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Lawrence
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Post Wed, 23.May.07, 20:03      Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Ich grüße Euch.

Ich hätte da einmal ganz gerne zu einem Punkt, der mich sehr beschäftigt eure Meinungen/Erfahrungen/usw. gehört, bzw. "gelesen".
Die ganze Sache ist recht allgemein gehalten und ich möchte nicht wirklich in die Tiefe gehen, ich denke das ist auch nicht nötig:

Nun, man hört ja immer wieder, daß es bei der Pärchenfindung, was den Bildungsgrad angeht folgendermaßen aussieht:
Meist finden sich Akademiker & Akademikerin zu einem Paar zusammen.
Oft gibt es auch die Kombination Akademiker und Nicht-Akademikerin.

Wie schaut es jedoch mit der folgenden Kombination aus:
"Akademikerin & Nicht-Akademiker"?

Gibt es so etwas? Wie seht ihr die Chancen, daß soetwas überhaupt funktioniert?

schönen Gruß
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Post Wed, 23.May.07, 20:20      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Lawrence wrote:
Wie schaut es jedoch mit der folgenden Kombination aus:
"Akademikerin & Nicht-Akademiker"?

Gibt es so etwas? Wie seht ihr die Chancen, daß soetwas überhaupt funktioniert?


Ich finde deine Frage ein wenig komisch. Sicher gibt es so etwas, kann ich jedenfalls aus eigener Erfahrung bestätigen und ob die funktionieren hängt wohl nicht vorrangig vom Bildungsgrad ab, sondern von ganz normalen Beziehungsfaktoren.

LG, comus

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Post Wed, 23.May.07, 20:28      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Doch, das gibt es. Meine Tante ist Lehrerin im gehobenen Dienst, mein Onkel Kranführer.
Ich kann dir aber sagen, meine Tante findet meinen Onkel schon weng 'zurückgeblieben'

Mein Ex war damit, daß ich Beamtin bin auch sehr überfordert, fühlte sich irgendwie minderwertig....

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Gauloises
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Post Wed, 23.May.07, 20:37      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich finde deine Frage ein wenig komisch


Also ich finde diese Frage absolut berechtigt. Es ist traditionell so gewachsen, dass der starke Mann hinaus in den Wald geht und das Wild erlegt und so seine Familie ernährt, während die Frau zu Hause die Kinder hütet und das Essen kocht. Auch im "aufgeklärten" 21. Jahrhundert ist es in Wahrheit immer noch so. Nur trauen sich das viele nicht mehr offen zuzugeben. Ich glaube sogar, dass der Trend wieder vermehrt in diese Richtung geht. Ich denke schon, dass viele Männer ein Problem damit hätten, wenn ihnen die Frau überlegen wäre. Dafür ist ein sehr großes Selbstbewußtsein von Seiten des Mannes nötig. Und wenn das der Mann nicht hat, dann ist die Beziehung zum Scheitern verurteilt.

Jetzt sagt bitte nicht, dass die Frau ja auch kein Problem damit hätte, wenn sie unterlegen wäre. Das kann man nicht vergleichen. Es sind ja nicht nur die Männer im Sinne der "traditionellen Rollenverteilung" erzogen worden, sondern auch die Frauen (und zwar nicht nur von den Eltern, die ja selbst so aufgewachsen sind, sondern auch von der Gesellschaft - schaut Euch bitte mal Waschmittelwerbungen an). Daher fühlen sich die Frauen in dieser Rolle weniger minderwertig, da es für die Frauen ja "normal" ist zu Hause zu bleiben und die Kinder zu hüten, als ein Mann, der ohnedies schon Komplexe hat. Versteht mich bitte nicht falsch - ich bin alles andere als ein Sexist, deshalb werte ich das auch nicht, sondern beobachte das nur. Waschmittelwerbungen sind sexistisch...

Ich gebe zu, dass ich das jetzt sehr vereinfacht und stark verallgemeinert ausgedrückt habe. Aber diese Frage hat sich ja, meiner Meinung nach, auf die Allgemeinheit bezogen und nicht auf Einzelfälle oder Individuen.
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Matias
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Post Wed, 23.May.07, 20:42      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Hallo Lawrence,

ich habe darüber noch nicht so tief nachgedacht...
Ich bin eine Akademikerin ... und ehrlich gesagt, hatte ich nur Beziehungen mit Akademikern. Mit den Nicht-akademikern blieb es bei kurzen Annäherungen.
Das ist jetzt nur eine Beobachtung, aber es scheint etwas dran zu sein, dass Akademikerinnen auch gerne auf intellektueller Ebene jemanden in gleicher Kragenweite haben.

