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annie001
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Post Sun, 10.Jun.07, 13:48      Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,

ich bin ganz neu hier im Forum registriert, obwohl ich schon viele Beiträge gelesen habe.

Jetzt habe ich das Gefühl, mein Problem hier mal preiszugeben, um zu sehen, ob es Leute gibt, die ähnliche Gedanken und Schwierigkeiten habe.

Ich bin 27, habe BWL studiert und zum Glück auch sofort eine Arbeit gefunden. Hab zwei dreijährige und eine einjährige Beziehung hinter mir und "objektiv" betrachtet müsste ich mit meinem Leben eigentlich zufrieden sein. Trotzdem habe ich häufig Minderwertigkeitskomplexe. Ich habe das Gefühl, sozial nicht kompetent genug zu sein, zu wenig zu wissen, zu wenig aus meinem Leben zu machen, zu wenig von der Welt gesehen zu haben, zu wenig zu erleben,...

Derzeit funktioniert es mit den Männern auch nicht so richtig...
Habe ein paar wenige sehr gute Freunde (leider wurde ich von einer Freundin, die ich bis dahin als meine beste angesehen hatte, vor zwei Tagen sehr enttäuscht...).

Ich denke, dass ich zu viel über das Leben nachdenke und zuviel Zeit mit Grübeln verbringe, sodass ich die schönen Momente, die es sicher auch gibt, einfach übersehe. Dauernd bin ich damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was ich in meinem Leben verbessern könnte, um glücklicher zu sein. Hab nebenbei wieder zu studieren begonnen, um mehr Wissen anzuhäufen, hab Sprachkurse belegt, um in diesem Bereich kompetenter zu werden, aber keine Maßnahme gibt mir Befriedigung.

Wenn ich von jemandem höre, dass er in Australien war, dann denke ich mir: "Das ist eine große Lücke in deinem Leben. Du musst nach Australien!" Wenn ich von jemandem erfahre, dass er Surfen war, denke ich mir: "Mein Gott, das kannst du auch nicht. Das musst du lernen!" Wenn ich die perfekt eingerichtete Wohnung von einem Freund sehe, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil meine Wohnung nicht so stilvoll eingerichtet ist... Es gibt hunderte Beispiele, was ich lernen, erleben und erfahren möchte.

Ich dachte mir, dass alles besser werden würde, wenn ich nebenbei wieder studiere würde und somit eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung hätte. Es macht teilweise Spaß, aber es hat mich nicht wirklich weitergebracht.
Ich dachte mir, wenn ich mir eine Eigentumswohnung anschaffe, wär das ein Meilenstein, der mein Selbstvertrauen stärken würde. Das war er nicht.

Habe jetzt eine längere Australienreise geplant, aber ob mir das die erhoffte Befriedigung und das erhoffte Glücksgefühl bringt, bezweifle ich.

Woher kommt dieses Gefühl der Unzulänglichkeit? Warum kann ich mit meinem Leben nicht zufrieden sein? Warum habe ich immer das Gefühl, etwas zu verpassen? Warum ist mein Motto: Höher, schneller, weiter - um dann doch nur in Wünschen und Träumen zu versinken und nichts zu unternehmen? Oder vielleicht doch etwas zu unternehmen, um danach festzustellen, dass es nicht das war, was mir gefehlt hat?

Warum glaube ich, alle anderen hätten mehr zu erzählen, seien besser, humorvoller, geselliger und glücklicher als ich?
Warum diese ewigen Vergleiche, die mich so klein und minderwertig erscheinen lassen?
Es macht mich unsicher, dass ich die Quelle dieser Suche nicht kenne, denn ich glaube, solange ich die Wurzel nicht bekämpfe, kann mich kein erreichtes Ziel weiterbringen.

Vielen Dank im Voraus für´s "Zuhören"!

LG
Annie
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Mühsamer
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Post Sun, 10.Jun.07, 14:43      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Kann es sein, dass Du selbst Dir fehlst?
Prüfe das doch mal an dem Gefühl der Unzulänglichkeit - Sage Dir: "Das und das fehlt mir, aber das bringt mir nicht das erhoffte Glücksgefühl. Aber wenn ich mehr ich selbst wäre, wie wäre das?"
An der inneren Resonanz kannst Du spüren, ob das für Dich ein sinnvoller Entwicklungsweg ist. (Es macht nichts, dass Du wahrscheinlich noch keine Idee hast, wie Du ihn beschreiten kannst.)
Schönen Gruß
Thomas
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comus
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Post Sun, 10.Jun.07, 14:46      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Hallo annie,

Kennst du von Erich Fromm das Buch "Haben oder Sein"?

