Ungewollt schwanger

sporadischer Gast 5 wien W, 35

1 woche weiss ich jetzt das ich schwanger bin...leider völlig ungeplant und
in einer "auf und ab - beziehung"
der vater ist vollkommen ausgetickt und will das kind absolut nicht haben
er will mich weder in der schwangerschaft unterstützen noch dafür sorgen noch es anerkennen, schlimmer noch er will mit mir absolut nichts mehr zutun haben.

ich weiss nicht was ich tun soll...ich habe bereits ein kind im alter von 10 jahren aus meiner geschiedenen ehe, ich bin gerade dabei mich selbstständig zu machen.
kurz ich habe keine ahnung wie ich das alles alleine schaffen soll.

trotzdem, wenn ich das kind abtreiben würde...würde ich mir wohl lebenslang vorwürfe machen..
ich bin ende 30 und dies ist sicher die letzte chance ein kind zu bekommen, und ich wollte immer mehrere kinder...

nur, kinder brauchen auch einen vater der für sie da ist...dieses kind würde seinen vater wohl nie kennenlernen, weil er einfach überfordert und unreif ist.

danke für eure meinungen dazu...

lg,

betty

Helferlein 52 Österreich M, 19

Hallo betty!

Ich bin zwar auch nur ein "Anfänger" hier, aber vielleicht kann ich versuchen dir (auch als Mann) Hilfestellungen zu geben.

Also erstmals hat der Erzeuger des Kindes keine Möglichkeit es "nicht anzuerkennen" da du hier gerichtlich vorgehen kannst, und er kann sich auch nicht gegen Alimentszahlungen wehren, da dein Kind hier rechtlichen Anspruch hat.

Selbst wenn er sich dann einfach aktiv weigert und nicht bezahlt, gibt es den sogenannten "Unterhaltsvorschuss" wo der Staat das Geld vorstreckt, das du vom Kindsvater nicht bekommst.

Aus vielfacher Überzeugung will ich dir von einer Abtreibung aber abraten, da du weder dir noch deinem ungeborenen Kind etwas gutes damit tust, denn ich bin mir sicher, du wirst sehr viele frohe Stunden mit dem Kind erleben, und es mit dir.

Bzgl. fehlendem Vater ist es doch so, dass diese Rolle der männlichen Bezugsperson nicht unbedingt der leibliche Kindsvater übernehmen muss, denn es gibt viele Männer die ihre Liebe auch nicht-leiblichen Kindern schenken.

Für weiteren rechtlichen Beistand, steht dein zuständiges Bezirksgericht sicherlich zur Verfügung.

Ich hoffe, ich konnt dir ein wenig helfen, ansonsten melde dich einfach nochmal.

Mit besten Grüßen

Kondor der Anden

edit-PS: hier findest du einige Informationen über Alimente: http://www.help.gv.at/Content.Node/49/Seite.490500.html

Forums-InsiderIn 168 out of space W, 28

Hallo Betty,

es trifft mich irgendwie das zu lesen, weil ich selber schon eine Abtreibung hatte. Nur diese Leichtigkeit mit fremden Menschen im Forum darüber zu reden macht mir Angst. Es macht mir Angst das Menschen so sein können und sind. Du wirkst auf mich sehr stark – vorallem weil du schon ein Kind hast, dich selbstständig machen möchtest. Mir kommt schön langsam vor das die Frauen echt das stärkere Geschlecht sind. Daran hab ich vorher nicht so glauben wollen, bemerk das aber immer öfter wenn aufeinmal die Frau aufspringt um das Kind wieder quasi nach "seinem Ausflug" an seine Seite holt. Der Mann wartet mal eher ab und lässt die Frau machen.

Du schreibst das du immer mehrere Kinder haben wolltest. Du wirkst für mich sehr stark und jeder merkt wohl das du das Kind willst – was hindert dich dran. Viell. bekommt der Mann ja noch Gefühle dafür… Wenn nicht is er es in deinem Leben nicht wert gewesen. Was natürlich noch mehr weh tut. Immerhin is er ein Teil von dir. Aber dann hattest du genug Zeit um dich für etwas zu entscheiden. Ich glaub das du im Endeffekt schon weisst was du willst.

