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Lilly22
neu an Bord!
4
Oberösterreich W, 22
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Tue, 24.Apr.07, 10:21 Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo,
ich weiß nicht genau wie ich jetzt beginnen soll. Soziale Phobie ist ein weitreichendes Thema, ich habe soziale Phobie seit 2 Jahren. Alles was hier in diesem Forum steht, erinnert mich an mein Problem, an mein Leben seit 2 Jahren. Nun kommt etwas neues auf mich zu. Mit meinem Verhalten, bei Sozialen Phobien, kommt jetzt mein ganzes Denken, tun und Handel auf mein soziales Umfeld irgendwie über. Arbeit, Freunde, Famile (Vater, Mutter und Geschwister usw.) Irgendwie spüre ich, dass ich anders meiner Familie gegenüber bin, aber ich habe keine definitiven Ansätze dazu.
Wie verhaltet ihr euch gegenüber eurem sozialen Umfeld? hab schon Bücher gelesen und vieles mehr, aber ich komme zu keiner Antwort.
Vielelicht könnt ihr mir hier weiterhelfen.
eure Lilly
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chows
sporadischer Gast
23
OÖ M, 23
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Tue, 24.Apr.07, 17:14 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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ich weiss nicht genau was du meinst?
wenn du seit 2 jahren eine soziale phobie hast wird sich das ja nicht erst jetzt bemerkbar machen?!
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Lilly22
neu an Bord!
4
Oberösterreich W, 22
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Tue, 24.Apr.07, 18:47 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo chows
Danke für dein schreiben.
Natürlich macht es sich nicht erst jetzt bemerkbar. Aber bei meiner Familie, habe ich mich immer sicher gefühlt, auch bei meinen Freunden war es weit nicht so schlimm, aber jetzt seit ein paar wochen, bemerke ich immer mehr, wie mir mein Köprer außer kontrolle gerät, wenn ich auch mit meinen Freudnen oder Familie zusammen bin. Ich kenne diese Situation noch nicht, und das macht mir zusätzlich Angst.
verstehst du jetzt was ich meine?
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esperanza80
Helferlein
117
Deutschland W, 27
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Tue, 24.Apr.07, 20:01 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Lilly!
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann breitet sich Deine soziale Phobie seit kurzem auf Bereiche aus, in denen Du Dich bisher noch sicher gefühlt hattest? Dass Dich das verunsichert und Deine Angst verstärkt, kann ich gut verstehen.
Erst einmal noch in paar Fragen dazu:
Welche Bereiche waren in den letzten zwei Jahren von Deiner sozialen Phobie betroffen? Gab es dafür einen Dir bekannten Auslöser?
Wie bist Du bisher damit umgegangen?
Ist in der letzten Zeit etwas vorgefallen, bevor sie sich auf die Bereiche Freunde/Familie ausgeweitet hat?
Bist Du in Therapie?
Viele Grüße!
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_________________ "Weine nicht, weil es vorbei ist... lächle, weil Du es erleben durftest!" |
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Lilly22
neu an Bord!
4
Oberösterreich W, 22
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Tue, 24.Apr.07, 20:35 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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hallo esperanzo80
Ja du hast mich richtig verstanden, es breitet sich immer mehr aus.
Zu deinen Fragen, Ich war immer ein fröhlicher und lustiger Mensch, bis zu dem Tage, wo mein Bruder einen schweren Autounfall hatte. Er hat ihn Gott sei Dank überlebt, aber irgendwie hat sich ab diesem Zeitpunkt alles verändert. Die Familie und alle waren da, da gab es kein Problem, aber die Ärzte und alle anderen möglichen Personen, die ich nicht kannte machten mir irgendwie angst. Ich fing zu schwitzen an, bekam meiner Meinung nach schwer Luft. Damals gab man mir nicht soviel Aufmerksamkeit und schob alles auf die Familientragödie, aber irgendwann merkt man, dass es nicht die Familie ist, sondern alles was fremd ist. Irgendwie in der Öffentlichkeit Essen zu gehen, oder einkaufen wo viele Menschen sind, dass ging nicht mehr. Asulöse kann natürlich diese Tragödie sein, aber ob es dass wirklich ist, weiß ich bis heute nicht.