Quote:
„Haben oder Sein – Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft“ schrieb er im Tessin lebend, nach Europa zurückgekehrt aus jahrzehntelangem Exil in Mexiko und den USA, den ersten Herzinfarkt hatte er hinter sich, es blieb sein letzter großer Text. Haben und Sein – zwei substantivierte Verben, aus denen eine Weltsicht entsteht. Zwei Menschentypen, zwei Gesellschaftstypen besiedeln die Welt: Das Haben entspricht dem Geist einer nekrophilen Gesellschaft, die tote Dinge verehrt, während die biophile Gesellschaft des Seins den Menschen als ihren Mittelpunkt begreift.

Quelle

Ich kann dir nur empfehlen es mal zu lesen, darin findest du möglicherweise ein paar Antworten auf deine Fragen.

So wie ich deinen Beitrag interpretiere orientierst du dich in deinem Leben ausschließlich an dem was dir (scheinbar) fehlt, anstatt deinen Blick auf das zu richten was du (selbst) hast. Deinen Selbst-wert definierst du m.E. nur über das was von außen kommt, Wissen, Erfahrung, Macht (im Sinne von machbar), etc.

Doch was bist du dir selbst-wert ohne all dem? Wo bist du da, was macht dich wertvoll, was macht dich einzigartig ohne all dem?
Erich Fromm beschreibt in seinem Buch schön, Menschen die im Haben leben, leben ständig in der Angst, dass das was sie haben vergänglich ist und immer zu wenig da ist. D.h. die ganze Lebensexistenz wird infrage gstellt sobald das wegfallen würde und das kann leicht passieren, durch Krankheit, Schicksalsschläge etc. Ein Mensch der im Sein lebt kann nie alles verlieren, da er sich durch sich selbst, seine Stärken und Fähigkeiten definiert.
Geld kannst du verlieren, deinen Job ebenso, deine Wohnung kann abbrennen, aber deine Persönlichkeit, deine Einzigartigkeit nicht.

Ich fürchte Australien wird dich genauso wenig weiterbringen wie ein neues Studium oder was auch immer, solange du damit bloß dein Gefühl des minderwertig sein aufpolieren möchtest. Egal was du tust, es wird nie genug sein, solange du deinen eigenen Wert nicht spürst. Dann brauchst du den ganzen Sch*** nicht und bist dennoch wer.
Daher kann ich dir nur empfehlen geh auf die Suche nach dir selbst, aber dazu musst du nicht nach Australien (obwohl ist eh schön dort Wink)

LG, comus

_________________
„Wir werden füreinander einzig sein in der Welt“
Antoine de Saint-Exupery
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dreifragezeichen
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Post Sun, 10.Jun.07, 14:58      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

hallo annie!

Quote:
Woher kommt dieses Gefühl der Unzulänglichkeit? Warum kann ich mit meinem Leben nicht zufrieden sein? Warum habe ich immer das Gefühl, etwas zu verpassen? Warum ist mein Motto: Höher, schneller, weiter - um dann doch nur in Wünschen und Träumen zu versinken und nichts zu unternehmen? Oder vielleicht doch etwas zu unternehmen, um danach festzustellen, dass es nicht das war, was mir gefehlt hat?

Warum glaube ich, alle anderen hätten mehr zu erzählen, seien besser, humorvoller, geselliger und glücklicher als ich?
Warum diese ewigen Vergleiche, die mich so klein und minderwertig erscheinen lassen?


vielleicht weil du dich nicht liebst? dich vielleichst nicht traust dich zu lieben?
dich nicht nicht so annehmen kannst wie du bist? deine einzigartigkeit sehen kannst?

dich wird erfüllen und glücklich machen, was du brauchst, was dich interessetiert. und wenn du in dich hinein hörst werden das teilweise nur sehr kleine dinge sein.
achte auf deine bedürfnisse und sorge liebvoll um dich, dann lässt es, erfahrungsgemäß, auch deutlich nach, dass du dich an anderen messen mußt.
und wenn du glücklich und zufrieden bist, wenn du z.b. in warnemünde am strand stehst, dann brauchst du auch nicht nach australien reisen freude

alles gute und lieben gruß, ???

