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roxxy
neu an Bord!
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Post Mon, 30.Apr.07, 17:33      Therapeut oder Patient? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich bin noch ganz neu hier, hab aber direkt eine Frage.
Ich bin 18 Jahre alt, weiblich und jetzt schon seit fast 2 Jahren in Therapie.
Ursprünglich wegen Selbstverletzung, Depressionen und Drogen...
Während der Therapie (seit ca. 1/2 Jahr) bin ich magersüchtig geworden.
Ich hab kein allzu krietisches Gewicht, mein BMI ist ca. 17, aber es ist ja nicht nur der Körper, der dabei leidet....

Vor einem Monat war ich bei meinem Arzt, ein Internist, der mich zu einem Neurologen geschickt hat und der wiederum meinte, ich sollte mal einen anderen Therapeuten testen.
Das habe ich gemacht und der Therapeut meinte, das die Therapie, die ich bereits mache richtig sei und ich therapiefähig sei.
Er gab mir dem Rat, meinem Therapeuten trotzdem von dem Gespräch zu erzählen, um ihn auf meine Zweifel aufmerksam zu machen.

Eigentlich wollte ich nicht, aber ich hab's getan, natürlich wusste ich das er nicht begeistert sein würde.
Er meinte zwar, dass er so ,,von sich selbst überzeigt sei", dass ihn das nicht stören würde und ich könnte die Therapie ja wechseln, da hätte er nichts gegen....

Aber er meinte auch, dass es nicht sein Fehler, sondern meiner wäre.
Er wüsste nicht, was er falsch mache und ich sei Schuld, dass es nicht besser wird.....
Er meinte auch, das mir eine Beziehung helfen würde, aber ich will nie wieder einen Freund haben...

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
Ich weiß, das ich schwierig bin und ich rede nicht besonders viel und gerne schon gar nicht über das was mir passiert ist und was ich fühle,
manchmal, wenn ich allein bin hab ich das Gefühl ich könnte es ihm erzählen, aber wenn ich da sitze kann ich es nicht...
Es ist mehr ein Frage-Antwort-Spiel....

Vielleicht ging es einem ja ähnlich, oder jemand hat einen Rat für mich.
Wäre toll... danke!
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matrioschka_
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Post Mon, 30.Apr.07, 21:42      Re: Therapeut oder Patient? Reply with quoteBack to top

hallo roxxy

Quote:
Aber er meinte auch, dass es nicht sein Fehler, sondern meiner wäre.


Das tönt aber seeeehr unprofessionell. Auch an einer therapeutischen Beziehung sind immer zwei beteiligt. Du hast einen großen mutigen Schritt gewagt, und ihm davon erzählt, dass du einen anderen Therapeuten konsultiert hast. Schade, dass er sich für dein Vertrauen nicht bedankt hat.

Quote:
Er wüsste nicht, was er falsch mache und ich sei Schuld, dass es nicht besser wird.....

Als dein Therapeut ist er auf jeden Fall mitverantwortlich, wenn etwas in der Therapie nicht funktioniert.

Nein roxxy, dich trifft keine Schuld. Du bist zu ihm gegangen, weil du Hilfe gesucht hast. Es ist seine Aufgabe, mit deinen Zweifeln richtig umzugehen und sie auch in die Therapie zu integrieren.

Leider kann es aber auch sein, dass er mit der Situation nicht umgeghen kann, das kann viele Ursachen haben, die aber aller Wahrscheinlichkeit nach bei ihm liegen und nicht an dir!

Ich würde seine Erklärungen, die ja gar keine sind, nicht so einfach hinnehmen. Wenn er sich seiner Verantwortung entzieht, ist vielleicht tatsächlich ein Wechsel ratsam, dann hat er weder dich als Patientin noch dein Geld verdient.

Sorry, dass ich nichts positiveres dazu sagen kann. Tut mir echt leid. aber vielleicht hat dein Neurologe ja doch Recht mit seinem Vorschlag.

Alles Gute!
matrioschka

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Post Tue, 01.May.07, 11:30      Re: Therapeut oder Patient? Reply with quoteBack to top

roxxy wrote:

Er gab mir dem Rat, meinem Therapeuten trotzdem von dem Gespräch zu erzählen, um ihn auf meine Zweifel aufmerksam zu machen.

Eigentlich wollte ich nicht, aber ich hab's getan, natürlich wusste ich das er nicht begeistert sein würde.

Er meinte zwar, dass er so ,,von sich selbst überzeigt sei", dass ihn das nicht stören würde und ich könnte die Therapie ja wechseln, da hätte er nichts gegen....

Aber er meinte auch, dass es nicht sein Fehler, sondern meiner wäre.

Er wüsste nicht, was er falsch mache und ich sei Schuld, dass es nicht besser wird.....

Er meinte auch, das mir eine Beziehung helfen würde, aber ich will nie wieder einen Freund haben...


Hi,

ich sehe das genau wie meine Vorschreiberin..

Du bemühst Dich aber das Ergebniss ist unbefriedigend.

