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Herztöne
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Post Sat, 21.Apr.07, 21:19      Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!
Ich hab ein Problem, das gerade an Wochenenden sehr an mir nagt. Dieses Problem haben sicherlich ganz viele Leute, aber wenn man so allein damit dasitzt, bekommt man es ja nicht mit.
Also, ich fühle mich regelmäßig sehr einsam. Ich hab jobbedingt sehr viel zu tun, aber das ist nicht alles. Irgendetwas hält mich davon ab, vor die Tür zu gehen. Wenn ich keine festen Termine habe, kann es sein, dass ich Stunden brauche, um mich z. B. für einen Einkauf fertig zu machen. Gleichzeitig leide ich darunter, dass ich allein bin. Insbesondere wünsche ich mir einen Partner. Doch allein die Vorstellung, mich auf die Suche zu machen, lähmt mich bereits. In dieser Hinsicht habe ich schon sehr heftige Enttäuschungen erlebt, und ich kann mich davon nicht lösen. Es war zu viel. Wenn ich nicht so einsam und antriebslos wäre, könnte ich heute wenigstens noch ein wenig arbeiten. Ich hab bis Montag noch so viel zu tun, aber es kommen einfach keine guten Ideen. Es tut alles so schrecklich weh, und ich kann noch nicht einmal heulen. Hab kein Ventil. Ich kann nicht immer allein sein. Immer musste ich alles allein bewältigen. Wieso bleiben manche Menschen eigentlich allein? Was kann ich nur machen?
LG Herztöne
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chows
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Post Sat, 21.Apr.07, 21:36      Re: Brauche dringend Rat wg. Einsamkeit und Antriebslos Reply with quoteBack to top

hallo!

Tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht.
Vielleicht solltest du dir einfach weniger Stress wegen deiner Arbeit machen und versuchen so richtig zu entspannen!
Was kann schon so wichtig in der Arbeit sein, dass du dich damit am Samstagabend beschäftigen müsstest?
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Lisa29
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Post Sat, 21.Apr.07, 21:51      Re: Brauche dringend Rat wg. Einsamkeit und Antriebslosigke Reply with quoteBack to top

Hallo Herztöne!
Mir geht es ganz ähnlich nur dass es mir nicht ganz so schlecht dabei geht. Ich kenne das auch dass ich mich lange dafür vorbereite um bloss einkaufen zu gehen, das dauert teilweise Stunden bis ich in Gang komme. Ich hab momentan allerdings keine Arbeit. Ich glaube auch dass man Arbeit immer gerne als Grund vorschiebt, warum man privat keine Zeit für sich hat. Die meisten Leute die ich kennengelernt habe im leben und die sich total gestresst haben im Job da war das im Endeffekt auch eine Art Flucht um sich nicht mit privaten Problemen oder generell mit sich selbst zu befassen.
Ich bin seit 10 Jahren Single und hab mir das damals mit 22 natürlich auch nicht so gedacht. Jetzt bin ich 32 und hatte ausser einer 4 wöchigen Affäre vor 4 Jahren keinen Freund mehr, die ganzen 10 Jahre lang. Ich denke oft darüber nach, wie mein Freund damals Schluss mache und ich trotz allen Schmerzes dachte, wow das ist auch eine Chance auf was neues, wer weiss was alles passiert. Dass ich 10 Jahre später keinerlei weitere Erfahrung mit Männern/ Beziehungen habe, das hätte ich nie gedacht.
Aber es geht ja auch nicht nur um einen Freund sondern um Freunde/ Bekannte generell. Das fällt mir auch sehr schwer und ich gehe am WOchenende nie weg, das ist schon total normal für mich. Ich werde es hier auch nicht mehr schaffen mir Kontakte aufzubauen und möchte deswegen auch umziehen und noch mal von vorn anfangen. Ob ich das schaffe bzw ob das woanders anders wird , das liegt natürlich an mir selbst!
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Herztöne
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Post Sat, 21.Apr.07, 21:52      Re: Brauche dringend Rat wg. Einsamkeit und Antriebslos Reply with quoteBack to top

Hallo Chows,

chows wrote:
hallo!

Tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht.
Vielleicht solltest du dir einfach weniger Stress wegen deiner Arbeit machen und versuchen so richtig zu entspannen!
Was kann schon so wichtig in der Arbeit sein, dass du dich damit am Samstagabend beschäftigen müsstest?


Oh, leider doch. Ich habe ab Montag 2 neue Aufgabenfelder. Die Antriebslosigkeit habe ich jetzt aber schon seit Monaten. Das kann ich mir derzeit überhaupt nicht leisten. Da spielen auch Existenzängste eine Rolle. Wenn ich jetzt zusammenklappe, kann ich gleich einpacken. Aber ich weiß nicht mehr, wofür ich überhaupt da bin. Ich habe das Gefühl, dass ich nie richtig gelebt habe und dass sich nie etwas ändern wird. Dabei habe ich so hart an mir gearbeitet. Und jetzt sitze ich doch noch alleine da. Dann hätte ich vielleicht auch gar nichts machen brauchen. Denn es ging mir immer darum, nicht mehr so einsam zu sein. Irgendwie komme ich da nicht raus. LG
Herztöne
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Lisa29
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Post Sat, 21.Apr.07, 22:04      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Das letzte was Du geschrieben hast klingt sehr danach als hättest Du an Dir gearbeitet damit DU jemandem gefällst. Das kann ja nicht gut gehen. Das klingt zwar blöd aber erstmal muss man mit sich selbst klarkommen. Dass Du jetzt quasi "bereust" dass DU an Dir gearbeitet hast und trotzdem allein bist, zeigt ziemlich deutlich wo das Problem liegt. Alles was Du machst solltest Du für DIch tun und damit DU DIR gefällst und nicht damit irgendjemand Dir GEsellschaft leistet.
Die Antwort auf alle Probleme ist auch nicht eine Beziehung, manchmal werden die Probleme dadurch nur verstärkt.
Gerade wenn man lange Single ist neigt man dazu zu denken, dass wenn ein Mann käme oder man Freunde hätte dann wäre alles super-toll. Das ist aber falsch und zeigt nur dass man mit sich selbst nicht klar kommt. Und das wird durche einen Freund nicht besser sondern nur verschleiert und irgendwann schlägt´s dann zurück.
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Herztöne
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Post Sat, 21.Apr.07, 22:13      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Lisa29 wrote:
Das letzte was Du geschrieben hast klingt sehr danach als hättest Du an Dir gearbeitet damit DU jemandem gefällst. Das kann ja nicht gut gehen. Das klingt zwar blöd aber erstmal muss man mit sich selbst klarkommen. Dass Du jetzt quasi "bereust" dass DU an Dir gearbeitet hast und trotzdem allein bist, zeigt ziemlich deutlich wo das Problem liegt. Alles was Du machst solltest Du für DIch tun und damit DU DIR gefällst und nicht damit irgendjemand Dir GEsellschaft leistet.
Die Antwort auf alle Probleme ist auch nicht eine Beziehung, manchmal werden die Probleme dadurch nur verstärkt.
Gerade wenn man lange Single ist neigt man dazu zu denken, dass wenn ein Mann käme oder man Freunde hätte dann wäre alles super-toll. Das ist aber falsch und zeigt nur dass man mit sich selbst nicht klar kommt. Und das wird durche einen Freund nicht besser sondern nur verschleiert und irgendwann schlägt´s dann zurück.