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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Vàclav Havel
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Post Sun, 10.Jun.07, 14:58      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Hey annie,

ich bin mir nicht sicher, ob ich dir wirklich helfen kann. Ist ziemlich schwer auszudrücken, aber ich versuchs trotzdem, vielleicht verhilft es dir ja zu der einen oder anderen erkenntnis...und du findest dein glück (:

was es schwierig macht, ist wohl besonders das es wohl eher etwas geühltes, ein inneres verstehen oder so was ist.
Also mir scheint es so, als ob du hin und her läufst und an bestimmten orten nachsiehst, um das glück zu finden(tut mir leid, ich kann es nicht dämlicher ausdrücken (: ). also du suchst, wie du ja selbst sagst. In irgendwelchen tätigkeiten, an irgendwelchen orten, aber so richtig zu finden scheinst du es nicht. Ich glaube, du hast da schon etwas sehr wichtiges erkannt, wenn du sagst, dass du die schönen momente vielleicht übersiehst. Im grunde ist es wohl das; das was ich dir hier versuche näher zu bringen. Du bist so schnell, dass du immer(übertrieben formuliert) am glück vorbei rennst. Du kannst ja nicht sofort reagieren, wenn das glück wahrnimmst, und du kannst es nicht festhalten. Das glück ist immer nur in dem einen bestimmten moment da. Wenn du durch diesen jedoch hastest...dann ist es nicht verwunderlich, wenn du das glück nicht „findest“ oder?
Das glück ist ortsunabhängig. Bzw du kannst es so sehen, dass es nur in dir ist. Nur du kannst dem Glück dem raum geben, nur du kannst es erleben/wahrnehmen. Bist du nicht im Jetzt, sondern mit deiner Vergangenheit beschäftigst, oder denkst an die Probleme von morgen, so kannst du das Glück zwar immer mal streifen, vielleicht nimmst du manchmal einen Hauch davon war (und ja, der macht süchtig, ich weiß (: ), aber „so richtig“ glaubst du es nicht wahrzunehmen.
Ich bin mir nicht sicher ob du verstehst was ich meine, und es ist auch nur meine Ansicht, vielleicht rede ich ja Blödsinn oder es ist nur meine Wahrheit, aber ich freu mich schon über die bloße möglichkeit dir helfen zu können. Also das Glück kannst du nicht suchen, weil du es nicht finden kannst. Ob du nun in Australien bist, studierst oder ob du einen Mann hast oder nicht, das Glück interessiert sich nicht dafür. Schlecht ist nur wenn du z.b. glaubst dein Glück ist eine bestimme Person oder stark mit ihr verbunden. Denn was ist wenn sie geht (in welcher weise auch immer)? Wo ist dann das glück? Für immer verloren? Oder du verbindest glück mit einer tätigkeit, vllt. deinem hobby, deiner arbeit? Was ist wenn du das nicht mehr machen kannst, weil du nicht die Möglichkeiten, das Umfeld, die Gegebenheiten dazu hast. Wenn du kein surfbrett hast? Wenn kein wasser da ist? Oder wenn du dir beide beine gebrochen hast oder gar schlimmeres? Wo ist dann das glück?
Das glück ist in dir und wenn du in dem moment lebst, der gerade ist, dich ihm nicht verschließt, auch wenn er manchmal trauer und leid bringt (was durchaus seinen sinn hat), dann wirst du das glück auch so wahrnehmen. Es ist dann intensiv und es ist vollkommen egal was du tust und was du hast. Du weißt dann intensiv, wodurch du das glück wahrnehmen kannst.
Und nochwas: das ist ein weg, also ein prozess und kein einzelner schritt. Am Anfang wird es natürlich schwerer sein, den Moment zu sehen, in nicht zu verleugnen, aber wnen du dann einmal das glück des moments fühltest. Und dann kannst du weitergehen und das glück wird immer intensiver. Du denkst jedes mal das ist schon das höchste der gefühle, aber es geht immer ein stück weiter. So war es bei mir zumindest..und ich sehe kein grund warum es anderen so verwehrt werden sollte.

