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Nussi
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Post Tue, 29.May.07, 12:28      Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo!

Nach längerem Einlesen hier im Forum möchte ich meine Geschichte zum Ausdruck bringen; vielleicht findet sich der eine oder andere Kommentar dazu ...

Im Jahr 1999 lernte ich, im Alter von 30 Jahren, eine äusserst herzliche und liebevolle Frau im selben Alter kennen. Viel gemailt, telefoniert, gechattet, erstes Treffen, BUMM! Nach nichteinmal 2 Stunden landeten wir schon miteinander im Bett, und wir trafen uns jeden Tag nach der Arbeit, mal bei ihr, mal bei mir. Es war so toll, wir haben es beide so sehr genossen ...

Ich war einfach glücklich. Ich war der glücklichste Mensch auf der Welt mit der besten Frau auf der Welt, wir hatten den besten Sex, unternahmen viel zusammen, Städtereisen, Urlaube, und so weiter und so fort ...

Nun, man verändert sich mit der Zeit, und ich erhielt vor 5 Jahren (2002) die Gelegenheit, eine Firma zu übernehmen, die zwar ein hervoragendes Produkt herstellt, aber finanziell nicht mehr gut dastand. Nachdem meine Lebensgefährtin (LG) meinte, ich müsse dies selbst entscheiden, sie steht jedenfalls hinter mir, tat ich das auch - der grösste Fehler meines Lebens.

Ok, alles kein Problem. Meine LG sagte zu mir "du schaffst das schon" - das war für mich Ansporn ohne Beispiel. Ich arbeitete bis zu 18 Stunden am Tag, von Montag bis Samstag ohne Pause, jeden Feiertag, fast 3 Jahre lang hindurch.

Doch es wurde immer schwieriger, die Zahlungsmoral immer schlimmer, bis ich den Pfändungen nicht mehr nachkommen konnte und schliesslich Konkurs anmelden musste. Meine LG unterstützte mich, wo sie nur konnte, und ich bemerkte nicht, wie sie sich dabei immer mehr zurückzog.
Der Konkurs ist immer noch am Laufen (nunmehr schon 2 Jahre), meine Einzelfirma steht ebenfalls vor dem Ruin; wir lebten monatelang von ihrem kleinen Salär als Ordinationsgehilfin, bis ich schliesslich in ein Loch fiel, aus dem ich nur mehr langsam herausgekommen bin. Ich fühlte mich leer, leer, leer ... und ich konnte die Veränderungen meiner LG nicht bemerken; hatte sie mir doch versprochen, mit mir immer über alles zu reden.

Tja ... und vor zwei Wochen musste ich entdecken, daß meine LG seit eineinhalb Jahren mehrere Liebhaber hat, die die Nähe und Wärme empfange, die sie mir nicht mehr geben konnte - und die ich auch gar nicht mehr empfangen konnte.

Von mir zur Rede gestellt, hat sie es sofort zugegeben, und sie hat mir gesagt, dass sie sich so allein und verlassen gefühlt hat, dass ihr jede Lust vergangen ist, wenn sie mich angesehen hat, dass sie es nicht mehr ertragen konnte, nicht zu wissen, ob wir uns nächste Woche noch Lebensmittel leisten können oder die Miete zahlen und so weiter ...

Sie hat mir gesagt, sie hat zur Zeit niemanden, sie weis jetzt selbst nicht, was sie will sie kann mir jetzt bestenfalls nur mehr Freundschaft bieten, sie will sich von mir trennen, um von allem Abstand gewinnen zu können. Sie brauche Harmonie und Kontinuität ... ich habe ihr mitgeteilt, ich sehe unsere Beziehung als "einstweilen unterbrochen mit offenem Ausgang" an. Da wir sämtliche Reserven aufgebraucht haben, müssen wir gemeinsam in unserer Wohnung bleiben ...