Hallo Lisa,
hm, ich weiß schon, was du meinst. Für mich selbst etwas tun. Aber es geht doch nicht ewig ohne feste Bezugsperson. Ich hab einen besten Freund, der mir wirklich nahe steht, aber der wohnt nicht in meiner Gegend. Es ist nicht so, dass ich sonst keine Freunde habe, aber ich kann derzeit nur sehr mühsam meine Depris verbergen. Sobald ich vor die Tür gehe, setze ich eine Maske auf. Das klappt großenteils auch ganz gut, aber sobald ich nach Hause komme, will ich mich nur noch schlafen legen. Dann steht da aber noch ein riesiger Berg Arbeit an. Täglich und in den nächsten 2 Jahren nicht abstellbar. Ich würde halt so gern mal wieder neben jemandem aufwachen ... Weiß kaum noch, wie sich das anfühlt.
LG
Herztöne
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Lisa29
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Post Sun, 22.Apr.07, 15:59      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Deine Grundsituation klingt fast so wie meine. Mein bester Freund (schwul) wohnt in Mailand , wir haben zwar ständig Kontakt aber er ist halt nicht da. Ansonsten habe ich wo ich wohne gar keine Freunde und einen festen Freund schon seit vielen Jahren nciht mehr (siehe oben). Ich sehe die Sache so, dass es nichts selbstverständliches ist einen Partner zu finden, sondern wenn man jemanden findet dann ist das ein Geschenk dass das Leben schöner macht. Aber es ist nichts selbstverständliches, was jeder "haben muss". Die Sache ist auch die dass viele Menschen gar nicht so sehr wählerisch sind wenn es um einen Partner geht, sie wollen nicht allein sein und sind dann lieber mit jemandem zusammen, auch wenn es nicht so richtig gefunkt hat. Vielleicht willst Du einfach auch nicht jeden!
Was ich sagen will ist, dass im grossen und ganzen erstmal jeder allein zurecht kommen muss und wenn man dann noch einen Partner findet um das Leben zu teilen, dann ist das ein Geschenk.

Ich find das auch nicht toll nie einen Freund zu haben! Aber ich bin eigentlich davon weg gegangen wie ein trotziges Kind zu reagieren nach dem motto "Warum krieg ich keinen Freund! Ungerechtigkeit! Mir wird was vorenthalten! Ich hab ein Recht darauf wie alle anderen auch!"

Dass Du keinen Freund hast hat bestimmt einen Grund. Meistens weil man selbst gar nicht wirklich bereit ist eine Beziehung einzugehen, was einem selbst aber meistens nicht bewusst ist. Bei Dir kann ich mir das gut vorstellen, weil Du ja auch sehr unzufrieden bist mit Deinem Leben, wo ist da Platz für einen Mann? In Deiner Phantasie wäre dann alles besser, wenn nur ein Partner da wäre. Das ist aber leider nicht so.
(Wenn man unzufrieden mit dem Rest seines Lebens ist wirkt das übrigens auch nicht sehr attraktiv auf andere.)
Du bist ja z.B auch unzufrieden mit der vielen Arbeit die Du hast. Man hat immer eine Wahl im Leben. Man ist zu nichts verdammt oder so, man kann sich eine Auszeit nehmen, man kann den Job wechseln, man kann auch da weiter arbeiten. Man muss sich nur klar machen, das man IMMER eine Wahl hat. Nur man selbst trifft die Wahl und kann etwas dran ändern.
Man muss halt sehen wo die eigenen Prioritäten liegen.
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Post Sun, 22.Apr.07, 16:25      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Lisa29 wrote:
Aber ich bin eigentlich davon weg gegangen wie ein trotziges Kind zu reagieren nach dem motto "Warum krieg ich keinen Freund! Ungerechtigkeit! Mir wird was vorenthalten! Ich hab ein Recht darauf wie alle anderen auch!"


Ich glaube ehrlich gesagt, dass das der falsche Weg ist! Ich lese gerade ein Buch über die 6 Säulen des Selbstwertgefühls und irgendwie hat das ja auch etwas damit zu tun. Der Autor meint jedenfalls es ist besser zu sagen "ich habe ein Recht jemanden zu finden, wenn ich jemanden finden will" "ich habe ein Recht geliebt zu werden" usw. .. aber man sollte deshalb nicht sinnlosen Träumerein nachhängen wie etwa "irgendwann wird der Richtige vor der Tür stehen".

