Fühle mich isoliert

sporadischer Gast 10 Wien W, 30

Hallo!
Bin vor 2 Wochen auf dieses Forum gestoßen und möchte auch gerne von meinen Problemen schildern.

Ich bin eigentlich nicht wirklich kontaktscheu, spreche auch Leute an, trotzdem finde ich keine richtigen Freunde. Ich bin 30, eigentlich sehr attraktiv und auch nicht dumm. Ich studiere Medizin und habe nebenbei einen 30h- Wochenstunden-Job.

Das Problem hatte ich eigentlich schon in der Kindheit. Während mein Bruder viele Freunde hatte und ständig unterwegs war bin ich eigentlich immer zuhause gesessen. Der Grund damals war das ich als Kind nicht sonderlich attraktiv war und mich auch niemand mochte. So bin ich oft ausgelacht worden und hab mich immer mehr zurückgezogen. Ich habe dann schon Hobbies, wie Reiten, angefangen, habe mich im Reitverein aber sehr isoliert gefühlt.

In der Arbeit verstehe ich mich zwar sehr gut mit den Leuten, aber richtige Freundschaften sind in 10 Jahren nicht entstanden. Es gibt zwar 2 Kolleginnen mit denen ich schon privat etwas unternommen habe, aber eigentlich war und bin ICH immer die, die sie anruft und etwas organisiert, mich ruft eigentlich nie jemand an. Ich habe dann oft das Gefühl dass sie nur mitmachen weil sie gerade eben nichts besseres vorhaben.

Ich habe schon einige Bekannte mit denen ich ab und zu etwas unternehme, aber richtige enge Freundschaften sind das nicht. Die meisten von ihnen haben eigentlich nie Zeit weil sie einen Partner, Kinder haben oder besseres zu tun haben als mit mir etwas zu unternehmen. Und wenn dann mal etwas ausgemacht ist, dann sagen sie ziemlich oft ab.

Meine Hobbies sind Wandern, Bergsteigen, Laufen, kulturell etwas unternehmen (Theater, Oper, Kino), Reisen. Das heißt, ich bin eigentlich vielseitig interessiert, aber ich finde einfach niemanden der meine Interessen teilt. Ich würde total gerne einmal eine Bergtour machen und in einer Hütte übernachten, oder einmal eine dreitätige Radtour. Oder einfach einmal NICHT alleine verreisen! Aber ich finde einfach niemanden der mitmachen will. Keiner hab Lust weil zu anstrengend, dauert zu lange etc.

Einen Partner habe ich seit über 2 Jahren nicht. Ich hatte auch erst 2 Beziehungen, beide haben mich wegen einer anderen verlassen.

Auf der Uni habe ich ebenfalls kaum leute kennengelernt obwohl ich schon ziemlich lange studiere. Wie gesagt, ich bin eigentlich nicht wirklich schüchtern und spreche Leute auch an, habe aber ständig das Gefühl dass keiner Interesse an mir hat und keiner mit mir reden will. Komme ich vielleicht zu unsympathisch rüber?

Am schlimmsten sind die Wochenenden, Feiertage an denen ich nichts vorhabe. Zuhause sitzen, überlegen was tun, alleine freut es mich dann doch nicht, die Bekannten haben keine Zeit, man verbringt den ganzen Tag eingentlich mit Nichtstun, herumhängen. Ich denke mir dann es war ein verlorener Tag, man hätte ihn auch sinnvoll nutzen können. Aber alleine habe ich oft keine Lust und fühle mich so depressiv dass ich mich zu nichts aufraffen kann. Ich möchte nicht länger so weiterleben.

Lg Mariana

sporadischer Gast 21 Wien M, 21

Hallo Mariana,

um weitere Überlegungen anzustellen hätte ich da mal eine Frage:

Bist du wählerisch? Bezogen auf Aussehen, Charakter, Erfolg, usw. von anderen.