Helferlein 117 Schweden W, 32

Liebe Betty

Ich wurde vor 15 Jahren (also mit 17!!!) auch ungewollt schwanger! Ich habe damals abgetrieben, denn ich hätte dem Kind nichts bieten können, ausserdem war ich selbst im Denken noch ein Kind. Und damit keiner erst auf die Idee kommt das sei eine Lobrede fuer Abtreibungen: Ich bin generell nicht dafuer, aber man sollte immer auch die Umstände betrachen .... das aber mehr nebenbei.
Mit fast 26 habe ich dann meinen jetzigen Sohn bekommen und ich denke auch heute noch sehr oft daran was wohl wäre, wenn ich damals anders entschieden hätte ....
Der Vater meines Sohnes hat vor 6 Jahren die Vaterschaft anerkannt und wir haben auch gemeinsame Sorge gemacht. Trotzdem entschied er sich dann nach fast 6 Jahren Beziehung das im das doch alles "viel zu viel Stress" wird und er doch lieber fröhlich woanders durch die Gegend v****!
Ich habe immer versucht den Kontakt, fuer meinen Sohn (!!!) aufrecht zu erhalten, aber alle Versuche prallten ab.
Inzwischen habe ich einen neuen Lebensgefährten, der den Kleinen voll anerkennt und sich liebevoll um ihn kuemmert! Mein Kleiner sagt inzwischen selber folgendes:" Ich habe einen Bauchpapa (seinen leiblichen) und einen der mich lieb hat (mein Lebensgefährte)!"

Was ich dir sagen will ist also:
Ueberlege Dir sehr gut ob Du das Kind nicht doch behälst, ich habe es wie gesagt nie ganz ueberwunden, das merke ich daran wie oft ich jetzt noch dran denke!
Und, wie Du bei mir siehst muss es nicht immer der leibliche Vater sein, der den richtigen, wichtigen Bezug zum Kind hat/findet!

Ich wuensche Dir das Du die richtige Entscheidung fuer Dich triffst und ganz viel Kraft, egal welchen Weg Du wählst!

LG, sampo

sporadischer Gast 5 wien W, 35

hallo kondor der anden,

vielen lieben dank für deine hilfe! ich habe mir erst deine tipps und deine meinung dazu durchgelesen und dann erst dein eingetragenes alter gesehen...
also du mit deinen 19 jahren bist 100x reifer als der "vater" meines kindes..und der ist 10 jahre älter als du.

vielen dank nochmal
betty

sporadischer Gast 5 wien W, 35

hallo aluna,

genau das würde wohl auch mir passieren...ich würde mein restliches leben daran denken was wohl wäre wenn ich "es" nicht einfach abgetrieben hätte...allerdings war es bei dir einfach eine ganz andere situation da du ja noch so jung warst...das wäre sicher nicht gutgegangen...

ich weiss nur im moment einfach nicht wie es weiter gehen soll...
ich bin in der schwangerschaft alleine, ich bin bei der gebrut alleine und ich bin nachher mit dem baby alleine...
da ich ja schon ein kind habe weiss ich wie schwer die zeit der schwangerschaft und die erste zeit mit dem baby sein kann...und ich will mir garnicht ausmalen wie es mir dabei gehen wird.

lg, betty

sporadischer Gast 5 wien W, 35

hallo sampo,

wenn ich das lese frage ich mich wirklich um was es im leben eigentlich geht...
ancheinend leben wir wirklich in einer "spaßgesellschaft" denn um nmichts anderes geht es mehr
kaum jemand will verantwortung übernehmen.

das ein "vater" sein 6 jähriges kind einfach im stich lässt uns sich nicht mehr meldet ist einfach unmenschlich.
ich hab das gleiche mit meiner tochter aus meiner ehe erlebt...
die schedung war kaum duch...da hatte mein exehemann wieder eine neue freundin mit einem kind in genau dem gleichen alter wie meine tochter....
und auch genau ab diesem zeitpunkt hat sich der "KV" nicht mehr um seine tochter gekümmert...er hatte anscheinend solche angst seine neue freundin zu verlieren das er auf all ihre eifersüchtigen bedingungen eingegangen ist und die waren dahingehend das er überhaupt keinen kontakt mehr zu mir hat und seine tochter vielleicht 2x im jahr gesehen hat...
aber nochmal...ich habe ihm nie steine in den weg gelegt...er hätte sie sehen können so oft und wann er wollte.
naja zum glück hat sich die situation gebessert...die freundin von damals ist weg ..hat mit ihm schluss gemacht und er hat eine sehr nette verständnisvolle frau an seiner seite, die auch meine tochter sehr mag...deshalb sieht sie jetzt wieder ihren papa wieder regelmässig.

ich hoffe bei dir geht auch mal alles gut aus.

in meiner jetzigen situation sehe ich allerdings keine chance auf ein "happyend"

lg,

betty

sporadischer Gast 5 wien W, 35

muss euch noch schreiben was mich heute wieder halb wahnsinnig gemacht hat...

unser freundeskreis
sie halten alle zu dem KV..sehen mich als das personifizierte böse das dem armen armen mann ein kind angehängt hat und ...oh schreck oh graus...es auch noch bekommen will.
und sie verstehen ihn absolut das er sich nicht um das kind und mich kümmern will, da er es ja nicht haben will und das kind ist sowieso noch kein kind sondern ein lebloser haufen zellen....

diese meinung haben tatsächlich! der KV der fast 29 ist, sein bester freund der bald 30 ist und noch ein paar andere aus besagtem freundeskreis....

ist das die heutige wegwerfgesellschaft das keiner mehr für irgendetwas verantwortung übernehmen will und einen menschen der so unmenschlich, verantwortungslos und unreif reagiert auch nochunterstützt?

ich habe ja dem "KV" das kind nicht absichtlich "angehängt" ich bin trotz verhütung schwanger geworden...

