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caro_muc
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Post Sun, 06.May.07, 16:23      Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo ihr lieben!

wie ihr seht, bin ich eine absolute Forums-Jungfrau... Rolling Eyes

Ich lese hier schon seit langem fleißig mit und finde diese Seite einfach Wahnsinn! Ich habe schon so viel aus all den tollen Beiträgen hier mitnehmen können. Ein großes Kompliment an Herrn Fellner für die Idee für diese Seite. Es ist wirklich toll, wie viele Themen hier schon ‚durchlebt’ / ‚durchfühlt’ und besprochen wurden. Ich kann soooo vieles eins zu eins nachfühlen (gerade eben hier in der Rubrik Erfahrungsaustausch über Psychotherapie), ich hatte so viele Fragen seit Beginn meiner Therapie, und vieles ist jetzt um einiges klarer (was nicht heißt, dass die Thera nicht immer noch verdammt aufwühlend und anstrengend ist...dogeyes).

Aber es ist schön zu wissen, dass es ‚Gleichfühlende’ gibt. Man ist nicht ganz alleine ist mit seinen Problemen. Das schafft echt Hoffnung.

Ich habe lange nach einem Thread zu meinem jetztigen ‚Problem’ gesucht, aber irgendwie nicht wirklich was gefunden. Ich würde mich echt freuen zu hören, wie es euch damit ergeht, ob ihr es nachfühlen könnt und wie ihr dann damit umgeht (also ich meine mit der Sache, die mir gerade im Kopf rumspukt). Es macht mich momentan ganz schön fertig:

Also ich komme zum Punkt...:
Erstmal zu mir: Ich mache seit ca einem viertel Jahr VT und es ist echt ganz schön aufwühlend...

Mit meiner Thera komme ich sehr gut klar. Ich kann ihr gut vertrauen und kann (zumindest meistens...) auch offen reden.

Was mich momentan jedoch wahnsinnig beschäftigt und auch fertig macht, ist: Wie geht man bitte mit diesem diesem ständigen ‚Nähe-und-dann-wieder-Distanz’ -Wechsel in der Therapie um?

Mal fühlt man sich zum einen zu 100% von der Thera verstanden, sie fühlt auch mit, es scheint eine große Nähe da zu sein, sie scheint einen auch tatsächlich zu mögen, andererseits weiß ich ja, dass es nur ihr Job ist, und sie kann auch manchmal verdammt distanziert sein.

Vor einiger Zeit ist mir klar geworden, dass ich viele meiner alten Sehnsüchte an sie gerichtet habe, es ist halt der ganze Mist aus der Kindheit hoch gewirbelt worden: Man sehnt sich nach Halt Geborgenheit und Verständnis. Und man kriegt es ja auch in der Therapie.

(Mist mein Thread ist zu lang... Ich muss es in zwei Teile aufteilen... Also hier gleich der zweite Teil)...
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caro_muc
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Post Sun, 06.May.07, 21:40      Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

(so hier der zweite Teil... Ich war vorhin etwas voreilig mit dem Schreiben... Ich hatte gar nicht gemerkt, dass für ‚Forums-Neulinge’ (mit einfachem Account) erstmal nur ein Beitrag die Woche zu posten geht, und hab mich dann gewundert, warum ich die Fortsetzung hier nicht gleich rankleben konnte. So, hab meinen Account gerade ‚upgegradet’... Jetzt kann ich endlich weiter schreiben. Hier also endlich die Fortsetzung...)

Das war dann auch ein Thema der letzten Stunde, und mir wurde es dann so gesagt: dass ich eben lernen muss, mir vieles selber zu geben (den Halt, die Geborgenheit etc, was ja auch Sinn macht), dass ich einen anderen großen Teil (an Halt, Geborgenheit, etc) von ihr in der Therapie mitnehmend darf und dass ich mir den anderen Teil eben draußen in der ‚Realität’ holen muss.

Dann habe ich mir gedacht (mal flapsig formuliert): das ist ja schön, dass ich mir einen Teil der Geborgenheit von ihr ‚abholen’ darf, und ich käme bestimmt auch damit klar, ein bisschen ‚Liebe’ (Verständnis, Wärme) von ihr zu bekommen, und es ist bestimmt schön, den Teil von ihr mitnehmen zu dürfen.

Aber so einfach ist es natürlich auch nicht.
Ich versuche den Teil an Geborgenheit und Empathie, den ich von ihr bekomme, zu genießen und denke mir manchmal auch, er kommt von ihr von Herzen, aber dann kommt manchmal doch wieder eine ziemliche Distanziertheit von ihrer Seite aus.