Bisher bin ich damit so umgegangen, dass ich alles gemieden habe, was ängstlich auf mich wirkte. Ich machte dann eine Verhaltenstherapie und besuche seither eine Psychotherapeutin und lasse mir auch von der Esoterischen Welt helfen. Aber das mit meinen neuen Ängsten hab ich bis jetzt noch keinen gesagt. Ich traue mich noch nicht.
Ich wüßte nicht, oder besser gesagt, ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwas in der letzten Zeit gewesen wäre. Ich glaube nicht, aber sicher bin ich mir auch nicht.
Liebe Grüß Lilly
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esperanza80
Helferlein
117
Deutschland W, 27
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Tue, 24.Apr.07, 20:56 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Der Autounfall als Auslöser für die soziale Phobie...?
Ich bin keine Expertin. Meines Wissens nach wäre es aber eher ungewöhnlich, dass sich daraus eine soziale Phobie entwickelt - und nicht eher eine Phobie vor Unfällen, Ärzten etc.
Wie lange machst Du die Therapie schon?
Fühlst Du Dich bei Deiner Therapeutin gut aufgehoben und "wohl"?
Hast Du das Gefühl, dass Dir die therapie bisher geholfen hat?
Ich denke, der beste Weg wäre, wenn Du es mit Deiner Therapeutin besprechen würdest. Gut, dass Du diese Möglichkeit hast!
Warum traust Du Dich nicht?
Liebe Grüße!
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_________________ "Weine nicht, weil es vorbei ist... lächle, weil Du es erleben durftest!" |
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Tue, 24.Apr.07, 22:11 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Lilly22,
ich habe vor vielen Jahren einige Jahre lang Panikattacken durchleben müssen.
Mir fällt in deinem Posting ein Satz auf: Quote: | Bisher bin ich damit so umgegangen, dass ich alles gemieden habe, was ängstlich auf mich wirkte. |
Leider ist es so, dass gerade das Vermeiden zu einer Verstärkung der Ängste führt, da die Angst trotzdem noch da ist und dann auch immer engere Kreise zieht.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Ängste schwächen, wenn ich ihnen offen begegnet bin. Da du dich in Therapie befindest, wäre es ratsam, deine neuen Ängste mit deiner Therapeutin zu besprechen, so dass du nicht mehr allein damit bist.
Ich wünsche dir viel Mut.
lg
vita
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Altmarkthansi
Helferlein
38
Österreich M, 25
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Thu, 26.Apr.07, 19:46 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Um ehrlich zu sein, ich verhalte mich konform in meinem sozialen Umfeld.
Ich finde schlimm, was die schlimm finden. Ich gehe jeden Tag zur Arbeit, ich sage keine Worte, die böse sind. Ich trage nur Sachen, die o.k. sind. Ich habe die sexuelle Ausrichtung, die in Ordnung ist und ich spreche wenig und handle immerzu in Einklang mit dem Gesetz und der Firmenpolitik.
Klingt wie eine Satire, ist es aber nicht.
Ich bin eine verflucht vorbildliche Bürgerversion meiner selbst geworden.
Dafür habe ich den Witz, die Spontanität, meine Gefühle und Lebensfreude verloren.
Ha, und konzentrieren kann ich mich auch nicht mehr, weil die Vergangenheit meines Geist zu sehr beschäftigt.
Auszucken darf ich ja nicht, sonst steckt man mich noch in die Klapse.
Revoltieren darf ich nicht, sonst zahle ich den Schaden.
Und aggressiv werden und zerstören ist mir auch nicht gestattet, darauf steht öffentliche Ächtung.
Natürlich bin ich innerlich gelähmt, aber das interessiert keinen wirklich.
Die Hauptsache, ich bin genau, wie alle mich haben wollen.
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Fri, 27.Apr.07, 6:58 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Atlantik,
woher weißt du denn so genau, wie dich alle haben wollen?
lg
vita
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esperanza80
Helferlein
117
Deutschland W, 27
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Fri, 27.Apr.07, 7:19 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Atlantiksrahm,
ich kann Deinen Zynismus gut erkennen und nachvollziehen.
Du schreibst, dass Du derart "gesellschaftskonform" in Deinem Verhalten geworden bist.
Wie war es früher?
Und was hat dazu geführt, dass Du diesen "Weg" eingeschlagen hast?