Nun hab ich das Angebot bekommen, ein Werk in Rumänien aufzubauen, 800 Kilometer weit weg, kann schon in zwei Wochen beginnen, und bekomme somit wieder ein regelmässiges Gehalt, und alle 14 Tage ein Flugticket für ein langes Wochenende daheim. Das gibts uns die Möglichkeit, nur mehr 2 Wochen einander aushalten zu müssen; von meinem Gehalt kann ich alle Kosten bestreiten und sogar was zur Seite legen, und meine Ex-LG braucht keine eigene Wohnung zu suchen, wir brauchen unsere Hunde (die wir beide sehr lieben) nicht trennen oder gar aufteilen, usw. Und die 3 Tage, die wir uns dann alle 2 Wochen sehen, können wir uns notfalls auch aus dem Weg gehen ...
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Matias
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Post Tue, 29.May.07, 13:48      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Lieber Nussi,

tragische Gesichte...
Ich frage mich aber, warum hat Deine Lebensgefärtin nie etwas gesagt?
Immer nur "Du schaffst das schon" und "ich stehe hinter Dir" ist ja schön - entsprach doch aber nicht den Tatsachen ? Kommunikation ???

Liebe Grüsse
Parande
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RoterBlitz1
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Post Tue, 29.May.07, 13:58      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo Nussi!

Also ich denke, daß es manchmal Situationen gibt, die für den Partner sehr schwierig sind. Ich glaube einfach, Deine LG wollte und hat Dir die Entscheidung wegen des Jobs überlassen, weil Du ihr evt. nicht einmal später vorhältst, ihretwegen hast Du dies oder das sausen lassen.. ich denke, ich hätte das auch so gesagt, wie sie... Es ist nicht so, daß es einem als Partner egal ist, sie hat sich sicher gefreut und auch erwartet, daß Du nach ihrer Meinung fragst, aber sie hat Dir die Entscheidung gelassen und das ist gut so. Ich glaube, daß sie gesagt hat, sie steht hinter Dir, obwohl sie evt. schon andere Beziehungen nebenbei hatte ist der Grund, daß sie Dir nicht noch mehr Probleme aufbürden wollte.. mußtest Du doch eh schon mit dem Konkurs kämpfen, wollte sie vielleicht nicht noch das Beziehungsproblem hineinbringen - ich meine, ich kenne sie zu wenig, aber so könnte ich es erklären. Und nun zu ihrere Situation, weil Du sehr, sehr viel gearbeitet hast... auch wenn es für Euch beide war, aber ich muß zugeben, ich habe auch eine Beziehung an den Nagel gehängt, weil mein Ex MO bis SA gearbeitet hat, im Ausland unterwegs war und ich mir schon dachte, wieso hab ich einen Partner, wenn ich ewig alleine bin?? Es fehlt einfach an der Zuneigung, Zärtlichkeit, die plötzlich keinen Platz mehr hat. Je nachdem, was für ein Typ man ist, geht es einem mehr oder weniger ab.

Liebe Grüße,

Blitzi
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Nussi
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Post Tue, 29.May.07, 18:04      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo Parande!

Parande wrote:

Ich frage mich aber, warum hat Deine Lebensgefärtin nie etwas gesagt?
Immer nur "Du schaffst das schon" und "ich stehe hinter Dir" ist ja schön - entsprach doch aber nicht den Tatsachen ? Kommunikation ???


Nun, das werfe ich ihr auch vor - hätte sie mir das schon viel früher gesagt, wäre es doch nie so weit gekommen.

Sie hat mir auch immer gesagt, sie legt keinen Wert auf Kuscheln, Zärtlichkeiten und dergleichen. Also hab ich mich auf kleine Aufmerksamkeiten beschränkt, ab und zu mal ein Blumenstrauss oder ähnliches. Ich habe wirklich keine Ahnung, wieso das mit der fehlenden Aufmerksamkeit jetzt auf einmal daherkommt. Immerhin ist sie an den gemeinsamen Abenden immer aufgestanden und weggegangen.

Nussi
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Nussi
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Post Sat, 30.Jun.07, 8:52      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo!

Wollte nur mal berichten, was sich zwischenzeitlich ereignet hat:

Ich sitze hier in Rumaenien, 800 km von zu Hause entfernt, und versuche mit mir selber klar zu kommen, und mir ein neues Leben aufzubauen. Berufsmaessig laeuft es, bis auf die Sprachschwierigkeiten, sehr gut, auch das finanzielle passt einwandfrei.

Nur an den Abenden ist es halt sehr einsam. Jeden Tag fortgehen ist nicht so das Meine, auch wenn ich mich dazu zwinge, wenigstens einmal taeglich unter andere Menschen zu kommen, bzw. einige Male unter der Woche auch am Abend mit Arbeitskollegen fortzugehen.

