Mein Leben bricht enzwei....

Helferlein 84 bremen W, 39

Hallo,
ich weiß gar nicht mehr, wo oben und unten ist, denn in meinem Leben gibt es gar keine Sicherheit mehr. Mein Mann ist vor 4 Wochen an seiner Leukämie gestorben, ich musste meinen Job im Callcenter aufgeben, weil ich nicht mehr mit der Arbeitsbelastung klarkomme. Mein Sohn zieht im nächsten Jahr aus, um zu studieren. Meine Tochter möchte in eine betreute WG, das wird ihr auch von ihrer Psychologin empfohlen. Meine Mutter redet nicht mehr mit mir, weil ich die Beerdigung meines Mannes im intimen Rahmen (meine Kinder und ich) abhalten wollte und ihre Freundinnen nicht dabei haben wollte.
Dann kommt noch dazu, dass ich bald aus meiner Wohnung ausziehen muss, denn meine Cousine (wir besitzten ein Haus als gemeinsame Eigentümer) will die Immobilie verkaufen. Ich habe kein Geld, um sie auszuzahlen und auch keins, um mir eine Mietwohnung leisten zu können.
Es ist alles so furchtbar. Ich habe gar keinen Halt mehr. Ich bin allein und alles geht kaputt, ich kenne die Richtung nicht mehr. Was soll ich denn jetzt machen?

traurig

Helferlein 52 Österreich M, 19

Hallo Ina!

Erstmal mein aufrichtigstes Beileid zum Verlust deines Mannes! Ich kann mir vorstellen, dass das natürlich eine schwierige Situation ist.

Hast du ein paar Freunde, auf die du dich verlassen und stützten kannst, wenn deine Kinder ausziehen? Das wichtigste in solchen Situationen ist, nicht den Kontakt zur Welt zu verlieren. Vielleicht gibt es ja auch Vereine oder Gruppen, die dir zusagen, damit du ein wenig unter Leute kommst? Das hilft dir bestimmt, neuen Lebensmut zu finden.

Zu deiner Wohnungsproblematik. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke auch in den deutschen Städten gibt es, wie bei uns in Österreich, auch Sozialwohnungen für solch akuten Härtefälle, außerdem muss deine Cousine dir ja auch einen Anteil am Verkaufserlös geben, wenn ihr beide an der Immobilie beteiligt seid, vielleicht reicht es ja, um dir eine kleinere Wohnung wo anders zu kaufen?

Und das wichtigste, versuch dich mit deiner Mutter auszusprechen. Eltern können in allen Stationen und Lagen des Lebens eine Hilfestellung und Stützpunkt sein. Versuch ihr zu erklären, dass du gerne in Würde und Ruhe von deinem Mann abschied nehmen wirst, ich denke, auch wenn nicht sofort, sie wird es irgendwann verstehen, sie ist immerhin deine Mutter.

Ich hoffe, dir den einen oder anderen nützlichen Ratschlag gegeben zu haben, und versichere dir nocheinmal mein aufrichtiges Mitgefühl für deine Lage.

Inzwischen wünsche ich dir alles Gute und Gottes Segen.

Kondor der Anden

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hi,

ich würde sagen, ein Schritt nach dem anderen!

Als erstes stell Dich seelisch-moralisch darauf ein daß Du in Zukunft mehr Zeit für Dich haben wirst, und den Luxus geniessen kannst Dein Leben nicht mehr ständig nach anderen Menschen richten zu müssen. Ich weiss, das hört sich für jemanden der lange Zeit dicht mit vielen Familienangehörigen auf engem Raum gehockt hat erstmal total gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar bedrohlich an. Hey, Du wirst Singel! Geniess die Freiheit die Du lange nicht mehr hattest!
Das ist nicht schrecklich. Du kannst lernen wieder was mit Dir selbst anzufangen, ohne ständig von den Anforderungen anderer Menschen bombardiert zu werden.