Helferlein 52 Österreich M, 19

Hallo Betty!

Solch grenzenlose Arroganz und Unsensibilität das dieser "Freundes"kreis an den Tag legt könnte mich wahnsinnig machen.

Aber "leider" hast du mit der "Wegwerfgesellschaft" in der "keiner mehr für irgendetwas verantwortung übernehmen will und einen menschen der so unmenschlich, verantwortungslos und unreif reagiert auch nochunterstützt" ziemlich genau ins Schwarze getroffen.

Es mag vielleicht wie ein Klischee klingen, aber die "68er-Generation" ist jetzt Erwachsen, und - ob es jetzt mit dieser "Bewegung" etwas zu tun hat oder nicht - die Welt wird unpersönlicher und globaler. Ich meine damit jetzt nicht die wirtschaftliche Globalisierung, sondern die gesellschaftliche Erweiterung durch Medien, Technik, etc. erkennt man plötzlich, wie klein und "unwichtig" man ist. Dies ertragen viele nicht, und fangen an, sich nur mehr um sich selbst zu kümmern, um ihr "unwichtiges" Ego aufzupolieren.
Verantwortung, Treue, Zusammenhalt, Opfer bringen für andere, dies sind leider alles Werte, die "aus der Mode" gekommen sind.

Und gerade angesichts dieser "hoffnungslosigkeit" die in unserer Welt einzug nimmt (Denn ohne Verantwortung und Mut kann es auch keine Hoffnung geben) bin ich froh, dass es immer noch einige gibt, wie du es bist, die ihre Verantwortung ernst nehmen. Ich bin mir sicher, du wirst eine tolle Mutter für dein Kind sein, und mit ein wenig Glück findest du auch einen guten "Ersatz-Papa", also einen (Zitat von ampo) "der mich lieb hat".

Denn bei all den Argumenten, dass man einem Kind "nichts bieten" kann, darf man in unserer konsumorientierten "ich-will-alles-und-noch-mehr"-Welt nicht vergessen, dass das, was Kinder wirklich brauchen, Liebe, Fürsorge und Geborgenheit ist, und nicht eine Playstation und Designerklamotten.

Ich stehe dir gerne für weitere Fragen oder Anliegen deinerseits zur Verfügung.

Inzwischen wünsche ich dir aber auf alle Fälle alles Gute und Gottes Segen!

Liebe Grüße

Kondor der Anden

Helferlein 122 Chibi's Land W, 16

Liebe Betty,
ich bin zwar auch nur ein Kind, doch ich hoffe das du meinen Worten aufmerksamkeit schenkst. Ich bin auch gegen Abtreibung - doch letzendes solltest du nicht auf "irgendwelche" Menschen hören, sondern selbst entscheiden. Irgendwie finde ich deine Geschichte schon ein bisschen traurig.

Besonders bei deinem Satz

Quote:

nur, kinder brauchen auch einen vater der für sie da ist...dieses kind würde seinen vater wohl nie kennenlernen, weil er einfach überfordert und unreif ist.

musste ich heftig Schlucken. Ich habe Vater und habe auch Mutter. Ich hätte meinen Vater ehrlichgesagt NIEMALS gebraucht. Sicher, es ist schön wenn alles voller rosaroten Wolken ist, alles einfach perfekt. Aber das ist es nie, es wird immer Hindernisse und Probleme geben. Schenke dem Kind doch ein Leben, eine Heimat, Liebe und Zukunft. Wie du auch sagtest - es ist vielleicht deine letzte Chance und ganz ehrlich - BRAUCHST du denn deinen Freund als Vater? Du scheinst doch so eine starke Frau zu sein, und schau, dein 10jähriges Kind ist doch auch kein Unmensch, oder?

sporadischer Gast 22 Sachsen M, 39

Hallo betty_

Zum Thema möchte ich mich auch mal äußern, da ich ähnliche Konstellationen kenne.
Nur wenige Tage nach dem Kennenlernen einer Frau wurde sie von mir schwanger. Ich nahm einfach an, dass Sie verhütete, fragte aber nicht, sie sprach gar nicht darüber.
Wir beide hatten keinen Partner, sie selbst jedoch eine 6-jährige Tochter, die Ihren Vater nicht kannte.
Wir haben uns gemeinsam für das Kind und eine Beziehung entschieden.
Seit kurzem sind wir nun eigentlich getrennt (möglicherweise auch ein Neuanfang) und kümmern uns gemeinsam (so ich Sie eben unterstützen kann) um das Baby.
Beide sagen wir heute "das Kind war ein Geschenk", es macht uns beide glücklich und verbindet uns trotz allem.