Jeder hat ein Recht darauf, aber das heisst nicht, das alles von selber geht! Wenn du Schwammerl finden willst musst du sie ja auch suchen grinsend (ok blöder vergleich)

Den letzten Absatz von dir Lisa29 finde ich aber völlig richtig.
Niemand kann dich zwingen dich bei der Arbeit so zu fordern .. wer zwingt dich 2 neue Aufgabenfelder zu übernehmen?
Klar wenn du das wirklich willst ist es das absolut Richtige, aber wenn du tief in deinem Inneren diese Arbeit gar nicht so intensiv machen willst, dann wird dich das über kurz oder lang auch privat völlig kaputt machen.
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Abba13
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Post Sun, 22.Apr.07, 17:11      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Ich bin auch der Typ Einzelgänger der keine Freunde Findet
Woran es liegt weiß ich nicht noch nicht wirklich vielleicht bin ich unhöfflich
vielleicht seh ich zu gut aus für die Welt und sie sind Eifersüchtig
Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ mit dem man Befreundet sein Will
Vielleicht bin ich zu oft zuhause oder Schräg Drauf

Ich weiß es nicht - Psychotherapie Hilft hoffentlich
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Lisa29
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Post Sun, 22.Apr.07, 17:48      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Das mit dem "ein Recht darauf haben" find ich ziemlich schwierig. Klar hat jeder das recht darauf geliebt zu werden! Aber wenn man passiv ist und es nur denkt dann klappt das eben nicht. Es ist nicht so dass ein Partner einem einfach ins Haus schneit.
Wenn man mit sich selbst gut klarkommt zieht man auch andere Leute an. Solange man aber immer denkt "Es ist so gemein, dass ich nie einen Freund habe!", dann strahlt man auch was negatives aus. Die wenigsten wollen einen Partner für den sie die Lösung aller Probleme darstellen. Das schreckt ja eher ab.
Natürlich hat jeder ein Recht darauf geliebt zu werden. Aber erstmal von sich selbst!
Wenn man mit sich selbst klar kommt, dann kommt das auch weniger rabiat rüber. Auf ein "Ich hab das Recht dass Du mich liebst, also lieb mich gefälligst!!" reagiert wohl jeder erstmal mit Abwehr.

Ich denke wenn man so lange Single ist (wie ich seit 10 Jahren), dann steckt da obwohl man denkt man will einen Freund, doch unterbewusst eine Angst dahinter und vom Unterbewusstsein wird man schliesslich gelenkt. Ich denke dass ich unterbewusst gar keinen Freund mehr will auch wenn ích lange Jahre sehr verzweifelt und auch sauer war dass ich keinen Mann für mich gewinnen konnte. Die sind regelrecht vor mir weggelaufen und as obwohl ich damals richtig gut aussah. Aber man strahlt dann etwas aus was abschreckend auf den INstinkt des Mannes wirkt (nämlich dass man eigentlich gar nicht bereit ist).
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Post Sun, 22.Apr.07, 21:44      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Lisa29 - ja ok im Prinzip meinen wir das gleiche zwinkernd..

Die Frage die man sich jedenfalls stellen muss ist:

Will ich einen Partner, weil das in der Umwelt (Arbeit, Sozialleben, Freizeit) für mich angenehmer wäre oder will ich einen, weil ich wirklich will!