Um eine Voruteilsdiskussion im vornherein abzubrechen: Ausbildung steht nicht für Bildung und Studium genausowenig.

Nichtsdestotrotz scheint inbesondere Frau, die ja sowieso ein höheres Kommunikatiosnbedürfnis hat als der Mann (gemeinhin...), dann auch Wert auf dasgleiche Bildungsniveau zu legen.

Soweit ein bisschen Senf von mir
Liebe Grüsse
Parande
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Post Wed, 23.May.07, 20:55      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich denke schon, dass viele Männer ein Problem damit hätten, wenn ihnen die Frau überlegen wäre.

Ja, wenn sich der Mann stark durch die Rolle des "Versorgers" definiert UND es ihm wichtig ist "überlegen" zu sein (wie auch immer du "überlegen" definierst) UND er eines Eindrucks nach "unterlegen" ist. Die Frage ist dann allerdings: Warum hätte er ein Problem damit, "unterlegen" zu sein? Du lieferst u.a. als Antwort:
Quote:
Dafür ist ein sehr großes Selbstbewußtsein von Seiten des Mannes nötig

...wobei ein normales Selbstbewusstsein meiner Meinung nach schon ausreichend wäre. Wenn ich deiner Argumentation folge, willst du dann sagen, dem Gros der Männer fehlt es an Selbstbewusstsein? (Denn wenn sie Selbstbewusstsein hätten, dann könnten sie deiner Meinung nach ja aus dieser Rolle schlüpfen), vgl.:
Quote:
Ich denke schon, dass viele Männer ein Problem damit hätten, wenn ihnen die Frau überlegen wäre. Dafür ist ein sehr großes Selbstbewußtsein von Seiten des Mannes nötig.

Das Gelingen einer Beziehung ist meiner Meinung nach nicht von klar definierten "Rangordnungen" abhängig...

Quote:
Jetzt sagt bitte nicht, dass die Frau ja auch kein Problem damit hätte, wenn sie unterlegen wäre. Das kann man nicht vergleichen.

Und wieso ist das nicht vergleichbar Cool ?

Quote:
Es sind ja nicht nur die Männer im Sinne der "traditionellen Rollenverteilung" erzogen worden, sondern auch die Frauen.

Ein Beziehung kann man aber doch individuell gestalten - man muss sich doch nicht in eine gesellschaftliche Rollen pressen lassen...

Quote:
Daher fühlen sich die Frauen in dieser Rolle weniger minderwertig

Wieso weniger minderwertig Shocked ...wer sagt, dass man sich in der Hausfrauenrolle minderwertig fühlen muss.

Quote:
auf die Allgemeinheit bezogen und nicht auf Einzelfälle oder Individuen.

Eben: Und das ist der Punkt: Eine Beziehung ist immer etwas Individuelles... trotzdem kann ich mich mit manchen Aussagen nicht so ganz anfreunden Wink.


Last edited by sm on Wed, 23.May.07, 21:27; edited 5 times in total
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Post Wed, 23.May.07, 20:59      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Parande wrote:
Ausbildung steht nicht für Bildung und Studium genausowenig.


Eben, das ist das Stichwort. Ich traue mir zu als Nicht Akademiker mit einer Akademikerin in Beziehung zu sein, ohne auf der intellektuellen Ebene unterzugehen.
Muss ja nicht unbedingt über römisches Recht beim Frühstück diskutieren. Wink
Das viele Männer damit Probleme haben weiß ich dennoch, was wohl mehr auf einem Bildungskomplex begründet ist. Den könnte ich jedoch genauso haben wenn meine Freundin Friseurin ist, da kann ich genauso wenig mitreden.

Also, ich hab mir nie Akademikerinnen bewusst gesucht, die sind mir mehr passiert, sicher mit ausschlaggebend dafür dass ich ebenso intellektuelle Fähigkeiten bei einer Frau vorraussetze. Mir reicht es nicht wenn eine Frau bloß schön zum anschauen ist und nichts im Kopf hat.

