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crispy
neu an Bord!
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Post Sat, 26.May.07, 18:18      Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Hallo,

Also ich hab schon seit längerer Zeit einige Probleme und hoffe dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Ich bin 22 Jahre alt und hab so absolut keinen Plan was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich hatte eigentlich immer ein Ziel vor Augen und wusste genau was ich wollte.
Doch jetzt ist alles ganz anders. Zuerst wollte ich immer auf die Kunstakademie weil meine große Liebe war die Malerei. Nach der Matura war ich ein Jahr als aupair in London und studiere jetzt seit einem Jahr International Business. Aber es gefällt mir nicht wirklich, und ich möchte gerne wechseln, aber ich weiß so einfach nicht was.
Meine ganzen Ziele sind weg und ich lebe irgendwie nur mehr richtig verantwortungslos in den Tag hinein. Ich denke einfach keine Sekunde weiter und mach einfach nur was mir gefällt ohne an Morgen zu denken. Es ist meiner Meinung nach schon besser nur im jetzt zu Leben und nicht zu viel vorraus zuplanen aber irgendwie ist der Lebensstil den ich habe schon irgendwie verantwortungslos.
Ich weiß nicht wer ich bin, ich weiß nicht was ich will, ich weiß absolut nicht wo ich hin soll!
Gibt es vielleicht noch jemanden dem es so geht?

Vielleicht sollte ich meine Vorgeschichte noch erwähnen.
Als ich vor 3 Jahren Abi machte wollte ich noch Künstlerin werden jedoch war meine Mutter damit nicht einverstanden. Deswegen mehr oder weniger der aupair Kompromiss.
Zur Abi Zeit erkrankte mein Freund auch noch an Krebs.
Und seit dieser Zeit passt in meinem Leben überhaupt nichts mehr.
Ich habe immer alles bis zum letzten Augenblick gelassen weil ich mir dachte, wer weiß was morgen passiert, vielleicht wachst du ja gar nicht mehr auf und solche Sachen.
Seitdem hab ich diese Einstellung das die schlimmen Sachen immer nur den anderen passieren nicht mehr. Und deshalb denke ich mir auch dass es doch besser wäre mein Leben in vollsten Zügen zu genießen und mich nicht dem Studium zu widmen.
Ich denke ich bin auch ein kleiner Hypochonder. Aber das lustige bei mir ist dass ich mir alles möglichen Krankheiten mehr oder weniger eingeredet habe.
Ich hatte mal in einem Cafe einen Schwindelanfall. Kam ins Krankenhaus und niemand fand aber die Ursache. Ich machte mich also im Internet auf die Suche und verpasste mir die Diagnose Panikattacken. Ich las auch noch die anderen Symptome und dass z.B. Menschen diese Attacken beim Bus fahren bekommen. Also als ich beim nächsten Mal im Bus saß hatte ich Angst davor jetzt eine zu bekommen und schwupps.....da war sie. Ich las natürlich im Internet weiter.....>Agoraphobie. Mittlerweile bin ich schon bei Zwangsgedanken, etc. Sobald ich lese was es für Sachen gibt habe ich die alle. Jemandem was anzutun käme mir doch nie in den Sinn aber als ich das im Internet gelesen habe hatte ich gleich das nächste Mal als ein Messer in meiner Reichweite war panische Angst dass ich ja jetzt die Kontrolle über mich verlieren könnte.

Aber z.B. an Tagen wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin oder einfach genug zu tun habe denk ich da überhaupt nicht dran.
Da bin ich glücklich.
ich weiß nicht ob ich einfach nicht nur zuviel Zeit habe über Sachen zu grübeln die mich eigentlich gar nicht betreffen. den Sinn des Lebens, die ganzen Kriege auf der Welt et.

Ich weiß einfach nicht wer ich bin und was ich eigentlich will, und das sollte man ja mit 22 Jahren doch mal wissen.