Und davon ab: ja ich kenne das nur zu gut, wie man solche gedanken über andere hat. Denkt das sie glücklicher sind und das vor allem wenn man dem glück gerade scheinbar hinterher rennt...wenn man traurig ist, oder leere fühlt etc. und ich kenne es, wie man alles ausprobieren will, nie genug kriegt, schluckt bis man fast erstickt...

vielleicht haben dir meine worte ein bisschen was gebracht. Falls du irgendwas genauer wissen willst, frag einfach. Ansonsten wünsch dir viel glück und erfolg!

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Post Sun, 10.Jun.07, 15:02      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

oh, ich sehe grade meine vorredner haben schon gut geantwortet(da war ich grad beim schreiben, sonst wär ich vllt. noch drauf eingegangen). insbesondere Comus zeigt dir da einen ähnlichen weg, wenn auch ganz anders erklärt, würde ich sagen (:
Nunja, hoffe trotzdem ein bisschen helfen zu können.

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Post Sun, 10.Jun.07, 21:27      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Ich denke Dein Problem ist typisch für unsere Zeit. Die Medien leben uns andere "Leben" vor sie so voller Action, Spannung und Spass sind, dass die Realität daneben blass wird. Zusätzlich haben wir soviele Optionen und Möglicheiten, dass wir orientierungslos werden.

Dann gibt es das streben nach Erfolg und Annerkennung und das macht süchtig!

Aber letztendlich sind wir alle nur Menschen und keine Kunstfiguren oder Rockstars. Und selbst Rockstars sind nur Menschen, denen vielleicht Geborgenheit und Stabilität in ihrem Leben fehlt.

Ich denke wir müssen uns realistische Ziele setzen. Was sind Deine (realistischen) Ziele? Ich denke mal nicht der Vorsitz in einem Weltkonzern, Affären mit 100+ Männern, einmal um die Welt gereißt mit 29 etc...

Finde Deine Ziele, die Dich glücklich machen und nicht Deinem Ego dienen und verwirkliche sie!

Echte Freunde sind z.B. in dieser schnellen Welt etwas sehr wertvolles. Vielleicht wertvoller als Beziehungen. Familie ist wichtig, (Aus)Bildung ist wichtig, Gesundheit ist wichtig, finanzielle Stabilität ist wichtig.


Australien ist Luxus, es wird Dich nicht "glücklich" machen. Mit den richtigen Menschen zusammen kann es eine der shönsten Erlebnisse Deines Lebens werden, aber es kann sich auch als relativ langweilig entpuppen!

Und was die Männer angeht: Auch hier musst Du wissen was Du willst, Abenteuer oder eher eine stabile Beziehung. Beides auf einmal geht auf Dauer nicht. Beides hat seinen Reiz und langfristig wird das Abenteuer fahl!
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Lisa29
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Post Sun, 10.Jun.07, 22:07      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Vergleiche mit anderen zu ziehen wird nie befriedigend ausfallen. Es gibt immer Leute bei denen alles "besser" ist oder bei denen sich auf speziellen Gebieten mehr getan hat als bei einem selbst. Eine Freundin von mir hat das mal so beschrieben als ich sagte sie habe so ein tolles Leben: "Du denkst ich habe alles, ich denke meine Cousine hat alles, meine Cousine denkt Bill Gates hat alles und Bill Gates denkt der Papst hat alles."
Das fand ich ziemlich witzig weil es so sehr stimmt. Jeder hat ein eigenes individuelles Leben und wenn man in einem Bereich "alles hat" dann erscheint es einem immer noch dass es in anderen Bereichen Leute gibt die es ja soooo viel besser haben oder mehr draus gemacht haben.
Sich mit anderen zu vergleichen ist fatal.
Willst Du nach Australien oder denkst Du nur Du musst weil Du sonst was "verpasst"? Was ist Dir wirklich wichtig? Oft ist man zu sich selbst gar nicht so ehrlich und verdrängt was einem wirklich wichtig ist, weil es vielleicht nicht dem Massen-denken entspricht.
Oft wird ja vorausgesetzt dass einem der Job am wichtigsten zu sein hat, und man deswegen alles mögliche in Kauf nehmen muss (Umzug, weg von den Freunden etc). Zumindest ist das bei meiner Familie so, da wird erwartet das alles dem Job untergeordnet wird und man das schon wegsteckt. Bei mir ist das aber nicht so und ich hab mir schmerzhaft darüber klar werden müssen dass ich für einen Job nicht alles in Kauf nehmen darf und vor allen Dingen nicht meine gefühlten Prioritäten verdrängen darf.
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Post Sun, 10.Jun.07, 22:19      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Liebe Annie,