Dann erstmal melde Dich arbeitslos. Dann wie wäre es mit einem Aufenthalt in einer psychosomatichen Klinik, um den ganzen Trubel zu verarbeiten, wieder zu Dir zu finden und eine neue Richtung für Dein Leben zu finden.. Da kann Dich ein Arzt/Psychiater sicher überweisen, schau Dich doch mal um was verschiedenen Kliniken so an Programm bieten, und welche Therapierichtung für Deinen weiteren Weg da evtl die richtige sein könnte als Starthilfe ins neue Leben.
Da Du ja auch pschisch angeschlagen bist brauchst evtl auch ein Attest für das Arbeitsamt, daß Du wegen der Kündigung keine Sperre bekommst und daß Du evtl gewisse Tätigkeiten im Moment nicht machen kannst.

Dann Wohnung, ein Teil des Erlöses des Hauses wirst Du dann wohl bekommen. Ich würde Dir vorschlagen davon eine kleine Eigentumswohnung zu kaufen, weil falls Du irgenwann von Harz 4 betroffen sein solltest wenn Du keinen Job findest dann kannst Du die selbst bewohnte kleine Wohnung behalten, das Geld auf dem Konto jedoch müsstest Du für Deinen Lebensunterhalt aufbrauchen.
Kannst Du Dir vorläufig von dem Arbeitslosengeld eine Wohnung nehmen, bis Du die Summe vom Hausverkauf bekommst? Ich persönlich würde darauf drängen daß der Hausverkauf bald abgewickelt wird.

Ich hoffe ich konnte Dir schonmal ein paar Tips geben,

Liebe Grüsse,

Petra

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Liebe Ina,

laß dich zuerst einmal tröstend virtuell umarmen!
Du hast eine sehr schwere Zeit hinter dir.. und auch noch einiges vor dir, dazu und zu dem schmerzlichen Verlust deines Mannes- mein allertiefstes Mitgefühl.
Ich kann gut nachempfinden, dass du nicht mehr weisst wo dein Weg nun lang geht. Vorerst möchte ich dir ein uraltes Sprichwort mit auf deinen Weg geben:..." es wird alles nicht so heiss gegessen, wie gekocht".
Ich meine damit, BITTE atme einmal tief durch und lass deine Trauer, Verzweiflung und Erschöpfung einfach einmal zu- ohne weitere Sorgen zusätzlich zu machen.
DU hast erstmals jetzt PAUSE! Du hast das Recht dich erstmals deiner TRAUER zu widmen, lass deine Trauer ( und welche Gefühle sonst noch so damit einhergehen- wie Ängste, Verunsicherung, Verzweiflung, Einsamkeit usw) einfach zu.
Ohne "wenn - und aber"! Alles Andere kann jetzt warten!
Jetzt bist DU einmal wichtig- alles Andere kannst du gar nicht verarbeiten und bearbeiten, DAS macht dich kaputt!!!!

Deine Kinder werden genauso jetzt einen Trauerprozess durchleben (wenn es ihr Vater war) - ansonsten werden sie dich verstehen.

Deine Cousine kann dich in dieser Situation NICHt ( und wird dies sicher auch nicht tun!) - einfach so aus dem Haus bugsieren!!! Also mach dir nicht so viele Gedanken darüber- kommt Zeit- kommt Rat.

Deine Mama wird, angesichts deiner Situation sicherlich einsichtig werden, lass sie einfach jetzt einmal, das renkt sich schon wieder ein. Sie ist schließlich deine Mutter- und sieht das sicher in Kürze ganz anders.

Deine Kinder,- wenn sie alt genug sind ihren Weg zu gehen,- lass sie einfach los, (ich weiss, das ist leichter gesagt als getan..)- aber sie werden dir NICHT verloren gehen, wenn du sie zeitgerecht los läßt. Sie werden sich immer wieder bei dir einfinden und sich um dich Sorgen machen.
Außerdem stehen dir über kurz oder lang - die Enkelkinder ins Haus- und erfahrungsgemäß brauchen die Kinder dich immer und immer wieder...auch wenn sie aus dem Haus sind, sie werden mit all ihren Sorgen und Nöten immer wieder zu DIR kommen.

ALLES wird gut! Kümmere dich vorerst- als 1. Schritt- jetzt einmal um DICH, -! Sicher hast du dich jahrelang um deinen Mann UND um deine Kinder zugleich kümmern müssen,- und angesichts des Todes deines Mannes mußt du doch völlig erschöpft sein, oder?
BITTE magst du überlegen dir psychologische Unterstützung zu suchen?Die, kann ich mir denken kannst du sicher jetzt dringend gebrauchen, dann wird dir dein Weg auch wieder klarer- meinst du nicht?