Beispiel: In einer Stunde sagt sie, sie hat einen echt gern, fühlt mit einem mit, und dass sie wirklich mit einem mitleidet.
Und beim nächsten Mal ist sie verdammt kühl und nüchtern (und weiß noch nicht mal mehr, was in der letzten Stunde beredet wurde (nein, das ist jetzt übertrieben, aber sie vergisst manchmal bestimmte Sachen), und sagt auch von sich aus, dass sie nach der Stunde eigentlich nicht wirklich mehr an ihre Patienten denkt.

Ich weiß ja selber, dass es eine kindliche (trotzige?) Reaktion von mir daraufhin ist: Aber man kommt sich so ‚verarscht’ und aus dem Nest gestoßen vor (ja, ok das klingt jetzt echt kindlich). Aber das ist halt das Gefühl, nicht der Verstand...
Der Verstand weiß ja, dass es ihr ‚Job’ ist...
Aber ich komme halt irgendwie beim besten Willen nicht mit diesem ständigen Wechsel zwischen Nähe und Distanz klar.
Manchmal denke ich, sie hat mich wirklich gern, aber dann wiederum meine trotzige (kindliche) Reaktion: Wie kann man jemanden denn gern haben, wenn man nachmittags noch nicht mal an ihn denkt?

Könnt ihr nachvollziehen, was ich meine? Question

Man weiß einfach nicht, wie viel der Empathie und des Gemochtwerdens jetzt tatsächlich echt ist und von Herzen kommt, und wie viel eben einfach nur zum Job gehört. verwirrt

Ich hoffe, ich klinge hier nicht allzu wirr...

Wie seht ihr das?
Wie geht ihr mit dem Nähe und Distanz-Verhalten um?
Oder kommt ihr damit klar?
Na, das war ja eine lange Einleitung zu meinem ersten Thread...

Freu mich auf Eure Antworten! balloon

Caro
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Mühsamer
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Post Sun, 06.May.07, 21:49      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Thera Reply with quoteBack to top

Eigentlich habe ich nicht genau verstanden, was dein Problem ist.
Dass Dir bei der Therapeutin die Vergänglichkeit ihrer Gefühle bewusst ist?
Wir möchten alle gerne gefühlsmäßige Kontinuität und haben Wege, andere Menschen an uns zu binden.
Mit allen Nebenwirkungen, die das hat.
Wenn jemand heute nett zu Dir ist und das nächste Woche vergessen hat, fragst Du Dich vielleicht: ist es weil ich "nur" dafür bezahle?
Alternativ kann man sich ja anschauen, wie es mit den Gefühlen ausschaut, die man in unbezahlten Beziehungen gibt und empfängt.
Ich glaube, realistisch betrachtet sind die Unterschiede gar nicht so groß.
Aber komisch bleibt die Sache schon. Ein befreundeter Therapie-Ausbilder sprach mal von "emotionaler Prostitution" und machte folgende Überlegung deutlich: ich muss gut sein, damit er wieder kommt. Ich darf aber nicht zu gut sein, damit er nicht so schnell wegbleibt.
Aber ich glaube es hilft, das ehrlich zu betrachten, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Schönen Gruß
Thomas
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caro_muc
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Post Tue, 08.May.07, 17:18      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hi Thomas,

danke für deine schnelle Antwort!

Eigentlich meinte ich eher das Gefühlschaos, das bei der Therapie entsteht. Einerseits kriegst du halt das Gefühl der Geborgenheit, des Verstandenwerdens, dass die Thera dich wirklich mag, und andererseits wiederum die extreme Distanz, und dass alles doch nur ihr Job ist. Ich finde es schwer, so wirklich vertrauen zu können.

Wie gesagt, mir wurde gesagt: „Nehmen Sie doch die Wärme und Geborgenheit mit, die Sie hier bekommen!“

Aber: Wie kann man denn Wärme und Geborgenheit genießen, wenn sie von der Person gar nicht echt sind???

Wisst ihr, was ich meine?

Ich denke, jeder der Therapie macht, hatte schon mal das Gefühl der Thera gegenüber, dass sie einem einerseits so verdammt NAH ist (wie vielleicht sonst kein Mensch) und andererseits so FERN.

Ich frag mich halt oft, ob sie einen wirklich mag oder ob es sie es nur sagt und es einem gibt (den Halt und das Verständnis etc), weil es halt ihr Job ist, mehr nicht.

Und die Tatsache, dass sie einen im richtigen Leben vielleicht ziemlich blöde finden würde, macht es schwer, all die positiven Dinge, die man in der Thera kriegt, entgegenzunehmen.

