Author |
Message |
Tiziana05
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 30
|
Sat, 23.Jun.07, 18:47 Beziehungsunfähigkeit u. zunehmend sozial inkompetent |
|
Bei mir liegen einige Dinge im Argen, die ineinander verzahnt sind.
Mir ist es mit biblischen 30 Jahren noch nicht gelungen, eine intime Beziehung zu einem Mann einzugehen und ich hatte bisher noch nie einen richtigen Freund. Den Tag, an dem ich einen Mann mit nach Hause bringe, den werden meine Eltern wohl in diesem Leben nicht mehr erleben
Es gibt einige Gründe wie zu hohe Ansprüche, in einen vergebenen Mann verliebt, extrem schüchtern und unsicher beim Flirten und Smalltalk, ich gehe nicht oft aus, bin nicht sein Typ u.ä. Ich verliere mich dann zum Frustausgleich in erotische Tagträume mit attraktiven Männern aus dem Filmgeschäft/Showbranche/Medien u.ä. In Gedanken war ich wohl schon so ziemlich mit jedem im Bett, der Rang und Namen hatte.
Im Prinzip total unreif und ich weiß, dass sich das ändern muss!
Diese Beziehungsunfähigkeit gipfelt sich in einer zunehmenden sozialen Inkomptenz auch in normalen Alltagssituationen (Uni, Freundeskreis).Ich fühle mich den anderen unterlegen, mir ist mein Manko sehr bewusst, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die fest mit beiden Beinen im Leben stehen und die nix umhauen kann. Daneben komme ich mir wie ein Versager vor und verhalte mich auch entsprechend. Ich werde leicht rot, gehe Diskussionen jeglicher Art aus dem Weg, bin innerlich so nervös und angespannt, dass mir das gesellige Zusammensein mit anderen keine Freude bereiten will. Entsprechend selten gehe ich auch aus.
Mir ist bewusst, dass ich mich sozialen Kontakten stellen muss, um an Selbstsicherheit zu gewinnen, aber ich fürchte, dass ich versage, dumm auffalle, nicht für voll genommen werde und als komischer Kauz gelte.
Wie werde ich emotional stabiler, mental gefestigter? Mir kommte es wie ein Kraftakt vor
|
|
|
|
|
Werbung |
|
heiterheiter
Helferlein
81
Wien M, 20
|
Sat, 23.Jun.07, 19:02 Re: Beziehungsunfähigkeit u. zunehmend sozial inkompete |
|
was du beschreibst hörst sich nach einer "bilderbuch" sozialphobie, verzeih mir den ausdruck.
das solltest du behandeln lassen (psychotherapie UND kognitive therapie)
wie ist die beziehung zu deinen vater und deiner mutter? nach freud kann man da einiges reininterpretieren
|
|
|
|
|
argu
Forums-InsiderIn
193
Österreich W, 35
|
Sat, 23.Jun.07, 20:34 Re: Beziehungsunfähigkeit u. zunehmend sozial inkompetent |
|
Therapie solltest du wohl tatsächlich versuchen, wenn du allein da nicht weiter kommst.
Ich weiß nicht, ob es für dich das Richtige ist, aber ich war auch eher Spätzünder was Männer anbelangt. Hab dann versucht im Internet Leute kennenzulernen und das hat ganz gut funktioniert. Für mich war es einfach eine Übung im Umgang mit Männern. Erwarten sollte man sich davon sowieso nicht unbedingt etwas, aber man bekommt mehr Sicherheit....
|
|
|
|
|
Tiziana05
sporadischer Gast
6
Deutschland W, 30
|
Sat, 23.Jun.07, 21:34 Re: Beziehungsunfähigkeit u. zunehmend sozial inkompete |
|
An eine Sozialphobie habe ich auch schon mal gedacht, aber ich finde, dafür ist es noch nicht ausgeprägt genug.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, mit Leuten in Kontakt zu kommen und ein Gespräch anzufangen. Ich habe sogar die meisten meiner neuen Bekannten kennengelernt, indem ich den ersten Schritt machte. Referate halten ist auch kein Problem, außer dass ich aufgeregt bin und nix vergessen will.
Bevor ich mit dem Studium begonnen habe, arbeitete ich in einem Bereich, indem man sehr viel mit fremden Menschen zu tun hat, es gab auch nie Probleme mit Arbeitskollegen, Vorgesetzten u.ä. Bin nie unangenehm aufgefallen, ganz im Gegenteil. Ich war selbstsicher und habe mich sowohl fachlich als auch sozial kompetent gefühlt. Innerlich habe ich aber schon damals wegen meiner Beziehungsunfähigkeit gelitten.
Ich habe auch eigentlich einen großen Bekanntenkreis mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten, auch wenn ich vielleicht nur eine Handvoll zum engeren Freundeskreis zählen würde und nicht zu allen Leuten einen engen Kontakt pflege.
Es ist nur die Unsicherheit und das verminderte Selbstwertgefühl, die mich im Vergleich mit anderen kleiner erscheinen lassen, als ich eigentlich bin.
Mein Studium ist schwieriger als erwartet, während die anderen die guten Noten absahnen, ein erfülltes Privatleben und ein gutes Selbstbewusstsein haben, komme ich mir so vor, als sei ich irgendwie geistig minderbemittelt.
Ein Grund könnte wirklich in meiner Kindheit liegen. Ich hatte schon immer ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinem Vater, der mit mir irgendwie nix anfangen konnte. Er selbst war unzufrieden mit seinem Leben und hat den Frust an seiner Familie ausgelassen. Nicht mit körperlicher Gewalt, aber mit psychischer. Habe mich regelrecht gemobbt gefühlt, war ganz eingeschüchtert und bestimmt damals schon verhaltensauffällig. Und habe die Scheidung meiner Eltern sehnlichst herbeigewünscht, was bis heutel leider nicht geschah, obwohl meine Mutter schon öfters wohl kurz davor war.
Eine Psychotherapie ziehe ich auch in Erwägung, um endlich mit dieser Vergangenheit abzuschließen und neue Wege einzuschlagen. Momentan bin ich im Prüfungsstress und möchte die Therapie auf die Sommersemesterferien verschieben. Da habe ich mehr Zeit und Muße, mich auf diese Behandlung einzulassen, die mich emotional bestimmt sehr berühren wird. Im Moment kann ich mir so eine Aufregung wegen der Klausuren einfach nciht leisten.
Habt ihr Erfahrung mit der Behandlung von sozialen Ängsten und Beziehungsschwierigkeiten?
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|