Meine Ex sitzt zwischenzeitlich in meiner Wohnung, fuer deren saemtliche Kosten (Miete, Strom, Wasser, etc.) ich nach wie vor aufkomme. Ihr gesamtes Gehalt wird fuer ihr taegliches Leben benoetigt.

Ausserdem will sie mich unbedingt "als Freund" ... nunja, wie soll das funktionieren? Das kann nur klappen, wenn keiner vom anderen mehr will, ist also von meiner Seite aus eher als unmoeglich einzustufen.

Weiters ist mir die Information zugetragen worden, dass sie sich via Chat auf obszoenste Weise mit anderen Maennern befriedigt bzw. anderen Maennern als Masturbationsvorlage dient (wurde mir schriftlich als auch bildlich bestaetigt), sucht hemmungslos nach neuen Kontakten, und so weiter. Und ich darf es zahlen.

In 5 Tagen geht es wieder nach Hause. Nun stelle ich mir die Frage, soll ich mir das gefallen lassen? Ich denke eher, nein. Entweder stelle ich sie vor die Wahl, ihre Obszoenitaeten ab sofort nicht mehr von meiner Wohnung aus zu betreiben, oder sie muss ausziehen.

Hmm ... nur wie ich das rueberbringen soll, ist mir nicht so ganz klar.

Nussi
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SummerFM
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Post Sat, 30.Jun.07, 9:28      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo Nussi,

Quote:
Hmm ... nur wie ich das rueberbringen soll, ist mir nicht so ganz klar.

Ich denke, du solltest es genauso rüberbringen, wie du es hier beschrieben hast:
Quote:
Ich denke eher, nein. Entweder stelle ich sie vor die Wahl, ihre Obszoenitaeten ab sofort nicht mehr von meiner Wohnung aus zu betreiben, oder sie muss ausziehen.

Deutlicher geht es nicht. Sie hat Spaß und das auf deine Kosten. Und wie geht es dir dabei? Sicherlich nicht besonders gut. Also macht dir nicht so viele Gedanken, wie es ihr wohl gehen wird, wenn du ihr deine Meinung sagst.Denkt sie über dich nach, während sie sich mit Anderen beschäftigt? Sicherlich nicht…Ich bin auch sehr oft alleine (mein Mann ist beruflich sehr eingeschränkt) aber mich auf so ein Niveau herabzulassen, wie deine Frau es tut, dafür wäre ich mir echt zu schade. Wenn es ihr so schlecht geht, dann soll sie sich einen Anderen suchen und auch die Stärke besitzen, ihr Leben mit eigenen Geldreserven in den Griff zubekommen.
Quote:
Da wir sämtliche Reserven aufgebraucht haben, müssen wir gemeinsam in unserer Wohnung bleiben ...
Hast du nicht geschrieben, dass du für alle Kosten aufkommst? Und jetzt verdienst du gutes Geld also lass dir nicht weiter auf der Nase herumtanzen. Was du über sie schreibst, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Du zahlst, und sie amüsierst sich auf deine Kosten mit anderen Männern…Da fehlen mir echt die Worte. Und das sie einsam etc. ist, ist für mich kein Grund, dich so zu ver…
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Nussi
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Post Sat, 30.Jun.07, 9:59      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo SummerFM!

SummerFM wrote:
Hast du nicht geschrieben, dass du für alle Kosten aufkommst?


Ja .. als Freund, so dachte ich. Schliesslich bin ich kein Unmensch, und wollte sie nicht unbedingt auf die Strasse setzen oder dazu zwingen, zu ihrer Mutter oder Grossmutter zu ziehen. Nun hat sie es zusammengebracht, selbst mein gerade wieder im Entstehen befindliches Vertrauen erneut gruendlichst zu missbrauchen.

So gesehen schmeisse ich sie gar nicht raus, sondern sie hat sie sich selbst rausgeworfen. Darueber hinaus habe ich ihr auch vor meinem Auszug ins Ausland sogar schriftlich gegeben, dass ich solches Verhalten keinesfalls dulden werde.
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SummerFM
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Post Sat, 30.Jun.07, 10:52      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Quote:
Darueber hinaus habe ich ihr auch vor meinem Auszug ins Ausland sogar schriftlich gegeben, dass ich solches Verhalten keinesfalls dulden werde.

