Depressionen geheilt?

Helferlein 30 Stuttgart W, 28

Hallo, ich leide schon seit vielen Jahren an starken Stimmungsschwankungen und kann mich mit vielen der Treats gut identifizieren.
Die letzten Wochen ging es mir wieder einigermaßen gut und ich habe mich auch kräftig gefühlt meine Tage sinnvoll zu nutzen. Seit gestern merke ich aber wieder wie ich passiv werde, mich selbst nicht leiden kann und mir alles zu viel wird. so richtig schlimm ists noch nicht aber ich habe wahnsinnige Angst davor, dass es wieder schlimmer wird.
Jetzt habe ich mich mal gefragt, ob ich mich mit diesen Schwankungen abfinden muß in meinem Leben oder ob das irgendwann vielleicht mal aufhört.
Ich habe im Forum gesucht, ob jemand von einer Heilung/ Überwindung der Depris berichtet hat, habe aber nichts gefunden.
Hat jemand vielleicht die Erfahrungen wie man da raußkommt also ich meine jetzt keine Tips wie man das anstellt, sondern wie man sich dabei fühlt? ob diese Melancholie irgendwann einfach verschwindet?
Vergisst man irgendwann diese tiefs, dass man sie mal hatte oder muß ich damit Leben dass sie mich immer begleiten werden? Oder bin ich einfach noch nicht so weit?
LG Shyam

sporadischer Gast 11 Wien W, 23

hallo shyam!

mir gehts auch so... ich hatte vor 2 jahren eine heftige depression und hab eigentlich gedacht ich wäre drüber, aber mein leben ist noch immer begleitet von weniger bis schweren stimmungsschwankungen und die angst ist auch noch immer da wieder in dieses tiefe loch zu fallen.
ich kann dir leider nicht sagen, ob das im leben wieder aufhört... ich denke für mich, dass ich einfach damit umgehen lernen muss... das leben besteht nunmal aus hochs und tiefs, auch wenn ich die tiefs lieber meiden würde.
ich würde dir gerne tipps geben können, aber mir gehts in dieser hinsicht leider nicht besser als dir... aber wenigstens weißt du, dass du nicht allein bist Wink

lg
dolour

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hallo shyam,

es gibt viele verschiedene formen von depressionen. es wäre sinnvoll abzuklären, unter welcher form du leidest.

ich persönlich habe seit 11 jahren depressionen. mal bin ich depressionsfrei und mal stecke ich wieder mitten drinnen. nach den ersten paar episoden dachte ich auch, ich könnte geheilt werden, aber mittlerweile weiß ich, dass ich nicht geheilt werden kann.

es war irgendwie schon gut, dass ich erfuhr, dass ich immer krank sein werde, da ich mich nun auf ein neues ziel konzentrieren konnte. nämlich ein normales leben trotz "handicap" zu führen.

ob du jemals gesund werden kannst oder lernen musst mit deiner krankheit zu leben weiß ich nicht, dass wird dir wohl ein mediziner sagen müssen.

Quote:

aber ich habe wahnsinnige Angst davor, dass es wieder schlimmer wird.

so geht es mir jedesmal wenn eine depressive episode anrollt, aber mit der zeit lernt man, was einem gut tut und was nicht, man erkennt die symptome früher als am anfang und kann oft noch rechtzeitig gegensteuern, bzw das ganze abfedern.

ich weiß nicht ob dir das von mir geschriebene klarheit verschaffen kann, aber ich wollte es dennoch mitgeteilt haben.

grüße fallen angel

Helferlein 30 Stuttgart W, 28

@dolour: Vielen Dank, es tut tatsächlich gut zu hören dass es anderen auch so geht.wahrscheinlich muß ich tatsächlich einfach lernen damit umzugehen und versuchen die schlimmen phasen abzufangen. wahrscheinlich werde ich immer so empfänglich für Stimmungsschwankungen bleiben.
@Fallen Angel:Ich weiß nicht was für eine Art Depression ich habe.Zumindest leide ich auch schon sicher 10 Jahre daran, obwohl ich das früher noch nicht so bezeichnet habe.Das mit dem rechtzeitigen Erkennen der Symptome wird bei mir so langsam, nur darf dann nichts unvorhergesehenes mehr kommen (und meistens kommte es so), sonst kann ichs nicht aufhalten.
Ist aber schon frustrierend, dass ich da so völlig wohl nie herauskomme.