ALLES, alles Liebe und viel liebevolle Unterstützer
wünsche ich dir von Herzen
alles wir wieder besser- glaub daran!
Sonnefrau

Helferlein 84 bremen W, 39

Guten Morgen, Ihr Lieben!

Ich danke Euch so sehr für Eure lieben Worte!! Die tun soooo gut!
Ganz ganz herzlichen Dank dafür. Smile

Tagsüber, so wie jetzt gerade, komme ich ja immer einigermaßen klar, kann die notwenigen Arbeiten verrichten und psychisch einigermaßen obenauf bleiben. Ich bin abgelenkt und die Sonne scheint, das hilft. Oft sitze ich im Garten, tue absolut gar nichts und genieße diese Untätigkeit unheimlich.
Am Abend, wenn ich bis vor kurzem mit meinem Mann Musik hörte, noch ein Glas Wein trank oder einen kleinen Nachtspaziergang unternommen habe, fühle ich mich immer ganz furchtbar. Sad

Dann kommt die ganze Situation und die Einsamkeit in mir hoch.
Ich fühle mich total verlassen und hilflos, mein ganzer Halt ist weg. Alles löst sich auf, das Familienleben, die finanzielle Sicherheit, die Partnerschaft ....... alles ist bzw. wird vorbei sein. Ich habe eine grausame Angst davor.

Es stimmt schon, ich habe die letzten 8 Jahre damit verbracht, mich um andere Menschen zu kümmern, vor allem um meinen Mann, aber natürlich auch um meine Kinder und meine Eltern. ich selbst spielte in meinem eignen Denken und Handeln nur eine Nebenrolle. Jetzt muss das anders sein, und ich weiß eigentlich gar nicht, wie das funktioniert:
sich um sich selbst zu kümmern. Ich kann das gar nicht.

Zum Glück bin ich seit fast zwei Jahren in Behandlung bei einer Psychotherapeutin, die mir sehr hilft. Ohne sie hätte ich die letzte Zeit nicht überstanden. Aber auch diese Unterstützung verbessert meine objektiv besch**** Lage nicht. Ich muss mich um soviel kümmern, dabei habe ich gar keine Kraft dazu. Am liebsten würde ich mich ausklinken und gar nichts mehr tun....verreisen oder in Kur gehen.....so kaputt bin ich. An dem Haus, in dem ich lebe, hängt mein Herz. Es ist nicht nur meine Heimat (ich bin hier aufgewachsen), sondern momentan auch die günstigste Wohnmöglichkeit für mich. Da mir die Hälfte gehört, zahle ich nur wenig Miete. Das ist momentan ein echtes Glück. Wenn nun verkauft werden soll, werde ich mindestens das doppelte ausgeben müßen - aber wovon?
Ich werde versuchen, den Verkauf so weit wie möglich aufzuschieben, um die Vorteile noch ein wenig nutzen zu können. Meine Cousine kann ohne meine Zustimmung nicht verkaufen, sie kann höchstens vor Gericht eine Teilungsversteigerung beantragen. Vielleicht können wir uns ja einigen.

Auf meine Mutter werde ich erstmal nicht zugehen, das habe ich gestern mit der Therapeutin so besprochen. Sie meint auch, dass meine Mutter sich sehr unfreundlich benommen hat, als sie meinen Wunsch nach einem intimen Begräbnis so torpediert hat. Meine Mutter ist immer so, sie hat noch niemals meine Gefühle respektiert, immer geht es nur um sie selbst. Selbst dann, wenn MEIN Mann beerdigt werden muss. Diejenige, die mit ihrer lauten Trauer im Mittelpunkt steht, ist sie. Dabei mochte sie meinen Mann überhaupt nicht. Rolling Eyes

Ich muss mich von ihr distanzieren, denn sie zeigt mir ständig, wie unwichtig meine Gefühle sind. Das war schon immer so und ist einer der Gründe, warum ich so bin wie ich bin. Ich habe noch viel Arbeit vor mir, um mich selbst annehmen zu können und meinen Instinkten zu trauen.

