Endstation

sporadischer Gast 23 Schleswig-Holstein W, 22

Hallo alle zusammen,

ich bin an einem Punkt, wo es nicht weitergeht und mein Leben vorbei zu sein scheint. Ich rede hier nicht von einem Zustand von ein paar Monaten, nein es sind jetzt mittlerweile schon fünf Jahre. Und die waren wirklich grauenvoll, das kann ich euch sagen. Ich bin komplett vereinsamt und fühle mich nirgendwo zu Hause. Ich habe zwar ein Zuhause, ich meine das anders. Meinen Platz im Leben, den finde ich nicht. Menschen lehnen mich ab, Arbeitgeber wollen mir keine Chance geben, ich kann nicht mehr! Mittlerweile habe ich das Leben verlernt und den Kontakt zum Leben verloren. Was soll ich denn noch machen? Ich komme mit der ganzen Welt nicht mehr klar und ich bekomme von keinem eine Chance. Hilfe, wird diese Wunde je wieder heilen???

Lieben Gruß
Lilly

neu an Bord! 2 Wien M, 32

welche wunde?

sporadischer Gast 23 Schleswig-Holstein W, 22

Die seelische Wunde, den Kontakt zu den Menschen komplett verloren zu haben und keinen Zugang mehr zu finden.

neu an Bord! 4 Norddeutschland M, 45

Hallo Lilly,

hast du es schon einmal mit einer Therapie versucht oder gehst du in eine Selbsthilfegruppe? Dort könntest du zumindest Kontakte finden zu anderen, denen es ähnlich geht wie dir und dich mit ihnen ein wenig austauschen.

LG suerte

Helferlein 92 München W, 30

Hallo Lilly Allen,

Quote:

ich bin an einem Punkt, wo es nicht weitergeht und mein Leben vorbei zu sein scheint.

Du bist mit 21 noch sehr jung, da kann das Leben noch nicht vorbei sein.
Auch wenn die letzten Jahre die Hölle waren, ist nicht gesagt das die Zukunft nicht noch viel erfreuliches für dich bereit hält.
Kannst du vielleicht bei deinen Problemen mit Menschen, Arbeit, Leben allgemein etwas mehr ins Detail gehen. Dann kann man vielleicht schauen wo du eventuell Fehler machst, und dir vielleicht auch helfen.

lg paris

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Lilly Allen wrote:

Die seelische Wunde, den Kontakt zu den Menschen komplett verloren zu haben und keinen Zugang mehr zu finden.

Hi,

das was Du schilderst hört sich für mich vertraut an.. Aber wie Du es empfindest ist glaube ich eine "optische Täuschung", ich denke das wozu man den Kontakt verliert ist man selbst. Und wenn man mit sich selbst nciht mehr in Kontakt ist dann kann man auch keinen gesunden Kontakt zur Aussenwelt aufbauen.

Liebe Grüsse,

Petra

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

Quote:

hast du es schon einmal mit einer Therapie versucht oder gehst du in eine Selbsthilfegruppe?

tut mir leid für die kritik, doch ich denke, dieser rat ist hier eher weniger angebracht. probleme zu behandeln ist zwar schön und gut, aber so wie hier scheint mir doch vorrangig, erst einmal die ursachen des problems (und zwar nicht nur die persönlichen, sondern primär die allgemein gesellschaftlichen) zu eruieren, damit man eine ahnung davon bekommt, wie mit diesem selbst überhaupt richtig umzugehen ist.

warum stellen sich z.b. hier nicht die fragen, wie du, lilly, dir das leben vorstellst, und wie dieses sich vom tatsächlich wahrgenommenen unterscheidet, welche arbeit du suchst, warum du arbeit suchst und welche persönliche fähigkeiten du einsetzen möchtest?

Hallo Lilly,

Quote:

Ich komme mit der ganzen Welt nicht mehr klar…

Wie kommst du denn mit dir selbst klar? Magst du dich, akzeptierst du dich so, wie du bist?

Quote:

Ich bin komplett vereinsamt und fühle mich nirgendwo zu Hause.

Das Gefühl kenn ich selbst sehr gut. Diese Sehnsucht, jenes Stück „Heimat“ zu finden, wo man sich daheim fühlt, wo man spürt: hier gehör ich hin.

Quote:

Mittlerweile habe ich das Leben verlernt und den Kontakt zum Leben verloren.

5 Jahre sind eine wirklich lange Zeit… Das „Gute“ ist, dass du jetzt an einen Punkt gelangt bist, an dem du SO nicht mehr weitermachen möchtest. Manchmal braucht es einen ziemlichen Leidensdruck, um sein Leben aktiv (wieder) in die Hand zu nehmen.
Ich möchte mich dem Gedanken von @suerte anschließen: hast du schon einmal daran gedacht, eine Therapie anzufangen? Etwas für dich zu tun? Dahinterzukommen, wie es so weit kommen konnte? In dich hineinzusehen und auf diesem Weg anfangen, das Leben wieder zu spüren?

Lieben Gruß
lilit

sporadischer Gast 23 Schleswig-Holstein W, 22

Ich wollte einfach nur ein ganz normales Leben. Stattdessen bin ich immer nur gemobbt worden und dadurch jetzt traumatisiert. Richtige Freunde hatte ich noch nie und Liebe auch nicht. Kann mir einer sagen, wie man das finden soll?
Mein Leben ist leer und ich bin eingeschüchtert. Dadurch habe ich auch kein Selbstbewusstsein mehr, was sowieso nie wirklich vorhanden war.
Ach so, ich bin in Therapie.