LG
Sanada

Forums-InsiderIn 193 Österreich W, 35

Ich glaube, du musst auch deine Einstellung ändern bzw. deine Vorurteile beiseite schieben. Wenn du mit jemandem sprichst und dir vorneherein das Gefühl gibst, der interessiert sich sowieso nicht für mich - das finde ich nicht gut und das ist auch keine Basis für weiteren Kontakt. Kann es nicht sein, dass du dir das einredest? Natürlich versteht man sich nicht mit jedem gleich einmal gut. Ich bin auch jemand, der sich da eher schwer tut und oft sehr lange braucht, um Leute näher kennenzulernen und ich habe auch Phasen, wo mir irgendwie alle abhanden kommen. Aber wenn du gerne Kontakt hättest, dann musst du wohl auch dran arbeiten, und vielleicht noch mehr als bisher, um wirklich jemanden zu finden, mit dem du auf gleicher Wellenlänge bist. Und wie gesagt - lass einmal deine negativen Gedanken weg, wenn du mit jemandem kommunizierst und stell dich dem gegenüber positiv ein und sag dir auch, dass derjenige auch dir gegenüber positiv eingestellt ist! Wink

sporadischer Gast 10 Wien W, 30

Vielen Dank für eure Antworten.

@Sanada: Nein, wählerisch bin ich eigentlich nicht. Natürlich muss Sympathie da sein, aber Aussehen und beruflicher Erfolg sind mir egal.

@argu: Da hast du natürlich Recht und ich versuche eh mir nichts einzureden. Aber ich habe häufig das Gefühl das die Leute einfach nur über sich reden wollen und an ihrem Gegenüber überhaupt nicht interessiert sind. Somit habe ich oft das Gefühl das mir keiner wirklich zuhört. Ich hingegen höre den Leuten gerne zu und interessiere mich auch für Menschen, aber selber komme ich zu kurz.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Oft sucht man im Erwachsenenlebensich unterbewusst genau die Rolle die man als Kind auch schon hatte, weil man sie am meisten gewöhnt ist. Ich könnte mir vorstellen dass da bei Dir unterbewusst auch irgendwas läuft, da Du ja daran gewöhnt bist ausgeschlossen zu werden. Vielleicht boykottierst Du Dich selbst. Wenn man Leute kennen lernt und dabei auf "Freundschafts-Pirsch" ist,d.h. die Leute auch direkt auf ihre Tauglichkeit als Freunde abcheckt, dann wirkt das oft abschreckend auf andere Leute. So Sachen wie eine 2-Tages -Radtour ist auch nicht jedermans Sache. Grundsätzlich würd ich aber sagen dass das was man machen will nicht von der Begleitung abhängig sein sollte, wenn Du so eine Radtour machen willst dann los, vielleicht triffst Du auf dem Weg noch mehr Radler und man hat gleich was gemeinsam. Ich hab früher mal eine Phase gehabt, damals war ich neu nach Berlin gezogen, in der ich mich auf Teufel komm raus mit Leuten anfreunden wollte und den Dingen nicht seinen natürlichen Lauf gelassen habe. Wenn man gut zusammen passt dann ergibt sich dass langsam, dann ergeben sich erst kleinere Verabredungen mal auf nen cafe und irgendwann vielleicht auch mal grössere Unternehmungen. Aber man muss der Sache Zeit geben und am besten erstmal gar nichts erwarten wenn man jemanden neu kennen lernt.

sporadischer Gast 28 Wien M, 26

Also bei mir kommen heute an diesem unnützen kirchlichen Feiertag (an dem nicht mal eine Messe in unserer Pfarrgemeinde stattfindet, deswegen ist es ja ein kirchlicher Feiertag ^^ ) auch wieder so einiges an solchen Gefühlen hoch, wie sie Mariana beschreibt...