Meine Kinder sind ein Glück, auch wenn wir uns inzwischen kaum noch sehen und ich eine Heidenangst habe vor der Trennung von ihnen. Die beiden leben natürlich ihr eigenes Leben und das ist richtig so. Sie haben viel zu viel mitgemacht in den ganzen Jahren.
Das ist wirklich blöd: wenn man selbst sein Leben nicht in den Griff bekommt, egal warum, gibt man vieles von dieser Unfähigkeit an seine Kinder weiter. Ohne es zu wollen zieht man sie rein und belastet sie, anstatt sie zu unterstützen und stark zu machen für ihr eigenes Leben.

Puuuh, jetzt kann ich nicht mehr - kriege schon einen
Schreibkrampf...das ist alles viel zu lang geworden, sorry! Wink

Viele liebe Grüße
Eure Ina

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Liebe Ina,

vielleicht hat es dir aber auch gut getan, alles einmal aufzuschreiben? Dadurch wird frau selber auch vieles klar, gel?

Natürlich ist deine Situation in dieser akkuten Trauerzeit - aber auch in diesem Entwicklungsstand (Kinder aus dem Haus..) sehr schwierig, trotzdem ist dies nur eine "Momentaufnahme". Das Leben geht kontinuierlich vorwärts und die Sachlage verändert sich auch somit unentwegt. Habe einfach ein bisschen Vertrauen in das Leben, dass es dich nicht "verkommen" läßt, noch dazu wo du ohnehin schon so viel ertragen musst derzeit.
Vertrau darauf, dass wenn 1 Türe zu geht,- automatisch sich eine andere Türe öffnet! Auch wenn es dir augenblicklich schwer fällt- im Prinzip wäre es doch egal ob du jetzt etwas Positives anstatt etwas Negativen denkst-oder? Der Energieaufwand ist bei Positiven ausserdem wesentlich geringer und unser Unterbewußtsein "reagiert" auf Bilder und setzt diese um! Also versuche (es wenigstens) dir positive, schöne Zukunftsvisionen in möglichst intensiver Ausmalung vorzustellen, damit dein Unterbewußtsein dir helfen kann deine Visionen zu verwirklichen.

Dabei kann nichts "schief" gehen, auch wenn du diese Art des Visualisierens nicht kennst und daran glauben solltest, hat es zumindest den Nebeneffekt, dass es dir besser gehen wird.

Alles wird gut! Daran glaube ich ganz fest- auch für dich!
Ich wünsche dir viele nette Menschen, die dir hilfreich zur Seite stehen und dass du gut auf dich schaust, dir viel Gutes tust und dich erholen kannst von all den psychisch und physischen Strapazen.
Alles Liebe
Sonnefrau

Helferlein 84 bremen W, 39

Ohweh, gestern hab ich meine Tochter rausgeschmissen - es ging einfach nichts mehr. Ich war so wütend und enttäuscht. Sie macht sich kaputt - und gibt mir die Schuld daran. Ich kann nicht einfach dabei zusehen! Mad

Sie läßt sich benutzen, passt nicht auf sich auf. Im Internet chattet sie mit Männern , trifft sich mit ihnen in unserem einsam gelegenen Wochenendhaus - und schläft mit ihnen ohne Kondom! Ich hab es von einem Nachbarn erfahren und war entsetzt. Was ist, wenn sie sich ansteckt? Wenn sie missbraucht wird, wenn mann ihr Gewalt antut....? Ich mag gar nicht dran denken. Gestern habe ich sie darauf angesprochen, erst hat sie es abgestritten, dann zugegeben. Aber sie war so pampig, tat so als würde mich das nichts angehen. Dabei ist sie minderjährig, ich habe doch die Verantwortung für sie!
Nun ist sie gestern gegangen, schnurstracks zu ihrer Oma, die mich natürlich sofort anrief und Erklärungen verlangte. Aaargh, ich mag mich nicht rechtfertigen! Meine Tochter ist kein kleines Kind mehr und kann durchaus mal eine Nacht bei einer Freundin schlafen. Stattdessen packt meine Mutter sie jetzt wieder in Watte. Oh man, was soll ich tun???
Um mich herum stürzt die Welt ein und ich kann es nicht aufhalten!! traurig

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Hallo Ina,

na auch das noch, die Pupertären Kinder können eine Mutter schon in normal-Zeiten halb zum Wahnsinn treiben, gel- und dann erst in deiner Situation.

