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speedygirl
sporadischer Gast
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NRW W, 20
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Wed, 02.May.07, 2:42 die Welt zieht an mir vorbei-kennt ihr das Gefühl? |
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Guten Morgen zusammen,
eigentllich sollte ich wie jeder vernünftige Mensch in meinem Bett liegen und schlafen; denn eigentlich müsste ich in knappen 2 1/2 Stunden wieder aufstehen; aber ich kann nicht; mich plagen Gedanken, die mich vom Einschlafen abhalten bzw wenn ich schließlich eingeschlafen bin, wieder hochschrecken lassen.
vieleicht erstmal was über mich; Ich leide u.a. an Sozialer Phobie & mache schon seit etwas längerem eine Psychotherapie; demnächst werde ich wohl in die Klinik gehen, weil die ambulante Therapie aus verschiedenen Gründen nicht mehr ausreicht.
Einen großen Schritt musste ich machen, es überhaupt meinen Eltern anzuvertrauen, dass ich eine Therapie mache, und auch, dass ich demnächst in eine Klinik gehen werde. ich bin auf kein Verständnis ihrerseits getroffen,was macht mich sehr traurig, vorallem aggressiv & wütend; für sie gibt's nur eine Wichtigkeit-mein Examen zu bestehen, was mir demnächst bevorsteht aber sich ggf mit der Klinik überschneidet; jeder normale Mensch würde sagen, ey, dann geh in die Klinik, schau dass es dir besser geht, dann sehen wir mal ob es mit dem Examen hinhaut oder nicht! (naja da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin muss ich zugeben, ich war auch im Zwiespalt, ob ich das lernen aufgeben soll oder nicht, und dann nach der Klinik erst weiter mache-zuerst wollte ich es auch nicht verstehen und akzeptiren, aber in meinem jetztigen Zustand, wo ich eigentlich nur noch durchdrehe---ahbe ich es verstanden; es gitb wichtigeres im Leben, als EXAMEN!)
Mein Eltern jedenfalls sehen das anders: sie nehmen sich meinem Problem nicht an, sie haben nur das EXAMEN im Kopf! Ich versteh es nicht; ich weiß nicht was in deren Köpfen vorgeht; ich bin nur noch am Verzweifeln und frage mich, wie es weitergehen soll; inzwischen ist mir ALLES egal geworden; die Welt zieht an mir vorbei, ich merke nichts mehr; ich habe das Zeitgefühl verloren; ich bin unkonzentreiert und abgelenkt......meine Gedanken kreisen nur noch um die Frage : Was soll ich noch tun? Wie soll ich denen vermitteln, dass es auf der ganzen Welt weit aus wichtigeres gibt als das Examen? Wie, wenn ich es denen schon erklärt hat, mein Therapeut? Wer denn noch? Ich weiß es inzwischen auch nicht mehr....Was muss ich noch tuin, dass es in deren Köpfe hineingeht? WAS?????
Ich weiß nicht wie meine Zukunft aussehen wird, und das ist es, was mich nicht schlafen lässt! Wilde Gedanken kreisen in meinem Kopf umher; Fragen nach.... was nach der Klinik geschieht, wie ich mich verändert habe; wie ich mich gegenüber meinen Eltern verhalten werde; inwiefen ich anders im Umgang mit ihnen werde; was das Examen betrifft: wie es da wieter geht; kann ich es noch schaffen? WAs ist wenn ich's nicht bestehe? Wie reagieren meine Eltern darauf? Finazeren mir meine Eltern noich meine Wohnung? Wenn nicht was dann-ich muss auf jeden FAll ausziehen....
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Catwoman
Forums-InsiderIn
249
Bayern W, 23
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Wed, 02.May.07, 7:41 Re: die Welt zieht an mir vorbei-kennt ihr das Gefühl? |
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Hallo!
Mein erster Gedanke beim lesen war: Wie ätzend!
Ich könnte auch immer einen Hass kriegen, wenn sich Menschen auf solche "Werte" versteifen. Meine Eltern (bzw. meine Mutter und mein Vater und seine Frau) können bis heute nicht damit leben, dass ich keine Arbeit habe. Mein (Noch-)Freund findet den Sinn des Lebens scheinbar in neuen Autos. Und ich muss darunter immer wieder leiden...