Gauloises wrote:
Ich denke schon, dass viele Männer ein Problem damit hätten, wenn ihnen die Frau überlegen wäre. Dafür ist ein sehr großes Selbstbewußtsein von Seiten des Mannes nötig. Und wenn das der Mann nicht hat, dann ist die Beziehung zum Scheitern verurteilt.


Bildung bedeutet nicht Überlegenheit, bloß sich in einem gewissen Bereich Wissen verschafft zu haben, egal ob jetzt durch ein Studium oder was auch immer. Ich hab genug studierte kennengelernt die weltfremd sind und außer einem Wissen in einem bestimmten Bereich wirklich nichts zu bieten haben.

LG, comus

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Post Wed, 23.May.07, 21:34      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

comus wrote:
Das viele Männer damit Probleme haben weiß ich dennoch, was wohl mehr auf einem Bildungskomplex begründet ist.


Dieser Bildungskomplex besteht ebenso bei Frauen. Ich kannte auch mal eine fachliche Überfliegerin. Sie beklagte sich bei diversen Gelegenheiten über die Beziehungen ihrer Kollegen etwa zu Kindergärtnerinnen und das damit einhergehende - wie sie es nannte - Bildungsgefälle. Da konnte ich wirklich nur noch die Augen verdrehen.

comus wrote:
Mir reicht es nicht wenn eine Frau bloß schön zum anschauen ist und nichts im Kopf hat.

*unterschreib*

Glücklicherweise gibt es auch im nichtakademischen Bereich genug Beispiele für intelligente Frauen. Und mal ehrlich: ich als Informatiker/Mathematiker könnte mir nicht vorstellen, mit einer Frau aus diesen Disziplinen zusammen zu sein. Von der Arbeit nach Haus kommen und dann noch weitere Fachgespräche? Nee danke.

comus wrote:
Bildung bedeutet nicht Überlegenheit, bloß sich in einem gewissen Bereich Wissen verschafft zu haben, egal ob jetzt durch ein Studium oder was auch immer.

Ganz recht, das kann jeder, völlig unabhängig von einem Studium.

comus wrote:
Ich hab genug studierte kennengelernt die weltfremd sind und außer einem Wissen in einem bestimmten Bereich wirklich nichts zu bieten haben.

Yep. Kenn ich auch.

Zum Ausgangsposting:

Lawrence wrote:
Wie seht ihr die Chancen, daß soetwas überhaupt funktioniert?

Ich denke, wenn der Bildungsgrad nicht sooo unterschiedlich ist - also wenn die Äußerungen des Partners nicht ständig wehtun Wink - dürfte es keinerlei Probleme geben - zumindest nicht auf dieser Ebene.

Und auch Kindergärtnerinnen/Erzieherinnen können ziemlich intelligent sein. Eine meiner Cousinen ist das beste Beispiel dafür. Ich unterhalte mich immer sehr gerne mit ihr. Außerdem ist sie mir als Mensch sympathisch. Und das macht den Kern aus.

LG
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Post Wed, 23.May.07, 21:47      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Intellektuelle Menschen sind weniger intellektuellen Menschen intellektuell überlegen. Die Frage ist, wie der "Unterlegene" damit umgeht. Ich behaupte jetzt ganz einfach mal, dass Männer, denen man ja nachsagt, mehr auf der rationalen Ebene zu funktionieren (Frauen sagt man nach, mehr auf der emoitionalen Ebene zu funktionieren), ein Problem damit hätten auf der ihnen "zugeteilten" Ebene unterlegen zu sein. Ich sage es absichtlich so drastisch, den letztendlich sind wir alle in gewisse Rollen und Schubladen gepresst. Die Frage ist nur, ob man es schafft, da auszubrechen.

Das Wort "Minderwertig" habe ich deshalb gebraucht, da leider die Hausarbeit in der Gesellschaft nach wie vor in der von Männern dominierten Berufswelt als minderwertig angesehen wird. Man produziert nicht, man delegiert nicht, man verdient nicht, man ist nicht einmal versichert! Daher würden sich Männer in der Rolle des Hausmannes eher minderwertig fühlen. Diejenigen, die über dieser weit verbreiteten Unterstellung drüberstehen, haben auch kein Problem damit - das sind dann die ganz wenigen Hausmänner, die es ja immerhin gibt. Alle anderen würden in dieser Rolle vielleicht sogar Depressionen bekommen.