Ich habe nichts vor, mir ist langweilig, ich habe niemanden der etwas unternehmen möchte... Freunde haben mir gerade gesagt, dass sie bei mir in der Nähe in einem Lokal zu Mittag essen gehen, aber nicht mal eine Andeutung ist gefallen, ob ich vielleicht mitkommen möchte...

Abgesehen davon, dass ich derzeit unter der Woche alle Hände voll zu tun habe meinen neuen Job irgendwie in den Griff zu kriegen, und wochentags abends, sofern ich zu einer halbwegs akzeptablen Zeit heimkomme, eh keine Lust mehr hab auf irgendwas, fühle ich mich an Wochenenden zunehmend sinn- und nutzlos... während meine Eltern (bei denen ich noch wohne) und mein Bruder ständig irgendwas privates vorhaben sitz ich zuhause und surfe dumm herum oder spiele Spielkonsolenspiele... und das auch nicht mit großer Freude, nein, mit Lustlosigkeit und Bedauern...

Ich war als Jugendlicher auch ein ziemlicher Einzelgänger, bin nach der Matura draufgekommen, dass meine geschlossenen Freundschaften in der Schulzeit nichts als oberflächliche Zweckbeziehungen waren, war dann ein Jahr ziemlich depressiv und in Behandlung und habe mich erst wieder mit dem Einstieg ins Arbeitsleben besser und von mittlerweile neuen Freunden akeptierter gefühlt...

Derzeit ist es so, dass ich spüre und auch gewisse Ängste davor habe, dass ich diese mühsam aufgebauten Freundschaften mit Menschen die ich sehr lieb gewonnen habe wieder zu verlieren beginne... ich habe auch oft das Gefühl, wenn ich mal mit wem telefoniere oder wen treffe, ja irgendwie is mein Leben so unintressant, dass ich ja sowieso nichts zu erzählen habe und ich an ihrer Stelle würde mich auch nicht gern und oft mit einem solchen Menschen unterhalten...

alle bis auf eine sind Päärchen und sind mit ihrem eigenen Leben schwer beschäftigt, v.a. heiraten und umziehen... Der einzige Single hat sich vor einigen Wochen jemanden ausgeguckt und wird auch bald zu beschäftigt sein mal an mich zu denken... das klassische "fünfte Rad am Wagen"-Syndrom nennt man das wohl... manchmal ist es für den Wagenbesitzer ganz praktisch ein Reserverad mitzuhaben, aber meistens braucht man es nicht und es steht irgendwo nutzlos herum... und dann bin ich wieder dort, wo ich in der Schulzeit war, ein Einzelgänger der vor sich hinlebt und in dem einem Moment, wo ihm die ganze Sinnlosigkeit seines Seins wieder bewusst wird, sich in Behandlung begeben muss...

Nun, sorry, mein Beitrag ist etwas länger geworden... und wohl auch nicht so exakt die selbe Problematik wie bei Mariana, wie ich anfangs dachte...

sporadischer Gast 10 Wien W, 30

Hallo Identichrisi!

Du sprichst mir aus der Seele! Ja, ich habe das auch schon erlebt. "Freunde" unternehmen irgendwas und kommen nicht auf die Idee das sie einen anrufen und fragen ob man vielleicht auch mitkommen möchte. Einmal bin ich umgezogen und ich habe kein Auto. Da erzählen sie großartig dass sie am Wochenende bei Ikea waren, kommen aber nicht auf die Idee das ich vielleicht gerne mitgefahren wäre.

Freundschaften aufrechterhalten ist für mich harte Arbeit. Ich habe auch das Problem dass ich mich nicht traue jemanden zu mir einzuladen. Ich weiß eigentlich nicht warum. Habe wohl im unbewußt Angst dass ihnen die Wohnung nicht gefällt, irgendwas schiefgeht,...Und ich traue mich auch nicht irgendwelche Partys, Geburtstagsfeiern zu organisieren. Geht es irgendjemand von euch auch so?

