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kinella
neu an Bord!
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niedersachsen W, 23
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Sat, 16.Jun.07, 12:37 Panikattacken und Ängste |
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Hallo zusammen!
Ich finde dieses Forum ja echt super, und hoffe dass ich auch solche Ratschläge von Euch bekomme...
Ich denke, ich leider mehr oder weniger unter Angststörungen... Oder auch Panikattacken? Ich weiss es nicht ganz genau.
Ich habe in meinen jungen Jahren (bin 23) schon sehr viel mitgemacht. Angefangen von der Scheidung meiner Eltern (da war ich 12), dann hatte ich eine gewisse Zeit Magersucht, dann wurde ich sexuell von meinem Stiefvater belästigt und schliesslich 2 Wochen später auch verprügelt (also man kann sagen sexuell missbraucht), dann hatte ich meine erste richtig grosse Liebe kennengelernt, der dann aber leider schwer erkrankte, ich ihn bis in den Tod gepflegt habe (er hatte einen Hirntumor)... Das ist noch nicht alles... Dann hatte ich im Frühjahr 2003 kurz nach dem Tod meines Lebensgefährten auch eine schwere Op am Herzen, was gerade noch mal glimpflich ausging.
Soviel zu meiner Vergangenheit...
Heute bin ich glücklich verheiratet, und habe auch eine Tochter von nun 2 Jahren.
Aber was mich so tief belastet ist diese ständige Angst.
Ich versuche es mal zu erklären: ich bekomme echt Todesangst wenn ich merke, dass ich irgendwo Schmerzen verspüre. Wenn mein Brustkorb oder so weh tut dann bilde ich mir gleich ein, dass ich nen Infarkt habe und gleich sterbe. Es ist so schlimm Zudem muss ich dann immer aufs Klo, mir wird übel und ich habe auch nicht wirklich Appetit was zu essen auch wenn ich am Tag bereits noch nicht so viel zu mir genommen habe.
Egal was ich habe, ob ich nun Schmerzen im Bauch oder was weiss ich... Ich bekomme die reinste Panik. Ich merke auch, wie ich innerlich richtig zittrig werde und einfach unruhig und unausgeglichen bin.
Wenn ich Baldrian-Nerven-Pastillen einnehme, dann geht es einigermassen und ich bin ruhiger. Aber das ist ja auch nicht so das Wahre.
Ich muss sagen, ich habe bisher keine Therapie zu den ganzen Geschichten gemacht und weiss auch, dass es echt mal nötig wäre. Komme aber irgendwie nicht dazu
Auch wenn z.B. mein Mann sich abends von der Arbeit verspätet und ich nicht gleich was von ihn höre dann bekomme ich Panik pur! Ich werde richtig unruhig und kann mich kaum halten.
Wenn ich ihn dann anrufe und sein Handy aus ist bzw. er nicht erreichbar ist, ist es ganz schlimm Ich denke gleich das Schlimmste, dass ihm was zugestossen ist
Ich denke mal, dass es auch Verlustängste sind, nachdem was ich zuvor durchgemacht habe... Ich habe einfach tierische Angst vor Krankheiten, Tod usw.
Dass meinen Lieben was zustossen könnte. Es ist eine Angst, die mich fast auffrisst und meinen Alltag fast schon bestimmt.
Ich fühle mich manchmal auch so antriebslos, bin viel zuhause, könnte zwar so einiges machen auch mit meiner Tochter, aber ich habe meist nie die Lust dazu. Mein Mann meint, dass ich einfach faul bin.
Aber ich fühle mich ab und zu so leer, ich kanns nicht beschreiben.
Weiss nicht, ob das schon Depressionen sind? Kennt sich da jemand aus?!
Auch wenn ich zuvor immer etwas Stress hatte, sei es ich musste mich mal abhetzen zu nem Termin oder ich hatte Streit mit meinem Partner... kurze Zeit später bekomme ich ne Attacke
Ich kann einfach nicht mehr... Was ist nur los?
Weiss jemand einen Rat? Ich würdet mir sehr helfen...
Vielen Dank im Vorraus!
LG Kinella.
Achja was ich fast vergessen hätte: ich habe vor, nächstes Jahr den Beruf der Krankenschwester zu erlernen... Ist das überhaupt möglich mit so einer Erkrankung?! Schwanke noch zwischen Ausb./Beruf und 2. Kind bekommen... Kann mich nicht so recht entscheiden was wirklich besser für mich wäre....
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)
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Arianrhod
Forums-InsiderIn
169
Deutschland W, 40
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Sat, 16.Jun.07, 14:01 Re: Kann mir jemand einen Rat geben? -Bitte mal lesen.. |
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kinella
neu an Bord!
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niedersachsen W, 23
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Sun, 17.Jun.07, 5:57 Re: Panikattacken und Ängste |
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Hallo Arianrhod,
Danke für Deine Antwort!
Ja, ich habe den Selbttest schon hinter mir. (Mit der Empfehlung mal den Hausarzt aufzusuchen...)
An sich wollte ich ja auch mal ein bisschen umher fragen, ob andere Menschen auch solche Ängste und Attacken haben bzw. drunter leiden.
Aber wie ich hier im Forum sehe gibt es schon so einige.
Manchmal hilft es auch einfach ein wenig, sich mit anderen Betroffenen zu unterhalten / auszutauschen.
Dir einen schönen Sonntag
LG Kinella.