Die Frage ist nicht, ob man am Frühstückstisch einen ebengebürtigen Gesprächspartner hat, sondern ob

Quote:
sich der Mann stark durch die Rolle des "Versorgers" definiert UND es ihm wichtig ist "überlegen" zu sein (wie auch immer du "überlegen" definierst) UND er eines Eindrucks nach "unterlegen" ist.


Und es ist nun einmal so, dass der Mann gerne der Brötchenverdiener ist, weil das zum so genannten "Männlich-sein" dazu gehört. Dieses "Männlich-sein"-wollen kann man natürlich als Macho-Getue abtun, jedoch soll man das nicht unterschätzen. Letztendlich definieren sich viele Männer genau dadurch (wer hat die schönste Frau, das größte Auto, wer gibt mehr Geld im Bordell oder sonst wo aus...).

Wenn der Mann das Geld nach Hause bringt, dann hat er Selbstbewußtsein (aber nur deshalb). Wenn der Mann zu Hause bleibt und die Kinder hütet, dann hat er extrem großes Selbstbewußtsein (aber das schon immer)

Mit einem "normalen" Selbstbewußtsein (er ist selbst also bewußt, er ist ein Mann) wird er als Hausmann nicht lange glücklich werden (unterstelle ich einmal) - wenn er nicht seine Einstellung ändert, natürlich.

Quote:
Das Gelingen einer Beziehung ist meiner Meinung nach nicht von klar definierten "Rangordnungen" abhängig...


o doch, langfristig gesehen, kann das sehr wohl eine Beziehung beeinflussen. Wir sind alle nur ein Produkt unserer Umwelt. Es kommt immer auch darauf an, was man selbst in seiner eigenen Familie erlebt hat - klassisches Rollenbild oder Karrierefrau als Mutter oder zwei Männer lals Eltern...
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Post Wed, 23.May.07, 22:04      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Gauloises wrote:
Intellektuelle Menschen sind weniger intellektuellen Menschen intellektuell überlegen. Die Frage ist, wie der "Unterlegene" damit umgeht.


Frage ist auch, wie der/die "Überlegene" damit umgeht!

Ich als Frau (und Akademikerin), kann hierzu nur beisteuern, dass ich es ziemlich langweilig finde, die "Überlegene" zu sein.

Da bin ich doch eher die "Unterlegene", dann bin ich wenigstens immer gefordert, immer kommen neue unvorhergesehene Wendungen ins Gesprách und ich kann lernen und wachsen (Vorraussetzung ist allerdings, dass der "Überlegene" seine Überlegenheit nicht für persönliche Vorteile nutzt, sondern in den Dienst der Wahrheitsfindung stellt).

Parande
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Post Wed, 23.May.07, 22:08      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Gauloises wrote:
Wenn der Mann das Geld nach Hause bringt, dann hat er Selbstbewußtsein (aber nur deshalb). Wenn der Mann zu Hause bleibt und die Kinder hütet, dann hat er extrem großes Selbstbewußtsein (aber das schon immer)


Moment bloß weil die Frau Akademikerin ist, bedeutet das noch nicht das der Mann zu Hause bleibt und Hausmann spielt.
Ob die Frau Akademikerin oder nicht beeinflusst wohl nicht die Berufswahl des Mannes, das heißt der geht im Normalfall genauso in die Arbeit bloß halt als Nicht Akademiker.

Gauloises wrote:
Intellektuelle Menschen sind weniger intellektuellen Menschen intellektuell überlegen.


Die Frage ist halt was unter intellektuell zu verstehen ist? Im Ernstfall ist mir dann doch der "dümmste" Automechaniker der mein hängengebliebenes Auto repariert lieber als das größte intellektuelle Genie als Beifahrer, mit zwei linken Händen ausgestattet. Wink

LG, comus

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Post Wed, 23.May.07, 22:08      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Quote:
Wie schaut es jedoch mit der folgenden Kombination aus:
"Akademikerin & Nicht-Akademiker"?

Also ich hab' bisher Erfahrung gemacht, dass die Art der "Ausbildung" (und darauf zielt ja die Frage ab) nichts damit zu tun hatte, wie gut diejeweilige Beziehung war..., denn wie bereits gesagt:
Quote:
Ausbildung steht nicht für Bildung und Studium genausowenig.

Wichtig ist für mir u.a. vielmehr, dass die "private" Kommunikation gut klappt.