Viele Grüße!
esperanza80
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_________________ "Weine nicht, weil es vorbei ist... lächle, weil Du es erleben durftest!" |
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Altmarkthansi
Helferlein
38
Österreich M, 25
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Fri, 27.Apr.07, 15:22 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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esperanza80 wrote: | Hallo Atlantiksrahm,
ich kann Deinen Zynismus gut erkennen und nachvollziehen.
Du schreibst, dass Du derart "gesellschaftskonform" in Deinem Verhalten geworden bist.
Wie war es früher?
Und was hat dazu geführt, dass Du diesen "Weg" eingeschlagen hast?
Viele Grüße!
esperanza80 |
Na, das ist doch ganz leicht: Durch Falsifikation.
Tue das nicht, was deine Existenz gefährden kann und dieser Fall wird dann auch nicht eintreffen.
Beispielsweise ist es nicht erwünscht öffentlich seinem Ärger Luft zu machen und etwas kaputtzumachen. Unerwünschte Äußerungen bezüglich anderer Geschlechter, Menschen anderer Herkunft, anderer sexueller Ausrichtung und anderer Meinungen sind auch nicht (immer) gestattet, es sei denn man bewegt sich "im Rahmen" des Tolerierten. Je nachdem ist dieser Rahmen dann so oder anders ausgerichtet, abhängig davon in welcher Gesellschaft man sich zur Zeit befindet.
Generell beobachte ich, dass es allein wichtig ist, die Regeln zu befolgen, ungeachtet, ob gerechtfertigt oder nicht, sonst drohen Disziplinarmaßnahmen oder Entzug des Einkommens.
Da gibts eine "Volksgruppe" "der Moralischen", die meinen sie wüßten "wie es sich gehört und sie entsprächen dem Zeitgeist", die aber den Dialog ebenso vermeiden, wie eben jene zu ihnen diametral orientierten Personen und Vereinigungen.
Auf deutsch: wenn man "dabei sein" will, hat man die Regeln zu befolgen, sonst wird man isoliert.
"Dabei sein ist alles".
Deswegen häufen sich alle in Grüppchen, weil jeder will wo dazugehören, no na, man will ja auch Brot verdienen, weil wer alleine ist, der hat meist nix zum Fressen.
Die Jungen rebellieren ja - was verständlich ist -, da sie in ihren Grundbedürfnissen versorgt sind und so keineswegs jene geistigen Verrenkungen akzeptieren, die sich tausende jeden Tag selbst auferlegen, um ihren monatlichen Lohn zu verdienen. Die meisten Gesichter (jener Brotverdiener) sind nicht glücklich, der Unmut der Arbeitenden ist nicht gering. Viele freuen sich auf den Urlaub, ächzen geradezu danach "reif für die Insel" zu sein. Für mich ein Zeichen, dass die Arbeit ja nicht gerade entspannt und auf freiwilliger Basis, ja gar sozialer Ebene (wir gemeinsam schaffen etwas für uns selbst, unsere Nächsten und unsere Nachkommen) passiert.
Es ist einfach nicht leiwand als Junger damit konfrontiert zu werden, "dies oder jenes zu müssen", weil "es jeder tut(, der anständig ist)". Das "Gemeinsam" ist relativ dürftig vorhanden meine ich, denn man kann durchaus gern zusammenarbeiten, wenn die Rahmenbedingungen dafür existieren.
Ich sehe mich keineswegs zynisch. Mit mir stimmt alles. Das ist es ja. Ich bin einfach älter geworden. Ich gehe arbeiten, verdiene meine eigene Kohle und habe eine eigene Wohnung. Habe eine Beziehung, arbeite für eine Perspektive und schlage mich von Tag zu Tag druch wie viele viele andere.
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vita
Forums-InsiderIn
339
Hessen W, 50
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Fri, 27.Apr.07, 17:28 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Atlantik,
das klingt ja scheußlich. Was für ein Glück, dass ich in der von dir beschriebenen Gesellschaft nicht leben muss.
lg
vita
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Altmarkthansi
Helferlein
38
Österreich M, 25
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Fri, 27.Apr.07, 20:43 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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vita wrote: | Hallo Atlantik,
das klingt ja scheußlich. Was für ein Glück, dass ich in der von dir beschriebenen Gesellschaft nicht leben muss.
lg
vita |
Nja, du wohnst auch nicht in Wien!
Gratuliere dir!
Nirgends gibt es soviele Menschen, die sich alle nicht mögen und auch die Österreicher unter sich mögen sich nicht. Der Kärtner mag den Wiener nicht, der Wiener versteht den Vorarlberger nicht usw.