Ich bin mir da selbst auch noch nicht so sicher Neutral
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Post Mon, 23.Apr.07, 8:17      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Herztöne wrote:
Wieso bleiben manche Menschen eigentlich allein?
da gibt es viele antworten. eine wäre, weil sie wahrhaftig bleiben wollen.
Herztöne wrote:
Was kann ich nur machen?
auch hier gibt es viele antworten, doch keine lösung auf einen schlag und schon gar nicht von dritten.

du schreibst, du hast so hart an dir gearbeitet - in wie fern? was hat dir an dir nicht gepaßt, um es verändert zu haben? ist dieses es auch jetzt zweifellos anders und hat es dich deinem ansinnen, das wie aussieht, näher gebracht?

du siehst schon, wer dich nicht wirklich kennt, wird es schwer haben, dir einen hinweis zu liefern, mit dem du auch etwas anzufangen weißt.

die hier vielleicht wichtigere frage: was kannst du gut und machst du gerne (das können auch sachen sein wie, wie man am besten seine möbel aufstellt, um am wenigsten platz zu verlieren und trotzdem in funktionaler hinsicht optimal eingerichtet zu sein)?

_________________
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
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Post Thu, 26.Apr.07, 19:55      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

Weinen würde ich auch gerne, um mich zu erleichtern, doch der Herrgott schenkt mir nur dann den Impuls, wenn ich in der überfüllten U-Bahn sitze. Da könnte ich losheulen.
Natürlich mache ich das nicht, weil ich gerne privat, in meinen vier Wänden heulen möchte, um meine Schwäche nicht zu offenbaren.
Meine Menschlichkeit den Menschen in der U-Bahn förmlich aufzudrängen wäre kein Geschenk.
Die Schmerzen schlucke ich, gemeinsam mit den Schmerzstillern aus der Apotheke (rezeptfrei).
Gelähmt fühle ich mich dadurch und sehr traurig. Ehrlich: Kein Mensch fragt mich, wie es mir geht, die meisten erwarten jedoch von mir, dass ich ausgerechnet hier und jetzt ein offenes Ohr für IHRE Sorgen habe.
Sogar das Menschliche ist ein Geschäft. Ich gebe kein offenes Ohr mehr, ohne dafür wieder eines zurückzuerhalten. Immerhin bin ich nicht die Caritas, dass ich meine Kapazität für die hergebe, denen es gutgeht, weil ihnen jemand zuhört. Und das unentwegt, weil jene sich just in dem Moment vertschüssen, wo sie an der Reihe wären das Ohr hinzuhalten und kusch zu sein und zu horchen.

Du brauchst nur Stunden, um dich fertig zu machen für einen Einkauf? Da hast du Glück, dass du so schnell bist!

Ich benötige Tage, um mich für einen Kurs anzumelden, der mein Leben verbessern könnte, weil ich mir die Mühe des Lernens in meinen Gedanke vorstelle.
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Post Thu, 26.Apr.07, 23:27      Re: Einsamkeit und Antriebslosigkeit Reply with quoteBack to top

hallo herztöne,

ich denke, immer mehr leute stecken in arbeitssituationen, die keinen platz mehr lassen für ein ausgefülltes privatleben. Solche personen können sich glücklich schätzen, wenn sie jemanden an ihrer seite haben, mit dem es ohne probleme geht, nebeneinander zu leben mit wenig zeit. Aber das dürfte die ausnahme sein. Jemanden kennenzulernen unter der voraussetzung, dass auch die wochenenden mit arbeit und das ganze lebensgefühl von leistungsdruck erfüllt ist, halte ich für unwahrscheinlich. Die situation ist nicht einfach zu lösen. Die frage ist, ob der leistungsstress sich irgendwie reduzieren lässt. Ob deine depressive grundstimmung, die du zu verbergen versuchst, ein grund für dein erleben ist, dass du dauernd vor einem berg unerledigter pläne stehst. Es ist meiner meinung nach nicht realistisch, ein arbeitsleben zu einzurichten, dass es überhaupt keine freien tage mehr gibt. Hast du schon mal versucht, deine depression zu behandeln?

lg,

m. Wink

_________________
Erst wenn man zu weit gegangen ist, weiß man, wie weit man gehen kann.
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