Familienveranstaltungen ziehen mich runter, da Ex weg

Helferlein 36 Berlin, Deutschland W, 25

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

mir stösst momentan ein Problem wieder auf, das ich schon von Weihnachten usw. kenne.. es ist der Geburtstag meiner Mutter, meine Großeltern kommen am Wochenende und wir wollen alle essen gehen, auch mein Bruder und seine Freundin kommen mit (sind neu zusammen und wir lernen sie zum ersten Mal kennen). Ich fühle mich jetzt schon sehr unwohl bei dem Gedanken und will nicht mit..
Mein damaliger Freund war auch einige Male bei sowas dabei, leider sind wir heute nicht mehr zusammen. Ich hatte mich vor einiger Zeit getrennt, wollte ihn später wieder, doch er hatte eine Neue.. ich habe lange noch einen sinnlosen Kampf um ihn geführt, es war zu spät. Viele viele Monate habe ich mich damit rumgeplagt, im Grunde das ganze letzte Jahr und auch heute denke ich noch viel und oft an ihn.

Mein Problem ist nun, dass ich einfach nicht mehr solche Familienzusammenkünfte ertrage, vor allem wenn eben auch junge Paare wie mein Bruder und seine Freundin dabei sind. Es erinnert mich zu sehr daran, dass mein Ex-Freund nicht mehr bei mir ist. Ich habe ihn gern dabei gehabt, wenn wir was mit der Familie gemacht haben, was generell bei uns sehr selten ist.

Kennt jemand sowas und weiß, wie man da durch kommt? Mein Inneres sagt ganz klar, dass ich nicht dabei sein will. Meine Mama würde mich ja schon gerne dabei haben.
Ich werde danach wieder in ein Loch fallen, genauso wie es an Weihnachten war, als ich dieses Fest der Liebe ohne ihn und nach einem Jahr erfolglosem Zurücksehnen feiern musste.
Ich habe sowieso das Gefühl, dass ich nie richtig über ihn hinwegkommen werde und es ein Fehler war, ihn zu verlassen. Ich war jung und hatte Flausen im Kopf, würde heute in vielem ganz anders handeln.. und es macht mich auf eine Art sehr traurig, dass er jetzt mit einer anderen glücklich ist, auch wenn ich es ihm nicht verübeln kann. Aber vorher war ich 3 Jahre lang seine große Liebe.. ich habe auch seither das Gefühl, dass mich überall solche Mädchen "verfolgen" wie die neue von meinem Ex eine ist: sie hatte bis vor einigen Monaten ziemlich Übergewicht, ist größer als ich, sarkastischer, ein anderer Typ eben. Nun erzählt mein Bruder, seine Freundin sei zwar dick, aber nett. Mag ja sein und bitte versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen dickere Menschen, bin selber nicht die dünnste, aber man will ja nun nicht unbedingt ständig Frauen sehen, die der Freundin des Ex ähneln, wenn man diesen nicht überwunden hat.

Schon der Gedanke ans Wochenende mit der Familie macht mich traurig.
Was kann ich tun?

Vielen Dank an alle, die meinen Beitrag gelesen haben.

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Liebe Breathless,

als erster Gedanke kommt mir in den Sinn: "...gerade WEIL du so auf den TYP- Frau, der Freundin deines Ex fixiert bist, bekommst du sie immer und immer wieder vorgesetzt"!
Kennst du das:...wenn man ein neues Auto hat-oder vor hat sich einen bestimmten Typ PKW zu kaufen, dann sieht man überall solche Autos fahren...oder wenn man schwanger ist, dann sieht man überall Schwangere gehen! Fixierung!

Wie kannst du in die Zukunft schauen, wenn dir die Vergangeheit-in Form deines EX noch so am Bein hängt, wie ein Klotz???
Aktzeptiere einfach dass es vorbei ist. Bekenne dich dazu, dass es noch weh tut, weil du ja auch offensichtlich diese Beziehung überhaupt noch nicht verarbeitet hast!
Versuche es mit einem kleinen Ritual: schreibe einen Brief an deinen EX-in dem du ihm erklärst, WAS du alles gelernt hast aus eurer Beziehung, und bedanke dich dafür, dann sag ihm dass du ihm alles erdenklich Gute für sein Leben wünscht.... und dann verbrenne diesen Brief zerimoniell, an einem mit Kerzen und seidenen Tüchern gedeckten Tisch!
Du wirst sehen, auch wenn du weinen musst, es wird ab diesem zeitpunkt leichter! Du kannst ihn los lassen. DAS ist das Allerwichtigste- los lassen!