Zeitweise habe ich auch das Gefühl das die Leute mich komisch finden weil ich schon so lange single bin. Ich bin ja nicht unattraktiv und wirke nach außen hin nicht schüchtern oder gehemmt. Denn mittlerweile haben auch meine 10 Jahre jüngere Schwester, sämtliche Cousinen und Cousins schon einen Freund. Da kommen dann immer die blöden Fragen von irgendwelchen Verwandten und auch von den Eltern - und die sehr konstruktive Bemerkung :" Na, einen Freund bräuchtest halt!"

Manchmal geht es mir psychisch sehr schlecht, dann wieder etwas besser. Ich habe mir schon überlegt zu einem Psychotherapeuten zu gehen, aber da habe ich große Hemmungen. Einem wildfremden Menschen Dinge anzuvertrauen die sonst niemand weiß? Von meinen Problemen weiß nämlich niemand da es mir peinlich ist,...

Lg Mariana

sporadischer Gast 28 Wien M, 26

Nun, es ist zumindest gut zu erfahren, dass es nicht nur für mich zumeist harte Arbeit ist, Freundschaften aufrecht zu erhalten...

Klar, sicher, jeder arbeitet auch an seinem eigenen Leben und ich gönne meinen Freunden ihr Beziehungsglück, aber warum habe ich dann immer bald das Gefühl, dass ich gar nicht mehr wichtig bin, sobald meine Freunde einen Partner haben? Ist es wirklich so, und wenn ja sind das ganz "normale, natürliche" Vorgänge und ich nehme sie nur zu tragisch und wenn nein, warum empfinde ich es dann so?

Naja, mich hingegen finden die Leute immer schon komisch... und das ist auch okay so, ich habe eben zu meiner eigenen Persönlichkeit gefunden und bin eben augenscheinlich kein 08/15-Typ... Deswegen ist es mir immer schon schwer gefallen neue Freundschaften aufzubauen, habe dies aber immer wieder auch mit sehr lieben Menschen geschafft nur derzeit habe ich das Gefühl, als könnte ich es nicht verhindern, dass mir die meisten wieder aus den Händen entgleiten Rolling Eyes

Ja, und Verwandte... sind halt Freunde die man sich nicht aussuchen kann... Aber ich habe gelernt mich nicht mehr ihren Erwartungshaltungen zu beugen, schon gar nicht in Bezug auf eine Partnerin... zu meinem Glück muss ich hinzufügen, dass ich nicht der Einzige "ewige Single" in meinem Verwandtenkreis bin, also ich bei Familientreffen zumindest nicht jedes Mal so einen komischen Stempel aufgedrückt bekomme.

Und Mariana, es kann sogar durchaus sehr hilfreich sein, mit einem professionellen Fremden über vieles zu sprechen, weil er zu einer objektiven und nicht emotionsgeladenen Beurteilung imstande ist. Und die meisten Therapeuten schaffen es recht schnell dir das Gefühl zu vermitteln, dass du bei ihnen in guten Händen bist!

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Ich kenne das auch dass ich keinen zu mir nach hause einladen mag. Das ist auch echt ein Problem, dass eine grosse persönliche Unsicherheit widerspiegelt. Ich denke auch immer es muss alles perfekt sein, wenn jemand vorbeikommt oder man eine Party macht. Es artet bei mir schon zu Stress aus wenn bloss der Heizungsmann vorbeikommt, dann fange ich schon an wie wild zu putzen. Wenn man genug Selbstvertrauen hätte, dann wär einem das egal. Aber bie mir ist die Wohnung irgendwie Sperrzone bevor nicht alles aufgeräumt und abgecheckt ist. Ich finde das selbst total blöd und würde viel lieber entspannt mit der Sache umgehen. Ich weiss auch dass es bei den meisten Leuten auch nciht perfekt aussieht , ich find´s eigentlich sogar sympathischer wenn mal was rumliegt und nicht alles frisch geputzt ist. Aber ich selbst hab da echt Hemmungen. Früher war das nicht so schlimm bei mir, da hab ich in WGs gewohnt und da kamen strändig Leute bei mir vorbei, auch unangemeldet.
Früher hab ich auch Geburtstagsparties gegeben, recht entspannte, aber bei so vielen Leuten hab ich doch immer ein bisschen Angst gehabt dass irgendjemand was komisches findet und mich auslacht oder lästert.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Quote:

Da erzählen sie großartig dass sie am Wochenende bei Ikea waren, kommen aber nicht auf die Idee das ich vielleicht gerne mitgefahren wäre.

Sagst Du denn dann was? Bei sowas würde ich sofort sagen "Na, super! Nächstes mal kannst Du mir mal Bescheid sagen, wenn ihr wieder fahrt! Ich brauch doch noch so viel für die Wohnung."

Man darf echt nicht erwarten dass andere Leute für einen mitdenken.

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Ich kenne das auch, dass mir Leute groß und breit von einer Unternehmung erzählen, obwohl sie definitiv wussten, dass ich auch mitkommen wollte. Ich würde die alllerdings nicht als meine Freunde bezeichnen, sondern als meine Feinde Twisted Evil

Lol!

Also in solchen Fällen ärgere ich mich sehr. Aber nicht so sehr, weil ich nicht mitgenommen wurde, sondern weil ich es charackterlos finde, mich mit dem Erlebten dann vollzulabern. Dann sollen sie es wenigstens jemand anderem erzählen, zu mir brauchen die nicht mehr kommen.

Ich denke das Problem ist, dass jede Gruppe erstmal zusammenfinden muss. Sobald jemand aus der Gruppe austritt oder neu hinzukommt, muss sich die Gruppe wieder neu arrangieren. Deswegen ist es so schwer, Einladungen zu erhalten. Außerdem haben die anderen ja schon Leute, mit denen sie was unternehmen können. Warum sollten sie sich also die Mühe machen, andere weitere Person zu intergrieren. Ich glaube, viele verhalten sich da sehr ökonomisch. Die Chance, aufgenommen zu werden, ergibt sich nicht jeden Tag. Bis dahin muss man sich halt immer wieder selbst aufraffen und Vorschläge machen.

sporadischer Gast 10 Wien M, 37

Hallo Mariana, geh mal in Dich, ob Du nicht tief in Deinem Inneren Ängste verspürst dass Du den Anforderungen der Anderen nicht gerecht werden könntest.
Diese Unsicherheit spiegelt sich auch in den Ängsten Deine Wohnung zu zeigen, da sie ja anderen nicht gefallen könnte, so ähnlich wird es sich auch bei Dir mit Deiner eigenen Person verhalten.
Du strahlst Unsicherheit aus. Das Ganze passiert aus Angst verletzt zu werden, nicht gut genug zu sein. Du hast auch Zweifel im Voraus ob die Dinge die Dich interessieren auch andere wirklich interessieren könnten und das Vermittelst Du dann auch.
Ebenso verhält es sich auch in Dingen warum Du nicht gefragt wirst ob du wo mitfahren möchtest usw. Du strahlst es aus, du getraust Dich über Deine wahren Bedürfnisse und Interessen nicht wirklich offen zu sprechen aus Angst den Ansprüchen anderer nicht gerecht zu werden. Mehr Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein.
Du solltest es jedenfalls nicht den Anderen recht machen wollen, sondern Dein Inneres nach außen strahlen dann wirst Du auch auf Leute treffen die Deine Interessen teilen und auch auf dich zukommen.
Es ist sicher nicht leicht diese Dinge von heute auf morgen zu erlernen, aber eine Therapie könnte da natürlich sehr hilfreich sein. Wichtig ist Vertrauen in diese Person und langsames herangehen an die einzelnen Bereiche.