Quote:
Und mal ehrlich: ich als Informatiker/Mathematiker könnte mir nicht vorstellen, mit einer Frau aus diesen Disziplinen zusammen zu sein. Von der Arbeit nach Haus kommen und dann noch weitere Fachgespräche? Nee danke.

Das muss auch noch nichts heißen: Mein erster Freund hatte (zufälligerweise) die gleiche Ausbildung wie ich... aber wir redeten über Berufliches bestenfalls am Rande... und wenn es (wie gesagt eher selten) mal Thema war, dann war es schön, dass wir uns insoweit gut verstanden haben, worum es geht. Das kommt meiner Meinung also eher darauf an, inwieweit man etwas was zu erzählen hat, was jenseits des Beruflichen liegt.

Ein anderer Freund arbeitete in einem ganz anderen Bereich als ich... wobei wir auch nicht viel über Berufliches redeten... aber ich fand es sehr faszinierend ihm zuzuhören, wenn er was dazu erzählte... oder er mit stolz etwas präsentierte. Und er hörte mir auch gerne zu oder stellte Fragen zu meiner Tätigkeit - was heißen will: Es kann auch sehr bereichernd sein, wenn man nicht die gleiche "Ausbildung" hat...

Quote:
Ich behaupte jetzt ganz einfach mal, dass Männer, denen man ja nachsagt, mehr auf der rationalen Ebene zu funktionieren (Frauen sagt man nach, mehr auf der emoitionalen Ebene zu funktionieren), ein Problem damit hätten auf der ihnen "zugeteilten" Ebene unterlegen zu sein.

Als tendenziell rationaler Mensch (Frau) falle ich schon mal aus dieser Rolle love1 ...und auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich insoweit auch gut ergänzen kann/ vom Partner lernen kann. Deine Sichtweise, die in Kategorien "unter- und überlegen" denkt, läuft darauf hinaus, dass sich beide dem anderen unterlegen fühlen müssen, weil dem Rationalisten Emotio fehlt und dem emotionalem Typus die Ratio blackwhite .

Quote:
den letztendlich sind wir alle in gewisse Rollen und Schubladen gepresst.

...wenn man sich pressen lässt... oder selbst hinein schlüpft.

Quote:
Wenn der Mann das Geld nach Hause bringt, dann hat er Selbstbewußtsein (aber nur deshalb).

Wenn er nur deshalb Selbstbewusstsein hat, dann hat er Minderwertigkeitskomplexe.

Quote:
Wir sind alle nur ein Produkt unserer Umwelt.

Nö, man kann sein Leben selbst gestalten.


Last edited by sm on Thu, 24.May.07, 9:06; edited 3 times in total
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Post Wed, 23.May.07, 22:28      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Du hast Recht comus, ich bin wohl etwas abgeschweift. Aber das ist ein Thema, das mich schon immer beschäftigt hat, da es in meiner Familie immer so zu gegangen ist. Mein Vater ist der tolle Ernährer, immer danach bestrebt, meine Mutter nicht zu weit aus ihrem Loch rauskommen zu lassen (sie ist nichts wert, kann nichts, ist zu nichts zu gebrauchen, depperte Hausfrau usw.). Und obwohl ich mich mit jeder Faser meines Körpers gegen diese Einstellung wehre, merke ich immer wieder, wie ich genau in dieses Muster hineinrutsche.

Ich gebs ehrlich zu: Ich hätte ein großes Problem, wenn meine Frau Akademikerin wäre und ich dagegen ein kleines Nichts. Intellektuell muss das keinen Unterschied darstellen, dh auch wenn ich intellektuell mithalten kann oder vllt. sogar überlegen bin, würde es mich fertig machen, wenn sie "mehr" (wert) wäre als ich. Und dafür hasse ich mich manchmal. Vor allem weil ich weiß, dass ich Talent und auch genug Intellekt hätte, es aber auf schändlichste Art und Weise vergeudet habe. Es ist Hass auf mich gepaart mit meiner Familienanamnese, die mich dazu bringt, scheinbar "überlegene" Frauen zu meiden und scheinbar "unterlegene" Frauen zu verachten. Und mein Minderwertigkeitskomplex hindert mich daran, aus dieser Spirale auszubrechen.

