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Jan1979
sporadischer Gast
9
xy M, 26
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Tue, 15.May.07, 12:05 Ein ewiges Hin und Her mit uns beiden |
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Hallo, Ihr da draußen!
Ich bin in einer Situation, die mich mittlerweile schon mehrmals am Tag totale Höhenflüge und tiefe Abstürze erleben lässt.
Ich habe - und das ist nun schon ein halbes Jahr her - eine Frau kennengelernt, die ich toll und faszinierend finde wie niemanden sonst. Damals war irgendwie für uns beide von Anfang an klar, dass wir nicht einfach Freunde sein könnten, und die ersten Treffen waren einfach nur toll. Ich selbst war zwar immer noch nicht ganz über meine letzte Trennung ein halbes Jahr zuvor hinweg, dachte jedoch, wenn ich damit umgehen kann, dann kann sie es auch
Nach kurzer Zeit schlich sich bei uns aber eine merkmürdige Nervosität ein, eine Art Gehetztheit, die uns immer mehr davon abhielt spontan und ehrlich miteinander zu sein. Es war überhaupt keine Antipathie, keine Abneigung - wir hatten uns sehr gern, immer mehr sogar, aber manchmal kam es zu einer regelrechten Panik, wenn wir uns sahen. Das führte dazu, dass die Gefühle, die sich aufbauten, und die wir auch beide wollten, immer wieder abflauten. Sie sagte mir damals, sie könne nicht damit umgehen, dass ich möglicherweise noch an meiner Ex hinge. Nun ja, ich glaube, ich hatte ihr einfach ein bisschen zu viel über sie erzählt - warum, ich weiß es nicht. (Immerhin mag ich meine Ex Freundin noch sehr, und wir legen sehr viel Wert auf unser freundschaftliches und vertrautes Verhältnis.)
Dennoch hat mich die Trennung vor einem Jahr sehr mitgenommen und auch verändert. Ich weiß nicht, in welchem Maß das mein jetziges Verhalten prägt, aber ich merke, dass ich bei dieser Frau, um die sich mittlerweile ALLES bei mir dreht, ständig in eine Art Gedankenkarussell gerate. Wir sehen uns jetzt fast täglich - nicht immer auf Verabredung, sondern in der Uni. (Es war schon zwei Mal so, dass wir uns sagten - lieber nicht mehr sehen - aber es danach nur noch häufiger wurde....) Ich bin fast immer in einer Position, in der ich mich selbst extremst beobachte, mich und auch sie analysiere, und fast schon verzweifelt nach irgendeiner Strategie suche, diese Verkrampfung zwischen uns beiden zu lösen. Und gleichzeitig weiß ich aber, dass ich einfach nur von mir selbst loslassen müsste, dass die Strategie und die Verkrampfung ein und das selbe sind! Bei anderen Leuten hab ich das eigentlich gar nicht.
Wie gesagt - wir wechseln und beide ab in dem Rhythmus, jeweils drei Tage in den anderen verliebt zu sein und dann wieder drei Tage zu denken, wir ruinieren uns nur gegenseitig... Sie sagt mir, wenn ich es abstellen könnte, den Dingen immer so auf den Grund gehen zu müssen, dann wäre sie emotional längst schon weiter. Sie reegiert schon auf irgendeine Weise allergisch, wenn ich ihr eine Mail schreibe. Sie meint, sie fühlt sich von mir so durchleuchtet, als "Objekt eines formal analytischen Prozesses" betrachtet.
Komisch, das klingt irgendwie alles nach "Liebe auf Verabredung", aber es ist so. Jetzt nach einem halben Jahr kann ich mir nichts mehr vormachen - ich habe mich tatsächlich in sie verliebt. Und jetzt, wo ich mir schon wieder tierische Gedanken um mich selbst und meine Verklemmtheit mache (obwohl ich nach außen hin ziemlich selbstsicher auftrete), krieg ich immer mehr Angst davor, sie zu verlieren.
Wir haben schöne Abende, wo wir einfach wenig sagen, einen Film schauen, uns auch küssen, und wir sind beide völlig gelöst und happy. Und dann sehen wir uns in der Uni, und kriegen den Faden einfach nicht aufgerollt, labern Small Talk, höchstens vorsichtige Berührungen... Ich kann das teilweise schon nicht mehr aushalten, ich fühle mich wie damals in der 4. Klasse, als ich das erste Mal verknallt und völlig hilflos und unsicher war...! Ihr geht das genauso, wir hatten gestern abend noch ein Gespräch, völlig offen und vertraut, aber eben über dieses Thema und deshalb auch traurig und gleichzeitig hoffnungslos und hoffnungsvoll.
Ich bin langsam überfordert, wer kann helfen? Hiiiiiiiiiiiilllllllllffffffffffeeeeeee!
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argu
Forums-InsiderIn
193
Österreich W, 35
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Wed, 16.May.07, 20:26 Re: Ein ewiges Hin und Her mit uns beiden |
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Könnt ihr euch nicht einfach öfter in entspannter Atmosphäre treffen, um euch einfach wirklich kennenzulernen? Was gemeinsam unternehmen ganz woanders als auf der Uni? Kann mir vorstellen, dass es auf der Uni nicht wirklich entspannt ist. Und besser die Erwartungen einmal beiseite schieben und einfach warten, was kommt, als sich ständig selber Druck zu machen...
Wie sieht sie denn das Ganze?