Hoffe, ich habe mich ein bisschen verständlicher ausgedrückt.

Frag mich, wie andere damit umgehen???

Lieber Gruß,

Caro
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Dompfaff
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Post Tue, 08.May.07, 17:51      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo caro,

ich kann Dich bestens verstehen.
Ich habe über drei Jahre Therapie gemacht und bin bis zum Schluß mit diesen Gefühlen nicht zurecht gekommen.
Eigentlich wurde es im Laufe der Zeit noch schlimmer, sodass ich jetzt am Schluß der Therapie ziemlich enttäuscht bin und das Ganze gar nicht einzuordnen weiß.
Was ist überhaupt echt? Ist überhaupt was echt?
In den ersten Monaten hatte ich noch das Gefühl der wiklichen Anteilnahme, das ist heute aber weg. Und so hat es für mich auch keinen großen Wert mehr.
Ich kann Dir also auch überhaupt keine Hilfe geben, ich hätte selber gern Aufklärung.
Vielleicht findet sich hier noch jemand, der uns Aufklärung geben kann.
Danke für die Eröffnung des Threads.

Liebe Grüße Dompfaff
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caro_muc
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Post Tue, 08.May.07, 17:59      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Noch was:
In einer Sitzung meinte sie mal zu mir: "Ich hab sie wirklich verdammt lieb!"

Und in der nächsten Sitzung kam dann irgendwann mal die Bemerkung, dass sie an die Leute nach der Sitzung gar nicht mehr denken würde. Das fand ich schon ein bisschen verwirrend: Wie kann man jemanden denn lieb haben, wenn man nie an ihn denkt?

Ich find's schon ein bisschen merkwürdig...

Gehört das quasi zur Therapie dazu - nur um einen aufzubauen?

LG, Caro
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caro_muc
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Post Tue, 08.May.07, 18:13      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Dompfaff,

vielen lieben Dank für deinen Beitrag!

Ich bin so froh, dass du mich verstehst...

Ich habe auch das Gefühl, dass es bei mir nur noch schlimmer wird... Am Anfang schien es fast so, als würde sie sich mit 'Komplimenten', Nettigkeiten ("ich hab Sie lieb!") an mich 'binden' wollen ('binden' jetzt im Sinne von Vertrauen schaffen), und nachdem sie gemerkt hat, dass ich darauf 'anspringe' und ihr auch ganz gut vertrauen kann, zieht sie sich immer mehr zurück. Jedenfalls wirkt sie jetzt um einiges nüchterner als am Anfang.

Ich find's einfach so verwirrend, dass man gar nicht wirklich weiß, was echt ist und was nicht.

So gerne würde ich mich darauf einlassen, dass es ernst gemeint ist, dass man diese Wärme, Empathie und Geborgenheit in der Therapie genießen kann, aber wie kann man es genießen, wenn man sich immer fragen muss: Meint sie das jetzt echt - oder ist das eben nur ihr Job? Meint sie das nun ernst oder will sie einen nur aufbauen?

Sie meinte ja sogar, dass ich einen Teil der 'Liebe' die mir fehlt (von der Kindheit her) bei ihr 'abholen' darf (Halt, Geborgenheit, Wärme), aber wie soll man das wie gesagt genießen, wenn es gar nicht echt ist?

Weiß echt nicht, wie man damit umgehen soll...

LG, Caro
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Zarin2005
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Post Tue, 08.May.07, 18:37      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe caro,
ich denke auch,Du sprichst ein wirklich schwieriges Thema an.
Völlig öffnen wird sich wohl nur jemand ,der sich 100%ig angenommen und verstanden fühlt.Wie das ein Thera hinkriegt ,war mir auch immer schleierhaft...Yalom war es glaube ich,der geschrieben hat,dürfte ein Klient eine ihm wichtige Frage stellen,so lautete diese wahrscheinlich immer:"Denken Sie zwischen den Sitzungen jemals an mich?"

Ein Therapeut hat aber viele Klienten,der Klient nur einen Therapeuten.Um sich selbst zu schützen,gesund und leistungsfähig zu bleiben,muss ein Therapeut sich abgrenzen.

Mir hat es irgendwann genügt,dass sie in der Sitzung vollkommen für mich da war.Ich hatte das Gefühl,dass sie da total ehrlich und anteilnehmend war,oft mehr als das.Punkt.

Dein Problem ist aber glaube ich schon ein ganz wesentliches in jeder Therapie.

Liebe Grüße Zarin
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caro_muc
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Post Tue, 08.May.07, 19:36      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Zarin,

vielen lieben Dank für deinen einfühlsamen Beitrag.