So leid es mir tut, dagegen wirst du aber nichts unternehmen können. Sie haben diese Werte vermittelt bekommen und bilden sich ein, dass man sowas zwingend braucht, um in der Welt bestehen zu können. Vielleicht wollen sie dir nicht einmal was Schlechtes, wollen dir nur etwas mitgeben, damit du es leichter hast (vielleicht leichter als sie damals?). Aber sie bemerken dabei nicht, dass sie dich enorm unter Druck setzen. Ja, ich habe mich schon oft mit der Thematik auseinandergesetzt. Habe mich auch schon oft gefragt, was bringt einem ein toller Job (in deinem Fall das Examen und was es nach sich zieht), wenn man nur noch kaputt ist? Warum ist das so wichtig? Wieso wird so etwas noch vor dem eigenen Wohlempfinden platziert? Und vor allem denke ich mir: Man kann am Ende der Reise doch sowieso nichts mitnehmen, weder Examen, Berufsabschluss noch irgendwelche materiellen Dinge!?
Aber ich habe das Gefühl, manche Menschen MÜSSEN sich an solche Werte klammern können. Sonst käme IHNEN das Leben vielleicht sinnlos vor. Doch der Umkehrschluss ist für mich persönlich genauso sinnlos: Man wird schon ziemlich am Anfang des Lebens förmlich in die Schule "geschmissen", muss etwas lernen, ob man will oder nicht, danach lässt man sich in der Lehre ca. 3 Jahre komplett zum Affen machen, dann arbeitet man 40, 50 Jahre, wird quasi "verbraucht" und wenn man alt, "nutzlos", geworden ist, wird man im Prinzip weggeworfen. Wo ist da der Sinn? Ich kann ihn nicht so recht erkennen. Und wo bleibt hier eigentlich die Persönlichkeit?
Aber nicht einmal so weit habe ich es mit den "wertedenkenden" Menschen in meiner Umgebung geschafft. Man kann es nicht ändern. Ich halte es heute so, dass sie mir in dieser Hinsicht schlicht und einfach den Buckel runterrutschen können. Ich mache das, was ich für richtig halte und wem das nicht passt, der kann eine Nummer ziehen und sich hinten anstellen. Nicht mein Problem, sondern IHRES! Auch wenn immer wieder versucht wird, es zu meinem Problem zu machen.
An deiner Stelle würde ich meine Gesundheit vorne anstellen. Was passiert, wenn du das Examen nicht schaffst? Wenn dir deine Eltern vielleicht keine Wohnung finanzieren? Na, dann sollen sie doch! Wenn du noch kein eigenes Geld verdienst, dann hast du doch bestimmt Anspruch auf eine Sozialwohnung. Wäre nicht das Gelbe vom Ei, aber als Übergangslösung wohl akzeptabel, wenn du unbedingt von daheim weg willst.
Alles Gute!
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speedygirl
sporadischer Gast
6
NRW W, 20
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Wed, 02.May.07, 16:40 Re: die Welt zieht an mir vorbei-kennt ihr das Gefühl? |
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hey catwoman,
danke für deine ausführliche Antowrt; was das Auziehen betrifft, MUSS ich auf jeden FAll von zuhause fort, es ist unerträglich, ich habe das Gefühl meine Eltern beherrschen mich, und oftmals habe ich auch das Gefühl, sie schnüffeln in meinen SAChen rum; echt wiederlich, wenn ich mir das vorstelle, denn es gibt einfach Sachen, die müssen sie nicht wissen; und glaunb mir mal, ich weiß warum ich mein Tagebuch mit in die Schule nehme; Eltern versuchen es dann ganz geschickt zu überspielen mit "ich wollte ja bloss bei dir das Bett machen, oder den Rolladen hochziehen"! Ich könnte kotzen (sorry) schon bei dem Gedanken daran...zumal meine Eltern mich auch wegen des Examen so unter Druck setzten muss ich auch nach der Klinik weg, denn mal ehrlich, sie sind Teil des Systems, was nicht funktioniert, und dann würde die Klinik nichts bringen, würde ich iun genau dasselbe nicht funktionsfähige System zurückgehen, verstehste? Das geht auf keinen Fall. ich muss spätestens dann raus, dass steht außer Diskussion...
Danke nochmals für deinen Beitrag
lg Speedy
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