Laß einfach einmal los- lass die Welt "zusammenbrechen"- es wird nicht so schlimm wie es jetzt aussieht! Deine Tochter ist bei der Oma vorerst einmal gut aufgehoben- auch wenn Oma sie in Watte packt,- das wird sich Töchterlein ohnehin nicht lange gefallen lassen.

Viel wichtiger wäre es, dass du dich jetzt einmal um dich selber kümmerst und zur Ruhe kommen kannst. NIMM dich bitte wichtig!

Hast du eine Freundin, die dir ein wenig zur Seite stehen kann?

Lass dich virtuell ein wenig trösten
alles Liebe
Sonnefrau

Helferlein 84 Wien W, 21

ich würde auch wie alle meine vor-schreiber/innen sagen, nimm dir wirklich zeit, nur ganz allein für dich. versuch, dich nur auf dich selbst zu konzentrieren.

Vielleicht, wachen damit alle anderen auf, und sehen ein das man dich nicht einfach rumschieben kann, wies einen passt.

friend

Helferlein 84 bremen W, 39

Hallo und Danke für eure Feedbacks! Smile

Wisst Ihr, es liegt ja auch an mir. Immer grenze ich mich nicht richtig ab, ziehe mir jeden Schuh an und versuche immer perfekt zu funktionieren. Bei mir muss es halt immer etwas mehr sein, bis ich mal nicht mehr kann. Meine momentane Situation ist so ein Umbruch in wirklich ALLEN Bereichen, und das in so einer schweren Zeit, wo ich den Abschied von meinem Mann noch gar nicht verarbeiten konnte, weil tausend andere Dinge mir die Zeit nicht lassen, überhaupt in Ruhe traurig sein zu können. Warum kann ich mir die Zeit nicht nehmen, sondern hetze lieber von einer Baustelle zur nächsten? DAS habe ich mich auch gefragt - und keine Antwort gefunden. Es klingt so einfach: kümmere dich um dich selbst, lass dir Zeit usw.
Ihr habt recht damit - aber das ist genau das, was ich nicht kann und auch nie gemacht habe, mich um mich selbst zu kümmern. Wie geht das?
Ich habe mich immer lieber um andere gesorgt, um meinen süchtigen Mann, meine Kinder, meine Freunde usw. Für mich selbst blieb immer nur sehr wenig Zeit und Raum. Das nun zu ändern, fällt mir unendlich schwer. Ich suche nach Möglichkeiten, aber es kommt mir alles so sinnlos vor. Ich fühle mich unnütz und allein gelassen, sonst nichts. Gestern auf dem Arbeitsamt saß mir ein `Arbeitsberater` gegenüber, dem nichts besseres einfiel, als mir zu erzählen, in meinem `hohen Alter` könne man sich die Bewerbungen an sich schenken, da wäre sowieso keine Chance vorhanden. .... Evil or Very Mad

Ich fand das so mies, es hat mir den ganzen Tag versaut. Er sagte mir auch, dass ich keine Weiterbildung finanziert bekomme, so wie ich mir das erhofft hatte. Ein weiterbildendes Modulstudium für Erzieher, frühkindliche Bildung - aber nein! Das bekommt man nur, wenn man schon einen Arbeitsplatz gefunden hat und der Arbeitgeber eine Beschäftigungsgarantie abgibt. Toll, was?
Bei all dem fällt es, liebe Sonnenfrau, mir echt schwer, auf eine positive Entwicklung zu vertrauen und gelassen zu bleiben. Obwohl das sicher der richtige Weg wäre..... Confused

Liebe Grüße und Euch allen einen (möglichst) schönen Tag!
Ina

Helferlein 84 bremen W, 39

Hallo Forum,
es wird immer schlimmer: heute habe ich einen Brief vom Rechtsanwalt meiner Cousine bekommen: sie haben die Teilungsversteigerung des Hauses beantragt, es wird mit einer Entscheidung in den nächsten zwei Wochen gerechnet, dann müssen wir hier raus. Wo sollen wir denn so schnell hin? Ich will nicht hier weg, es ist doch unser Zuhause. Ich musste mich von so vielem trennen in den letzten Wochen - und schon erwarten alle von mir, dass ich wieder so bin wie vor dem Tod meines Mannes. Das geht nicht - ich schaffe es nicht!!
Liebe Grüße
Ina

Helferlein 43 Deutschland W, 28

Liebe Inal,

Ich schließe mich auch meinen Vorrednern an. Tu etwas für Dich.
Diese Abgrenzungsproblematik kenne ich und kämpfe im Moment auch arg mit meinem Chaos. Ich bekomme das auch ganz gut hin, aber meine Situation ist auch nicht so zugespitzt wie die Deine.