Und dennoch hat sie dich nicht ernst genommen. Ich kann nachvollziehen, dass es nicht einfach ist, einen Menschen, den man einmal geliebt hat, vor die Tür zu setzen und mit sich allein zulassen. Aber wie du bereits erwähnt hast, hat sie sich selbst vor die Tür gesetzt… Du hast ihr den kleinen Finger gereicht und sie nimmt die ganze Hand. Nur muss sie auch wissen, dass sie nicht alles machen kann, wozu sie gerade Lust hat und das auf Kosten anderer…außer man(n) lässt es zu.
Sie redet von Freundschaft aber was tut sie dafür? Was ist das für eine „Freundschaft“, wo der Mann nach wie vor alles zahlt und die Frau nutzt es schamlos aus? Hast du vielleicht doch noch Hoffnung gehabt, dass sie zu dir zurück kommt? Hast du deswegen alles bereitwillig gezahlt um die Fehler aus der Vergangenheit wieder gut zumachen? Wenn du die ganze Zeit wusstest, das sie nur noch freundschaftliche Gefühle für dich hat, dann kann sie ja auch mit anderen Männer…Versteh mich bitte nicht falsch, nur kann ich die Aussage mit dem befindlichen Vertrauen nicht recht nachvollziehen, wenn es doch von Anfang an klar war, dass ihr nur noch gute Freunde seid.Du hast ja trotzdem weiter gezahlt und dann musst du auch damit rechen, dass sie sich andere Männer „anlacht“.
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Nussi
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Post Sat, 30.Jun.07, 11:02      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo SummerFM!

SummerFM wrote:
Hast du vielleicht doch noch Hoffnung gehabt, dass sie zu dir zurück kommt?


Ja Ich dachte ich koennte zumindest einige meiner Fehler wieder gutmachen, indem ich ihr zeige, dass es finanziell nun wieder bergauf geht, und die aergsten wirtschaftlichen Probleme nun endlich ueberstanden sind.

SummerFM wrote:
Versteh mich bitte nicht falsch, nur kann ich die Aussage mit dem befindlichen Vertrauen nicht recht nachvollziehen


Sie war es, die erst vor 4 Wochen von mir verlangte, ich muesse ihr wieder vertrauen koennen. Warum sie dies tat? Keine Ahnung ... ich hoffe sehr, sie tat dies nicht, um mich ausnuetzen zu koennen.
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SummerFM
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Post Sat, 30.Jun.07, 11:55      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Quote:
Von mir zur Rede gestellt, hat sie es sofort zugegeben, und sie hat mir gesagt, dass sie sich so allein und verlassen gefühlt hat, dass ihr jede Lust vergangen ist, wenn sie mich angesehen hat, dass sie es nicht mehr ertragen konnte, nicht zu wissen, ob wir uns nächste Woche noch Lebensmittel leisten können oder die Miete zahlen und so weiter ...

