Frühe Störungen?

sporadischer Gast 6 Deutschland W, 40

Hallo,

habe hier schon viel gelesen (ein tolles Forum), finde aber keine Antwort auf meine Frage.
Also: bin seit 2 Jahren in Therapie und nachdem mir mein Therapeut lange keine analyt. Diagnose gesagt hat, habe ich ihn gefragt.
Ich habe sehr oft Überflutungen von Gefühlen, ich kann die Therapie nie erwarten; wenn ich allein das Auto meines Therapeuten sehe, freue ich mich.
Wenn ich viel freie Zeit habe (was es sehr selten gibt), entsteht eine innere Leere und ich will zur Therapie usw.
Er weiß das und sagte mir, dass ich mit ziemlicher Sicherheit an sog. "frühen Störungen" leide, zwar nicht zu ausgeprägt, aber sie seien schon da.
Wer kann mir hierzu etwas genaueres sagen. Habe schon Literatur gewälzt, werde aber noch nicht so schlau daraus.
Vielleicht noch zur Info: mein Vater ist Alkoholiker, meine Eltern verstehen sich und verstehen sich nicht - schon immer, immer komische Stimmungen; auch obwohl ich schon seit 20 Jahren für mich weiter weg bin).
Wie können diese extremen Gefühle weggehen? (Bin doch erwachsen und sehr aktiv eigentlich.)
Würde mich wirklich über Antworten freuen, da es mir heute wieder so sehnsüchtig schlecht geht, da die Therapie erst in knapp zwei Wochen ist.

Grüße, Skira

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe Skira,

nach Ihrer Beschreibung könnte es sich (nach analytischer Theorie) am ehesten um eine "orale Störung" handeln, mehr darüber finden Sie zB. in diesem Artikel von einem Kollegen und mir:

-> Orale Störung / Orale Phase

In diesem Artikel sind auch die meisten anderen sog. "frühen Störungen" erwähnt.

Ich hoffe, dies hilft Ihnen bei der Klärung ein wenig weiter.

Freundliche Grüße
R.L.Fellner

sporadischer Gast 6 Deutschland W, 40

Hallo Herr Fellner,

danke, hilft mir schon weiter. Schon krass. Warum kann man auf der einen Seite so furchtbar erwachsen etc. und auf der anderen Seite so sehnsüchtig sein. Schwer auszuhalten, aber ich versuche es.
Bin aber nicht in analytischer Therapie, sondern bei einem Gestalt- und system. Therapeuten (in Baden-Württemberg, Deutschland).
Da er mir aber nie genau etwas gesagt hatte, sondern immer nur eine prozessorientierte Diagnose gegeben hat, wollte ich mal etwas "Begriffliches", Analytisches hören, um mich genauer einsortieren zu können.
Weitere Hinweise, v.a., wie man mit diesen Gefühlen arbeiten kann, würden mich interessieren.
Danke....
viele Grüße, Skira.

sporadischer Gast 6 Deutschland W, 40

Hallo,

ich konnte heute eine Therapiestunde (früher als erwartet) wahrnehmen,
da ich es kaum mehr ausgehalten habe und sie tat gut.
Ich konnte diese Sehnsucht wieder gut verbalisieren, einfach "da" sein, ohne dass es mich "zerbröselt" hat. [Habe öfter Angst, dass ich nicht weiß, wie die Therapiestunde verlaufen wird, weil ich nicht weiß, ob ich meine Emotionen kontrollieren kann.]
Er fand dies ziemlich gut. Ich eigentlich auch, da ich aufgehoben war, also das, was ich so oft vermisst habe. Meine Gefühle sind o.k., nicht daneben (auch wenn ich es oft denke).
Ich komme jetzt erst einmal wöchentlich wieder, damit die Qualen des Wartens nicht zu groß werden.
Bezüglich der oralen Phase: ich esse manchmal ungehemmter (was mich nervt), vielleicht hängt das damit zusammen. Und diese Sehnsucht hat auch etwas mit Saugen / Hautkontakt zu tun, den ich sehr vermisst habe, den mir natürlich kein Therapeut ersetzen kann. Das ist schon meine Aufgabe, dies auf meine Weise kompensieren zu können.
Schätze es sehr, dass mein Therapeut meine Gefühle ernst nimmt; das tut schon unglaublich gut. Meine kindlichen Gefühle dürfen erst einmal sein.

Soweit mal zum Thema "frühe Störungen" bei mir.
Liebe Grüße,
Skira Wink

Forums-Gruftie 574 M, 32

Das was ich dir sagen kann ist, dass die Diagnose "frühe Störung" noch in der ICD 9 auftaucht und eigentlich nur beshrieb, dass es aufgrund frühkindlicher "Probleme" zu einer heutigen "Eskalation" kommt. Ursache ---Wirkung

Die Diagnose gibt es seit der ICD 10 meines Wissens nach nicht mehr. Wohl auch, weil man heute differenzierter vorgeht.

neu an Bord! 3 linz W, 33

Ich weis nicht ob ich hier richtig bin.

Ich habe seit meiner Kidheit Probleme mit gleichbleibenden Dingen (Schule, Wohnung, Freizeit) ich fühle immer den Drang in mir etwas zu verändern und meistens wird dann ein Desaster draus. Ich halte nicht durch keine Ausbildung keinen Job nicht lange zumindest. Ich nehme mir vor es zu schaffen und habe aber bald keine Energie mehr. Zudem bin ich mit einem Borderliner zusammen (wo ich aber denke das er nicht der Grund für meine Unentschlossenheit und Trägheit ist). Ich brauche auch da viel Kraft aber ich war ja schon vorher so. Ich war als Kind in phsychotherapie in verschiedenen Instituten, weil meine Eltern mit meiner Gegewehr wegen der Schule nicht zu rande kamen. Es hat nichst bewirkt. Ich frage mich ob es denn da eine bestimmte Art von Störung gibt die man therapieren kann. Ich übertreibe auch oft und so verliere ich Freunde weil mir das las lügen ausgelegt wird. Es ist schwer Freundschaften zu halten und im Jpb oder auch in Gruppen langhaltig anerkannt zu bleiben. Es kommt mir vor als würde ich schuld daran sein, alles zu vermasseln.

Vielleicht kann mir hier jemand helfen oder Adressen geben wohin ich mich wenden kann

danke

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