Ich bedanke mich schon im vorraus für eure Antworten.

lg
crispy
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moogle
sporadischer Gast
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Post Sat, 26.May.07, 21:45      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

hi crispy!
mir geht es ähnlich. ich bin auch 22 und weiß genausowenig was ich will/wer ich bin oder was mein Ziel ist. Als ich 18 war bin ich auch nach england gegangen und habe dort gekellnert.Viel erlebt habe ich in dieser Zeit.
Wenn du auch in England (London) warst und jetzt wieder in Deutschland bist ist natürlich alles anders... Du hast bestimmt auch viel erlebt...!
Als ich aus england wiederkam musste ich mich erstmal wieder zurechtfinden in meiner "alten" umgebung. Habe auch drei Jahre Therapie gemacht und war zwischendurch noch in einer Klinik... Wie war dein Jahr in London?
L.G.
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maggiwuerfel
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Post Sun, 27.May.07, 13:42      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

ich bin 33 und weiss nciht so recht was ich eigentlich will. ich denke nicht,dass das was mit dem alter zu tun hat
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Ambriela
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Post Sun, 27.May.07, 14:07      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Hallo crispy,

ja, so ähnlich geht es mir auch. Nach meinem Abitur, bin ich erstmal den vernünftigen Weg gegangen. Ich habe eine kaufmännische Berufsausbildung gemacht, obwohl ich eigentlich lieber studieren wollte. Mit den Studium, welches ich eigentlich machen wollte, wäre der Berufseinstieg nicht so einfach gewesen und es war auch kein Studium mit dem man unbedingt schnell Karriere macht ... deshalb habe ich mich 2 1/2 Jahre durch die Ausbildung gequält, weil es mir vernünftig schien und ich die Erwartungen anderer erfüllen wollte. Ich wusste auch nicht, was ich wirklich machen will und weiß es bis heute nicht so genau. Aber ich denke, man muss ja auch nicht immer alles so genau wissen.
Heute studiere ich das, was ich immer studieren wollte. Auch wenn es vllt unvernünftig ist und es viele nicht verstehen können. Ich habe in dem Fall einfach auf mein Gefühl gehört, dass mir gesagt hat, dass das der richtige Weg sein könnte. Wo er genau enden wird weiß ich zwar immer nocht nicht, aber ich weiß immer noch, dass dieses Studium das richtige für mich ist.

Also ich finde, dass es leider heute fast "normal" ist, dass man mal die Orientierung verliert, weil man so unendlich viele Möglichkeiten hat sein Leben zu gestalten. Naja, ich kann jetzt nur von mir sprechen, dass eben irgendwann (nach einer Phase absoluter Orientierunglosigkeit) mein Gefühl mir zumindest eine Richtung gezeigt hat in die ich gehen möchte. Mir reicht es zur Zeit eine Richtung zu haben. Ich denke heute muss man sowieso so flexibel sein ...

Das mit den Panikattacken bzw. Hypochondrie kenne ich übrigens auch ...


Liebe Grüße
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crispy
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Post Sun, 27.May.07, 16:28      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Hallo!

Danke für eure Antworten. Es tut echt gut zu wissen dass man nicht alleine ist.