Quote:
Von mir zur Rede gestellt, hat sie es sofort zugegeben, und sie hat mir gesagt, dass sie sich so allein und verlassen gefühlt hat, dass ihr jede Lust vergangen ist, wenn sie mich angesehen hat, dass sie es nicht mehr ertragen konnte, nicht zu wissen, ob wir uns nächste Woche noch Lebensmittel leisten können oder die Miete zahlen und so weiter ...
Ich kann dich irgendwie verstehen und möchte dir nur kurz von meiner Geschichte erzählen. Auch wir haben viel unternommen. Urlaube, für eine Nacht nach Paris gefahren, Kurztrip mit dem Auto ins Ausland, um fremde Länder kennen zu lernen … usw. Wir haben einfach dass getan, wozu wir gerate Lust hatten. Aber auch bei uns kamen die Veränderungen. Sein damaliger neuer Job hat ihn sehr verändert. Er war immer sehr darauf bedacht, Erfolge zu erzielen, irgendwann ein Haus zu bauen, Kinder und die üblichen Träumereien. Der Druck auf der Arbeit wurde immer stärker und die Erfolge ließen nach. Er hat alles für mich getan, um mich glücklich zu sehen aber dann kamen die Schulden. Er wollte all diese Unannehmlichkeiten nicht wahrhaben und steigerte sich immer mehr in einen Kaufrausch bis in die Schulden hinein. Ich habe erst spät erkannt, was ihn ihm vorgeht, denn auch er konnte nicht mir darüber reden. Er fühlte sich nur als Versager, er könne mir nichts mehr bieten etc. Er fühlte sich ausgebrannt und leer, distanzierte sich immer mehr von mir. Ich habe natürlich die Zeit genossen aber mir waren die finanziellen Dinge nie wichtig. Mir war es immer wichtig, mein eigenes Geld zu verdienen um finanziell unabhängig zu sein. Auch ich war immer für ihn da und ich bin es auch heute noch. Ich möchte dir mit meiner Geschichte sagen, dass ich auch zu meinen Partner stehe, auch wenn er bis zum Hals in Schulden steckt und mir nichts (dafür gibt er mir als Mensch sehr viel)bieten kann. Auch ich vermisse seine Nähe die er mir oft nicht geben kann(leidet mittlerweile unter Depressionen), aber ich liebe diesen Menschen und es ist mir vollkommen egal, ob er Geld auf dem Konto hat, oder nicht. Was willst du von einem Menschen, der nur mit dir zusammen ist, solange du ihm was bieten kannst und sich finanziell abgesichert glaubt? Der nicht wirklich zu dir hält, wenn es dir schlecht geht? Der sich gleich nach Anderen umschaut, wenn du in einer stressigen Phase keine oder kaum Gefühle zeigen kannst?Jemand, der finanziell von dir abhängig ist und nur solange bei dir bleibt, solange du zahlst?Ich kenne deine Frau nicht und sie hat sicherlich auch gute Seiten und dich möchte ihr nichts unterstellen! Nur hört es sich für mich so an, als wäre ihre Liebe nicht stark genug, um all diese Probleme mit dir bewältigen zu wollen, weil sie zu sehr an sich denkt...
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Nussi
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Post Sat, 30.Jun.07, 16:10      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo, SummerFM!

SummerFM wrote:
Sein damaliger neuer Job hat ihn sehr verändert. Er war immer sehr darauf bedacht, Erfolge zu erzielen, irgendwann ein Haus zu bauen, Kinder und die üblichen Träumereien. Der Druck auf der Arbeit wurde immer stärker und die Erfolge ließen nach. Er hat
alles für mich getan, um mich glücklich zu sehen aber dann kamen die Schulden.


Darin kann ich mich sehr stark wiedererkennen. Nur tauchten bei mir Schulden auf, die ich nicht selber verursacht habe, fuer deren Bezahlung ich aber zur Verantwortung gezogen wurde.

SummerFM wrote:
Nur hört es sich für mich so an, als wäre ihre Liebe nicht stark genug, um all diese Probleme mit dir bewältigen zu wollen, weil sie zu sehr an sich denkt...


Dieser Satz macht mir Angst. Denn das wuerde heissen, dass sie mir all die Jahre etwas vorgelogen hat, und ich es nicht gemerkt habe. Im Gegenteil, ich war auch noch so stolz auf meine starke, kraeftige Frau. Meine ganze Kraft habe ich aus dem Wissen bezogen, daheim wartet mein geliebtes Weib auf mich ...
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Sparkle
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Post Sat, 30.Jun.07, 21:35      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Ich könnte mir vorstellen, dass sie dir deswegen nichts gesagt hat, weil sie dir weiterhin Kraft geben wollte und dir nicht im Weg stehen wollte bei all deiner Mühe, die die Firma gekostet hat. Nur mit der Zeit gingen eben ihre Batterien zur Neige und da du wahrscheinlich jeden Abend total k.o. warst und sie dich nur noch schlafend kannte, muss es wohl irgendwann passiert sein...

