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sting3r
Helferlein
31
Wien M, 25
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Wed, 25.Apr.07, 0:52 Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hallo erstmal
hab oft wiederkehrende oder teilw. anhaltende Depressionen.
zb irgendwie hab ich momentan ein Problem, was ständig vordergründiger geworden ist: Tu mir schwer, mit anderen Leuten auszukommen, so wie eben in Zwangsgruppierungen wie Schule, Arbeit, etc...
Hab beobachtet, dass das eigentlich hauptsächl. im Beruf/Schule so ist/war.
Keine Ahnung warum. denen ihr Verhalten bzw. Getue nervt mich. Hab aber so eigentlich nette und vor allem wahre Freunde von denen ich weiß, dass ich mich drauf verlassen kann.
Aber sobald so "Zwangsgemeinschaften" und Behauptungen (wer der Bessere ist zB und sich so bestimmte Gruppensprecher/Klassensprecher oder dgl.) etablieren wollen, geht mir das auf den Nerv.
zB in der Firma, bin ich halt ruhiger bzw. reder eher weniger.. dafür werde ich nicht akzeptiert und ich merke wie ich abgelehnt werde.. rede nur mit einem Kollegen mehr, den ich sehr gern hab und sonst sind mir alle egal..
in der Schule bin auch oft unterdrückt worden bzw hab ich mich abgewendet von dem, was alle machen.. war immer ein Individualist bzw. eigentlich ein zieml. Einzelgänger hatte aber dennoch privat Freunde.
Ich war nie so oberflächlich wie die anderen .. zB so Smalltalk wie übers Wetter etc. die hatten nix zu reden, keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und redeten nur Schwachsinn.. die interessanteren Menschen, mit denen man über Gott und die Welt diskutieren konnte, die ich auch gern mochte, wurde fast nie akzeptiert bzw. gemobbt, auch das habe ich beobachten können..
Oft denk ich mir, was eine dumme Gesellschaft, die nehmen alles so hin, wie es ist ohne darüber nachzudenken, fühlte mich schon immer anders als die anderen vielll. sogar etwas "Besonderes" wollte nie so sein wie der Durchschnitt.. das war langweilig.. ich weiß ich kann es besser.. aber akzeptiert wird man nicht..
irgendwie möcht ich meine Ruhe haben und eine Arbeit machen, in der ich fast nix mit Menschen zu tun haben brauche.. Irgendwie ergeben sich dadurch, wenn ich mit anderen zusammenarbeiten muss (Teamarbeit etc..) einfach nur Nachteile für mich.
Alleine bin ich schneller, kann konzentrierter arbeiten, brauch nicht meinen Standpunkt langwierig vertreten/durchsetzen und kann einfach das machen, was ich denke.. Mich interessiert es auch nicht, lange mit irgendwem herumzureden..
Auch habe ich beobachtet (zumindest in der Schulzeit, erste Arbeitsstelle etc. war so), dass oft oberflächliche, extrovertierte Typen oft mehr recht bekommen und angesehener sind, als solche introvertierte oft nicht selten mit Welterfahrung od. weit mehr Lebenserfahrungen, die eigentlich viel mehr drauf haben müssten..und vieles schon erlebt haben..
viell. ändert sich das auch später, bei den Leuten, wenn ihre geistige Reife weiter voran geschritten ist..??
was meint ihr
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Wed, 25.Apr.07, 11:34 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Das klingt irgendwie nach mir
In der Schule habe ich mich nur mit 2-3 Mitschülern angefreundet. Einige Zeit später wurde ích dann vom meinen Klassenlehrern immer und immer wieder zwangversetzt. Mit den neuen "Sitznachbarn" habe ich mich dann manchmal auch noch angefreundet aber oft kam ich mit denen überhaupt nicht klar. Das ging dann immer so weiter selbst in der 11. Klasse wurde ich noch zwangsversetzt. Ich glabue, es wurde niemand so viel zwangsversetzt wie ich. Dabei hab ich dann zwar manchmal zusätzliche Kontakte geknüpft, aber oft auch nicht, und ich habe mich dann in der Klasse gar nicht mehr wohlgefühlt. Blöderweise wurde ich mit Vorliebe zu denen Leuten gesetzt, mit denen ich mich vorher verkracht hatte...... na vielen Dank Herr X und Frau Y und auch Ihnen wehrte Frau Z! Mit jedem auszukommen, finde ich immer noch sehr anstrengend. Die Aufgaben / Aufträge in der Arbeit sind aber selten so überschaubar, dass man sie ganz alleine bewältigen kann. Von daher ist man schon auf die Kollegen angewiesen.