ich kann viele Gedanken von Dir sehr gut bei mir wiederfinden...
Es gab z.T. schon klasse Antworten dazu, finde ich.
Ich habe noch einen sehr nüchternen Gedanken dazu: Vielleicht "solltest" Du lernen, Dich mit den Gegebenheiten des Lebens abzufinden? Ein Mensch wird es in seinem Leben nicht schaffen, alles zu wissen, alles zu sehen, alles zu erleben! Es gibt zuviel auf der Welt. Das Leben ist zu kurz, um das alles zu schaffen...
Vielleicht hilft es ein wenig, sich dieses deutlich bewusst zu machen, um ein Gefühl von mehr Gelassenheit und Dankbarkeit zu bekommen für das, was man erleben darf...? Mehr innere Ruhe als diese ständige wie getriebene Suche...
Ich kann Dich sehr gut verstehen, aber es erscheint mir nicht so leicht, sich von diesen Gedanken frei zu machen.
Viele Grüße!!

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Post Sun, 10.Jun.07, 22:21      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Sorry. der Buchtip war für einen ganz anderen Thread gedacht! Ich setz ihn jetzt an die richtige Stelle!


Last edited by Lisa29 on Mon, 11.Jun.07, 8:24; edited 3 times in total
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Juli
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Post Mon, 11.Jun.07, 7:26      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Hi!

Dieser Thread scheint sich zum Buchtippthread zu entwickeln. Wink Ich rate nämlich zu folgender Lektüre:

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
von Francois Lelord und Ralf Pannowitsch

Es ist so herrlich einfach, ja eigentlich kindlich geschrieben, was viele kritisieren. Aber ich bin der Meinung, dass es nicht die großen Dinge im Leben sind, die uns glücklich machen. Daher braucht es auch keine große Sprache um so ein Buch zu schreiben.
Es war sogar mal eine Wohltat wieder mal eine kindliche Sicht einzunehmen. Die geht uns allen wohl viel zu sehr verloren und dann schreiben wir in solchen Foren solche Beiträge. Und wie man hier sehen kann, sind es nicht Studium oder Eigentumswohnung die glücklich machen und man braucht auch nichts ans andere Ende der Welt zu fahren um das Glück zu suchen/finden. (Obwohl Hector in dem Buch das getan hat Wink).

Wäre es so, wäre das Glück ja nur reichen und gebildeten Menschen vorbehalten. Seltsamerweise sieht man das Glück aber viel öfter in Gesichtern von ganz einfachen Menschen, bei denen man sich fragt, woher sie es eigentlich "nehmen".

LG
Juli
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Post Mon, 11.Jun.07, 9:51      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

annie001 wrote:
Ich bin 27, habe BWL studiert und zum Glück auch sofort eine Arbeit gefunden. Hab zwei dreijährige und eine einjährige Beziehung hinter mir und "objektiv" betrachtet müsste ich mit meinem Leben eigentlich zufrieden sein.


Ich meine, dass genau da dein Problem liegt. Du scheinst davon auszugehen, dass man "objektiv glücklich" sein kann, bzw., dass "Glück" etwas ist, das sich an den Objekten festmachen lässt. Glück ist aber gerade das Gegenteil, nämlich ein Zustand des Subjekts. Natürlich spielt das "Objektive" eine Rolle in Sachen der Glückseligkeit, wenn man z.B. keine Wohnung hat, dann ist es schwer, glücklich zu sein (auch wenn es das sicher auch geben kann); allerdings ist das Glück eben letzten Endes nichts, was in den Dingen steckt, sondern in dir selbst. Oder, um einen Satz von Epiktet umzuwandeln: nicht die Dinge selbst, sondern unsere Wahrnehmung von den Dingen macht uns glücklich oder unglücklich.


Last edited by Wanderer on Mon, 11.Jun.07, 10:26; edited 1 time in total
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Post Mon, 11.Jun.07, 10:08      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Hallo,

Quote:
Ich bin 27, habe BWL studiert und zum Glück auch sofort eine Arbeit gefunden.


und ewig nagt der Zweifel. Ich war auch einmal so. Leistung, Leistung aber keine Belohnung, die ich mir vergönnt hätte oder besser überhaupt hätte fühlen können.

