paranoide Persönlichkeitsstörung der Mutter...

neu an Bord! 3 Baden-Württemberg W, 32

Wir wissen nicht mehr weiter....

Meine Mutter leidet seit Gedenken an einer Persönlichkeitsstörung und macht unerer Familie das Leben schwer. Sad

In den letzten Jahren hat sich die Situation immer mehr und mehr manifestiert, ist inzwischen so ausgeartet, dass sie uns Kinder nur noch schikaniert, beschuldigt, der Verschwörung bezichtigt und uns lieber gar nicht will, wenn sie uns nicht ganz haben kann.

Unser Vater ist selbstständig und arbeitet zu Hause.
Er lebt in einer Hölle.
Den ganzen Tag ist er umgeben von Beschuldigungen und Anfeindungen, dabei will er es ihr nur recht machen....

Ich kämpfe seit langen darum, dass die Familie die Strukturen erkennt und bearbeitet. Lange jedoch wurde das Deckmäntelchen darüber ausgebreitet.
Inzwischen ist es mit ihren Suizidandrohungen so schlimm, dass keiner die Störung mehr "übersehen" kann.

Wir sind uns einig, dass etwas passieren muss.

Doch...... WAS?

Unser Mutter hat keine Krankheitseinsicht. Sie ist 50, muss sich nicht mehr ändern, hat immer recht, nie etwas falsch gemacht und weiss und spürt alles...

Wie kann man da vorgehen? Was kann man tun?

Ganz liebe Grüße und danke für Antworten,
diaba

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Sie droht Suizid an? Dann würde ich nicht zögern, jedes Mal die Rettung zu verständigen und in die nächste Klinik bringen zu lassen wo sich hoffen wir mal fachlich geschulteres Personal um ihre Probleme kümmern kann..

Und sie evtl auch Medikamente bekommt die das ganze etwas bessern.

Ich glaube mit einem ausgewachsen paranoiden Menschen, der ständig Verschwörung wittert ist jede Familie überfordert auf Dauer.

Liebe grüsse,

Petra

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Hallo diaba, das tut mir wirklich sehr Leid für euch. Mir geht es etwas ähnlich mit meiner Großmutter, um die ich mich kümmere. Nur die ist halt schon 95 und zu der eher leichten Paranoia kommt eben demenz, das verstärkt sowas noch.

Ich kann dir mit Sicherheit sagen dass Suizidandrohungen und diese Verschwörungstheorien, wenn sie wahnhaft sind (so klingt es im Fall deiner Mutter), zur zwangseinweisung vollkommen ausreichen. darüber solltet ihr Nachdenken. Medikamente können den Denkstil und die Persönlichkeit nicht verändern, aber die wahnahften Vorstellungen schon. Denn wie schon gesagt wurde könnt ihr das einfach nicht Aushlaten ohne selbst kaputt zu gehen. Und so eine Persönlichkeitsstörung verschlimmert sich über die jahr nur, wie ihr selbst leider feststellen musstet. Vielleicht kann man in einer Klinik auch an ihrer Krankheitseinsicht arbeiten.

Ansonsten wäre zu deiner, eurer Hilfe vielleicht interessant die Psychosynamik von Paranoia zu verstehen und entsprechend reagieren zu lernen (wenn nötig mit professioneller Hilfe). Mir hilft jednefalls dieser Erklärungsansatz im Umgang mit meiner Oma.
Der Hintergrund von Paranoia ist Angst (vor Beziehungsabbruch) und auch das Unvermögen wirklich in Kontakt zu treten und sich verständlich zu machen. Als einzige Möglichkeit bleibt dann eben Paranoia. Die Betroffene setzt sich gedanklich ja extrem intensiv mit euch als "Verschwörern" auseinander und indem sie ihre Theorien auch äußert mobilisiert sie euch ja ganz stark und zwingt euch, euch eben falls mit ihr zu beschäftigen.

Für mich folgt daraus solche paranoiden Schübe meiner Oma ernst zu nehmen. Ich zeige ihr meine Verletzheit und Wut durchaus, wenn sie mich mal wieder zur Verschwörerin macht. Und ich versuche ihr zu sagen, dass sie sich damit nur slebst bealstet und unsere beziehung zerstört. Frage sie ob es das ist was sie möchte. Manchmal wird sie dann sehr betroffen und weint auch und merkt, das es ihre Einsamkeit und Angst mich zu verlieren ist, die hinter ihren Gedanken steckt.
Und ich habe aufgehört die Wahrheit für mich zu beanspruchen. Ich sage nur noch meine Perspektive. Ich sage nicht "Du hast Unrecht." Sondern "Ich denke das nicht. Ich verstehe den Grund nicht warum dir jemand deine Tabletten stehlen sollte. Kannst du mir den Grund sagen?" Oder: "Ich weiß nicht wie viele Tabletten noch in der Schachtel wahren, deshalb kann ich dir auch nicht sagen ob da was gestohlen wurde."
Das beruhigt sie, weil sie sich ernst genommen fühlt, was ja wieder den Beziehungsaspekt hat und es ist auch für mich gut. Weil wir dann eben ein "normales" Gespräch führen und uns nicht streiten, ich mich nicht ärgere.