Es stimmt zwar, dass extrovertierte Leute in der Regel sehr gemocht werden, aber ich persönlich sehe da keinen zwingenden Zusammenhang zu negativen Eigenschaften wie Oberflächlichkeit oder Dummheit. Es gibt extrovertierte Leute, die wirklich was draufhaben, und es gibt introviertierte Leute, die obeflächlich oder dumm sind. Das ist zumindest mein Eindruck.
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JoyZone
Forums-InsiderIn
194
zu wenig weit im Süden M, 37
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Wed, 25.Apr.07, 13:10 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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sting3r wrote: | viell. ändert sich das auch später, bei den Leuten, wenn ihre geistige Reife weiter voran geschritten ist..??
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JA, vielleicht änder sich die Welt und alle Leut für dich Das wär praktisch, denn dann könntest an deinen Ansichten einfach festhalten und rundum würd sich alles ein wenig an dich anpassen.
Ich finds recht gefährlich die geistige Reife von anderen zu beurteilen, vorallem wenn sie vielleicht damit gut zurecht kommen und/oder sogar erfolgreich bzw. erfolgreicher sind - Irgendwas werden die dann wohl auch richtig machen, meinst nicht ?
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_________________ Beginne jeden Tag als wäre es Absicht! |
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Wed, 25.Apr.07, 13:35 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hi sting3r,
Quote: |
- denen ihr Verhalten bzw. Getue nervt mich
- Ich war nie so oberflächlich wie die anderen
- die hatten nix zu reden, keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und redeten nur Schwachsinn
- Oft denk ich mir, was eine dumme Gesellschaft
- bei den Leuten, wenn ihre geistige Reife weiter voran geschritten ist |
Hm, eine klare Ansage... aber mal eine Gegenfrage:
Quote: | dafür werde ich nicht akzeptiert und ich merke wie ich abgelehnt werde.. |
Würdest du jemanden akzeptieren und annehmen und zu ihm/ihr hochschauen, der/die so über dich reden/denken würde: nervend - oberflächlich - schwachsinnig - dumm - geistig unreif? Oder würdest du eher den Kontakt vermeiden, weil du es dir nicht freiwillig antun wolltest mit jemanden in Kontakt zu treten, der so abfällig über dich redet/denkt?
Quote: |
Irgendwie ergeben sich dadurch, wenn ich mit anderen zusammenarbeiten muss (Teamarbeit etc..) einfach nur Nachteile für mich. |
Hm, eine Möglichkeit wäre ein Job, in dem man nix mit Menschen zu tun hat... aber ob es den gibt . Meinst du daher wirklich zunehmende Isolation von anderen könnte die Lösung deiner Probleme sein?
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sting3r
Helferlein
31
Wien M, 25
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Mon, 30.Apr.07, 11:20 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hallo Leute,
danke für eure Antworten.
sternenmeer: Stimmt, so reflektiert habe ich das noch gar nicht betrachtet!
Nein, ich glaube Isolation kann keine Lösung sein.. da hast du Recht!
Ich weiß auch nicht, viell. muss ich mich langsam ändern, will auch respektiert werden..
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argu
Forums-InsiderIn
193
Österreich W, 35
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Tue, 22.May.07, 8:47 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Vor allem deine negative Einstellung anderen gegenüber müsstest du wohl ändern... Natürlich sind nicht alle gleich, aber deswegen weil andere anders sind als du, sind sie noch nicht schlecht, dumm, was auch immer...
Mir bedeuten auch nicht alle Leute was, aber ich akzeptiere eigentlich jeden, auch wenn ich mich nicht mit allen identifizieren kann. Mehr Toleranz ist angesagt...
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tatti80
Helferlein
42
Bochum W, 25
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Tue, 22.May.07, 9:09 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hi Sting3r!
Es geht ja nicht darum, dass du dich ändern solltest, ich meine jedem das Seine, aber du solltest dich in den Gruppen ein Stückchen weit anpassen und vor allem andere Menschen und ihre Einstellung tolerieren. Du solltest ein wenig mehr auf die Menschen in Beruf und Schule eingehen. Leute mit anderen Ansichten kennenzulernen ist eigentlich ganz interessant und das erweitert deinen Horizont.