Bezüglich der Familienfeier:
wenn du nur wegen der Erinnerung an deinen Ex nicht gerne hin gehst, - dann überlege noch ob du deiner Mama zumuten magst, dass du nicht zu ihrem Geburtstagsfeier gehst? Wenn ja, dann geh nicht. Wenn nein, dann geht-trotz deiner NOCH EX Fixierung hin.

Aber laß dir dein junges Leben nicht durch die Fixierung auf einen EX Freund nicht vermiesen,- denn das tust du gerade.

Ich hoffe sehr, dass du die alte Beziehung bald und gut verarbeiten kannst.
Alles Liebe
Sonnefrau

Forums-InsiderIn 309 NRW W, 30

Kann obigem Beitrag nur zustimmen.

Nimm doch einen Freund/Freundin mit, dann wird die Runde etwas aufgelockerter und bekommt einen anderen Charakter. Wenn Du zuhause sitzt (v.a. an Weihnachten), dann wirst Du auch an die Familienfeier denken und genauso niedergeschlagen sein. Geh hin und wenn es nur Deiner Familie zuliebe ist. Die lieben Dich!

Ansonsten kann ich Dir das gut nachfühlen. Hattest Du auch immer die Vergleiche zu Cousinen (mit Familie und Nachwuchs?)? Die neuesten Berichte, wer heiratet, welches Kind hat wieder.... blablabla... die Fragen: Und, was macht Dein Liebesleben?
Schau Dir 'Schokolade zum Frühstück an'.
So fühlst Du Dich wenigstens nicht ganz alleine...und denke an die anderen, vielen Singles in unserer Gesellschaft.

Ich hoffe, ich konnte wenigstens ein kurzes Schmunzeln auf Deine Lippen zaubern. Da ist schon mal ein guter Anfang. Wink

MACH DAS BESTE DRAUS!!!

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Ich kann das so gut verstehen! Bei mir ist es zwar schon 10 Jahre her, dass ich in der Situation war, aber ich weiss noch genau wie schlimm das war. ein Freund hatte mich damals im Oktober (1997) verlassen, wir waren 3 Jahre zusammen und er war auch bei Familienfeiern immer dabei. Wir sind immer am 25 zusammen bei meiner Familie gewesen und dann am 26 zu seiner. Als dann ca 2 Monate nachdem ich verlassen worden war wieder Weihnachten vor der Tür stand, wusste ich ich kann den 25.Dezember an dem er immer bei meiner Familie war, auf gar keinen Fall zu Hause sein. An dem Tag war meine Schwester da mit den 3 Kindern (die genauso alt sind wie ich) und die ganze Bude voll mit der üblichen Verwandtschaft.
Aber mit dem GEdanken, dass ER nicht da ist wie sonst immer am 25.12 hat mir so eine Panik eingeflösst, dass ich den Tag zu einer Freundin gegangen bin (hatte ich Wochen vorher schon angekündigt) und meine Familie war stinksauer, besonders meine Mutter. Ich hatte es WOchen vorher angekündigt dass ich Weihnachten eigentlich gar nicht nach hause will weil ich mich vor dem einen Tag mit der ganzen Familie fürchte ohne meinen Freund, es würde zu viele Wunden aufreissen. Dann hab ich mich dazu durchgerungen überhaupt nach haus zu fahren mit dem Vermerk darauf dass ich am 25. auf keinen Fall mit der ganzen angereisten Familie sein will sondern irgendwas unweihnachtliches machen möchte, dass mich ablenkt. Meine Mutter sagte nur "Ja, ja". Und als es dann soweit war und ich zu der Freundin wollte hat sie geheult und mich angeschrien, ich würde sie nur blamieren wollen vor der Familie und es sei ja wohl totaler Quatsch was ich da fühlen würde und eigentlich will ich sie nur blossstellendamit alle denken, dass sie ihre Kinder nicht im Griff hat.
Tja, meine Mutter war schon immer super im Schuldgefühle erzeugen. Ich bin aber trotzdem weggangen. Hinterher durfte ich mir dann anhören dass die ganze angereiste Familie fand ich sei "komisch" und keiner konnte es nachvollziehen.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Heute (10 Jahre später) sieht´s so aus:
Meine Nichten und Neffen sind übrigens alle so alt oder ein bisschen älter als ich und sind so richtig nach meiner Mutters Geschmack: Beruflich erfolgreich (Ärztin, Anwalt,...), verheiratet, haben Kinder, alles nach aussen wie aus dem Bilderbuch und ich bin so richtig die (noch!) arbeitslose Loser-Tochter die seit 10 Jahren keinen Freund hatte und seit 3 keinen Job hat und seit 3 Jahren dick ist. Und mein Bruder ist schwul und Akademiker der im Call Center jobbt und dass ist meiner Mutter "natürlich" auch irgendwie peinlich.
Da kann man sich vorstellen wie gerne ich (und mein Bruder) heutzutage zu Familientreffen gehe, wenn die ganze "erfolgreiche" Sippschaft kommt.

