zwanghaftes Lachen bei traurigen Nachrichten

neu an Bord! 1 Deutschland W, 23

Hallo!!!
Ich habe bei mir schon vor Jahren folgendes festgestellt: ich muss immer lachen, wenn mir jmd was trauriges erzählt, zB heute ist ein Fisch in meinem Aquarium gestorben, Schwester war traurig -und ich musste lachen...irgendwie völlig zwanghaft kommt es hoch!! Es ist so krank, aber was soll ich nur tun??? Ist es viell ein Symptom für eine psych. Krankheit?

sporadischer Gast 7 Niedersachsen W, 18

Komisch, genau das hab ich auch und ich weiß nicht wieso.
Ich hab ne Sozialphobie und Depressionen,...keine Ahnung ob das zusammenhängt.
Sogar bei richtig schlimmen Nachrichten muss ich total lachen, obwohl ich es eigentlich total schlimm finde.
Irgendwie total krank... das ist mir auch immer sehr peinlich.

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Hallo ihr zwei,

ich glaube jetzt nicht, dass es richtig krankhaft ist. Eher meine ich, ist es die Verdrängung, eine ganz starke Verdrängung.
Mir ist das einmal passiert. Als mein Lieblingsopa vor Jahren starb und der Trauergottesdienst war, musste ich lachen. Währenddessen schämte ich mich dafür, aber ich musste lachen.

Am Grab brach ich dann in Tränen aus und zwar so stark, dass ich fast zusammenbracht.
Ich denke, das Lachen ist einfach ein Schutzmechanismus gegen starke unerträgliche andere Gefühle.

LG

sporadischer Gast 14 Österreich, OÖ W, 16

Hey!

Ich hab das auch. Also: ich muss nicht direkt lachen, aber lächeln. Und es ist auch nicht, wenn mir jemand etwas träuriges erzählt, sondern, wenn ich etwas erzähle, was ich traurig finde. Ganz besonders wenn es mich und meine Gefühle betrifft. Manchmal kann das ziemlich blöd sein, weil andere nicht wissen, wie sie damit umgehen müssen und sich nicht sicher sind, ob ich es ernst meine, was ich sage. ich hatte das Problem auch mal mit meiner ehemaligen therapeutin. Sie kam einfach nicht damit zurecht. Und auch meine Mutter hat manchmal Schwierigkeiten damit.
Woran das liegt? Ich weiß es nicht. Aber ich denke bei starken gefühlen kann man einfach entweder lachen oder weinen. Die meisten Menschen weinen dann. ich lache, auch wenn ich eigentlich weinen will.
Seit 2 jahren arbeite ich nun an mir, dass ich meine Gefühle auch zeigen darf. Ganz ganz langsam wird es besser und es tut gut.
naja...so ist das bei mir...
LG
euer gänseblümchen

Helferlein 59 Österreich M, 21

Hallo verunka,

das kenn ich auch. Wie sonnewasser bin ich auch der Meinung, dass wir uns unserer wahren Gefühle schämen und wir Angst haben, sie zu zeigen. Also lachen wir und überspielen unsere Gefühle so auf die Art: "Siehst, ist doch eh alles in Ordnung." Bei mir ist es nicht unbedingt bei traurigen Anlässen, dafür aber ständig im Alltag. Ich fahre auf die Uni, bin eigentlich voll mies drauf, aber sobald ich meine Kollegen treffe, grinse ich. Auch in der Psychotherapie muss ich oft grinsen, obwohl der Anlass alles andere als lustig ist. Es hat einfach Schutzfunktion. Um diese Schutzfunktion abzulegen, glaube ich, ist es notwendig, dass man darüber nachdenkt, was man wirklich fühlt und ob es Berechtigung hat, dass man diese Gefühle anderen Menschen nicht zeigen darf.
Wurden in deiner Kindheit Gefühle zugelassen? Also bei mir wurde schon oft gesagt, wenn ich mal einen Gefühlsausbruch oder so hatte: "Jetzt reiß dich doch zusammen.", oder "Schämst du dich nicht!" (Rufzeichen wurde bewusst gesetzt, weil es eigentlich keine Frage war).

Toi toi toi,

the eagle

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