Er weiss nicht was er falsch macht.. Schön, man kann aber durchaus Dinge falsch machen ohne zu wissen was man falsch macht.. Ich meine sind wir unfehlbar? Daß er nicht weiss was er falsch macht heisst also nicht daß es nicht sein kann daß etwas falsch läuft.
Also jemanden mit dem man sich nicht zusammensetzen kann um zu ergründen wieso irgendetwas nicht funktioniert (und dabei geht es NICHT um so Kindische Dinge wie Schuldzuweisungen!!) mit dem würde ich persönlich NIE eine Therapie machen wollen.

Menschen die nicht zu selbstkritik fähig sind haben meiner Meinung im Beruf des Therapeuten absolut nichts verloren... Sorry wenn ich das so hart sage, bei solchen Menschen bleibt der Klient auf der Strecke weil sich die Therapie immer um die Ideen und Vorstellugnen des Therapeuten drehen wird und nicht um die tatsächlichen Bedürfnisse des Klienten. Eine ziemlich unreife und auf eine Kombi schwaches Selbstwertgefühl-protektive Arroganz-sich selbst zu ernst nehmen hindeutende Haltung.

Daß es ihm nichts ausmachst daß du wechselst führe ich bei dieser Sorte Mensch einfach nur auf Dickfelligkeit, Wurstigkeit und Arroganz zurück. Nach WIRKLICH gesundem Selbstwertgefühl, das gepaart mit Sensibilität und Offenheit/Unvoreingenommenheit ist sieht das nicht aus.

Liebe Grüsse,

Petra
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Post Tue, 01.May.07, 12:21      Re: Therapeut oder Patient? Reply with quoteBack to top

Ich will einfach mal eine andere Sichtweise einstreuen - beurteilen kann ich es jedenfalls nicht...

Quote:
Vor einem Monat war ich bei meinem Arzt, ein Internist, der mich zu einem Neurologen geschickt hat und der wiederum meinte, ich sollte mal einen anderen Therapeuten testen.

hm, mein Hausarzt, der mir so gut wie nie zu Gesicht bekommt ... und noch weniger von meinen psychologischen Problem weiss, maßte sich auch mal an zu sagen, ich solle meinem Therapeuten doch mal etwas Dampf machen. kopf.

Ich fühlte mich daraufhin gar in die Situation versetzt, meine Therapie(-erfolge) gegenüber dem Hausarztverteidigen zu müssen... zumal ich keine Andeutung machte, dass ich mit der Therapie in irgendeiner Form unzufrieden sei. Fand ich jedenfalls reichlich daneben, denn ICH und ich denke auch mein Therapeut wissen sehr wohl, was mir die Therapie biser brachte - wenngleich es noch manches gibt, an dem ich arbeiten möchte. Ich hab' es dem Thera nicht erzählt, denn es langt, dass ich mich darüber geärgert habe.

Bei dir scheint das etwas anders zu sein, denn du scheinst gewisse Zweifel zu haben
Quote:
...um ihn auf meine Zweifel aufmerksam zu machen.

so dass ich den Rat des Facharztes o.k. finde, deinen Therapeuten auf die Zweifel aufmerksam ... denn was der Therapeut nicht weiss, dagegen kann er dann auch schwer gegensteuern.

Quote:
und ich könnte die Therapie ja wechseln, da hätte er nichts gegen....

Hm, diese Einstellung finde ich von deinem Therapeuten angemessen... denn was wäre die Alternative: Dich festbinden/halten zu wollen, obwohl du an der Therapie zweifelst. Nee, das kann es nicht sein. Ich würde an deiner Stelle so vorgehen: Wenn du meinst, es liegt am Therapeuten, dass deine Erfolge ausbleiben, dann wechsele... wenn nicht, und Chance besteht, dass ihr etwas ändern könnt, dann nutze die Chance, deine Probleme bei ihm aufzuarbeiten.

Ich wünsche dir, eine Entscheidung zu treffen, mit der du zufrieden bist!
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Post Wed, 02.May.07, 10:10      Re: Therapeut oder Patient? Reply with quoteBack to top

roxxys Therapeut hat gesagt:
Quote:
Er wüsste nicht, was er falsch mache und ich sei Schuld, dass es nicht besser wird.....

Diese Schuldzuweisung ist unangemessen und er entzieht sich damit auch seiner Verantwortung. Das ist eine leichte Sache für einen Therapeuten, aber roxxy lässt er damit fallen und allein.

Wenn in einer therapeutischen Beziehung Zweifel auftauchen, ist es Aufgabe des Therapeuten, genau hinzuschauen und zu überlegen, was er selbst dazu beigetragen hat, dass diese Zweifel beim Klienten entstehen konnten.

Das verstehe ich unter einer verantwortungsvollen Haltung. Roxxy hat ihren Teil der Verantwortung mutig übernommen. Ihr Therapeut weigert sich leider. schade Sad

Liebe roxxy,
ich an deiner Stelle würde (wahrscheinlich!) ihm (und dir damit auch) noch eine Chance geben - wenn er wieder nicht darauf eingeht, würde ich wohl oder übel zu einem anderen Therapeuten wechseln.

so long,
matrioschka

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