Helferlein 36 Berlin, Deutschland W, 25

Danke für Eure Antworten!

Nun ist das besagte Wochenende rum und ich war mit zu dem Essen. Es war nicht sooo schlimm, aber ich saß schon da und merkte eben, wie etwas an meiner Seite fehlt. Vor allem am Anfang war es eben hart.. mein Bruder kam auch mit seiner neuen Freundin und die liefen dann Hand in Hand usw.. da kommen natürlich Erinnerungen hoch!
Das Wochenende des Besuchs meiner Großeltern war allgemein für mich nicht so toll, weil ich einfach mehr meine Ruhe haben will und mich sehr in mich selbst zurückziehe, als irgend jemanden zu erzählen, wie es momentan so läuft..
Im Grunde bin ich aber die einzige, die mit der Situation ein Problem hat. Für die Anderen läuft es bei mir gut, ich hab Arbeit, mein Auto, das mich dort jeden Tag hinbringt, angeblich hab ich auch jetzt eine schicke Frisur und abgenommen, seit ich schwimmen gehe.. das mag ja alles sein, dennoch fühle ich mich leer und er fehlt mir und mir fehlt mein früheres Leben mit ihm. Mein großes Problem daneben ist, dass ich keine Freunde habe. Ich habe also keine Freundin, mit der ich am Telefon plaudern oder weggehen kann.. es ist leider so gekommen, dass ich keine neuen Freunde kennengelernt habe und sich der Kontakt zu den alten aus Schulzeiten zerschlagen hat. Ich möchte diesen auch nichtmal wirklich wieder aufnehmen, denn was ich zu erzählen hätte, wäre eh nur, dass ich mich mies fühle, seit ich erkannt habe, dass es wohl ein Fehler war, ihn damals zu verlassen.. es zieht mich ja auch sofort runter, wenn andere um mich herum glücklich sind. Ich gönne es ihnen zwar, sehe aber auch meine eigene Einsamkeit darin. Die ich zudem selbst verschuldet habe..
Ich komme eben nicht darüber hinweg. Und ich denke noch immer jeden Tag an ihn, auch wenn wir schon lange getrennt sind..

@Lisa29: Das tut mir echt leid, sowas zu hören.. Du hast es da wirklich nicht leicht mit Deiner Familie. Umso freut es mich für Dich, dass Du wenigstens eine Freundin oder ein paar Freunde hast, die dich hoffentlich so mögen, wie Du bist.

Nun habe ich das Wochenende zwar überstanden, aber mein grundsätzliches Problem wegen ihm wird weiterhin dasein.. und ich weiß auch, dass vermutlich keine Ratschläge mehr helfen können, denn davon habe ich schon viele bekommen. Im Endeffekt fehlt er und unsere gemeinsame Zeit mir einfach und ich sehne mich danach zurück.. wie soll man sowas abstellen, wenn man einsam und allein ist, und weiß, man hatte jemanden, der mit einem zusammensein wollte, doch man hat das weggeworfen..? Ich habe da für mich noch keine wirkliche Lösung gefunden. Sad

Viele liebe Grüße an alle, die in meinem Thread unterwegs waren! Danke!

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Quote:

Umso freut es mich für Dich, dass Du wenigstens eine Freundin oder ein paar Freunde hast, die dich hoffentlich so mögen, wie Du bist.

das war wie gesagt vor 10 Jahren... Inzwischen habe ich auch keine Freundinnen mehr - nur 2 Bekannte die aber total weit weg von mir wohnen (einer in Italien und einer in Berlin und wir haben uns auch schon Jahrelang nicht mehr gesehen)

Helferlein 36 Wien W, 32

Hallo,
ich versteh das gut. Mich nerven Familienveranstaltungen auch total. Ich habe die Situation so gelöst, dass ich über die Feiertage verreise. Dieses Jahr zum ersten Mal. Mal sehen wie das wird.

Alles Liebe
ARVEN

PS (Wenn Dich die Enttäuschung am 24. packt, kannst Du gerne Mailen.)

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