_________________
Most people try to avoid pain instead of seeking joy. (Dalai Lama)
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Post Sat, 30.Jun.07, 22:05      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo,

Ich wollte dir keine Angst machen friend Ich kann Sparkle nur zustimmen. Ich glaube weniger, dass sie dir die ganze Zeit etwas vorgemacht hat. Ich merke gerade an mir selber, dass meine Kraft immer mehr nachlässt, auch wenn es eine andere Geschichte ist. Ich habe meinen Mann wirklich sehr geliebt nur stoße ich langsam an meine Grenzen. Nur distanziere ich mich wahrscheinlich aus Eigenschutz vor weiteren Verletzungen. Auch ich glaube an das Gute ihn ihm nur habe ich auch Angst, dass sich alles wiederholen wird. Und in meinem Fall wird es wohl so kommen, da er keine Hilfe annimmt. Dennoch liebe ich ihn!Jeder Mensch geht anders mit Problemen in der Partnerschaft um. Die einen haben die nötige Kraft und den Glauben daran, dass es besser wird und halten an der Beziehung fest, bis es wirklich aussichtslos erscheint, die anderen entschließen sich gleich bzw. nach kurzer Zeit den Partner zu verlassen.Ich glaube, dass es auch darauf ankommt, wie intensiv man eine Beziehung geführt hat, bzw. wie nah und verbunden man dem anderen war.
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Nussi
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Post Tue, 18.Sep.07, 9:57      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr lieben!

Nun sind zweieinhalb Monate vergangen, und ich moechte berichten, was sich zwischenzeitlich ereignet hat:

Meine Arbeit hier in Rumaenien erweist sich als sehr erfolgreich und es zeichnet sich auch bereits der finanzielle Erfolg ab. Ich stehe zwar noch immer ziemlich am Anfang, kann aber beruflich hier schon einiges vorweisen.

Persoenlich geht es mir - besch***en. Doch der Reihe nach:

Um Anfang Juli herum hatte ich mich mehr oder weniger damit abgefunden, meine Frau wohl fuer immer verloren zu haben. Wie bereits erwaehnt, wollte ich sie wenigstens finanziell entschaedigen, und ihr die Miete fuer die gemeinsame Wohnung und andere Betriebskosten vorerst weiterzahlen, damit ich wenigstens ihren persoenlichen finanziellen Verlust ausgleichen, und sie sich in Ruhe nach einer eigenen Wohnung umsehen kann. Zwischenzeitlich habe ich mich natuerlich auch fuer andere Frauen geoeffnet; zwar nicht emotional, aber wenigstens koerperlich.

Nun, sie wollte ja unbedingt, dass wir Freunde bleiben. Und Freunde erzaehlen sich doch alles, oder? Somit hab ich auch nicht verschwiegen, dass ich mich wenigstens auf sexueller Ebene nach Alternativen umgesehen und auch gefunden habe. Die Reaktion die ich damit ausloeste, hat mich nun doch sehr verwundert ...

Es folgte eine tagelange Diskussion, in der Dinge zur Sprache gebracht wurden, die sich die ganzen 8 Jahre aufgestaut hatten. Zum Beispiel, wie sehr es mich stoerte, dass wir die ganzen Jahre so gut wie ueberhaupt keinen Sex hatten (was voellig kontraer zu unserem Beziehungsbeginn war), dass sie fuer alles und jedes Zeit aufbringen konnte, nur fuer mich (und die Hunde) nicht, dass ihr ihre Pflanzen und Blumen wichtiger waren als mit mir zu reden, usw. usf. (Abgesehen davon: Wenn wir mal Zeit zum Reden hatten, dann wollte sie einfach nicht. O-Ton: Ich mag jetzt nicht darueber reden.)

Natuerlich kamen auch von ihr viele Dinge aufs Tableau; dass ich mich so sehr habe gehen lassen, sie will sich nicht mit mir in der Oeffentlichkeit zeigen, weil sie sich geniert, dass ich ihr unsere finanzielle Situation so lange verschwiegen habe, dass ich sie soviel allein gelassen habe, usw. usf.

Mein Eindruck war, dass ich sie mit meinem ONS ziemlich verletzt habe. Daraus habe ich fuer mich gefolgert, dass ihr ja doch noch etwas an mir (und auch an unserer Beziehung) liegen muss, sonst wuerde ihr das doch egal sein. Es folgten Weinduelle, etc. Da ich diese Entwicklung in keinster Weise vorhersehen konnte, tat mir mein Vorgehen schrecklich leid, und das teilte ich ihr auch mit. Ihre Reaktion darauf: "Das ist das erste Mal in unserer Beziehung, dass Du sagst, es tut Dir leid." (Kann mich zwar genau erinnern, dass es nicht das erste Mal war, aber egal).