LG: Engelsseele

neu an Bord! 2 Wien M, 28

Viel von dem was in diesem Thread geschrieben wurde kommt mir bekannt vor. Ich bin nach dem Studium hierher gezogen und schaffe es seit 4 Jahren nicht vernünftige Freundschaften aufzubauen. Mir fehlen diese Sozialkontakte mit denen man irgendwas unternimmt, mal auf einen Kaffee treffen oder ins Kino gehen etc. Meine Lösung schaut auch so aus, dass ich mich die Woche über in meinen Job reinsteigere - nur die Wochenenden + Feiertagskombos sind halt schon sehr leer. Ich bin eigentlich weder schüchtern noch langweilig, trotzdem klappts seit Jahren nicht. Hab neulich im Fernsehen so eine Doku gesehen, da ist jemand umgezogen und seine besten zehn Freunde haben ihm geholfen. Das hat mich nachdenklich gemacht.

Irgendwann im letzten Jahr hab ich mich aufgerafft und eine neue Freizeitaktivität aufgenommen (Klettern). Hat aber auch nicht wirklich was gebracht, im Gegenteil. Irgendwie waren da nicht die richtigen Leute dabei. Man darf nicht unterschätzen, dass halt doch irgendwie ein Sympathiefunke überspringen muss.

Mir tuts jedenfalls gut das hier zu lesen. Ich hatte immer den Eindruck, der einzige zu sein, der diese Probleme hat.

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

Mariana wrote:

Am schlimmsten sind die Wochenenden, Feiertage an denen ich nichts vorhabe. Zuhause sitzen, überlegen was tun, alleine freut es mich dann doch nicht, die Bekannten haben keine Zeit, man verbringt den ganzen Tag eingentlich mit Nichtstun, herumhängen. Ich denke mir dann es war ein verlorener Tag, man hätte ihn auch sinnvoll nutzen können. Aber alleine habe ich oft keine Lust und fühle mich so depressiv dass ich mich zu nichts aufraffen kann.

also, du könntest einmal an diesen tagen nach graz kommen, und wir könnten z.b. einen spazierer auf den plabutsch, oder so machen. das ganze hieße "user treffen user", wo man ein wenig seine ansichten tauschen und gestellte fragen beantworten kann (aber nicht muß). danach wäre es mir eher möglich, etwas dazu zu sagen, ob du unsympathisch herüberkommst. Wink

du kannst es als scherz auffassen, ich kann es aber auch ernst gemeint haben. vielleicht wollen ja auch andere mitmachen. ist das für dich eine otpion?

sporadischer Gast 28 Wien M, 26

Nun, ich hatte letztes Wochenende ein Problem, das irgendwie auch zu dieser Thematik gehört... also ich bin auf ein Straßenfest im Heimatort meines Vaters eingeladen gewesen mit gemischtem Publikum, also alt und jung vertreten, viele Leute, die ich auch flüchtig schon vorher gekannt habe usw... und trotzdem, ich war 3x jeweils über eine Stunde auf diesem Fest (dazwischen bin ich immer nach Haus gegangen), habe mich aber nach kurzer Zeit immer gelangweilt, weil sich keiner mit mir über das "Hallo! Auch mal wieder da? Wie gehts?" hinaus unterhalten hat...

bin ich wirklich so unintressant als Gesprächspartner? Warum berichten viele andere, dass sie sich auf diesem Fest vorzüglich unterhalten haben, nur ich bin 3x nach einer Stunde heim gegangen, weil ich es langweilig fand? Und außerdem habe ich den Eindruck, dass so eine Festivität noch vor 5 Jahren ganz anders verlaufen wäre, ich hätte Gespräche gesucht, vielleicht sogar neue Bekanntschaften geknüpft... nur irgendwie fiel es mir total schwer mich dort mit jemandem länger zu unterhalten und ich fand es nicht prickelnd... wäre ich das ganze Wochenende zu Haus vor dem TV oder PC gesessen hätte ich mehr vom Wochenende gehabt...

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