So, jetzt bin ich natürlich wieder etwas abgeschweift, aber das ist meine Antwort auf die Frage, was mein persönliche Meinung Akademikerin vs. Nicht-Akademiker ist.
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Post Wed, 23.May.07, 23:18      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgr Reply with quoteBack to top

Quote:
Mein Vater ist der tolle Ernährer, immer danach bestrebt, meine Mutter nicht zu weit aus ihrem Loch rauskommen zu lassen (sie ist nichts wert, kann nichts, ist zu nichts zu gebrauchen, depperte Hausfrau usw.).

Hört sich nach folgendem Muster an: Man wertet sich selbst dadurch auf, indem man andere abwertet... sprich: Dein Vater scheint im Grunde ein Selbstwertproblem zu haben... indem er andere klein macht (in dem Fall deine Mutter Confused ), fühlt er sich größer... aber letztlich zeugt es von Schwäche, wenn man seinen Selbstwert auf dieser Art und Weise erlangen muss.

Quote:
merke ich immer wieder, wie ich genau in dieses Muster hineinrutsche

Es fällt auf, dass du ziemlich stark in "gesellschaftlichen Rollen" denkst, sprich: Der Mann muss Versorger sein, sonst ist er nichts wert:
Quote:
Letztendlich definieren sich viele Männer genau dadurch (wer hat die schönste Frau, das größte Auto, wer gibt mehr Geld im Bordell oder sonst wo aus...).

Wenn der Mann das Geld nach Hause bringt, dann hat er Selbstbewußtsein (aber nur deshalb).


Quote:
Die Frage ist nur, ob man es schafft, da auszubrechen.

Ja, du bist reflexiv - kannst gut in dich hineinsehen... das ist sehr viel wert... eine Gabe, die dein Vater vielleicht/wahrscheinlich nicht hat...

Quote:
würde es mich fertig machen, wenn sie "mehr" (wert) wäre als ich.

Ja, man kann auch aus einem akadamischen Grad Selbstwert gewinnen... da gibt es manche Rolling Eyes - aber danach bemisst sich nicht der Wert eines Menschen... und du scheinst deinen Selbstwert insbes. daraus gewinnen zu wollen, dass du "überlegen" sein willst... aber hey: es gibt noch sooo viele andere Dinge, die das Selbstwertgefühl stärken können... auch wenn sich das relativ einfach sagt... aber so ist es.

Quote:
Vor allem weil ich weiß, dass ich Talent und auch genug Intellekt hätte,...

Talent und Intellekt gehen nie verloren... Du hast beides - im Gegensatz zu manchen Akademikern, die vielleicht einen Titel haben... aber dafür nicht zwingend mit Intellekt oder Talent gesegnet sind.

Quote:
scheinbar "überlegene" Frauen zu meiden und scheinbar "unterlegene" Frauen zu verachten.

Versuche das denken in den Kategorien "unterlegen"/"überlegen" aufzugeben... denn man kann sich auch ergänzen/vom anderen Lernen... weil niemand ist in allen Belangen gleich gut/fitter!
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Post Wed, 23.May.07, 23:36      Re: Partnerschaftsdynamik - unterschiedliche Bildungsgrade Reply with quoteBack to top

Quote:
Hört sich nach folgendem Muster an: Man wertet sich selbst dadurch auf, indem man andere abwertet... sprich: Dein Vater scheint im Grunde ein Selbstwertproblem zu haben... indem er andere klein macht (in dem Fall deine Mutter ), fühlt er sich größer... aber letztlich zeugt es von Schwäche, wenn man seinen Selbstwert auf dieser Art und Weise erlangen muss


Natürlich ist es das. Das ist auch eines der Themen, die ich irgendwann - noch möglichst vor seinem Tod Rolling Eyes - mit ihm ausbreiten muss.

Und das mit dem "Selbstwert" ist eben auch für mich ein riesengroßes Problem. Ich muss meine Depressionen irgendwie loswerden, dann steigt hoffentlich mein Selbstwertgefühl - oder ist endlich zumindest latent vorhanden -, dann wird es mir möglich sein, nicht mehr in diesen Kategorien zu denken. Das es Sch... ist, so zu denken, weiß ich selber auch - bloß ich tus trotzdem. So jetzt höre ich aber auch wieder auf zu jammern, ich fange demnächst ohnedies (wieder) eine Psychotherapie an... - und dann komme ich hoffentlich irgendwann aus diesem Teufelskreis, der ja nicht nur dieses Thema, sondern mittlerweile alle Bereiche meines Lebens bestimmt, heraus
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