Genau das habe ich ja auch mal gefragt... (ob sie nach den Sitzungen mal an mich denken würde... War mir echt peinlich in dem Moment, als ich es ausgesprochen habe... irgendwie ist es mir so rausgerutscht.). Und sie meinte darauf nur recht nüchtern: "NÖÖ!"
Kann dir gar nicht sagen, wie mich das in dem Moment verletzt hat.

Vom Kopf her weiß ich ja, dass sie sich abgrenzen MUSS, aber das 'Kind' in mir, oder lass sagen einfach vom Gefühl her, kam ich mir schon recht 'zurück gestoßen' vor.

Und wie gesagt, wie soll man den ganzen Halt, Geborgenheit, Empathie annehmen, wenn es von ihrer Seite gar nicht ernst gemeint ist bzw von Herzen kommt? Warum soll ich mich an irgendwas 'klammern', was sie eh nicht so wirklich meint?

Ja, ist ein schwieriges Thema schätze ich... Bin immer noch auf der Suche nach einem Weg, mit dieser Nähe-und-dann-wieder-Distanz umzugehen, so dass es einen nicht ständig verletzt.

Hast du das Thema mal bei deiner Thera angesprochen?
Und wenn ja, was hat sie dazu gesagt?

LG, Caro
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Zarin2005
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Post Tue, 08.May.07, 19:50      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

liebe caro,es ist schon eine ganze Weile her-ehrlich gesagt,erinnere ich mich nicht ,diese Frage so direkt gestellt zu haben (war bestimmt zu feige...)

Es war ganz einfach so,dass irgendwann eine wirklich enge Bindung da war und ich mir Zweifel(in meinem eigenen Interesse)nicht mehr erlaubt habe...

Ich bin mir aber sicher,hätte ich die Frage so direkt gestellt,wäre nicht die Antwort:"Nööö..." gekommen.Kam noch was danach?Finde ich so ein bißchen verletzend,wahrscheinlich auch unehrlich.Wie ist denn Dein Gefühl ihr gegenüber sonst so?

Liebe Grüße Zarin
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candle
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Post Tue, 08.May.07, 20:07      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

caro_muc wrote:
Und beim nächsten Mal ist sie verdammt kühl und nüchtern (und weiß noch nicht mal mehr, was in der letzten Stunde beredet wurde (nein, das ist jetzt übertrieben, aber sie vergisst manchmal bestimmte Sachen), und sagt auch von sich aus, dass sie nach der Stunde eigentlich nicht wirklich mehr an ihre Patienten denkt.


Wie würdest Du Dir denn so ein therapeutisches Verhältnis vorstellen?

Ich kann Deine Gedanken/Gefühl nachvollziehen und Du stehst womöglich noch am Beginn der Therapie? Ich habe mich mit solchen Dingen auch geplagt zu Anfang. Wofür mache ich das. Er scheint schlecht drauf und mag mich nicht. Ich zahle, also soll er gefälligst machen was ich will. Embarassed Ich fühlte mich gekränkt, wenn er sich nicht an das letzte Gespräch erinnern konnte. Dass er für mich im Notfall da war, hatte ich dann ausgeblendet. Rolling Eyes
Nun, da kann man nur sagen, dass Thera. wie oft gesagt, auch nur ein Mensch ist. Und eigentlich ist es super, wenn man nach der Arbeit abschalten kann!
Und ja,man bietet Dir eine Dienstleistung an, die Du in Deinen Sinne mitgestalten kannst. Heute sehe ich solche dummen Gedanken beinahe als "Zeitverschwendung" an, aber sie waren nun mal da und gehörten verarbeitet.
Ich hoffe,dass Dein Gefühlschaos sich bald "normalisiert", denn es macht vieles einfacher.

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Liebe Grüsse candle!
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Somnambule
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Post Wed, 09.May.07, 12:48      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

@candle, du schreibst "Heute sehe ich solche dummen Gedanken beinahe als "Zeitverschwendung" an, aber sie waren nun mal da und gehörten verarbeitet"

Darf ich fragen, wie das genau ausgesehen und wie viel Zeit das benötigt hat? Mich interessiert das, weil ich zwar genau weiss, dass solche Gedanken Zeitverschwendung sind, aber trotzdem leide ich unter dieser "künstlichen" Gesprächsituation und dem Nähe/Distanz-Problem. Wie schafft man es, das ganze etwas professioneller zu sehen?

Gruß Somnambule[/quote]
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Post Wed, 09.May.07, 12:55      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Somnambule wrote:

Darf ich fragen, wie das genau ausgesehen und wie viel Zeit das benötigt hat?