Wir hier im Forum können Dir Mut zusprechen aber das da wird echt zu heftig. Du brauchst dringend praktische Hilfe. Es gibt doch in jeder Stadt Beratungsstellen für Krisensituationen. Caritas, AWO und & Co.
Melde Dich da! Lass Dir helfen, das wäre der erste Schritt um etwas für Dich zu tun!

Den Tipp mit der psychosomatischen Klinik finde ich auch gar nicht schlecht. Auch dort wirst Du Ruhe finden und Dich mal besinnen können. Bis das durch ist, dauert es ohnehin noch ein Weilchen, bis dahin dürftest Du in der akuten Chaosbewältigung schon ein paar Schritte weiter sein.

Du machst das super! Du hast starke Momente in denen Du die Situation sehr wohl greifen kannst und damit umgehen kannst. Aber das Chaos nimmt im Moment ja wirklich überhand und dass Du damit überfordert bist, ist völlig klar. Alles andere würde schon seltsam anmuten.
Ich wünsche Dir viel Kraft! Suche spezielle Dinge die Dir weiterhin Kraft geben können. Meide destruktive Momente und Menschen so gut es irgendwie geht!

Alles Gute

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Liebe Ina,
mir fällt gerade noch etwas zu deiner Situation ein!
Erkundige dich bitte bei einer kostenlosen Rechtsberatung-ob dich deine Cousine überhaupt aus dem Haus "eckeln" kann-dh ob du nicht vielleicht in Streik gehen kannst und DU den Zeitpunkt bestimmen kannst, WANN diese Hausdiskussion weitergeführt wird?

Soweit ich verstanden habe gehört das Haus dir und deiner Cousine zu gleichen Teilen- also hast du Mitspracherecht!
Wenn du nicht ausziehen willst, dann kann dich keiner dazu zwingen.

Dann hast du erst mal Zeit.... vielleicht ergibt sich, wenn DU wieder erholter und ausgeglichener bist, ja eine gemeinsame Lösung- ein Konsens?

Oky, aber dich erkundigen sollst du auf jeden Fall.
Alles Liebe
Sonnefrau

Helferlein 84 bremen W, 39

Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich erkundigt, bei einem befreundeten Rechtsanwalt. Leider ist es so, dass bei gemeinsamem Besitz eine Partei eine Auflösung der Eigentumsgemeinschaft beantragen kann, beim Amtsgericht, um dann zu verkaufen und den Erlös zu teilen. Ich kann allerhöchstens einen Antrag auf zeitliche Verschiebung stellen, das muss aber nicht durchgehen. Dazu kommt, dass bei einer solchen Versteigerung der Preis immer niedriger ist als bei einem regulären Verkauf, wo man sich den Käufer aussuchen kann. Dann kommt also auch noch weniger dabei rüber, als wenn man einfach so verkauft.
Ach herrjeeh, es ist alles so verzwickt, ich kann einfach nicht mehr!!! Meine Kinder und ich sitzen in der Falle -und es gibt keine Chance......... Mad

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Doch doch liebe Ina,
es gibt IMMER eine Chance!!!
Nicht gleich aufgeben und verzweifeln!

Also, dann suche auf jeden Fall um Verschiebung an und gib als Begründung auf jedenfall deine jetzige Situation an- den Tod deines mannes, 2 unversorgte Kinder und deine Arbeitslosigkeit!!!!
Die Mühlen der Justiz mahlen so langsam, da hast du dann noch Zeit genug einen makler einzuschalten, der das Haus zu einem vernünftigen Preis verkaufen kann- auch das kann dauern, also suchst du eine Beratungsstelle auf, die dir helfen eine entsprechende Wohnung für dich und deine Kinder zu finden.

ALLES wird gut, du musst es nur glauben und ein wenig danach handeln!!

Und deine Cousine, die würde ich wirklich einmal fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat, die Gute!

HOL dir BITTE HILFE- du findest sie sicher!
Alles, alles Gute- verzweifle bitte nicht!
Sonnefrau

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