Was mir aber Kopfzerbrechen bereitet ist dass ich vielleicht dann mal mit 80 oder so zurückblicke und mir denke: "Toll, jetzt hast du 80 Jahre lang nur so vor dich hingelebt, nie Ziele gehabt und halt immer nur so in den Tag hineingelebt" Das kanns doch nicht sein oder?
Es wird ja immer und überall gepredigt dass man ein erfülltes Leben erst hat wenn man irgendein Ziel das man sich als junger Mensch gesetzt hat erreicht hat.
Außerdem denk ich mir eigentlich oft warum ich dies und jenes überhaupt anfangen soll da es ja eh so schnell wieder vorbei sein kann. Ich seh irgendwie in nichts mehr einen Sinn. Ok, manche sagen vielleicht dass ich depressiv bin und dass man da ja ein bisschen rumtherapieren könnte (ich möchte jetzt nicht die psychotherapie schlecht machen, und niemanden angreifen aber mir persönlich sagt sie einfach nicht zu, weil meiner Meinung nach heute ohne viel Nachdenken munter drauflos therapiert wird und als Allheilmittel gesehen wird) aber ich denke nicht dass mir so was helfen würde.
Irgendwie denk ich mir dass viele Menschen die Welt einfach durch eine rosarote Brille sehen. ABER ich denke dass dies gar nicht mal so schlecht ist weil man immer nur denkt und denkt und denkt dreht man sich im Kreis.
Ich habe diese rosarote Brille sich aber leider verloren!
Ich bin einfacht total ORIENTIERUNGSLOS!

@moogle
Mein Jahr in London war eines der besten die ich hatte. Ich hatte gar keine Zeit mir dauernd Gedanken zu machen. Es war aber auch extremst stressig da meine Kinder total schlecht erzogen waren. Also wars in gewisser Weise auch eine Belastung und so stress resistent bin ich nicht und war teilweise auch schon ein bisschen überfordert. In meiner Freizeit hab ich halt nach Lust und Laune Geld beim Fenster rausgeschmissen mit den Gedanken:"Ich genieß das jetzt und denke nicht an morgen" was aber total unvernünftig war weil ich echt in saus und braus gelebt hab und meine eltern alles ohne mit der wimper zu zucken bezahlt haben. Und jetzt sagen sie halt dass ich mich doch jetzt endlich mal am Riemen reisen sollte und wissen sollte was ich will. ABer ich weiß es einfach nicht. Gleich wie für Prüfungen lern ich immer viel zu spät und mach sie im Endeffekt dann eh nicht weil ich mir denk wieso sollt ich die Zeit fürs Lernen vergeuden wenn ich doch was viel tolleres verpassen könnte.
Ach ich weiß auch nicht was mit mir los ist!
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fra
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Post Sun, 27.May.07, 17:06      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Wenn du erst mit 80 meinst dein Leben nicht gelebt zu haben, dürfte es dann aber nicht schlecht gewesen sein. Davor hast du die Möglichkeit etwas zu ändern, vielleicht sind deine Möglichkeiten dann eingeschränkt, aber hey, es können nicht alle 6Mia. Menschen ihr Studium mit 25 beendet haben, einen hochbezahlten Job besitzen, mit dem sie auch zufrieden sind, und sich dann in der Freizeit selbstverwirklichen.

Was ist denn mit der Malerei? Du kannst es doch auch nebenbei machen?!
Van Gogh hat sich auch erst mit ~27 wirklich dazu entschieden, Künstler zu werden. Er hat zwar zuerst ärmlich gelebt, aber sich dann doch einen Namen gemacht.

Was du auch machen kannst ist dir Kurz-Biographien von berühmten Personen durchzulesen. Die für mich interessanten sind zB Albert Einstein, Stephen Hawking, Bill Gates, Goethe, Kurt Gödel, Alan Turing, Friedrich Nietzsche. Klar, die waren in der Regel sehr intelligent, aber deren Probleme gingen genauso vom Einzelgängerdasein über Wahnsinn bis zu Paranoia und endeten bei manchen leider auch mit Selbstmord. Aber sie hatten Interesse an Dingen und hinterließen der Nachwelt etwas.

Vielleicht willst du aber bloss nicht Lernen und "vergeudest" deswegen die Zeit mit Grübeln?
Das kennen viele. Ich hab diesen Abschnitt hoffentlich bald wieder hinter mir und kanns wieder angehen, jetzt wo ich MEINE zuvor schwammigen Ziele vor kurzem wiedergefunden habe (wie es auch bei Ambriela der Fall war). Dauert eben manchmal eine Weile.
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Post Sun, 27.May.07, 19:00      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Ich glaube aber mein Studium mit 25 oder noch früher beendet haben zu wollen.....Ich steck mir selber immer so hohe Ziele von denen ich eh weiß dass ich sie nicht erreiche. Ich weiß nicht wieso ich das mache! Ich stell immer zu hohe Anforderungen an mich selbst.

