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seifendose
neu an Bord!
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norden W, 30
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Mon, 21.May.07, 8:38 Einsamkeit |
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hallo.
ich habe nun schon einige tage in diesem forum gelesen und hoffe, dass mir jemand einen rat geben kann.
ich bin mittlerweile dreißig und kein bißchen weise
es ist so, dass ich an sich schon immer mehr oder weniger einsam war und bin. es ist nicht so, dass ich völlig isoliert bin, aber es fällt mir doch recht schwer, neue kontakte zu knüpfen. als ih nach der ausbildung die heimatlcihen gefilde verließ und in eine andere stadt zog, schliefen auch langsamdie alten freundschaften ein, neue konnte ich so recht nicht schließen. ich zog mich in dieser neuen umgebung weitestgehend zurück, hatte über jahre keinen partner an meiner seite, beklagte mein schicksal und wurde im laufe der zeit immer stiller und zrückhaltender. mein ego hat darunter ganz klar gelitten. inzwischen habe ich ein studium begonnen, habe einen freund und bin auch ein wenig wieder aufgetaut.
aber so recht zufrieden bin ich doch nicht.
oft denke ich, ach mensch jetzt bin ich doch schon ein jahr hier und habe noch niemand neuen kennengelernt, komme so wirklich hier also auch noch nicht an.
es ist so, dass ich immer das gefühl habe, dass ich ein aussenseiter bin, der immer eine wenig am rande steht, statt im geschehen.
dann versuche ich ursachenforschung zu betreiben und komme immer wieder an den gleichen punkt: meine kindheit war an sich eine schlechte. vater alkoholiker, der seine kinder sehr drangsalierte, wenn er getrunken hat, eine liebe aber hilflose mutter, die trotz der eskapaden bei ihm blieb. ich denke schon, dass mein vater mein urvertrauen zerstört hat, mich immer spüren ließ, dass ich dumm und unfähig bin. dass ichs niht bin, sondern dass er vielmehr seine mangelnde unzufriedenheit über sich selbst auf mich projezierte ist mir inzwischen schon klar. blöd nur, dass mein unterbewußtsein das alles abgespeichert hat.
ich merke , wie mich dieses mangelnde selbstwertgefühl in vielerlei hinsicht hemmt. oftmal denke ich, dass ich anderen menschen nicht gewachsen sei: weil ich aus einem komischem elternhaus stamme, weil ich zu dumm bin, weil ich nicht viel kann etc. kurz und gut, ich denke, dass ich schon ganz genau weiß, wo der hund begraben liegt, aber es fehlt mir am praktischen know- how um diese hemmnisse zu überwinden.
ich bin schon dreißig und dene jeden tag, hej das muss doch endlich klappen, dass ich meinleben so hinbekomme, dass ich zufrieden bin, locker und entspannt.
oder?
habt ihr n rat?
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argu
Forums-InsiderIn
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Österreich W, 35
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Mon, 21.May.07, 8:48 Re: Einsamkeit |
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Ich denke, es ist schon einmal ein guter Ansatz, dass du weißt, wo die Ursachen liegen könnten. Der zweite Punkt ist aber, dass du forcieren musst, diese negativen Gefühle die dich da begleiten, mit dem Kopf, mit deinem Wissen, dass es tatsächlich anders ist, zu überwinden. Und wenn dir das allein nicht gelingt, dann solltest du dir Hilfe holen.
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karoh
neu an Bord!
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Berlin W, 30
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Thu, 24.May.07, 22:43 Re: Einsamkeit |
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hallo liebe seifendose,
ich bin gerade in dieses forum gestolpert auf der suche nach antworten, weil es mir oft ähnlich wie dir geht (bin auch 30 ). vielleicht helfen dir ja ein paar gedanken+erfahrungen von mir.
ich habe einen depressiven vater und eine mutter, die in einer art ko-abhängigkeit damit lebte - das hat mein urvertrauen ziemlich zerstört. früher war ich oft einsam und sehr schüchtern und hatte ein schlechtes selbstbildnis von mir, mit allem was dazu gehört. das hat sich etwas geändert und was mir ziemlich geholfen hat war zum einen eine gruppentherapie (innerhalb derer ich durch viel feedback 1. gemerkt habe, dass andere sich oft genauso fühlen, was ich nie gedacht hätte, und 2. habe ich auch ein andere bild von mir durch die anderen vermittelt bekommen). eine andere wertvolle erfahrung war eine tätigkeit in einem verein, in dem ich genau das gemacht habe, was mir spass machte und dafür auch oftmals ein gutes feedback bekommen habe.
heute wirke ich nach außen einigermaßen offen und lustig, aber innerlich fühle ich mich oft noch einsam - hatte auch schon seit 5 jahren keine beziehung mehr. ich habe einen relativ großen bekanntenkreis und auch einige freunde, aber richtig fallenlassen kann ich mich selten. selbst wenn ich man mir sagt "schön, dass du da bist", "was ein toller abend" etc., denke ich oftmals, dass sie mich nicht richtig kennen oder es einfach nur so sagen. ich merke immer mehr, dass andere mir nie ganz das geben können, was ich brauche - selbstbestätigung, liebe zu mir selbst, anerkennung - das muß alles aus mir kommen, sonst kann man es auch von anderen nicht annehmen. das hört sich leicht an und sicher hast du das auch oft gehört, aber je mehr ich versuche, genau die dinge zu machen, die ich machen will, desto mehr merke ich, dass ich bei mir bin. und andere reagieren auf mich auch anders.
mein problem ist eine große innere unruhe und eine ständige getriebenheit, die mich nicht zu mir kommen läßt (bindungsangst) - aber im grunde meines herzens bin ich mir ziemlich sicher, dass der weg zu richtigen freunden und geborgenheit nur über das eigene herz und die liebe zu sich selbst kommen kann...
vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderen gedanken was anfangen,
auf jeden fall alles gute!!!
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