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 32

Hallo Shyam,

ich hatte viele Jahre lang mittelschwere bis schwere Depressionen. Sie kamen phasenweise, zeitlich im Jahreslauf recht klar umgrenzt. Viele Jahre lang habe ich sie nicht als Krankheit wahrgenommen, sondern mich nur "komisch", "anders", "schlecht", "plemplem" gefühlt.
Dann habe ich eine Therapie begonnen und in diesem Rahmen wurde mir zur Medikamenteneinnahme geraten. Beides half dann mehrere Jahre nicht, es ging mir nur noch schlechter, da mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass ich "so" mein Leben lang arbeitsunfähig sein würde. Mein Therapeut hatte dafür kein offenes Ohr und wollte dann auch, dass ich keine Medikamente mehr nehme, da er inzwischen andere Diagnosen gestellt hatte. Mein Arzt wollte, dass ich die Therapie abbreche, weil ich die seiner Meinung nach nicht bräuchte und er meinte, dass das Medikament was ich hatte, mir helfen würde. Tat es aber nur minimal mit größeren Nebenwirkungen (Hormonhaushalt komplett durcheinander).
Letztlich brach ich die Therapie ab und wechselte dann aus Gründen der Fahrzeit und der Fairnis auch den Arzt. Danach bekam ich ein anderes Medikament, auch mit Nebenwirkungen, aber das half. Ich habe seit etwa 8 Jahren keine depressiven Phasen mehr erlebt wie vorher und nehme seit 1,5 Jahren keine Medikamente mehr.
Richtig gut geht es mir nicht. Das liegt an großen Veränderungen in meinem Leben in den letzten Jahren, an den Nachwirkungen der Krankheit (stark eingeschränktes soziales Netz, ständige Angst vor Rückfall, außerdem muss ich mir immer beweisen, mindestens genauso gut arbeiten zu können wie andere, obwohl durch die Depressionen mein Gedächtnis und meine Konzentrationsfähigkeit gelitten haben und das offenbar dauerhaft) und an den zusätzlichen Schwierigkeiten, die ich außer den Depressionen noch mit mir herumtrage. Es gibt immer wieder Tage, an denen geht es mir schlecht und ich bin ein bisschen melancholisch, aber das sind selten mehr als 2 am Stück.
Ob das so bleibt, kann ich aber nicht sagen.

Ich würde dir raten, erstmal ärztlichen Rat einzuholen, um klären zu lassen, welche Form von Depressionen du hast.

Grüße,
Skogkatt

sporadischer Gast 16 Schleswig-H. W, 36

Hallo,
ich bin auch eine von denen, die sich auch damit abfinden muß, mit Depressionen alt zu werden.
Habe aber einen kompetenten Arzt ( Psychater ) gefunden und eine Psychotherapie über ich glaube 60 Stunden gemacht.
Mir hat sie bisher gut geholfen, auf jeden Fall hab ich da gelernt, wie man sich aus einer Krise wieder rausrappelt und das die nicht für immer anhält.
Ist ja auch immer meine größte Angst, daß der depressive Zustand nicht wieder weggeht.
Mir hilft da Sport ganz gut. Wenn ich mich so richtig ausgepowert habe, geht es mir meißtens schon viel besser. Seid ich regelmäßig zum Sport gehe, nehme ich auch keine Psychopharmaka mehr.
Aber es kommt doch immer mal wieder, dieses blöde Gefühl, nichts auf die Reihe zu kriegen oder manchmal, wenns ganz schlimm mal wieder durchkommt, auch mal keine Lust auf garichts zu haben, manchmal auch aufs Leben nicht. Aber das ist zum Glück sehr sehr selten geworden.
Wünsch Dir alles liebe...Luna

sporadischer Gast 7 Schleswig Holstein W, 34

Hi!
Ich hab auch mal gedacht ich sei geheilt, aber leider kommen immer wieder diese Phasen des zu nichts nütze zu sein und die Frage wozu das alles das Leben ist doch der größte Humbug den es gibt.