Bemerkung am Rande: Im Übrigen finde ich es nicht besonders klug, eine potentielle neue Liebe mit der verflossenen vollzulabern - sorry -
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Sanada
sporadischer Gast
21
Wien M, 21
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Wed, 16.May.07, 21:10 Re: Ein ewiges Hin und Her mit uns beiden |
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Hallo Jan,
für mich klingt das wie eine klassische Liebessituation. Ihr seid beide in einander verknallt, wollt aber – mit euren Aktionen und Aussagen – nichts Falsches machen/sagen um den anderen zu enttäuschen oder negativ zu beeinflussen. Wahrscheinlich kennt ihr euch gegenseitig noch nicht genug, um solche Situationen zu vermeiden. Gleichzeitig macht keiner von euch beiden den ersten Schritt und redet darüber. Nur Gespräche können in diese Lage helfen. Brich das Eis, das noch zwischen euch herrscht und du wirst sehen, dass es nur noch besser werden kann.
Dass du mit ihr über deine Ex sprichst, finde ich nicht weiter schlimm. Nur sollte das nicht das einzig ernste Gesprächsthema sein.
LG
Sanada
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Jan1979
sporadischer Gast
9
xy M, 26
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Thu, 17.May.07, 0:07 Re: Ein ewiges Hin und Her mit uns beiden |
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Hallo und danke erstmal für die Antworten. Es wäre tatsächlich viel einfacher, wenn ich gar nicht erst angefangen hätte, mir so viele Gedanken um alles zu machen. Aber so ist das. Ich vergöttere sie und habe immer noch das Gefühl, ihr gar nicht das Wasser reichen zu können (So ein Quatsch, ich WEIß ja, dass das Unfug ist!!!) Dazu kommt das Gefühl, ich müsste mich auf eine bestimmte Weise verhalten, um ihren Erwartungen zu entsprechen.
Ich weiß, dass die Unibibliothek kein guter Ort ist, man kann gar nicht frei reden, immer ist alles so fachbezogen, blablabla. Andererseits bin ich froh, diese Möglichkeit zu haben, da wir uns sonst vielleicht fast aus dem Weg gehen würden. Da ist mittlerweile wirklich sowas wie eine Angst voreinander, beidseitig, das ist komplett verrückt. Ich war heut so angespannt, da sie mir irgendwie abwesend / abweisend erschien, obwohl / weil wir beide Mo. abend nach einem ziemlichen aneinander-vorbeilaufen auf ner Veranstaltung doch noch ziemlich nahe waren. Erwarte ich von mir aus vielleicht immer die schlimmste aller Möglichkeiten?
Jedenfalls saß ich in der Bahn nach Hause, hab 3x angefangen, ihr ne SMS zu tippen, jedesmal wieder abgebrochen und hab dann tatsächlich ne Panikattacke bekommen - völlig brachiale und absurde Gedanken (hatte ich erst 2x vor Jahren, nachdem ich das 1.Mal Drogen genommen hatte). Jedenfalls hat sich urplötzlich eine ältere Frau neben mir hingesetzt, ich habe mich wahnsinnig erschrocken und war mit einem Mal der absoluten Überzeugung, das wäre der personifizierte Tod. Kindisch oder ernst? Ich musste mich so unglaublich zusammenreißen und wär fast aus der Bahn gestürmt.
Das geht so nicht, ich hab das noch nie erlebt und sie auch nicht. Sie sagte mir damals, sie hätte die Nadel im Heuhaufen gefunden und ich war stolz wie Bolle. Wie gesagt, das ist über ein halbes Jahr her, und dazwischen haben wir es bestimmt 2,3 Mal abgebrochen, wobei es danach nach ner Weile eigentlich immer intensiver wurde. Ich bin da jetzt an so einem "Alles oder Nichts" - Punkt. Wenn ich sie jetzt verlieren würde, würde ich wohl nen ziemlichen Abgang machen. Und gleichzeitig habe ich (und ich gehe IMMER davon aus, dass das, was mich beschäftigt, auch grad in ihr vorgeht) das Gefühl, ich würde ihr etwas wegnehmen, wenn ich mich freimachen könnte, ihr einfach völlig normal und glücklich meine Gefühle erzählen könnte.
Wir waren in der ganzen Zeit nicht wirkllich zusammen, haben uns nicht gesagt, dass wir uns lieben, verliebt sind. Wir laufen ständig umeinander rum, beobachten uns, belauern uns. Ich für meinen Teil warte auch irgendwie die ganze Zeit drauf, dass sie mir gegenüber freier wird. Ist aber völliger Quatsch, da sie mir geschrieben hat, genau MEIN Verhalten wäre es, was sie zum widerspenstigen Weib werden ließe.
Ein toller Kreislauf, nicht wahr? Aber das, was Ihr geschrieben habt, werde ich versuchen noch stärker zu Herzen zu nehmen. Ich kann nur hoffen, dass wir beide einen Weg finden, ohne dass wir uns gegenseitig zermartern.
Jungejungejunge...
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luna71
sporadischer Gast
16
Schleswig-H. W, 36
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Tue, 05.Jun.07, 13:34 Re: Ein ewiges Hin und Her mit uns beiden |
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Hallo Jan,
das kommt mir alles sehr bekannt vor, was Du da schreibst.
Wenn ich mich mit Männern unterhalte, für die ich nichts weiter empfinde, bin ich total entspannt und witzig und locker. Und wenn da jemand kommt, der total mein Typ ist...oje...da fällt bei mir dann ab einem gewissen Punkt echt eine Klappe und es geht nichts mehr. Da wirkt mann dann nur noch verkrampft ( und das ist man dann ja auch... ).
Eigentlich schade, daß man da nicht auch so locker sein kann, wie bei den anderen. Auf die wirkt man dann komischerweise anziehend.
Kann da also leider auch keinen Tip geben, aber es geht nicht nur Dir so.
Lieber Gruß LUNA
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_________________ Ich habe mich mit dem Chaos arrangiert, denn es scheint mich zu lieben |
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