Naja, mir wurde nahe gelegt zu überdenken,ob eine Therapie bei diesem Therapeut noch Sinn macht oder ob ich mir einen neuen Thera. hätte suchen wollen. Nach einer Woche Bedenkzeit hatte ich mich entschieden.... Und von da an lief es gut und einfacher.
Also bei mir war in Gewisser Weise dieser Druck nötig. Rolling Eyes

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Liebe Grüsse candle!
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caro_muc
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Post Wed, 09.May.07, 13:13      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe Zarin,

danke für deine Antwort! Ja, mit der Antwort (von meiner Thera) hab ich ja in dem Moment auch nicht gerechnet... (diesem 'Nööö!'), drum war ich ja eben so baff. Unser Verhältnis ist eigentlich ganz gut, ich kann ihr ganz gut vertrauen, aber durch dieses 'Nöö, ich denke eh nie an Sie' sind mir irgendwie doch 'Zweifel' gekommen... Mmh vielleicht ist Zweifel das falsche Wort, aber momentan zermartere ich gerade mein Hirn darüber, wie viel denn nun überhaupt echt ist (an Empathie, Halt und Geborgenheit von Ihrer Seite aus) und wie viel nicht. Also z.B. wie kann sie sagen "Ich hab sie echt wahnsinnig lieb", und im nächsten Moment "Öhm... nach der Sitzung denke ich eh kein einziges Mal an Sie..."

Ich komme mir auch wie ein kleines trotziges Kind vor mit diesen Gedanken (mag sie mich nun wirklich oder nicht?) und ich würd's am liebsten auch abstellen, aber da hat sie wohl irgendwie doch nen wunden Punkt getroffen.

Du hast gefragt, ob sie noch was danach gesagt hat. Nein, eigentlich nicht, nur dass sie an die anderen Klienten eben auch nicht denkt. Ich hab dann auch nichts mehr dazu gesagt, war in dem Moment ziemlich sprachlos.

Überhaupt ist sie in letzter Zeit um einiges distanzierter, und ich finde es recht schwierig damit umzugehen.

Seit diesem "Nöö, ich denk eh nicht an Sie" frage ich mich eben, ob all die 'Nettigkeit' vorher nur ein Mittel war, damit ich ihr besser vertrauen kann... Und jetzt wo ich es tue (vertrauen) geht sie wieder ein bisschen auf Distanz.

Ich würde es schon ganz gerne ansprechen (in der Thera), bzw halt gerne ne Antwort haben, aber komme mir auch ziemlich blöd dabei vor... Kann ja schlecht fragen 'Na, haben Sie mich noch lieb?'... Und wenn sie auf Distanz geht 'Mmh warum gehen Sie denn jetzt auf Distanz'?

Und eben ein weiter wesentlicher Punkt ist: Sie meinte zu mir, ich könnte mir meine Portion Halt, Geborgenheit und 'Liebe' bei ihr in der Thera mitnehmen. Das klingt ja so auch echt schön. Aber wie gesagt, wie kann man die Geborgehneit, und den Halt und die 'Liebe' (welche Liebe?) denn genießen, wenn sie eh nicht echt sind?

Tja, Fragen über Fragen.. Confused

LG, Caro
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Post Wed, 09.May.07, 13:25      Re: Wechselbad der Gefühle - Nähe/ Distanz in der Therapie Reply with quoteBack to top

Liebe candle,

ich hink mit meinen Antworten irgendwie ein bisschen hinter her... Wollte dir schon gestern schreiben!

Erstmal danke für deinen Beitrag! Neee, ist ja nicht so, dass ich will, das sie (die Thera) tut, was ich ihr sage... (das wär ja schlimm...). Das mit der Vergesslichkeit finde ich überhaupt nicht tragisch (ein bisschen Schusseligkeit find ich ja sogar sehr sympathisch...), aber eben diesen ständigen Wechsel zwischen Nähe und Distanz - wie oben auch nochmal in meinem Beitrag an Zarin beschrieben - macht mir sehr zu schaffen. Mal ist sie richtig freundlich, offen und macht viele Komplimente, es fühlt sich an wie ein sehr freundschaftliches lockeres Verhältnis, und dann in der nächsten Sitzung ist sie wieder komplett kühl und distanziert. Man kommt sich immer ein bisschen zurückgestoßen vor.

Und wie gesagt, mich würde halt mal interessieren, wie viel der Empathie, Wärme und Geborgenheit von ihr eben echt ist, und wieviel nur zum Job gehört?

LG, Caro
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