Wie bei euch mit den Bayern.
Ich weiß nicht ob sich die Schweizer Kantone auch so mißbilligen untereinander, aber in Wien ist das wirklich speziell:
Wenn Kleidung hier so etwas wie ein äußeres Erkennungsmerkmal darstellt, dann ist die Gemeinschaft hier ein Vorbild an Konformität. Nirgends sonst kleiden sich die Leute häßlicher, nirgends sonst können die Modelabels ihren häßlichen Ramsch sonst los werden. Ich wundere mich manchmal, dass die Leute hier überhaupt Augen im Kopf haben. Die bräuchten sie eigentlich nicht dringend, bei dem Farbgefühl.
Nja, wäre wirklich einfacher zu sagen, dass ich überaus skeptisch meinen Mitmenschen gegenüber bin. Hat alles persönliche Ursachen. Ich meine, niemand haßt allgemein eine Volksgruppe. Ich glaube nicht, dass das so funktioniert. Man haßt eher das Individuum mit dem man schlechte Erfahrungen gemacht hat und wird stetig an die schmerzvolle Erfahrung erinnert, sobald ein bestimmter - nennen wir es "Reiz", ein Bild, eine Person zb. - auftaucht. Und dann beginnt man zu verallgemeinern und verheddert sich im Netz von Paranoia und Vorurteilen.
Hey, aber um wieder mit dem täglichen Leben in Berührung zu kommen:
Ich las in einem Buch, dass jemand nervöses Zittern loswurde, indem er aus dem Zittern einen Wettbewerb machte: Statt sich fortwährend selbst zu befehlen, das Zittern bleiben zu lassen und es zu unterdrücken, sagte er zu sich selbst: "Ich werde mal sehen, wer hier am stärksten Zittern kann. Ich werde soviel zittern, bis dass der Kaffee in der Tasse, die ich in der rechten halte, sich zur Gänze auf meinem Hemd verteilt hat." Und während er so versuchte stärker zu zittern (geht auch mit Schwitzen las ich, ein Kerl wollte sich und anderen beweisen, dass er am besten schwitzen kann und zwang sich soviel schwitzen, bis seine Kleidung triefen würde), stärker zu schwitzen, stärker etc. hat es plötzlich nicht mehr funktioniert. Er zitterte nicht mehr.
Heute probierte ich das auch. Am Weg zum Einkaufen sagte ich mir: "So, wie übel kann ich mich eigentlich fühlen auf dem Weg in der Supermarkt?"
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esperanza80
Helferlein
117
Deutschland W, 27
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Fri, 27.Apr.07, 20:57 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Hallo Atlantiksrahm,
was Du sagst hat Hand und Fuß. Aber Du sprichst so allgemein, man, es, die Gesellschaft etc.
Was ist denn mit Dir?
Immer noch meine Frage: Wie war Dein Verhalten, bevor Du es derart angepasst hast? Und jetzt sag nicht "nicht angepaßt". Wie genau? Zum Beispiel?
Gab es bestimmte Ereignisse, bist Du in bestimmten Situationen angeeckt, aggressiv, ausfallend geworden? Gab es Sanktionen für Dein Verhalten? Oder weshalb hast Du Dich für dieses sozialkonforme Verhalten entschieden?
Gruß,
esperanza80
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_________________ "Weine nicht, weil es vorbei ist... lächle, weil Du es erleben durftest!" |
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Therese28
Forums-InsiderIn
331
Niederösterreich W, 28
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Sat, 28.Apr.07, 10:55 Re: Soziale Phobie - soziales Umfeld |
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Lilly22 wrote: | ... auch bei meinen Freunden war es weit nicht so schlimm, aber jetzt seit ein paar wochen, bemerke ich immer mehr, wie mir mein Köprer außer kontrolle gerät ... |
Ich musste durch genau das Gleiche durch. Binnen kürzesteter Zeit konnte ich nicht mehr unbefangen mit der Familie reden, konnte auch niemandem von ihnen mehr in die Augen schauen usf.
Mache deine neuen Ängste unbedingt bald zum Gesprächsinhalt.
Im Dialog mit anderen Person läßt sich bestimmt eher ergünden woher das plötzliche Einsetzen kommt.
Dann läßt sich auch bestimmt gut dagegen vorgehen.
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