Wenn ich was mache dann möchte ich das auch hunderprozentig machen und nicht nur so nebenbei aber das geht eben nicht. Meine Eltern wollen halt dass ich was mache, was mir auch mal ordentlich Geld bringt.
Ich hätte aber lieber halt was was mir auch wirklich gefällt, aber hätte auch natürlich gern viel Geld:-) Aber beides schaffen halt nur die wenigsten.

Ich hab mal in ein anderes Forum einen ähnlichen Beitrag rein geschrieben und die haben dann alle gemeint dass wenn man sich nicht selbstverwirklicht todunglücklich etc.... wird. Aber es gibt doch sicher Menschen die einfach nur was machen weil sie was machen müssen/wollen etc. und auch halbwegs glücklich sind.

Ich kann mich ja auch nicht entscheiden, diese Woche wollte ich z.B. zu Biomedizin wechseln aber heute habe ich mir gedacht ob nicht Medienwissenschaften einfach besser wäre.

Ich "lerne" schon "gern" aber nur bestimmte Dinge die mich interessieren aber die in Themembereiche passen die untereinander nichts miteinander zu tun haben. Ich hab mir während der Schulzeit immer total leicht getan und alles mit links geschafft, wenn ich mal was nicht schaffte dann weil ich einfach nur faul war.

Ich hab manchmal wirklich total viel Zeit und vergrüble diese halt, aber dann eben mit so "weltlichen" oder "philosophischen" Problemen wie z.B. dem Sinn des Lebens.
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Ambriela
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Post Sun, 27.May.07, 19:59      Re: Auf der Suche nach dem ich! Reply with quoteBack to top

Ich denke, wenn man immer vor Augen hat, dass man sich selbtverwirklichen muss, dass man einen perfekten Lebenslauf haben muss, Karriere machen muss und dabei auch noch ganz viel Spaß habe muss ... setzt man sich selbst natürlich stark unter Druck. Irgendwann hatte ich dazu keine Lust mehr, weil es nichts bringt. Es kommt ja doch letztlich sowieso immer alles anders als man sich das so vorstellt und dann war der ganze Stress vorher umsonst.
Ja, man hat nur ein Leben und lebt auch nicht unendlich lang und deshalb sollte man schon etwas machen, was für einen SELBST stimmig oder passend erscheint ... aber man muss doch nicht mit Anfang 20 schon sein komplettes Leben durchgeplant haben ...

"Es wird ja immer und überall gepredigt dass man ein erfülltes Leben erst hat wenn man irgendein Ziel das man sich als junger Mensch gesetzt hat erreicht hat."
Wieso sollte EIN Ziel, was man sich als junger Mensch setzt und erreicht eine Garantie für ein erfülltes Leben sein? (Und ist es denn so wichtig, was andere predigen?) Vllt stellt sich rückblickend heraus wenn man 50 ist, dass es doch nicht DAS richtige Ziel war. Man weiß doch nie vorher, was das "richtige" Ziel ist. Wirklich weiß man das immer erst hinterher. Außerdem ändert man sich ja auch im Laufe seines Lebens und damit auch seine Ziele. Ja, ich finde es auch wichtig, dass man irgendwann eine Richtung findet, aber manchmal geht das eben auch nur durch Versuch und Irrtum ... und DAS perfekte Ziel gibt es für keinen Menschen.
Du schreibst, deine Mutter wollte nicht, dass du Künstlerin wirst ... "Meine Eltern wollen halt dass ich was mache, was mir auch mal ordentlich Geld bringt." Und was willst DU wirklich?
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