Sie teilte mir auch mit, dass sie meinen Brief mit den Voraussetzungen fuer ein Weiterfuehren unserer Partnerschaft zerrissen hat, weil dies fuer sie mit einem Rauswurf gleichzusetzen war (ich weiss aber, dass der Brief nach wie vor in ihrem Schreibtisch liegt), dass sie sich voellig an den Anfang unserer Trennung zurueckgeworfen fuehlt (ich wusste nicht einmal, dass sie ueberhaupt versucht, wieder weiter zu kommen), und dass sie von sich aus eine Art "Fristverlaengerung" bis Mitte Oktober anstelle Ende August beansprucht.

Nachdem meine Gefuehle fuer sie noch immer sehr gross sind, loeste das natuerlich Hoffnung in mir aus, und ich willigte widerspruchslos ein. Ich ging sogar so weit, ihr zu sagen, dass ich - wenn ich weiss, dass es Sinn macht - sogar ein Jahr warten wuerde.

Tja, ... und nun? Jeden zweiten Donnerstag treffe ich bei ihr in der Arbeit ein, sie nimmt mich mit in die Wohnung, wir reden miteinander (allerdings fast ausschliesslich Smalltalk und Oberflaechliches, anderes wage ich nicht anzuschneiden), wir verhalten uns nach ihrem Arbeitsschluss wie ein x-beliebiges Paar, wo jeder seine Aufgaben im Haushalt hat und diesen nachgeht, als ob nie was gewesen waere.
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Post Tue, 18.Sep.07, 9:58      Re: Meine Arbeit hat alles zerstört Reply with quoteBack to top

Fortsetzung:

Wir liegen des Naechtens gemeinsam im Bett, jeder laeuft ohne Hemmungen vor dem anderen nackt herum (obwohl ich mich sehr bemuehe, diesen Situationen aus den Weg zu gehen), aber es gibt absolut keine Naehe. Herzlichkeit im Sinne von Hoeflichkeit und Respekt - ja, aber das war es auch schon. Keine Beruehrungen, keine persoenlichen Gespraeche, keine Intimitaeten, kein nix ...

Etwas, das mir sehr weh tut, ist, dass sie wohl noch immer CS im Chat (nur CS, normale Gespraeche duerften sehr rar sein) hat, und ihre maennlichen Kontakte, die wohl allesamt rein auf sexueller Natur basieren, hegt und pflegt. Hoechstwahrscheinlich verschickt sie auch nach wie vor Fotos von sich, bzw. von speziellen Koerperteilen. Genau wissen tu ich das nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher. Ich hatte dieses Thema einmal angesprochen, und sie erklaerte mir, sie brauche dies um erotische Geschichten schreiben zu koennen, und mehr steckt nicht dahinter. Diese Erklaerung war fuer mich so dermassen an den Haaren herbeigezogen, dass ich bis heute keine Antwort darauf weiss.

Am letzten Sonntagabend brachte sie mich wieder zum Bahnhof, und ich erwaehnte, in der Hoffnung, eine irgendwie gerichtete Aussage erwirken zu koennen, den Satz: "Ich glaube, ihr fuehlt euch alleine eh ganz wohl ..." und bekam zur Antwort: "Es war ja nie anders! Du warst vorher auch nicht da." und das in einem ziemlich schnippischen Ton. Weitere Kommentare hab ich mir verkniffen, bis auf eines: Als ich den Zug gestiegen bin, hatte der leider keine Fenster zum oeffnen, und so konnte ich es nicht persoenlich sagen. Es blieb mir nur der Weg ueber eine SMS, ihr meine Ernsthaftigkeit zu zeigen: "Heirate mich". Kurz und schmerzlos. Wenigstens hab ich ihr ein Laecheln damit abgerungen, auch wenn sie danach ziemlich kopfschuettelnd den Bahnsteig verlassen hat.

Entweder bin ich zu bloed, ihre Wege der Kommunikation zu verstehen, oder sie kommuniziert gar nichts. Letzteres passt aber nicht zu ihr, denn sie redet ja sonst auch andauernd und ununterbrochen, wenn auch nur oberflaechlichsten Smalltalk ...

LG, Nussi.
Der mit der harten Schale, die zur Zeit ziemlich aufgeweicht ist.
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