Leider auch schon wieder seit anfang des Jahres, also schon wieder AD´s die mich ganz schön nerven.

Ich hab mit meinem Arzt darüber gesprochen der meinte das es sei einfacher mit einem "Klupfuß" zu leben, wenn man ihn akzeptiert hat und nicht immer da gegen ankämpft.

Ich vertrage die AD´s so ganz gut aber leider werde ich öfter mal Ohnmächtig Embarassed

wie peinlich das kommt auch ganz plötzlich und ich brauch immer mind. eine halbe Stunde bis ich wieder auf meinen Beinen stehe. Damit kann ich aber leben...

Ich war auch bei einem Psychater der meinte meine Depri´s sind eher genetisch bedingt, weil ich auf die AD´s besonders gut anspreche und ich bei meinem Therapeut eher dasaß und nicht wusste was ich sagen sollte.. Question

Hat jemand auch schon solche Erfahrungen gesammelt????

Ich jedenfalls hab das gefühl ganz wuschig im Kopf zu sein. Hoffentlich wird jemand aus meinem Beitrag schlau, ich fürchte fast der ist etwas wirr Rolling Eyes

Viele liebe Grüße
Don´t worry

sporadischer Gast 7 Österreich M, 24

ich kenne das auch, komme gerade wieder aus der miesen Phase, hat so ungefähr am 5. angefangen, jetzt spüre ich wies mir besser geht, jetzt hab ich wieder ein paar Wochen meine Ruhe, das geht schon über MOnate so, ich weiss das das nicht die Realtität ist wenn ich in einer miesen Phase bin, und daran denke ich auch immer wenn ich mitten drin bin, dass das alles nicht der Wahrheit entspricht, ist zwar schwer zu glauben, weil das Gefühl einfach so echt ist, aber ich weiss wie es ist wenn alles gut ist, und das baut mich immer wieder auf

ach ja ich schreibe auch immer mit wies mir gerade geht, die schlechten TAGE schreibe ich rot, und siehe da 90 % steht in schwarzer schrift,

heute bin ich draufgekommen was mein auslöser sein kann, ich bin schon seit ewigkeiten in ein Mädchen verliebt, wir sehen uns auch 3x die woche, sie hat mich total angemacht, ich hab einfach nur weggeschaut, ich kann das einfach nicht auf mädchen zugehen, dann hab ich gedacht sie hasst mich bestimmt, obwohl ich weiss das sie auch auf mich steht, ich red mir das einfach ein, von da an gings bergab, heute hab ich sie wieder gesehen und alles war wieder gut, sie war wieder total nett und so, dass hat mich wieder total aufgebaut, ich dachte sie hat schon langsam die schnauze von mir voll, aber mittlerweile weiss sie schon wie ich ticke

ich muss mich echt mal überwinden sie einzuladen oder so, viellecihtr ist das ein weg aus den stimmungsschwankungen

sporadischer Gast 12 D - NRW M, 50

Hallo dont' worry,
der Tip von Deisler ist gut, schreib Tagebuch. Dann hast du u.U. die Möglichkeit Themen für die Therapie zu finden, wenn dir auffällt, in welchen Zusammenhängen du dich plotzlich schlecht fühlst.
Die Ohnmachtsereignisse finde ich allerdings heftig, das fällt doch nicht mehr unter hinnehmbare Nebenwirkungen?! Ich denke da gährt noch ordentlich was in dir. Sei ganz offen, der Therapeut kann dir nicht helfen, das kannst du nur selber.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Depressionen geheilt?