LG
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Gauloises
Helferlein
128
Österreich M, 31
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Tue, 22.May.07, 9:20 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Das klingt ja ziemlich arrogant, was Du da schreibst - und es klingt ziemlich nach mir, als ich noch jung und unreif war
Du wirst sehen, wenn Du Dir irgendwann die Mühe machst, Dich mit anderen auseinanderzusetzen und zu reden, dass viele von denen gar nicht so unreif und oberflächlich sind, wie es - oberflächlich betrachtet - den Anschein hat.
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makie
sporadischer Gast
12
München W, 21
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Mon, 28.May.07, 0:01 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hm... Also ich halte das inzwischen so, dass ich in der Schule die Leute, die ich nicht so mag bzw. bei denen ich merke, dass da nicht genügend gemeinsames da ist, einfach "toleriere".
Das klappt problemlos. In der Praxis sieht es so aus, dass ich die halt nie anspreche, aber schon "Smalltalk" mache, wenn sie mich was fragen. Hab mit der Methode keine "Feinde" und sogar 2-3 Leute, mit denen ich echt gut auskomme. Ich halse mir so aber auch keine unnötigen Zwangsfreundschaften auf
Das ist ja das Gute an den Zwangsgruppierungen - Du musst sie nicht mit nach hause nehmen In der Schule bin ich kooperativ wo es angebracht ist, mehr aber auch nicht (außer ich entdecke doch was Nettes an jemandem).
Und ehrlich: Ja, ich halte auch einige meine Mitschüler für totale Vollidioten, aber das muss ihnen ja nicht auf die Nase binden.
Und mit einem Mädel hat sich nach ner Zeit sogar ne Freundschaft entwickelt.
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_________________ ~ Ich kann zwischen Kaltblütigkeit und Besessenheit nicht atmen. Also gehe ich alleine in die Ferne und träume von der Ewigkeit. ~ |
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kantholz
neu an Bord!
4
münster M, 31
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Mon, 28.May.07, 14:40 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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ja,daß war und ist bei mir ähnlich. obwohl ich mittlerweile gelernt habe damit umzugehen. ich bin eher so`ne mischung aus extro und intro. früher hatte ich in "zwangsgruppierungen" oft ne innere aggression. insbesondere gegen leute die sich dann immer groß aufspielen und alphatiere sein wollten. mittlerweile hab ich auch festgestellt,daß einige von denen echt "arme schweine" sind. aber auch einige die echt "wunderbare menschen" sind. man braucht ne gehörige portion gelassenheit und selbstakzeptanz. nach`m motto: "ich eben anders und ist cool usw." .
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blizzie
sporadischer Gast
12
Bayern W, 21
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Fri, 01.Jun.07, 16:08 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hallo String3r! Hallo alle anderen!
Also das was du schreibst kann ich auch verstehen, ich bin schon mein gesamtes Leben lang eine Aussenseiterin, ausgeschlossen aus ähnlichen Gründen.
Ich selbst kann andere eigentlich recht gut akzeptieren und hatte außer mit den Mitschülern eigentlich nie wirklich Probleme mit Anderen.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass manche Leute mit einem ruhigen Menschen nicht klarkommen... da fallen dann so Sätze wie: "Du solltest mehr aus dir herausgehen!", "Ja also am Anfang warst du ja soooo schüchtern und mittlerweile bist du richtig aufgeblüht!".
Ich finde solche Sätze wirklich gruselig, das kommt mir so vor als wäre es nicht in Ordnung introvertiert bzw anders als die anderen zu sein.
Dass du die Gesprächsthemen die andere so haben vielleicht doof findest kann ich auch verstehen. Wenn ich in eine Gesellschaft komme in der ich noch keinen kenne, rede ich schon mit den Leuten aber es macht mir keinen Spaß. Mir macht es mehr Spaß persönlichere Gespräche mit Freunden zu führen als mit relativ unbekannten oberflächlichen SmallTalk abzuhalten.
Bestimmte Themen sind für mich übrigens auch Schwachsinn.
Z.B. "Hast du schon gehört, der und die sind zusammen.", "Hach ich weiß einfach nicht was ich heute abend anziehen soll", oder superpositives "Alles ist ja so toll" Gerede.