Da freuten sich die Menschen um mich herum über (in meinen Augen) irgendwelche Kleinigkeiten und mir gings wie dir

Quote:
Woher kommt dieses Gefühl der Unzulänglichkeit? Warum kann ich mit meinem Leben nicht zufrieden sein? Warum habe ich immer das Gefühl, etwas zu verpassen? Warum ist mein Motto: Höher, schneller, weiter - um dann doch nur in Wünschen und Träumen zu versinken und nichts zu unternehmen? Oder vielleicht doch etwas zu unternehmen, um danach festzustellen, dass es nicht das war, was mir gefehlt hat?


Ich machte mich auf den Weg in der Literatur zu suchen. Peer Gynt, Dr. Faust, die Figuren Dostojewskis usw. Jetzt habe ich zwar ein volles Bücherregal dachte ich mir aber weiter bin ich deshalb auch nicht.

Und was brachte die Wende? Bei mir war es, abgesehen vom älter werden (was auch ruhiger macht) die kleinen Ereignisse im Alltagsleben wahrzunehmen.

Im Zivildienst (den ich ungefähr in deinem jetzigen Alter absolvierte) bekam ich ein anderes Gefühl für Zeit und die Mühsal des Alltags. Ich lernte mich selbst und mein Tempo zurückzunehmen und die Welt mit den Augen anderer zu sehen. Durch meine Kinder, die sich freuen konnten, einfach weil ihnen etwas gelungen war oder sich einfach freuten ohne ersichtlichen Grund. Also lernte ich Vertrauen ins Leben um des Lebens willen.

Ich kann natürlich kein Rezept schreiben, mache A dann wird B passieren und deine Unsicherheiten sind weg. Du wirst auch kein soziales Jahr einlegen wollen oder sonst meinem Beispiel folgen wollen. Du wirst deine persönliche Leichtigkeit finden müssen, dort wo du vor Lachen auf dem Boden liegst, dich nicht mehr einkriegst vor Freude.

Bei mir sind es Filme wie: Wer früher stirbt ist länger tot, Bücher wie Watzlawicks Anleitung zum Ünglücklich sein, um auch einen Buchtipp zu nennen.

Tja deine Aufgabe scheint es zu sein dein objektives Glück subjektiv zu erkennen.
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Lisa29
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Post Mon, 11.Jun.07, 10:43      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Genau, es geht um subjektives Glück. Ich habe jahrelang in einer europäischen Grossstadt zu zweit in einem 12m2 Zimmer gewohnt und war total glücklich. Von meinen füheren Freunden in Deutschland und vor allem meine Familie hat das KEINER verstanden. Die haben immer vorausgesetzt ich sei total unglücklich. Von mir aus hätte sich aber an meiner Situation nichts ändern müssen, weil ich einfach glücklich war. Meine deutschen Freunde hatten alle eine grosse WOhnung und stellten es sich als den totalen Horror vor mit einer anderen Person in so einem kleinen Zimmer zu wohnen. Aber das hatte mit mir auch nichts zu tun, weil ich einfach glücklich war, die Umstände passten einfach, ich hatte zum ersten Mal im Leben keine Schwierigkeiten Kontakte zu knüpfen, ich fand die Stadt toll. Es gab auch Sachen die nicht so schön waren (schlecht bezahlter Job, kein richtiger Arbeitsvertrag), aber emotional ging es mir damals so gut, dass mir das nichts ausgemacht hat. Für andere Leute wäre es bestimmt ein Grund gewesen, sofort wieder nach Deutschland zu gehen, aber mir ging es damals so gut vom Gefühl her.
Irgendwann hab ich mich doch von Verstandsgründen einholen lassen und hab mein Leben in ein "normales Schema" gepresst und dafür mit einem NErvenzusammenbruch zahlen müssen.
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Post Fri, 15.Jun.07, 8:15      Re: Immer auf der Suche nach dem Glück... Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für die ermunternden, motivierenden, konstruktiven, lieben und netten Beiträge.
Hab über so einiges nachgedacht und den festen Entschluss gefasst, jetzt wirklich etwas an meiner Denkweise ändern zu wollen.
Amazon wurde auch schon beauftragt ("Haben oder sein", "Vom Haben zum Sein" und "Hectors Reise. Oder die Suche nach dem Glück").
Ich freu mich schon sehr auf die Bücher und werde euch dann von meinen (hoffentlichen) Fortschritten berichten.

Einstweilen eine schöne, aufregende und erfüllende Zeit euch allen!

Herzlichst
Annie
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