Klar das erfordert alles ganz viel Geduld. Im Falle meiner Oma habe ich die, weil ich auch eher sleten ziel der Verschwörungstheorien bin und wiel ich sie liebe. Aber wenn sie aggressiv wird bin ich auch an meinen Grenzen und lange, dauerhaft könnte ich das nicht aushalten.
Bitte holt euch hilfe, denkt auch an euch.

Liebe Grüße

neu an Bord! 3 Baden-Württemberg W, 32

Ich danke Euch sehr!

Besonders vallée...

Das ist nicht schön mit Deiner Oma, aber, wie Du sagst, eine Oma ist nochmal was anderes als eine Mutter. Wünsch Dir allerdings auch viel Kraft!

im Grunde genommen kenne ich die Dynamik, es ist nur so wahnsinnig schwer, sich emotional abzugrenzen und sachlich mit der Thematik umzugehen. Wenn sie vor mir steht, zum Teufel mutiert, sich rot und heißer schreit und mich beschimpft, obwohl ich ihr nichts tue....kann ich nicht mehr ruhig, gelassen und bedacht reagieren. Sie macht mich wütend und hilflos, und ich hasse mich selbst dafür, dass ich immer wieder emotional reagiere....
Das ist ein Teufelskreis.... wir werden professionelle Hilfe brauchen, das weiß ich!

Ich werde mit meiner Familie reden. Auch ich habe schon an eine Einweisung gedacht. Ich weiss wirklich nicht, was passiert, wenn wir sie vor die Wahrheit stellen.... sollte sie sich wirklich etwas antun, dann wird sie uns tatsächlich zerstören. Und ich glaube, dass sie aus lauter Angst und Trotz tatsächlich dazu fähig sein könnte...

So eine Hölle, sag ich Euch... Sad

Seid gedrückt und nochmals Danke!

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Ja das kann ich mir vorstellen, dass es ne Hölle ist. friend

Ich habe wneiger hilfreiche Erfahrungen mit dem Hausarzt meiner Oma gemacht. Er wusste noch weniger als ich und nahm es glaube ich nicht so wirklich ernst.
Du könntest dich von einem Psychiater oder Therapeuten beraten lassen, wie weiter vorzugehen ist. Ob ihr ihr die Einweisung zum Beispiel ankündigt oder ob ihr es nicht tut. Und auch wie das Vorgehen dann in der Klinik sein wird. Wichtig wäre ja ihr eine therapeutische behandlung angedeien zu lassen. Wenn sie nach paar Tagen wieder raus ist, habt ihr wenig gewonnen, einfach weil bei paranoiden Menschen ja die Gahr besteht, dass sie die Einweisung und die möglichen Medikamente als Teil der Verschwörung sieht und die Medikamente zu Hause dann nicht nimmt.
Du, ich wünsche dir ganz viel Kraft.

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hi nochmal,

es gibt übrigens in jeder Gemeinde einen sozialpschiatrischen Dienst, dort kannst Du Dich auch informieren lassen über Angebote die es für Deine Mutter gibt und darüber wie ihr als Angehörige mit der Krankheit Deiner Mutter umgehen könnt.

Ich wünsch Euch alles gute,

Petra

neu an Bord! 3 Baden-Württemberg W, 32

Ja, genau da haben wir jetzt einen Termin vereinbart.
Ich freue mich darauf, in der Hoffnung, ein bisschen Klarheit zu bekommen.

Danke!

Liebs Grüßle,
Diaba

neu an Bord! 2 düsseldorf W, 28

hallo auch ich bin neu hier.. diaba als ich deinen Beitrag gelesen habe war mir ganz flau im magen.Den das erinnert mich genau an meine Geschichte.Bei mir ist es so das seit gestern der Kontakt nun entgültig abgbrochen ist.Sie weiss immer alles..alle wollen ihr was böses..und überhaupt weiss sie alles immer im vorraus.Ich habe keine ahnung wie es weiter geht..einerseits bin ich froh nun etwas abstand von ihr zu bekommen,andererseits ist sie nun mal die frau die mich auf die welt gebracht hatt.Seit langen weiss ich das ich hassliebe für diese frau empfinde.. so traurig sich das hier anhört. Sad

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