betty_ wrote:

unser freundeskreis
sie halten alle zu dem KV..sehen mich als das personifizierte böse das dem armen armen mann ein kind angehängt hat und ...oh schreck oh graus...es auch noch bekommen will.

betty_ wrote:

ich habe ja dem "KV" das kind nicht absichtlich "angehängt" ich bin trotz verhütung schwanger geworden...

Das ist, denke ich, normal bei einer ungewollten Schwangerschaft in einer instabilen Beziehung, ein Mann denkt schnell mal so, wenn auch noch ein Vater für das bereits vorhandene Kind gesucht wird, das war bei mir zuerst auch so.

Problematisch ist allerdings, dass er jetzt gar nichts mehr von Dir wissen will. Vergiss Ihn, er ist in der Tat unreif und verantwortungslos und liebt Dich nicht.

Ob Du die ganze Belastung der doch anstrengenden (du kennst es schon) Kinderentwicklungszeit allein bewältigen willst, must Du selbst entscheiden.
Du schreibst nichts über Deine wirtschaftliche Situation oder über evtl. Unterstützung (auch organisatorisch) anderer möglicher Verwandter.

Viele Frauen mit 2 Kindern, die viel allein bewältigen mussten, sind im Lauf der Jahre verbittert, dauerentäuscht und kommen gar nicht mehr raus.
Andere hingegen sind weiterhin stark und lebenslustig, stolz auf sich und Ihre gut "gelungenen" Kinder.
Ganz vom Einzelfall abhängig.

Selbstständigkeit und ein Baby schließt sich natürlich aus.

sporadischer Gast 16 Deutschland W, 35

Hallo!

Das Thema ist nicht mehr ganz aktuell. Umso mehr würde mich interessieren, wofür Du Dich nun entschieden hast.

Was mir bei solchen Fragestellungen auffällt, ist, daß es für fast alle Leute nur zwei Alternativen zu geben scheint: Abtreibung oder Kind großziehen. Die dritte Möglichkeit, nämlich das Kind zur Adoption freizugeben, wird so gut wie nie genannt. Warum nicht? Was ist daran so abwegig?

Helferlein 130 Österreich M, 23

Weil man das Kind dann einer ungewissen Zukunft aussetzt? Findet das Kind Adoptiveltern und muss nicht in einem Heim aufwachsen? Sind die Adoptiveltern dann auch wirklich liebevoll? Hält die Beziehung lang genug, damit das Kind ausreichend Zeit für eine gute Entwicklung erhält?
Und wahrscheinlich das wichtigste: kann man das Kind dann noch mit gutem Gewissen zur Adoption freigeben, wenn das Kind 9 Monate im Bauch herangewachsen ist?

Imho kein Wunder, wieso es meist nicht zur Diskussion steht, sieht man mal von der Schwangerschaft selbst ab.

sporadischer Gast 7 Graz W, 29

nichts ist daran abwegig, außer das wenn du ein kind austrägst, es eigentlich sehr hart ist zur adoption freizugeben Sad

, weil du spürst es 9 monate in dir und lebst mit ihm und es ist ein teil von dir, dass wäre dann für mich so, als würde ich einen teil von mir jemandem anderen geben.

sporadischer Gast 16 Deutschland W, 35

Ja, es mag sein, daß es dann schwerer ist, sich von dem Kind zu trennen, da man es ja in gewisser Weise kennengelernt hat. - Aber ist die Gewißheit, daß es tot ist, was ja bei einer Abtreibung der Fall wäre, wirklich besser als die gewisse Unsicherheit, ob die Adoptiveltern tatsächlich liebevoll damit umgehen? Daß es Adoptiveltern findet, dürfte bei einem gesunden Neugeborenen so gut wie sicher sein. Und es gibt ja heutzutage, wenn ich richtig informiert bin, auch die Möglichkeit der "offenen Adoption", bei der man den Kontakt zu dem Kind nicht völlig verliert, sich also auch vergewissern kann, daß es ihm gut geht.

Natürlich, man hat die Schwangerschaft und die Geburt durchzustehen, schwer genug, aber das Kind dann in - höchstwahrscheinlich - gute Hände abzugeben, ist das nicht zumindest eine Möglichkeit, über die man nachdenken sollte? - Insbesondere, wenn die Alternative darin besteht, das Kind zu töten.

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