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gompert
Forums-InsiderIn
333
niederlande M, 49
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Sun, 17.Jun.07, 9:38 Re: Panikattacken und Ängste |
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Hallo Kinella,
Wenn du mit deiner Lebensgeschichte eine problemlose junge Mutter wärst, fände ich das schon erstaunlich. Ich erkenne in deinem Eintrag nicht den Inhalt, sondern die Regelmäβigkeit dramatischer Ereignisse. Der Zeitraum zwischen den verhängnisvollen Vorfällen war zu klein um auf Atem zu kommen und neue Lebenskraft zu entwickeln. Das Unterbewuβtsein stellt sich dann dauernd auf Alarmbereitschaft ein, klopft dich auf die Schulter und sagt:“Da könnte womöglich wieder das gleiche passieren wie damals, weiβt du noch wie dich das bestürzt hat? Bereite dich vor!“ Das kenne ich genau. Für mich war Gruppentherapie da die Lösung, lieber gesagt: der Ansatz zur Lösung.
Die Frage ist nun ob eine Einsicht verschaffende Therapie auch für dich der richtige Weg ist, ob er dir genügen wird, oder ob du mit Hilfe von Medikamenten deinen Alltag erst einmal ertäglich machen kannst. Ich kann das nicht beurteilen. Aber so solltest du nicht weiter machen, schon deinem Kind zuliebe...
Glücklich verheiratet bist du mit einem Mann der dich faul findet. Da muβ natürlich was geklärt werden. Er kann ja viele Gründe für dieses Urteil haben, auch liebevolle: man nennt eine geliebte Person doch lieber faul als mitleiderregend. Faul kann ja auch lustig sein.
Schönen Gruβ vom Nordseestrand,
Gompy
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Arianrhod
Forums-InsiderIn
169
Deutschland W, 40
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Sun, 17.Jun.07, 9:40 Re: Panikattacken und Ängste |
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Liebe @kinella, doch , ich habe das auch; also NICHT die Störung, aber doch ziemliche Ängste.
Zum Beispiel wenn meine Tochter nicht rechtzeitig aus der Schule kommt, bekomme ich richtig Panik und denke es ist was passiert (Verkehrsunfall, Sittenstrolch o. ä.)
Oder auch bei meinem Mann, wenn er unterwegs ist, sehe ich ihn schon im Koma im Krankenhaus.
Oder manchmal vor Krankheiten.
Ich habe mit meinem Thera darüber gesprochen und er meinte, ich neige dazu, mir Katastrophenszenarien auszumalen. Falls ich so etwas Schlimmes denke, soll ich in der Situation bleiben, also mir sagen: "Meine Tochter ist jetzt 5 Minuten zu spät; sicher quatscht sie mit einer Freundin" , doch es ist ein langer Weg, mich selbst zu überzeugen.
Ich habe nicht so schreckliche Erfahrungen gemacht wie Du; ich glaube, bei mir liegt es daran, dass meine Mutter übervorsichtig und ängstlich war. Ich wollte nie so sein, doch jetzt mit meinem eigenen Kind bin ich genauso.
Du hast gefragt, ob das schon Depressionen sind? Kann natürlich sein.
Und das mit deinem Beruf: Schwierige Entscheidung, dazu müsste ich Dich besser kennen. Bei Krankenschwester musst Du Dich abgrenzen können und stressresistent sein; Hausfrau und Mutter eines weiteren Babys ist aber auch schön.....
Liebe Grüße Arianrhod
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kinella
neu an Bord!
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niedersachsen W, 23
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Mon, 18.Jun.07, 10:04 Re: Panikattacken und Ängste |
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Hallo Arianrhod und gompert,
Danke für Eure Antworten
Ich denke auch, dass es wirklich das Beste wäre mich in Therapie zu begeben. Aber irgendwie ist das Thema ja doch ziemlich "heikel"... die Sache mit dem zum Psychologen müssen...
Naja, ich brauch es ja nicht an die grosse Glocke zu hängen und eigentlich geht es ja auch niemanden etwas an.
Nun ist es mittlerweile so, dass ich morgens zwar müde und unausgeschlafen aufstehe (aber das bin ich ja schon gewohnt also nicht weiter schlimm) und dann irgendwann im Laufe des Vormittags wird mir irgendwie übel, also ich weiss dass es nicht vom Magen oder so herkommen kann denn ich hatte heute morgen echt Hunger bzw. mein Magen knurrte.
Ich merke irgendwie, dass es an den Nerven liegt, ich weiss auch nicht.
Zudem bin ich leicht zittrig aber es lässt sich aushalten.
Und dazu habe ich noch nicht mal an was Schlechtes gedacht, bzw. irgendwelche Panik gehabt..
Das ist doch nicht mehr normal...
Mein Mann macht es mir auch nicht gerade einfach, hatten uns am Samstag abend ein wenig gestritten, einfach ne Kleinigkeit. Und er war heute morgen als er zur Arbeit ist, immer noch am Schmollen.
Das sind alles so Sachen, die mir echt an die Nerven gehen. Habe ich ihm auch schon mehrfach versucht zu erklären aber anscheinend nervt ihn das Thema nur, wenn ich mal wieder meine Ängste bekomme Echt super...
Das mit dem Beruf Krankenschwester ist ja auch so eine Sache. Ich weiss dass man Stress gut vertragen sollte usw. Und dann die Sache wenn ich echt in Therapie bin... Passt irgendwie nicht so ganz zusammen, naja...
Andererseits weiss ich aber, wenn ich ein bisschen mehr um die Ohren habe, dann hätte ich längst nicht so viel Zeit zum Grübeln wie ich es jetzt habe.
Man hört ja schon auf das kleinste Wehwehchen und denkt sich dann die wildesten Sachen aus.
LG Kinella.
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