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Gast
Guest
W
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Sun, 10.Nov.02, 17:30 Borderliner - gibt es eine Art Coabhängigkeit? |
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Ich (34) bin seit über einem Jahr mit einem Mann zusammen, der mich ständig darauf anspricht, ich sei ein "Bordi". Da habe ich mich natürlich informiert und habe starke Zweifel gehabt. Ich bin "anders", das weiß ich, aber hier auf diesen Seiten "schlug" ich auf den Borderliner-Test überhaupt nicht an... dafür auf den Asperger.  Nun, die Beziehung ist eine "schlußmach-beziehung", ich habe ihm immer wieder verziehen, seine ganze Mackenpalette. Da wären einfach aufstehen und gehen, aggressives verbales Verhalten gegen mich (vorgestern hat er mir eine Ohrfeige gegeben, also auch körperliche Gewalt), Vorwürfe gegen mich, keine andere Meinung zulassen, sich in Alkohol stürzen wenn es Probleme gibt und stundenlanges Reden am telefon bis ich wieder ganz klein bin und nachgebe.
Mein Verstand sagt Hör auf damit und lass ihn ziehen.
Meine Psyche ist so von ihm und seiner Sexualität (s/m) fasziniert, und ich denke dann immer: alles wird gut, er kann nichts dafür das er so ist... und ich verzeihe ihm. Er kann ja dann auch wirklich nett sein, aber zu dem Leid das ich ertrage steht das in keinem Verhältnis.
Wie kann ich bloß aus meinem Muster ausbrechen? Kennt da jemand vielleicht einen "Trick", eine Hilfe, irgendetwas? Nach meinen Informationen muß er der Bordi sein, fast alle Symptome habe ich bei ihm beobachten können.
Was ist mit mir los das ich so auf ihn anspringe?
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r.l.fellner
Psychotherapeut
 1589
 Wien
M
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Sun, 10.Nov.02, 18:28 Re: Borderliner - gibt es eine Art Coabhängigkeit? |
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Sehr geehrter Gast,
| Gast wrote: | | Was ist mit mir los das ich so auf ihn anspringe? |
nun, das haben Sie sich weiter unten ohnehin bereits selbst erklärt - und damit gleichzeitig auch Ihre eigentliche Frage (siehe Betreff) beantwortet.. 
"Co-Abhängigkeit" ist aber zunächst mal nur ein Wort, ein Hilfsmittel, das es ermöglichen soll, eine bestimmte Kombination von Verhaltens- oder Kommunikationsmustern zu beschreiben (ähnlich wie das Wort "Borderline").
In Ihrem Fall beschreibt es ein problematisches, oft sicherlich belastendes - manchmal aber eben auch faszinierendes und 'gefangennehmendes' - "schlag mich"-"Lieb mich"-Muster zwischen Ihnen beiden.
Ein solches Muster ist für die meisten Menschen - trotz aller Höhenflüge zwischendurch - auf Dauer nur schwierig zu ertragen. Und zwar für beide Partner.
So dürfte die aktuelle Frage in Bezug auf Ihre Beziehung die sein, ob Sie sich beide vorstellen können, es nochmal miteinander zu versuchen (in diesem Falle würde ich Ihnen zum umgehenden Beginn mit einer Paartherapie raten - einfache Gespräche z.B. mit Freunden dürften in der Situation, die Sie beschrieben haben, nicht mehr helfen) oder ob das nicht der Fall ist (in diesem Fall würde wohl in einigen Wochen oder Monaten einer von Ihnen die 'Notbremse' ziehen, da die Situation psychisch einfach nicht mehr länger bewältigt werden kann).
Alles Gute,
Fellner
p.s.: es würde bei der Zuordnung Ihrer Beiträge helfen, wenn Sie sich im Forum anmelden oder sich zumindest nicht nur "Gast" nennen...
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