnlichen Situation bin, sag ich Dir einfach mal, was ich mache: Ich respektiere meine Gefühle und Bedürfnisse bestmöglich und handle danach, so gut ich nur kann, denn ich bin für mich da und für mein eigenes Wohl verantwortlich. Ganz nach dem Motto: "Wenn jeder für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt", also im gesund-egoistischen Sinn.
"Meine Familie" bzw. "meine Familienangehörigen" bzw. eigentlich die gesamte "nähere Verwandtschaft" (das gesamte disfunktionale System also) - und ich schreib das alles ganz bewusst unter Anführungszeichen, weil die mich ja auch alle zum Schweigen, Leugnen und unter-den-Teppich-kehren und weiterhin mitmachen bringen wollen - kann seeeehr gut für sich sorgen und auch extrem gut fordern, direkt ausgedrückt oder auch durch die verschiedensten manipulativen Verhaltensweisen (Zuckerbrot und Peitsche!). - Die wollen sich mit der unangenehmen Wahrheit nicht beschäftigen, lieber bringen sie mich mit allen Mitteln zum Schweigen und zum stillen Leiden, damit sie sich selbst wohler fühlen, als da hin zu schauen. Und am besten ginge es ihnen, wenn ich mit freundlichem Gesicht brav weitermachen würde, mich also total verstellen, verstecken, selbst verleugnen würde, so als wäre alles o.k., nix geschehen und als wären wir eine tolle Familie. Das würde mir allerdings noch mehr schaden. Die schone und bediene ich in ihren Bedürfnissen nicht mehr. Ich hab nämlich irgendwann mal durch einen A-Freund erkannt, dass ich mich bezüglich Höflichkeit und Erfüllung von Bedürfnissen oft entscheiden muss: Für jemand anderen oder für mich. In dem Fall höflich gegenüber der "Familie", die Erfüllung deren Bedürfnisse, wäre unhöflich gegen mich und gegen meine Bedürfnisse. Für deren Wohl wäre gegen meines. Hieße also, mich (wieder) zum Opfer zu machen. - Mach ich nicht mehr! Ich muss mich dem nicht aussetzen und auch nicht meine Lieben. Lieber bau ich mir mein für mich gesünderes soziales Umfeld aus, lieber meine echten Freunde, die, die mir wirklich gut tun, also lieber meine Wahlfamilie als meine Qualfamilie!

Da hab ich übrigens in den anonymen Gruppen (z.B. bei CoDA und bei Al-Anon, für Angehörige und Freunde von Alkoholikern) viel hilfreiche Unterstützung erfahren und viele interessante Menschen gefunden, die mir weit besser tun. Vielleicht findest Du ja auch für Dich passende Gruppen - es gibts auch solche, wo praktisch jeder hingehen kann. (Wenns Dich interessiert, kannst Du ja mal bei www.zwoelf-schritte.de reinschauen.)

Und bei der praktischen Umsetzung hilft mir derzeit auch das Display meines Telefons sehr: Rufnummernanzeige "Familie" - bin ´leider´ nicht erreichbar. Wink

Kein Tonband bzw. rufe ich eben einfach nicht zurück - sehr praktisch! Insgesamt gehe ich so sanft und liebevoll wie nur möglich mit mir um und natürlich mach ich auch weiterhin Therapie.

Vielleicht war ja was für Dich dabei.

Alles Liebe jedenfalls, Engerl70

Helferlein 40 M-V W, 20

Man kann auch eine Rückführung in die eigene Kindheit machen um zu schauen, was wirklich passiert ist. Dabei wirst du mittels Hypnose oder Trance (ist doch nicht das gleiche oder?) in deine Kindheit zurückgeführt und Erinnerungen die im verborgenen lagen wieder hochgeholt. Aber sei dir dann auch bewusst, dass es sehr schmerzhaft werden kann, wenn du wirklich missbraucht wirst! Derjenige, der mit dir die Rückführung macht, kann dich mehr oder weniger auch wieder zurückholen, wenn es zu schlimm wird. Aber selbst danach weiss man ja noch, was dann genau passiert ist.

Ich selber hatte auch schon eine Rückführung jedoch in ein vorheriges Leben. Ich bin damals in Trance gesetzt wurden und dachte schon, dass klappt eh nicht. Aber mit einem mal kamen all die Erinnerungen wieder und diese waren gar nicht schön. Ich durfte mehr oder weniger meinen eigenen Tod miterleben. Die Angst und die Kälte sind unbeschreiblich.

Mfg Mausie

sporadischer Gast 17 Sachsen W, 30

Mausie wrote:

Man kann auch eine Rückführung in die eigene Kindheit machen um zu schauen, was wirklich passiert ist. Dabei wirst du mittels Hypnose oder Trance (ist doch nicht das gleiche oder?) in deine Kindheit zurückgeführt und Erinnerungen die im verborgenen lagen wieder hochgeholt. Aber sei dir dann auch bewusst, dass es sehr schmerzhaft werden kann, wenn du wirklich missbraucht wirst! Derjenige, der mit dir die Rückführung macht, kann dich mehr oder weniger auch wieder zurückholen, wenn es zu schlimm wird. Aber selbst danach weiss man ja noch, was dann genau passiert ist.

Ich selber hatte auch schon eine Rückführung jedoch in ein vorheriges Leben. Ich bin damals in Trance gesetzt wurden und dachte schon, dass klappt eh nicht. Aber mit einem mal kamen all die Erinnerungen wieder und diese waren gar nicht schön. Ich durfte mehr oder weniger meinen eigenen Tod miterleben. Die Angst und die Kälte sind unbeschreiblich.

Mfg Mausie

Wie bist Du mit diesen Erinnerungen umgegangen? D.h. konntest Du sie tragen oder haben sie Dich überwältigt? Konnte sich für Dich da tatsächlich etwas (auf)lösen, was Dein Problem betrifft?

Basuri

Helferlein 40 M-V W, 20

Hi ^^. Naja am Anfang kam ich eher schlecht mit der Erfahrung zu recht. Hatte ziemliche Schuldgefühle wegen dem, was damals im vorherigen Leben geschah. Mittlerweile geht es aber. Eigentlich habe ich ziemliche Angst vor tiefen Gewässern. Unterwasseraufnahmen kann ich mir teilweise gar nicht anschauen, ohne Panik zu bekommen. Vor der Rückführung war es ganz schlimm, aber mittlerweile kann ich mir schon im Fernsehn so manchen Dokubericht über Meeresbewohner und die Wasserwelt anschauen. Das ist immerhin schon etwas ^^.

Die Frau, die das damals mit mir machte, gab mir auch 4 Sätze mit, welche ich jeden Morgen und Abend 7 Mal hintereinander 21 Tage lang hintereinander aufsagen sollte. Ab und an habe ich mich danach besser gefüllt. Aber ich weiss ja, dass es mit einer Rückführung wegen meinen Problemen nicht getan ist. Da benötige ich doch mehr Hilfe.

Mfg Mausie

sporadischer Gast 17 Sachsen W, 30

Hallo Mausi,

ich danke Dir für Deine Antwort grinsend

.

Basuri

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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