Wenn ich in einer Zwangsgruppierung... z.B. Bus, Warteschlange an der Kasse, Schulklasse anderen beim Reden zuhören muss find ich das manchmal so endlos nervig dass ich froh bin wenn ich aus dem Laden oder aus dem Bus raus kann. Wie ist das bei dir ?
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Ellen
Helferlein
100
W
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Fri, 01.Jun.07, 17:12 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Vielleicht ist deine negative Haltung gegenüber anderen auch nur eine Reaktion darauf, daß du dich von ihnen abgelehnt fühlst? Weil es einem leichter fällt, zu behaupten: "Die anderen sind mir zu blöd" anstatt von den anderen abgelehnt zu werden und nicht recht zu wissen, warum eigentlich.
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sting3r
Helferlein
31
Wien M, 25
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Sat, 02.Jun.07, 16:00 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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Hallo Leute,
vielen Dank!!! für eure Antworten..
hab mit mir selbst und andere umgehen zu lernen versucht, und ich denke, ich bin einen riesigen Schritt weitergekommen. Sogenannte Alphatiere, wie sie sich oft in ner Gruppe aufspielen, sind mir auch bekannt. Momentan lache ich nur über sie und nehme alles mit einer enormen Portion an Gelassenheit hin und weiß, dass auch ich etwas Besonderes bin. Bin lockerer und dennoch zielorientierter als je zuvor!!!
Genau so ein "Alphatier" hat mich gefragt, ob er nicht mit mir bei ner Aufgabe zusammenarbeiten darf, insgeheim wird dieser schon von der ganzen Klasse ausgelacht!! Ich glaube der bewundert mich sogar über meine Gelassenheit und Zielorientiertheit!
ja ich hab ein gutes Gefühl und fühle mich stärker als je zuvor, ich habe auch einige Lehren des Laotse "Tao te King" angewendet, das hat mir sehr weitergeholfen. Was auch sehr hilft ist, Körper und Geist ständig am Limit zu halten und ich werde im Sommer bis zur Erschöpfung trainieren
Mich würde auch ein Kampfsport interessieren, oder wie es ist mal 1 Monat als Mönch in nem Kloster zu leben wär mal ein toller Entspannungsurlaub
was sehr wichtig ist, zu verstehen, ist folgendes: Extra- bzw. Introvertiertheit: Nichts ist besser oder schlechter, es sind nur zwei verschiedene Arten eines Typus eines Menschen. Ich habe lange überlegt und bin so wie ich bin, sehr zufrieden mit mir. Bin halt ein intrapersonal - eher introvertierter Typ der auch gern mal allein ist. Was ich jedoch von Freunden oft hörte, dass ich auch extrem extravertiert sein kann - was ich nie geglaubt hätte.. also es gibt kein "besser" oder "schlechter" es gibt nur verschiedene, andersartige Dinge, wer das begreift, hat schon viel verstanden.
na gut, und wie gehts euch momentan so in den Gruppen? ich glaube innere Ruhe, Entspanntheit und Selbstsicherheit sind Schlüssel für den Erfolg!
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Last edited by sting3r on Sat, 02.Jun.07, 16:06; edited 1 time in total |
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Wanderer
Forums-InsiderIn
224
Hessen M, 22
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Sat, 02.Jun.07, 16:05 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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sting3r wrote: | ja ich hab ein gutes Gefühl und fühle mich stärker als je zuvor, ich habe auch einige Lehren des Laotse "Tao te King" angewendet, das hat mir sehr weitergeholfen. Was auch sehr hilft ist, Körper und Geist ständig am Limit zu halten und ich werde im Sommer bis zur Erschöpfung trainieren |
Dass das im Sinne Laotses ist, wage ich zu bezweifeln...
Überhaupt ist es gerade die Auffassung, man müsse "zielorientiert" leben, welcher er ständig entgegentritt.
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sting3r
Helferlein
31
Wien M, 25
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Sat, 02.Jun.07, 16:08 Re: Probleme in "Zwangsgruppierungen" |
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ja natürlich, das stimmt schon, was du sagst, ich entschuldige mich auch, habe mich viell. etwas ungeschickt ausgedrückt.
Dadurch, dass ich nicht mehr so zielorientiert oder mit Krampf lebe, habe ich erst eine neue Zielorientierung und eine neue Sicht über Dinge erfahren!
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