Grüße euch lieb
Lilly

neu an Bord! 4 Norddeutschland M, 45

heis phronesis wrote:

Quote:

hast du es schon einmal mit einer Therapie versucht oder gehst du in eine Selbsthilfegruppe?

tut mir leid für die kritik, doch ich denke, dieser rat ist hier eher weniger angebracht. probleme zu behandeln ist zwar schön und gut, aber so wie hier scheint mir doch vorrangig, erst einmal die ursachen des problems (und zwar nicht nur die persönlichen, sondern primär die allgemein gesellschaftlichen) zu eruieren, damit man eine ahnung davon bekommt, wie mit diesem selbst überhaupt richtig umzugehen ist.

Ja, und das ist ja scheinbar schon passiert. Mir fiel nur spontan Therapie und Selbsthilfegruppe ein, da ich aus der gleichen Gegend komme wie Lilly und konkrete Adressen von Selbsthilfegruppen anzubieten hätte, die zu dem Problem passen könnten. Also wenn du magst Lilly, kannst du ja noch ein wenig über deine genauen Probleme erzählen.

LG
suerte

Helferlein 50 Oberbayern, Bodensee M, 37

Hi Lilly,

ich bin mal durch äussere umstände an den punkt geraten, kein zuhause mehr zu haben, famlie sowieso nicht, keine freunde in der nähe, von wo ich herkam , wollt ich nicht zurück... ein jahr durch deutschland driften, weil ich nirgendwo einen ort gefunden habe, an dem ich ich sein konnte - überall ERWARTUNGEN (arbeitskraft, geld etc.). ich bin immer wieder abgehauen- abschottung, einsamkeit. wollte keine funtionierende rolle mehr annehmen, um existieren zu dürfen, dann lieber einsam ...
mittlerweile habe ich mich mit den erwartungen ein wenig arrangiert und konnte neu andocken - in dem wissen, dass dies nur partiell meine welt ist und ich das, was ich will, ganz allein bewerkstelligen muss. mit diesem schritt finde ich (langsam) neue unterstützung - in einer mir völlig fremden region.
tief darunter weiss ich, dass alle dinge, die ich tue oder lasse, der sehnsucht, wahrgenommen zu werden, folgen. liebe, nähe... aber wenige menschen sehen diese sehnsucht hinter einer abschottung.

alles liebe, a.

Forums-InsiderIn 490 Wien W, 23

Quote:

Die seelische Wunde, den Kontakt zu den Menschen komplett verloren zu haben und keinen Zugang mehr zu finden.

Hallo Lily,
davon kann ich ein Lied singen. Es macht einen sehr oft total kaputt. Ich versuch trotzdem neue Leute kennenzulernen, komm aber immer wieder drauf das das nix für mich ist. Durch die Therapie bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es noch nicht die richtigen Leute waren.

Lg Klee

sporadischer Gast 23 Schleswig-Holstein W, 22

Ach wisst ihr, ich habe einfach das Gefühl, für immer alleine zu bleiben. Heute bin ich auch wieder schwer enttäuscht worden, ich kann keinen mehr trauen!
Immer hat man nur falsche Leute um sich rum!

Aber ich danke euch sehr für eure Antworten grinsend

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

suerte wrote:

Ja, und das ist ja scheinbar schon passiert.

hmm ... ich kann keinem beitrag lillys entnehmen, daß das schon passiert wäre.
sie ist einsam, findet ihren platz im leben nicht, bekommt keine arbeit. sie wird abgelehnt, gemoppt und enttäuscht. warum, wieso? fragen diesbezüglich stehen nicht im raum. daher, wenn sie uns fragt, was sie denn noch machen soll, bin ich davon überzeugt, daß der erste schritt über die selbsthilfe im auf den grund gehen dieser fragen ist.
der vergleich, wie ist das bei anderen - wie ist das bei mir, und die ehrlichkeit sich selbst gegenüber kann einen vieles verstehen lassen, selbstverständlich nur wenn man will.
ich meine, zu sagen, das sind meine probleme, und deshalb bin ich traumatisiert, damit ist nicht wirklich etwas anzufangen. auch wenn ich keine persönliche erfahrungen mit therapien habe, stelle ich mir vor, daß ein therapeut erst einmal innerlich seufzt, wenn das angegebene anliegen seines kunden so beschaffen ist.

doch wie dem auch sei, lilly scheint mir für diese fragen noch nicht bereit zu sein, und obwohl ich hier unhöfflicherweise in der dritten person von ihr rede, hoffe ich trotzdem für sie, daß sie sich mit ihrer situation eines tages sehr kritisch auseinandersetzen will.

Helferlein 45 Baden M, 33

Hallo Lilly,

Hast Du keine Eltern die Dich unterstützen oder die Verwandtschaft? Welche Gründe waren es die dazu führten, daß Du Dich so alleine fühlst? Der Zustand dauert nun 5 Jahre, was geschah in den 5 Jahren?

Es ist schwer dir Ratschläge zu erteilen, wenn ich Deine Familiäre Situation nicht kenne und den Grund für Dein Alleinsein, was dazu führte?
Die Arbeitgeber lehnen Dich ab und warum? Hast Du schlechte Zeugnisse oder ist Deine Bewerbung nicht auf dem neustem Standart? Waren Vorstellungsgespräche wenigstens mit dabei?

Wieso bist Du mal gemobbt worden, was war der Auslöser und die Folgen?
Du mußt mehr Informationen preisgeben, damit man Dir auch einen guten Ratschlag geben kann.
Ich hoffe auf diesem Wege mehr von Dir zu erfahren und bis dahin lebe Dein Leben, denn Du besitzt nur das eine...

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Endstation